Tip gesucht "super ängstlichem Kater näher kommen"

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Cats maid

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14. Mai 2012
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Hallo,

in dem TH in dem ich einmal die Woche als Ehrenamtliche bin, gibt es einen sehr scheuen ängstlichen Kater. Dieser arme Kerl versteckt sich, wann immer es kann in Kratzbaumhöhlen und wenn man ihm zu Nahe kommt fängt er aus tiefer Seele an zu kurren. Im Gegensatz zu den "wilden" bleibt er aber sitzen und springt nicht wie ein Wildchen die Gitterwände hoch.
Ich versuche ihm ein wenig näher zu kommen, in dem ich einen Lederhandschuhe an auf einen Besenstiel binde, darauf Leckerlie lege und ihm die so direkt vor die Nase halte.
Auch sehr kurz vorsichtig berühren bzw. Streicheln kann ich ihn so. Er schlägt und beisst dabei nie zu, aber er faucht und knurrt fortwärend und Leckerlies werden natürlich nur gefressen wenn man wieder weg ist.
Hat einer noch Ideen für vertrauensbildende Massnahmen? Wenn er so ganz und gar nicht Nähe zulassen kann, wird eine Vermittlung einem sechser im Lotto gleichkommen
In "auszuwildern" steht aber derzeit noch nicht zur Debatte.
Ich muss gestehen, mit derart ängstlichen Katzen habe ich so gar keine Erfahrung. :oops:

Es grüsst die Katzenzofe
 
A

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Scheuer Kater, Tierheimsituation, evt. verhasste Artgenossen, Angst vor Menschen.....da wirst Du mit einem wöchentlichen Kontakt nicht so ganz viel erreichen können.
Ausdauer, Geduld, Leckerlies.....wie gut kennt er Dich?
 
@Odin: Genauso hab ich's bei meinem Kater auch gemacht -und bis heute ist es besser, ihn anzusprechen, wenn man an ihm vorbei will.
Er bleibt dann liegen oder geht halt ruhig weg.
Aber letztens ist es zum ersten Mal vorgekommen, daß ich sogar über ihn drüber steigen musste im Flur...:)

Ich denke nur, im Tierheim ist das halt alles wesentlich schwieriger, das Tier viel mehr unter Stress...
Seit wann ist er denn da? Vielleicht wird's von selbst noch, mit ein paar vertrauensbildenden Maßnahmen?
 
@Odin:
Als Gulliver mit seinem Bruder Gustavo hier einzog, waren beide geschätzt ca. 4-5 Jahre alt. Gustavo kam hier an - und war nach 2 Tagen zuhause. Bei Gulliver hat's dann so insgesamt 4-5 Monate gedauert, bis er in allem hier angekommen war - halt natürlich in Teilschritten.

Es ist gar nicht mal so, daß er so scheu war, sich z.B. nur unter dem Sofa versteckt hat, etc. Im Grunde hat er sich von Anfang an seine Streicheleinheiten geholt, nur wegen der schwierigen Eingewöhnung war das zeitweise auch gestört.
Aber er war halt extrem schreckhaft - ich brauchte nur normalen Schrittes auf ca. 2 m näher kommen - schon flitzte er wie von der Tarantel gestochen, war ständig fluchtbereit und gestresst. Obwohl es hier bei mir sehr ruhig ist. Mit Ruhe und viel Ansprache ist es dann letztlich schnell besser geworden.
Es sind ja auch meine ersten Katzen, entsprechend war ich dann am Anfang auch öfter gestresst, weil nicht alles gleich klappte.:oops:
Aber mittlerweile ist alles in Butter:)

@Catsmaid
Hmm, mit Frostmäusen kenn ich mich leider gar nicht aus...

Da du in NRW wohnst: Nimmt das Tierheim auch mal an "Tiere suchen ein Zuhause" im WDR teil? Da werden ja auch solche scheuen Tiere vorgestellt, z.B. im Kurzfilm, falls Mitnehmen zuviel STress bedeutet.
Ist nur mal so eine Idee...
 
Also dass er so nicht vermittelbar ist, würde ich abstreiten - ich habe mir genau so einen mitgenommen! Der ist aus nem üblen Animal-Hoarding Fall, verwahrlost und hochgradig verunsichert, aber trotzdem ist auf dem Tierschutzhof der Funke in dem Moment übergesprungen, als ich in sein Katzenzimmer kam. Auch wenn er sich dann den Rest der Zeit versteckt hat.

