Tierschutzkatzen aufnehmen

[Ellemaus]

Hallo,
ich bin schon länger hier angemeldet um mich zu informieren, und so langsam wird der Katzenwunsch konkreter.
Einmal zu uns, meine beiden Töchter, 7 und fast 12 Jahre, mein Freund und ich leben recht dörflich am Ortsrand in einem komplett verkehrsberuhigten Wohngebiet.
Uns stehen hier etwa 130 qm Wohnfläche im Erdgeschoss eines alten Bauernhauses zur Verfügung, dazu noch ein Garten mit großer Terrasse.
Katzenhaltung ist seitens der Vermieterin kein Problem, auch wäre es möglich Katzenklappen einzubauen.
Da ich ein großer Siam-Fan bin, habe ich mich zuerst nach im Internet nach Siam-Mixen umgeschaut. Nach viel Lesen hier im Forum bin ich nun schlauer... schließlich möchte ich keinen Vermehrer unterstützen.
Nun steht der Gedanke, über eine Tierschutzorga ein oder zwei Katzen aus dem Ausland zu adoptieren.
Da stellt sich mir nur die Frage ob es "schwierig" ist die Vorkontrolle zu bestehen... also wie da die Anforderungen genau sind.
Ich bin vollzeit berufstätig, mein Freund ist Student, meine Kinder sind in der Schule. Die Katzen wären also zum Teil 4-6 Stunden allein. Ist das zu lang?
Wenn niemand im Haus ist, möchte ich gerne den Katzen den Zugang zu einigen Räumen verwehren. Da im Dachgeschoss eine Einliegerwohnung ist, möchte ich ungerne alle Räume ständig offen stehen lassen damit die Katzen überall hin kommen.
Sie hätten (dank Katzenklappe in der Wohnzimmertür) dann das Wohnzimmer mit 24qm, Diele mit 35qm und später nach entsprechnender Eingewöhnung noch Freigang. Reicht das aus?
Wenn jemand von uns zu Hause ist dürfen sie natürlich in alle Räume (wobei ich eher noch dazu tendiere die Küche zum Katzen-Tabu zu erklären).
Ins Wohnzimmer würde ich dann einen gemütlichen Kratzbaum mit Blick aus dem Fenster stellen und in der Diele besteht die Möglichkeit für eine Tobe-Landschaft.
Allerdings ist es in der Diele im Winter teilweise recht kühl, je nach Aussentemperatur haben wir da auch mal nur so um die 12 Grad... ist das zu kalt?
Wie ist denn so die Wohlfühltemperatur bei Katzen?
Momentan tendiere ich dazu ab Januar aufnahmebereit für die Katzen zu sein, ich möchte ihnen den Weihnachts- und Silvesterstress gerne ersparen und ein (vielleicht letztes) Weihnachten mit Deko und Tannenbaum bewusst genießen...

lg Julia

 

[Kimber]

Naja...12 Grad ist natürlich dauerhaft zu kalt. Katzen mögen es einen Tick wärmer als wir.

Warum willst Du den Raum so beschränken? Das ist ein potentieller Problemherd. Die Katzen werden es nicht verstehen, warum sie während Eurer Abwesenheit bestimmte Räume nicht nutzen dürfen. Grade so lebhafte Orientalen.

Bei der VK bei Leuten, die noch keine Katzen haben, geht es darum zu klären, ob ihr Euch bewusst seid, welche Verantwortung ihr tragen werdet. Ob ihr Fenster etc. sichert. Wie wichtig Euch Deko-Nippes ist. Ob Euch klar ist, dass Orientalen sehr laute Katzen sind. Uvm.
Für mich wäre die Raumbeschränkung ein Ausschlusskriterium. Aber das wird jeder "Kontrolleur" anders sehen.

Es sollten mindestens zwei Katzen sein, erstens wären sie doch einige Zeit alleine, und zweitens sind Orientalen extrem gesellig.

 

[Reysa]

(...) Ob Euch klar ist, dass Orientalen sehr laute Katzen sind. Uvm.
Es sollten mindestens zwei Katzen sein(...) und zweitens sind Orientalen extrem gesellig.

Ich dachte sie ist von den Siamkatzen abgekommen oder hab ich das überlesen?

Weil 60m² für zwei Katzen an sich ist ja mehr als manch andere Katzen haben plus dann noch Freigang in schöner Gegend fänd ich zumindest optimal

 

[Quasy]

Hallo Ellemaus

130 qm Wohnfläche im Erdgeschoss dazu noch ein Garten mit großer Terrasse klingt schon einmal super. Auch, dass man Katzenklappen usw. einbauen darf.

Schön auch dass du Dich für den Tierschutz interessierst.

Da ich ein großer Siam-Fan bin, habe ich mich zuerst nach im Internet nach Siam-Mixen umgeschaut.

