Trächtige Katze kastrieren?

  • Themenstarter Themenstarter Karneval
  • Beginndatum Beginndatum
Lilienbecker, und was denkst Du ueber die Kastra von traechtigen Streunern? Sollen die sich wie wild vermehren? Traechtige Streuner werfen lassen, damit die sich wieder weiter vermehren? Vor allem, weil man die ja auch nicht soo leicht in die Falle bekommt.

Hier gib es uebrigens das ganze Jahr ueber Junge. Z.Z. kastrieren wir einmal im Monat 350 bis 550 Katzen (Streuner), dazu die "Tageskatzen" . Ohne Ruecksicht, wie weit die Traechtigkeit ist. Haettest Du Probleme diesen Ausmasses, wuerde ich gern Deine Einstellung wissen.
 
A

Werbung

Na, Ihr seid ja lustig. Jetzt sind die Tierärzte schuld, dass Katzen ausgesetzt werden oder was? Die TÄ sind nicht die Besitzer der Katzen. Die sind verantwortlich. Die müssen ihre Tiere kastrieren lassen. Und wenn sie zu dumm, zu faul, zu geizig oder sonst was sind, müssen sie eben die Konsequenzen tragen. So einfach ist das. Man kann keinen TA dazu zwingen, gegen die eigenen Standesethik zu verstossen. Eine Abttreibung und genau das ist eine Kastration in einem späten Trächtigkeitsstadium ist in den allerseltensten Fällen medizinisch begründet.
Jeder Tierschutzorganisation weiß, man muss im Dezember anfangen. Und nicht erst im April. Hierzulande zumindest weiß man das. Und die Tierschutzorgas, die ich kenne, machen das auch so. Und ich auch. Und ich halte das für richtig und verantwortlich. Denn auch eine Tierschutzorga ist NICHT verantwortlich für alle Tiere, nur für die, die sich in ihrer Obhut befinden. Verantwortlich sind die Besitzer der Tiere, die sind die Verursacher des Katzenelends. Nicht die Tierschützer oder gar die Tierärzte. Um das mal ganz klar zu sagen.
Kaly, wenn Deine Katze eine Wohnungskatze ist und sie sich anfassen lässt und es somit auszuschliessen ist, dass sie hochträchtig ist, dann wird sie kastriert, ist doch logisch. Aber es werden keine Tierschutzkatzen angenommen.
Und ja, wir haben gute Tierärzte, die sich den Arsch aufreissen und die kein Ultraschallgerät haben. Weil das keiner braucht. Weil kaum einer das Geld bzw. den Willen hat, teure Untersuchungen zu bezahlen hier. Und wir eine gut ausgestattet Tierklinik haben. Und unser TSV kann sich ganz bestimmt keine Ultraschalluntersuchungen leisten, um zu gucken, wie weit eine Katze trächtig ist.
Und jetzt verschwende ich hier meine Zeit nicht mehr für Leute, die sich künstlich empören, weil TA Regeln einhalten. Und ethisch handeln. Wie wir Tierschützer in der Region. Die hochträchtige Katzen NICHT mehr kastrieren, sondern sie auf Pflegestellen bringen. Oder sie da lassen, wo sie sind und dann später die Jungtiere kastrieren. Und die Mutter auch.

Ich finde ein solches Verhalten fragwürdig. Ist es ethisch vertretbar, dass viel zu junge Katzen werfen? Ist es ethisch vertretbar, dass Katzen werfen, die eventuell Träger von Infektionskrankheiten sind und diese auch an ihre Kitten weitergeben können?
Ist es ethisch vertretbar, dass manche Katzen innerhalb kürzester Zeit zwei Würfe haben?
Wird Katzenelend dadurch verhindert, dass man verantwortungslose Besitzer "die Suppe auslöffeln" lässt?
Wohl kaum.
Geht es nicht mehr darum, dass man zukünftiges Katzenelend verhindert? Meiner Meinung nach geht das nur durch Kastration (auch von trächtigen Katzen!) und Aufklärung.
Ich sage damit nicht, dass die Kastration von hochträchtigen Katzen ein Vergnügen ist, aber manchmal sollte man nicht emotional, sondern zum Wohl der Katze entscheiden.