Ich habe zuhause schon eine Schmusebacke, daher fand ich es nicht schlimm, einen kleinen scheuen Kater aufzunehmen (klein bezieht sich auf die Körpergröße, nicht aufs Alter)gesagt wurde:

Wie bereits gesagt wurde: mit Liebe und Geduld geht (fast) alles. Ich nehme mir jeden Tag immer wieder Zeit, mich zu ihm zu setzen (er unter dem Sofa / Bett, ich davor), zu ihm ruhig und freundlich zu sprechen. Er steht total auf Joghurt, also habe ich das auf einem Finger angeboten, was er abgelutscht hat. Dann habe ich entdeckt, dass gekochtes Hähnchen (er hatte Darm Probleme) der Eisbrecher ist, das hat er mir aus der hand gefressen. Dafür musste ich halt manchmal 10 Minuten ruhig da sitzen, während in ihm ein innerer Kampf tobte.
Auch nach einem Monat hier ist er noch sehr schreckhaft und haut ab, sobald man eine Bewegung schneller als in Zeitlupe macht. Aber was solls, da wird er sich auch noch dran gewöhnen. Er profitiert glaube ich sehr davon, mich mit der anderen Katze so vertraut zu sehen, wenn wir schmusen oder sie im Bett liegt usw. Ins Bett kommt er mittlerweile auch (was der Stammkatze nicht gefällt ...), aber eher zum "gucken", und sogar zum Streicheln kommt er - freiwillig - an, wenn man auch merkt, dass "zwei Seelen in seiner Brust kämpfen". Neulich kam er das erste Mal neugierig- ängstlich ins Zimmer als Besuch da war. Also es wird alles!
 
Wenn du ihn der Nähe des Katers bist, dann schau ihn nicht direkt an. Katzen empfinden das als totale Bedrohung. Wenn du ihn ansiehst, dann blinzle dabei leicht und langsam. Schau zwischendurch auch immer wieder weg. Dann setze dich so hin, dass du seitlich zu ihm sitzt und gähne dabei. Und zwar ohne dir die Hand vorzuhalten und möglichst lautlos. Du darfst ihm auch kurzzeitig mal den Rücken zudrehen. Bewege dich dabei immer ganz langsam. Wenn er gut auf Katzen sozialisiert ist, dann wird er diese Art von Sprache auch gut verstehen. Damit signalisierst du ihm, dass du friedlich bist und keine Bedrohung darstellst.
 
scheuer Kater

Wenn ich eure Berichte hier lese habe ich wieder alle Hoffnung, das es mit meinem Kater noch gut wird.
Er war sehr scheu, verschwand für fast 2 Wochen als die Terassentüre offen war. Seit einer Woche ist er zurück und maunzt bis das Futter vor ihm steht.
Frißt dann sehr angespannt und will gleich wieder raus!
Ich muß mich wärend er frißt auch ruhig verhalten, sonst ist er weg.
Was mich dann sehr sehr erstaunt und auch glücklich gemacht hat war vor drei Tagen; nach dem Futtern lief er eine Weile durchs Zimmer und gab alle möglichen Laute von sich, und auf einmal saß er auf meinem Schoß und ließ sich Streicheln und Kraulen.!!!!!!!
Dann lief er wieder nach draußen. Ich habe gestern versucht die Türe zu schließen, da rannte er wie verrückt hin und her bis ich ihn wieder nach draußen gelassen habe.
So geht das jetzt; zwischen 22 und 23 Uhr taucht Ballou auf, frißt, läuft "meckernd" durchs Zimmer und dann wieder weg ! Tagsüber ist er nicht zu finden und kein Nachbar hat ihn gesehen?!
Ich hoffe auf wärmere Tage, dann kann ich die Türe nach draußen offen lassen und der Kater kommt vielleicht öffter ?!
 
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Sorry, aber dein Post wirft einige Fragen auf:

- Wie lange war der Kater schon bei dir, als er für 2 Wochen durch die
Terrassentür verschwand?
- Woher hast du ihn? Tierschutz, etc?
- Ist er ein schon vorher ein Streuner gewesen?
- Ist er kastriert? Ich hoffe sehr...

Normalerweise müssen Katzen bei Einzug mind. 4-6 Wochen drin bleiben, bis sie sich heimisch fühlen und wissen, wohin sie gehören. Bei scheuen Katzen ist die Zeit eher noch länger, dennn die müssen ja erstmal eine Beziehung zu dir aufbauen!

Nur von deinen Sätzen unten zu schließen hat dein Kater vermutlich nicht wirklich erfahren können, daß er bei dir zuhause ist und du bist jetzt einfach "Futterstation", wo er bei Bedarf auch mal gekrault wird.
Ansonsten ist er Streuner (geblieben).

Du müsstest ihn also jetzt ganz neu einige Wochen im Haus halten und wenn er noch so sehr protestiert!

Es soll aber auch Katzen geben, die kein anderes Leben als ein Streunerleben wollen - dann wirst du dich auf Dauer darauf einrichten müssen, ihm einen warmen Platz ums Haus herum und eben Futter anzubieten. Mit den Jahreszeiten hat das weiter nichts zu tun - im Sommer wird er eher noch länger unterwegs sein!
Im Winter werden auch Streuner wegen der Kälte eher mal "häuslich"
 

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