Ich halte hier eine orientalisch Kurzhaar (der Siam ähnlich). Diese Katzen bevorzugen eindeutig die Gesellschaft ihresgleichen, darum sollten unbedingt zwei Katzen einziehen. 'Einzelkatze' nur ein älteres Exemplar, das Freigang haben sollte.

Die VK ansich ist nicht schwierig zu bestehen, wenn man sich für die Katzen interessiert, Kompromisse schließt und die richtigen Katzen auswählt.

4-6 Stunden ist okay.
Aber: Wieso soviel Zugang verwehren? Wo bleiben die 130qm? Effektiv genutzt werden könnten ja dann nur knapp 55qm...die man je nachdem auch nicht gut gestalten kann (Futterplatz, Spielplatz, Ruheplatz und Katzenklos gut voneinander getrennt usw.)...da zwei Räume quasi.
Müsste man sehen, ob sich die Katzen damit arrangieren. Siamkatzen werden das nicht tun. Diese möchten wirklich aktiv am Leben der Besitzer teilnehmen.
Wieso sollen sie nicht in die Küche dürfen?

Das klingt ein bisschen nach "Katzen ja, aber das und das und das und das ist schon jetzt Tabu". Das hat einen leichten Beigeschmack und macht die VK vlt. etwas schwieriger (ist nur mein persönliches Empfinden).

Zudem: Es macht den Katzen nichts aus, wenn sie mal kälteren Temperaturen ausgesetzt werden. Für kurze Zeit. Den Siams fehlt die Unterwolle, wirklich dichtes Fell entwickelt sich nicht. Mein Ori hat ein gutes Immunsystem, aber dennoch bevorzugt er warme Plätze. Ich heize hier nicht den ganzen Tag und man findet ihn durchaus die Zeit meist in seiner warmen Kuschelhöhle.12°C auf Dauer, Freigang bei der Temp. auf Dauer usw. : Ich denke, diese Temperaturen sind für Siams nichts. Ich möchte sie nicht 'verweichlichen', aber dafür sind sie einfach nicht geschaffen. Dafür können sie im Sommer punkten.

Wie wäre es, wenn ihr Euch nach anderen Katzen umseht? Vielleicht etwas älteren, eigenständigeren Katzen, denen solche Temperaturen auf Dauer nichts ausmachen?

Liebe Grüße

 

[roka]

Ich denke auch, dass 60m² für den Übergang reichen. Später können sie ja nach draußen. Und wenn es ihnen im Flur zu kalt ist, werden sie sich ins Wohnzimmer verziehen, wobei man doch sicher an der Temperatur noch was ändern kann, oder? Auch die 4 bis 6 Stunden ohne menschliche Zuwendung sollten die Katzen ohne Probleme überstehen. Was würden sonst all die Katzen machen, deren Halter einen Vollzeitjob haben. Zwei Katzen sollten es aber sein, egal, ob man immer zu Hause ist oder nicht.

LG roka

 

[Nai]

Bedenkt bitte, dass viele Tierschutzorgas, die Katzen aus zb Spanien hier vermitteln, nicht in ungesicherten Freigang vermitteln.

 

[Zwillingsmami]

Hallo,

ich finde es sehr schön, dass Du zwei Katzen aus dem Tierschutz aufnehmen möchtest!

Hier mal ein Beispiel für ein Standard-Vorkontrolle-Formular:

http://tsv-noris.selzer-web.de/pdf/050301_Checkliste_Vorkontrolle.pdf

Das habe ich jetzt mal wahllos aus dem Internet rauskopiert. Aber im Allgemeinen sind diese Checklisten überall ähnlich.

Es ist natürlich schade, dass Du den Katzen nur knapp die Hälfte Eures Hauses zur Verfügung stellen möchtest. Aber wenn es schon so ist, würde ich Dir raten, die Tabu-Räume generell geschlossen zu halten, damit sich die Katzen von Anfang an daran gewöhnen. Viele Katzen irritiert es, wenn sie mal reindürfen und mal nicht. Und falls sie einen der Räume, in die sie tagsüber nicht reindürfen, besonders ins Herz schließen, könnte es die Katzen frustrieren, wenn die Tür verschlossen ist.

Die Katzen 4 bis 6 Stunden alleine zu lassen, halte ich nicht für problematisch. Wenn sie zu zweit sind, haben sie ja Gesellschaft.

Tobe-Landschaft hört sich gut an! 12 Grad sind natürlich nicht gerade die Wohlfühltemperatur für Katzen. Sie mögen es ja eher mollig warm. Aber zumindest für EHK's dürften 12 Grad nicht zu kalt sein. (Wie es bei anderen Rassen ist, weiß ich nicht.) Davon abgesehen könnten die Katzen ja ins warme Wohnzimmer gehen, wenn es ihnen in der Diele zu kalt wäre.