Finanziell wäre es wohl das kleinere "Übel" eine vernünftige Untersuchung der Trächtigkeit vornehmen zu lassen und die Katze dann (in einem frühen Statium) zu kastrieren, als auf die Untersuchung zu verzichten, keine TS-Katzen ab April mehr kastrieren zu lassen und dafür die Würfe groß zu ziehen.
 
bin jetzt auch ein bisschen geschockt über die aussage, ab April wird nichtmehr Kastriert bei manchen TA
natürlich sind die TA nicht schuld das die Katze trächtig ist, aber wenn man durch eine späte Kastra, kleine Kitten vor einem Schlimmeren ende bewahren kann ist es dann nicht moralisch vertretbarer als sie mit "Bauern" die es ja teilweise sowieso nicht für nötig halten überhaupt zum TA zu gehen wieder nach Hause zu schicken. Vorallem da sie danach wahrscheinlich sowieso nichtmehr kommen werden, da es danach nicht nur 1 Katze zum Kastrieren ist sondern gleich zb. 6 ?
 
Also ich finde das auch bescheuert, dass ab April keine Tierschutzkatzen mehr genommen werden. Wir sollten froh sein, dass es überhaupt Vereine gibt, die Streuner kastrieren. Die "Plage" ist groß genug und es ist lange nicht genügend Geld vorhanden.
Lilienbecker, glaubst du ernsthaft, dass es wirklich etwas besser macht, wenn dann 5 oder 6 Katzen mehr da sind? Es gibt so viele Katzen, die in Tierheimen warten... Mal ganz abgesehen davon, dass es im TS wirklich überall an Geld fehlt und es auch Geld kostet die kleinen Katzen groß zu ziehen, zu kastrieren und sie dann zu vermitteln. Dafür muss dann ein anderer Streuner vielleicht in die Röhre kucken, wird nicht eingefangen und kastriert und dann haben wir noch mehr Katzen...stellt sich die Frage was das kleinere Übel ist.
 
bin jetzt auch ein bisschen geschockt über die aussage, ab April wird nichtmehr Kastriert bei manchen TA

Ehrlich gesagt, glaube ich auch nicht unbedingt an die Richtigkeit der Aussage...
Eine Katerkastra dauert 2-3 Minuten und für ne Katze braucht ein versierter TA 10 Minuten... wenn's was komplizierter ist auch mal 15...
das bedeutet 3-4 KAstrationen sind in ner Stunde locker drin...
Die dem TA entstehenden Kosten für den Eingriff sind recht gering

WELCHER Geschäftsmann verzichtet "aus moralischen Gründen" mindestens 6Monate auf diese sichere Einnahmequelle?
Und woher nimmt ein TA die Sicherheit, dass die Katze, die ihm im Dezember gebracht wird, NICHT tragend ist?
 
Es gibt schon ein mulmiges Gefühl, zu wissen, dass Kitten im Mutterleib getötet werden. Ich würde es allerdings trotzdem befürworten, gerade bei sehr jungen Mutterkatzen, bei denen die Trächtigkeit ein beträchtliches Risiko darstellt.

So etwas an der Jahreszeit fest zu machen, empfinde ich jedoch als Unfug. Katzen werden das gesamte Jahr über rollig und werden auch mal im Sommer gedeckt - die werden dann gezwungen, ihre Kitten auszutragen? Mit welcher Begründung? Ich bin ehrlich, ich verstehe das nicht.
 
Werbung:
Ich finde es kurz nach der Deckung vertretbar.
Später würde ich nur kastrieren lassen, wenn die Mutter mit hoher Wahrscheinlichkeit die Geburt nicht überlebt oder andere gesundheitliche Bedenken vorliegen.

Ich finde es absurd, dass, sobald die Kitten auf der Welt sind, mit aller Kraft dafür gekämpft wird, sie durchzubringen, auf der anderen Seite aber lebensfähige Kitten vor der Geburt getötet werden.

Klar gibt es Situationen, in denen das vermutlich immer noch die vernünftigere Lösung ist, als die Katze die Kitten austragen zu lassen, Streunerkastrationen z.B.

Aber wenn hier im Forum Besitzer von Katzen geradezu dazu gedrängt werden, die Schwangerschaft abzubrechen, bekomme ich echt Bauchschmerzen. Mag ja sein, dass manche Leute keine Probleme mit einem Abbruch haben, aber das sollte dann doch die Entscheidung eines jeden einzelnen bleiben.

Pauschal in gewissen Monaten nicht zu kastrieren, halte ich auch für Unsinn.
 
WELCHER Geschäftsmann verzichtet "aus moralischen Gründen" mindestens 6 Monate auf diese sichere Einnahmequelle?

Ist es dann nicht eher ein Grund sie nicht zu kastrieren, den immerhin kommen 1-7 Kitten raus die alle Geld bringen. Also nur wenn man es aus dem Gesichtspunkt sieht.
 
Ist es dann nicht eher ein Grund sie nicht zu kastrieren, den immerhin kommen 1-7 Kitten raus die alle Geld bringen. Also nur wenn man es aus dem Gesichtspunkt sieht.

