Tierarzt - jetzt tot

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Sir_Findus

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27. Juli 2013
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Hallo,

ich schreibe hier, weil ich absolut verzweifelt bin. War bislang noch nie hier.
Bekam vor zwei Jahren einen kleinen Babykater. Er entpuppte sich zu einem wahren Traum. Sehr entspannt, hörte aufs Wort.
Wenn wir (ich bin Studentin) zu meinen Eltern mit dem Zug fuhren, holte ich ihn aus seiner Transportkorb und er setzte sich auf meinen Schoß und schaute raus. Er war genial. Wirklich super.
Letzten Freitag (heute vor einer Woche) musste er abends auf die Toilette, gurgelte und fauchte und kam wieder runter. Da ich Biostreu verwendete, bemerkte ich, dass nichts drin war, wollte aber nochmal warten.
Nachdem es am nächsten Morgen nicht besser war und sein eigentlicher Tierarzt 150km weg ist, fuhr ich in die Tierklinik.
Dort wurde er kurz untersucht. Ich merkte bereits am Telefon an, dass er weder urinierte noch abkotete, nachdem die Tierärztin allerdings nur Kot im Darm fand, beschloss sie mir keinen Glauben zu schenken und meinte, dass er sicherlich nicht urinieren könne, weil die Harnröhre durch den verstopften Darm etwas blockiert sei. Sie würde ihm Einläufe geben und etwas Lactulose und in der Tierklinik zur Überwachung behalten. Ich solle morgens nochmal anrufen.
Dies tat ich dann auch und er hatte immer noch nichts gemacht, obwohl er mehrere Einläufe erhielt. Ich durfte ihn allerdings wieder mitnehmen, da dies sicherlich der Stress war.
Bei mir daheim fing er an zu erbrechen und schreien und verzog sich ins letzte Eck. Immer noch machte er nichts.
Ich machte mich schnellstmöglich auf den Weg zu seinem eigentlichen Tierarzt (die 150km mit dem Zug!!!). Der behielt ihn bei sich und orderte Findus Röntgenbilder und die Blutwerte. Beides schien okay. Trotzdem schaute mich mein Tierarzt an und sagte, dass er dem keinen Glauben schenken würde. Nach meiner Beschreibung, scheint was mit der Blase nicht zu stimmen und Einläufe, die nichts bringen würden, sollten eigentlich ein Alarmsignal sein.
Er gab meinem Baby eine Narkose und verpasste ihm ein Ultraschall.
Dieses ergab, dass seine Blase sehr klein, aber auch sehr voll sei (wohl nicht ungewöhnlich bei Katern) und setzte alles daran, dem Kleinen zu helfen. Nahm ihn mit zu sich und verpflegte ihn auch nachts von zuhause aus. Infusionen usw. UND er machte nochmals ein eigenes Blutbild (gute 24h später), welches Kaliumwerte von etwas über 10 anzeigte.
Er kämpfte und riss sich den Arsch auf, dass es meinem Baby wieder gut ginge. Mittwoch wurde es dann auch etwas besser.
Parallel schrieb ich der Tierklinik und bat sie, etwas mit der Rechnung runterzugehen, da sie auch kein Ultraschall machten, obwohl das bei männlichen Tieren oftmals angebracht sei (wegen der kleinen Blase und der verlängerten Harnröhre), da Röntgenbilder nicht immer Aufschluss ergaben.

Donnerstag schlief mein Schätzchen ein. Für immer. Er hatte morgens fast gute Blutwerte und er begann wieder zu fressen.
Für mich brach jetzt natürlich meine Welt zusammen. Ich habe ihn echt geliebt. Und zwar über alles. Und mein Tierarzt findet auch dubios, dass die beiden Blutbilder null zusammenpassen.

Gleichzeitig zu der Info erhielt ich die Antwort von der Tierklinik: da der Kater sich am 21.07.2013 unkooperativ zeigte, wäre eine weitere sonographische Diagnostik der Blase nur in Narkose möglich gewesen. Dafür bestand keine Notwendigkeit.

Für mich ein Schlag ins Gesicht. Denn warum versetzt man ein Tier nicht in Narkose, wenn es sich wehrt? Und mein Tierarzt sah ja auch Notwendigkeit, also kann das doch nicht einfach so unter den Tisch gekehrt werden. Er saugt sich die Notwendigkeit ja nicht aus den Fingern.

Nächster Satz: Wenn Sie Montags anstelle zu Ihrem Tierarzt zu uns gekommen wären, hätten wir Ihrem Kater die gleiche Behandlung zukommen lassen. Sie haben sich jedoch bewusst dagegen entschieden. Auch ein Schlag ins Gesicht. Warum nicht gleich?

Ich habe meine Bankkarte vergessen und bin fast froh drum. Ich habe auch Dienstag einen Termin beim RA. Nur bringt mir der meinen Kater auch nicht zurück. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Ich bin so verzweifelt. Ständig denke ich, er kommt gleich um die Ecke. Und nichts passiert. Es ist sehr leer :(
 
A

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Das tut mir sehr Leid mit deinem Kater.
Ich hätte ihn obduzieren lassen. Aber im Endeffekt ist es müßig, das sage ich dir jetzt schon.

BTW Gehört hier nicht wirklich hin, aber Kitten ("Babykatzen") niemals alleine halten! Sie leiden in Einzelhaft. Bitte beachten, solltest du dir eine neue Katze anschaffen.
 