Nach meiner Erfahrung kann man übrigens auch mit Katzen normal Weihnachten feiern.

Viele Grüße!

 

[RatzenKatze]

Ich denke nicht, dass die VK ein Problem ist. Allerdings würde ich euch zu EKHs raten, die sind einfach nicht so anspruchsvoll und für Freigang besser geeignet (werden auch nicht so oft geklaut wie Siam oder andere auffällige Rassekatzen). Die würdet ihr auch im örtlichen Tierheim bekommen.

Warum dürfen die Katzen nicht in die Küche? Und warum dürfen sie in manche Räume nicht, wenn ihr nicht da seid? Sowas würde ich bei einer Vorkontrolle wissen wollen, was da eure Motivation ist, da jetzt schon solche Tabus einzurichten (nicht weil das an sich schlimm ist, sondern wegen der Motivation dahinter).

 

[Beverly]

Da Du ja vorhast mehr als eine Katze aufzunehmen, ist es OK wenn sie ein paar Stunden am Tag allein sind. Sie können sich ja miteinander beschäftigen. Sonst könnten Berufstätige ja auch keine Katzen haben.
Ich hab meine Tigerchen auch aus dem Tierschutz. Da wurden wir gut beraten und ein süßes Geschwisterpaar gefunden. Die beiden sind unzertrennlich und so richtige Schätze.
Das mit den versperrten Zimmern könnte wirklich ein Problem werden. Vor allem wenn sie mal rein dürfen und mal nicht. Die Katzen werden nicht realisieren dass sie etwas nur dann dürfen wenn Menschen im Haus sind. Meine bekommen schon die Krise wenn ich z.B. mal eine Zimmertür zecks lüften ein paar Minuten schließe. Selbst wenn sie gar nicht in das Zimmer reinwollen, sobald sie sehen dass ich da zumachen stehen sie vor der Tür und wollen rein.

Ich finds gut, dass ihr euch vorab informiert und wünsch euch viel Erfolg bei der Suche nach den richtigen Katzen für euch!

 

[Katzerine]

Hallo,

ich würde auch sagen, Türen entweder immer auf oder immer zu. Die Katzen verstehen es sonst nicht, sind frustriert...und werden das ggf auf ihre Weise äußern. (Wobei ich es nicht verstehe...die Räume in die sie nicht sollen, sind die Einliegerwohnung?? Und wenn ihr da seid dürften sie dort aber hin? Wieso hängt das von eurer Anwesenheit ab?!)

4-6 Stunden allein sind unproblematisch, wenn ihr keine Einzelkatze haltet. Das solltet ihr aber ohnehin nicht tun!

 

[Ellemaus]

Hallo,
vielen Dank für eure Antworten.

Um das mit dem beschränkten Zugang während unserer Abwesenheit zu erklären:

Wir wohnen in einem alten Bauernhaus, wo man durch die Haustür in die riesige Diele kommt. Von dort aus gehen (fast) alle anderen Räume ab.
Da die Diele bei der Größe und vor allem Höhe (über 4 Meter) kaum zu heizen ist, ist es dort recht kühl. Wenn ich nun alle Zimmertüren offen lasse und den Katzen somit Zugang zu allen Räumen gewähre, heize ich mich ehrlich gesagt dumm und dämlich... Leider werde ich den Katzen wohl nicht beibringen können die Türen nach benutzung wieder zu schließen oder wenigstens anzulehnen... das ist schon bei meinen Kindern schwer genug...

Von der Diele aus geht eine Treppe in die Wohnung im Dachgeschoss. Die Mieterin dieser Wohnung ist mit der Idee Katzen ins Haus zu holen einverstanden und würde sie auch während eventueller Abwesesenheiten versorgen.

Da ich den Katzen wenn niemand zu Haus ist möglichst viel Platz bieten möchte, kam ich halt auf die Idee in die Wohnzimmertür eine Katzenklappe einzubauen, so könnten sie einerseits im warmen Wohnzimmer sein, aber auch die große Diele nutzen.
Hinter dem Wohnzimmer liegen noch Schlafzimmer und Bad, auch diese Räume könnten offen bleiben. Nur halt die Wohnzimmertür nicht, oder ich muss die Heizung entsprechend runterregeln, dann wäre es aber in meinen Augen zu kalt um die Katzen dort dauerhaft zu halten.

So hätten die Katzen insgesamt etwa 40qm "warme" Fläche und halt die 35qm kühle Diele plus Freigang, egal ob wir zu Hause sind oder nicht.
Und wenn wir zu Haus sind halt noch Zugang zu den Kinderzimmern, zum Büro und eventuell Küche, dann könnten wir ja darauf achten dass die Türen nicht stundenlang offen stehen, sondern "Katzentüröffer und -schließer" spielen.