Stellt sich die Frage, ob die 1-7 Kitten tierärztlich versorgt werden...wohl eher nicht..😎
 
Allgemein sehe ich es so: Katze trächtig, keine Kastration. Ich bin doch kein Mörder 😵
Bei Katzen für die eine Geburt zu gefährlich wäre, oder schon irgendwelche 'schlimmeren' Vorerkrankungen vorhanden sind,etc. sieht das natürlich wieder anders aus.

Und wie schon gesagt wurde: Wer zu lange pennt, soll die Suppe auslöffeln u. pflegen und blechen. Wir habens bisher immer rechtzeitig geschafft, die einzigen Babys die bei uns auf die Welt kamen sind Kitten von Streunern.

LG Lisa
 
@Kräuterhexe:
Es freut mich für Euch (Wer ist "Wir"?), daß Ihr nie vor der Situation standet, daß Ihr nicht wußtet, wie und wo Ihr noch Katzenfamilien unterbringen solltet.
Die meisten Vereine standen und stehen irgendwann davor und dann gibt es keinen Ausweg mehr...
 
Werbung:
Ich bin doch kein Mörder 😵
Klassisch anthropozentrischer Einwand, der in so einer Situation nicht angebracht ist.
Außerdem hast deine Logik einen Fehler, denn wenn ein Abort Mord ist, dürftest du auch bei "Risikofällen" keinen vornehmen. Oder bist du dann kein Mörder?

Aber das Schöne an solchen Prinzipien ist ja, daß man sie sich drehen kann, wie man es grad braucht. 😉

Und wie schon gesagt wurde: Wer zu lange pennt, soll die Suppe auslöffeln u. pflegen und blechen.
Wie schön. Und so einfach.

Wie bringt man die unvernünftigen "Besitzer" zum pflegen und blechen?

Und wie sorgt man dafür, daß weder die Kitten noch die später erwachsenen Tiere anderen "auf der Tasche" liegen?
Sprich, mit 2 Jahren ins TH abgeschoben werden, wenn das Baby kommt, wenn sie zuviel Arbeit machen, wenn plötzlich eine schreckliche Allergie auftritt oder es einfach Urlaubszeit ist?

Bin auf deine Vorschläge sehr gespannt.
 
Tierschutz ist privat und wird höchstpersönlich von Einzelnen erbracht zum Wohle der Tiere und im Einklang mit dem Tierschutzgesetz.

Diese Menschen sind nicht verantwortlich für das Leid.

Wenn lebensfähige Kitten nach der Kastra der Mutterkatze totgespritzt werden, dann verstößt dies genaugenommen gegen geltendes Recht, oder nicht?

Das ist dann kein Trächtigkeitsabbruch mehr, sondern eine Tötung.

Es mag Einzelfälle geben, die dies Vorgehen rechtfertigen, genaugenommen eigentlich nicht, denn Tötung bleibt es ja.

In Einzelfällen greifen Orgas vielleicht danach.

Aber so ganz allgemein?

Flaschenkinder, Findlinge, 1 Tag alt, werden aufgezogen, aber diese anderen Kitten werden getötet?

Das soll logisch und denselben Menschen (die Flaschis aufziehen und Trächtige kastrieren) erträglich sein?

Ein paar Stunden Unterschied und die Art des Auf-diese-Welt-kommens soll da ausschlagebend sein?

Von Menschen eingegriffen und auf diese Welt gebracht.

Tut mir leid, aber das bereitet mir Bauchschmerzen.

Warum dann nicht diese Jungfindlinge töten, warum nicht die überzähligen Würfe, die Alten, Schwachen und Kranken?

Gibt sicherlich genug Vereine, die es (letzteres) machen.

Wohl dem Kätzchen, das im hilflosen aber lebendigen Zustand woanders unterkommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es mag Einzelfälle geben, die dies Vorgehen rechtfertigen, genaugenommen eigentlich nicht, denn Tötung bleibt es ja.
Es bleibt Tötung, korrekt.

Und wenn einem das nicht gefällt, gibt es keine Einzelfälle, die es rechtfertigen.
Das ist Selbsttäuschung.

Ich will mich aber jetzt gar nicht streiten, bis wann ein Abbruch "vertretbar" wäre oder nicht.

Ich weise nur daraufhin, daß, wenn man sich schon hinter moralischer Entrüstung (Mord! Tötung!) verschanzt, man wenigstens konsequent sein sollte.
Denn dann ist es doch immer Mord, immer Tötung und es gibt keine Ausnahmefälle, die es rechtfertigen.

Warum dann nicht diese Jungfindlinge töten, warum nicht die überzähligen Würfe, die Alten, Schwachen und Kranken?
Ich würde nicht die Hand ins Feuer legen, daß es nicht auch so gemacht wird.