Ich weiß. Der hat sich aber mit keiner Katze verstanden. Deshalb hab ich es dann irgendwann aufgegeben.

Unser richtiger Tierarzt obduziert ihn jetzt und geht mit zum Rechtsanwalt.
Ich würde nur gerne wissen, ob jemand ähnliches erlebt hat oder mal gegen einen Tierarzt vor Gericht ging
 
Über welche Schadenshöhe reden wir denn hier?
 
Naja. 300Euro.

Aber es geht um meinen Kater. Und das ist für mich ein Unding. Wie können zwei Blutbilder gar nicht zusammenpassen. Nur um meinen Kater
 
Da wird dir ein Verfahren aber nichts bringen, Tiere werden per Gesetz als Sache behandelt. Aber das wird dir der Anwalt auch nochmal sagen.
Aber erstmal muss man ja jetzt sowieso abwarten. Als Außenstehender kann man das schlecht beurteilen, davon ab können sich BB tatsächlich schnell verändern.
 
Es tut mir sehr sehr leid um Dein Katerchen. Das muss ein grosser Verlust sein :(


Aber ich verstehe nicht, warum Du die Klinik um Preisnachlass bittest. Sie berechnen dir das, was sie gemacht haben. US wurde nicht gemacht aber ja auch nicht berechnet. Warum willst Du dagegen angehen?

Die Chancen sehe ich sehr gering.
 
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Hallo,

es tut mir leid wegen deinem Kater - eine traurige Geschichte.

Erkundige dich beim Rechtsanwalt, aber ich befürchte du wirst nichts machen können.

Die Rechnung von der Klinik musst du bezahlen, da die aufgeführten Leistungen doch auch erbracht wurden.

Ob evtl. eine Fehlbehandlung vorliegt wirst du leider schwer bis gar nicht beweisen können.
 
Dankeschön. Also es geht mir darum, dass mein eigentlicher Tierarzt, der ihn noch versorgt hat nach Abgleich der beiden Blutbilder meinte, diese seien dubios und überhaupt gar nicht stimmig. Und er befürchtet, dass diese vertauscht wurden.
Dann nervt mich ungemein, dass ich mehrmals darauf hinwies, dass es nicht urinieren konnte und die Tierärztin mir überhaupt keinen Glauben schenken wollte.
Dazu kommt, dass unser eigentlicher Tierarzt, der ihn nun obduzieren wird, meinte, dass gerade bei männlichen Katern en US echt wichtig sei, da schon wegen der Genetik häufig kein Röntgenbild ausreichend sei.
Kater neigen zu sehr kleinen Blasen und verlängerten Harnwegen. Und ich verstehe einfach nicht, weshalb ein Tierarzt alles besser weiß, wenn jemand mit einem Tier kommt und mehrmals auf die Problematik hinwies.

Stimmt, Tiere werden wenn nicht anders formuliert, wie Sachen behandelt. Aber auch bei Sachen ist das BGB voll von Regelungen, dass man nicht zahlen muss oder Einspruch erhebt. Und ich will einfach erstmal nicht zahlen. Für mich ist das fahrlässig und kein Handeln nach Treu und Glauben.

Für mich ist einfach ein Rätsel, weshalb ein Tierarzt etwas besser weiß, als die Tierhalterin.
Wie gesagt. Mein Tierarzt will ja schon mit zum RA, weil er sauer ist und mehrere Unstimmigkeiten fand.

Und es wäre für mich das heftigste, wenn er leiden musste, weil die ihn nicht richtig untersuchten.
 
  • #10
Ich finde es toll, dass Du diesen Weg gehst, und ich finde es klasse, dass Dein TA mitgeht.

Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Seelenfrieden findest, was immer herauskommen möge und dass Dein Katerchen gut im Regenbogenland angekommen ist.

RIP kleiner Kerl!


images



Alles Liebe!
 
  • #11
Erstmal: Es tut mir sehr sehr leid, dass dein Kater gestorben ist :( Das ist ganz furchtbar.....

Was ich allerdings als Problem ansehe:
1. Der Streitwert ist wohl zu gerin als dass dort Verhandlungstechnisch etwas passieren wird.
2.Du schriebst ja, dass die Tierärztin vermutete er uriniere nicht weil der überfüllte Darm auf die Harnröhre drücke, also glaunte sie dir doch? Zudem: Wenn sie unter der Verdachtsdiagnose "Darm verlegt Harnröhre" die Therapie mit Einlãufen und Co gestartet hat, hat sie per se erstmal nichts "falsch" gemacht im Sinne der Verdachtsdiagnose.
Offensichtlich stimmte diese Verdachtsdiagnose nicht, allerdings kann das schwerlich als Behandlungsfehler geahndet werden, auch wenn es ganz schlimme Folgen hatte.
3. Blutwerte sind Momentaufnahmen und unterliegen teils extremen Schwankungen. Gerade der Kaliumwert kann durch die Technik der Blutabnahme extrem in die Höhe getrieben werden im Testblut, im Körper jedoch normal sein. Auch Nierenwerte und Leberwerte können durchaus bei einer Blutabnahme Ausreisser zeigen, einen Tag später aber normal sein.....sollten Proben vertauscht worden sein, wird das höchstwahrscheinlich im Labor passiert sein und nicht beim Arzt.

Aber besprich das mal mit deinem Anwalt ganz in Ruhe und berichte doch, was du erfahren hast,ja?
 

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