 

[Nicht registriert]

Hallo Julia,

herzlich willkommen im Forum

Eine Katzenklappe in einer Zimmertür ist ein guter Kompromiß. Die Tür kann geschlossen bleiben und die Katzen können trotzdem verschiedene Räume nutzen.

Wenn Ihr Euch auch für junge erwachsene Katzen erwärmen könnt, dann könnt Ihr die Tiere entsprechend Eurer Lebensumstände aussuchen, weil die Tiere bereits einen gefestigten Charakter haben, also entweder ruhig oder agil, aufgeschlossen oder zurückhaltend etc.

Schön wäre es, wenn Ihr Euch für Freigängerkatzen entscheiden würdet, weil gerade diese Katzen lange auf ein Zuhause warten müssen, weil viele Menschen keinen Freigang ermöglichen können.

 

[Nicht registriert]

Hallo Julia,

schau mal hier:

http://www.tiervermittlung.de/cgi-b...earch=Dorli&session=0V3CrXuVSqciwCSxDtKI&nh=1

Die bildhübsche Siam-Mix-Kätzin Dorli aus Cadiz wurde 2008 von uns nach München vermittelt, zu zwei anderen Katzen und einem Hund hinzu. Alles klappte prima, die Tiere verstanden sich gut und sogar der Hund wurde Dorlis guter Freund.

Dann jetzt der Notruf aus München: Dorlis Frauchen ist schwer erkrankt und muss nach langer Überlegung und schweren Herzens die beiden jüngeren Katzen, Dorli und Mia, abgeben. Sie schafft es nicht mehr, ist auf fremde Hilfe in fast jeder Situation angewiesen. Die ältere Katze kann noch bleiben, und beim Hund erhält sie Hilfe von der Nachbarin. Eine ganz traurige Sache.

Nun suchen wir für unsere Dorli ein neues liebevolles Zuhause. Dorli, jetzt 4 Jahre alt, ist eine unkomplizierte, liebe, lebhafte und verspielte Katze, der auch viel Trubel in einem Haushalt mit kleinen Kindern nichts ausmachen würde. Im Gegenteil, wo was los ist, da fühlt sie sich richtig wohl. Mit anderen Katzen und auch Hunden versteht sie sich bestens, sie sollte daher unbedingt zu weiteren Katzen und gern auch zu einem katzenverträglichen Hund vermittelt. Als Einzelkatze ist Dorli nicht geeignet.

In ihrem jetzigen Zuhause hat Dorli eine eingezäunte Terrasse mit Baum zur Verfügung, die sie ausgiebig nutzt, sie klettert z.B. gerne den Baum rauf. Daher bräuchte Dorli in ihrem neuen Zuhause wieder etwas ähnliches, entweder ein großer vernetzter Balkon/Terrasse mit Klettermöglichkeiten, ein Innenhof oder ähnliches. Freigang kommt nur in Frage, wenn er wirklich ruhig und ohne Gefahren ist, denn Dorli ist zutraulich und unbedarft.

Dorli hat noch eine Gefährtin, die ebenfalls 4 Jahre alte Siamkatze Mia, die nun auch ein neues Zuhause sucht - die das genaue Gegenteil von Dorli ist. (mag es lieber ruhig und beschaulich, nutzt die eingezäunte Terrasse in ihrem Zuhause kaum und ist eher nicht so gut geeignet für Familien mit kleinen Kindern, da recht sensibel).

Dorli und Mia kommen problemlos miteinander aus und können natürlich auch gemeinsam vermittelt werden, wenn jemand 2 Katzen möchte - dies ist jedoch kein Muss, da die beiden nicht aneinander hängen. Dorli würde sich auch gut mit anderen sozialen Katzen, die auch noch sehr verspielt sind, verstehen.

Mia wird über einen anderen Tierschutzverein vermittelt, bei Interesse an beiden Katzen zusammen stellen wir den Kontakt zu diesem Verein gerne her.

Dorli ist negativ auf FIV und FeLV getestet, kastriert, geimpft, gechipt etc.

Dori sucht ganz dringend ein Zuhause. Momentan ist sie noch in München in ihrem Zuhause und könnte dort auch besucht werden.

 

[Ellemaus]

nach einigem überlegen und informieren haben wir jetzt eine Lösung gefunden.
die türen bleiben angelehnt, dann haben die katzen die gesamte Wohnung zur Verfügung. Damit die Türen auch nach Katzen-Durchgang wieder angelehnt sind, kommen "Türschliesser" an die Wohnungstüren.
Ein Bruderpaar ist ausgesucht, Vorkontrolle haben wir auch anstandslos überstanden.
Jetzt heißt es auf einen passenden Flug warten und weiter informieren.
Zubehör haben wir als Grundausstattung alles nötige da, auch die ersten Katzenfuttervorräte sind angelegt....