Letztlich ist es schlicht und ergreifend eine Kostenfrage.
Ein Kitten mit mittelmäßiger Aufzuchstmilch groß bekommen, kostet weniger als eine Katze jahrelang mit Medikamenten behandeln und den TA bezahlen.

Das bereitet vielen Bauchschmerzen, aber wie sieht deine Lösung aus?
 
In Obhut nehmen, was geht (und natürlich schauen, was noch machbar ist).

Tierschutz hat Grenzen.

Jeder Einzelne hat seine Grenzen.

Das Elend ist ohne politische Lösung nicht in den Griff zu kriegen.

Wird es gut, wenn man über Grenzen hinweggeht?

Ich möchte keine Tötungen.

Das ist Verwaltung des Elends.
 
Und wenn einem das nicht gefällt, gibt es keine Einzelfälle, die es rechtfertigen.
Das ist Selbsttäuschung.

Darauf möchte ich noch gesondert eingehen.

Für mich ist es auch eine Frage davon, wie die Lage beispielsweise vor Ort aussieht.

Beispiel:

Vor Ort gibt es Tötungen, das ist natürlich nochmal ein anderer Hintergrund als in Deutschland.

In D gibt es aber keine Tötungen, im Gegenteil, sie sind (offiziell) verboten, bzw. streng reglementiert zum Schutz der Tiere und auch vor Willkür (des Menschen und seiner Eingriffe).

Da (in einer Region mit Tötungen) wächst Tierschutz erst, und hoffentlich wohl in die Richtung, dass Tötungen nicht mehr zur Regulation eingesetzt werden, sondern eben Kastras.

In einem Land wie D, das keine (offiziellen) Tötungen kennt, diese ablehnt per Gesetz, da sträubt sich mir alles, Tötungen durch Tierschutz vorzunehmen, um ein Problem in den Griff zu bekommen, dass wie üblich von Außen bedrängt.

Eine Art vorauseilender Schritt?
Das meine ich, mt Verwaltung des Elends.

Und diesen Standpunkt möchte ich mir nicht zu eigen machen.

Btw, das ist Gott spielen, ich persönlich eigne mich nicht dazu.

Jeder ganz persönlich muss seine Grenzen ziehen, sich abgrenzen.

Die Problematik erschlägt ansonsten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Für mich ist es auch eine Frage davon, wie die Lage beispielsweise vor Ort aussieht.

In einem Land wie D, das keine (offiziellen) Tötungen kennt, diese ablehnt per Gesetz, da sträubt sich mir alles, Tötungen durch Tierschutz vorzunehmen, um ein Problem in den Griff zu bekommen, dass wie üblich von Außen bedrängt.
Wieso ist das je nach Lage moralisch unterschiedlich?

Ist Mord kein Mord mehr, wenn er in einem Land stattfindet, wo die Mordrate deutlich höher ist als in einem anderen?

Ist Mord weniger verwerflich, wenn er gesetzlich sanktioniert als Todesstrafe daherkommt?

Ist Mord unterschiedlich zu beurteilen, je nachdem wer das Opfer ist?

Eine Art vorauseilender Schritt?
Das meine ich, mt Verwaltung des Elends.
Aber hier wie da muß man pragmatische Lösungen finden, weil die Ressourcen leider nicht für alle und alles langen.

In einer idealen Welt müßte man darüber nicht nachdenken, aber die Welt ist nicht ideal.
 
Das war jetzt das naheliegendste Argument.

Nein, es ist nicht 'besser', wird mir aber durch den Weg und die gesetzliche Lage verständlicher.

Müssen Tierschützer Lösungen finden (für globale Situationen)?

Sind sie Heilsbringer?

Pragmatisch, nö, sie müssen gar nix, außer für die Tiere zu sorgen, die sie in Obhut nehmen.

Die Grundproblematik werden sie schwerlich in den Griff kriegen.

Ohne großflächige und großzügige Unterstützung oder politische Lösungen.

Worauf hat man den Fokus, auf dem einzelnen Tier oder allen Tieren?

Kann man das verbinden?

Ist man automatisch für die gesamte Problematik der gesamten Katzenpopulation zuständig, seines Gartens, seiner Straße, seines Ortes, seiner Gemeinde, seines Bundeslandes, seines Landes, europaweit, weltweit?

Wie weit geht man da?

Und wo liegen die persönlichen Grenzen?

Denn es kann nur persönlich werden.
 

Ähnliche Themen

L
Antworten
23
Aufrufe
7K
knuddel06
K
CutePoison
Antworten
2K
Aufrufe
340K
CutePoison
CutePoison
I
Antworten
42
Aufrufe
6K
Rickie
Rickie
JeKiMa
Antworten
0
Aufrufe
4K
JeKiMa
JeKiMa

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben