
Mamselli
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- 3. Mai 2022
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- Aystetten
Hallo in die Runde,
nachdem ich durchs Lesen im Forum viel dazugelernt habe, bin ich jetzt doch an einem Punkt, an dem ich Rat brauche im Umgang mit einem Streunerkater. Man möge mir nachsehen, dass der Bericht etwas länglich wird, aber ich möchte so viele Details wie möglich schildern, damit ihr euch ein Bild von der Situation machen könnt.
Beteiligte sind meine Katze Honey und ein Kater, weiß, kein Name, den ich manchmal Mondgesicht nenne.
Beteiligte #1: Honey
Honey, kam vor 2 1/2 Jahren von einem Katzenschutzverein zu mir. Sie wurde dort auf 5 Jahre geschätzt, die Tierärztin hat 7 Jahre im Ausweis eingetragen, also insgesamt eine etwas klein gebliebene scheue Dame im besten Alter mit viel Erfahrung was den Freigang angeht. Sie wurde damals mit drei Kitten vom Verein aufgenommen, und kam nach Sterilisation und allgemeiner tierärztlicher Versorgung in die Vermittlung. Mir fiel die hübsche Glückskatze auf, weil sie Woche um Woche über einen langen Zeitraum in der Zeitung inseriert wurde, und sich niemand fand, der sie adoptieren wollte. Nun, sie konnte bei uns einziehen und hat laut Tierschutzverein wohl das erste Mal in ihrem Leben ein zuhause und einen relativ großen Garten, der auch vor ihrem Einzug schon ein Katzenrefugium war.
Honey ist aber immer noch scheu und lässt sich nicht anfassen. Sobald ich mit der Hand näher als 20 cm an sie herankomme, bekomme ich eine gewischt. Streicheln mit einem Federwedel geht und gefällt, aber die Hand wird misstrauisch beobachtet. Manchmal ist sie ganz tapfer (Staubsauger) manchmal bricht Panik aus (Besucherin mit Krücken). Insgesamt führen wir ein ruhiges Leben miteinander, Honey kann nach draußen, wann sie möchte, Futter steht immer bereit, und sie sorgt für ausreichende Nahrungsergänzung (Vollwertkost) in Form von Mäusen. Abends gibt es eine Spielrunde, und bevor ich ins Bett gehe, sorgt Honey dafür, dass die Futterration auch über Nacht reicht, und entschwindet dann nach draußen.
Damit kommen wir zum Beteiligten #2:
Wie schon berichtet, ist der Garten bei den Katzen im Quartier sehr beliebt – keine Kinder, kein Hund, keine Mähroboter, viele Verstecke und Sonnenplätze.
Ein Dauergast war ein weißer Kater, von dem ich angenommen habe, dass er ein Zuhause hat, weil er zwar unter der Woche immer im Garten anzutreffen, am Wochenende aber in der Regel nicht sichtbar war. Letzten Winter hatte ich dann den Eindruck, dass er vielleicht doch ein Streuner ist. Auf eine Zettelaktion im Ort, ob jemand den Kater kennt bzw. weiß, wo er hingehört, hat sich jedenfalls niemand gemeldet. Zusammen mit einer Nachbarin wurde der Kater durch den Winter gefüttert, bei ihr hatte er auch eine kleine Hütte, bis er kurz vor Ostern auf einmal nicht mehr kam. Ich dachte zuerst daran, dass er über die Feiertage wieder in seinem Zuhause war, das war ja das Wochenendmuster, und machte mir nach einiger Zeit aber schwere Vorwürfe, dass ich nicht nach ihm gesucht habe.
Honey und der Kater bisher: Vor seinem Verschwinden war das Verhältnis - zumindest in meinen Augen - ungut. In „seinem“ Garten taucht eine neue Katze auf, die Haus und Garten als ihr Revier beansprucht. Und das zum Teil auch durchsetzt. Mit den anderen Katzen im Revier hat Honey sich auch angelegt, aber anscheinend haben sich die Damen geeinigt und den Garten unter sich aufgeteilt.
Nicht so mit dem Kater - zur Veranschaulichung: Katzenkrawall in der Nacht, ich schrecke aus dem Bett hoch und sehe Honey in der Katzenklappe, Vorderteil draußen, Hinterteil drinnen, und sie schlägt wie ein Trommelfeuer um sich, begleitet von Fauchen und Quietschen. Nachdem ich das Licht angemacht habe, haben die beiden Kontrahenten voneinander abgelassen. Oder, Kater jagte Honey vor sich her, sie rettete sich durch die Katzenklappe und schlug dabei den Rücken an, dass es nur so gescheppert hat. Er ist ihr auch mehrfach auf den Rücken gesprungen und hat gebissen. Ich habe dann eingegriffen und ihm Beine gemacht.
Wenn er dann bei Minusgraden auf dem Fensterbrett saß und das Wohnzimmer mit dem Katzenspielzeug sah, kamen mir schon die Tränen. Ich habe mich aber wegen Honey nicht getraut, ihn ins Haus zu lassen. Er hatte im letzten Winter dann bei einer Nachbarin seine Futterstelle gehabt und auch ein kleines Katzenhäuschen als Unterschlupf. Leider ist die Verlagerung von Futterstelle und Schutzhütte in einen anderen Garten keine Lösung mehr, da die Nachbarin altersbedingt nicht mehr helfen kann. Die übrigen Nachbarn haben Hunde.
Ich habe den Fall mehrfach schon mit den Leuten vom Katzenschutzverein diskutiert, dort meinte man, ich könne damit rechnen, dass Honey auszieht, wenn ich den Kater (oder auch eine andere Katze zur Gesellschaft) dazu hole. Sie ist möglicherweise doch nicht so sozial ihren Artgenossen gegenüber veranlagt.
So standen also die Dinge bis vor Ostern. Den ganzen Sommer lang war der Kater (und ein anderer, roter Kater) verschwunden. Letzte Woche lief der rote Kater plötzlich wieder durch den Garten.
Und vor drei Tagen ist der weiße wieder aufgetaucht, hat sich an die Terrassentür gesetzt und hineingeschaut. Ich habe mich so gefreut, dass er lebt und wieder da war und ihm Futter rausgestellt – er hatte unglaublichen Heißhunger. Jetzt taucht er 2 bis 3mal am Tag auf, bekommt eine Portion. Er läuft zwar kurz weg, wenn ich den Teller hinstelle, aber sobald ich mich umdrehe, ist er dran. Heute Nachmittag kam er durch die Katzenklappe, hat sich hingesetzt und das Terrain studiert. Wenn man ihn ließe, würde er wohl schon hereinkommen.
Aber was ist mit Honey: Sie schläft seit ein paar Tagen nicht mehr in ihrem Sessel oder ihrem Körbchen, sondern klemmt sich mit dem Hinterteil unter die Heizung hinter die Gardine. Ob das mit der Rückkehr des Katers zu tun hat? Alles andere ist normal – sie futtert wie gehabt, sie spielt, sie fängt Mäuse, sie geht raus und sonnt sich. Sie hat ihn durchs Fenster am Teller beobachtet, ließ sich aber mit Leckerchen ablenken, danach war er erst mal uninteressant.
Was mache ich denn jetzt bloß? Wenn es nach mir geht, dürfte er einziehen, wenn er will. Ich möchte aber auch nicht das Nervenkostüm von Honey überstrapazieren. Ob Honey eventuell doch etwas souveräner geworden ist durch den langen friedlichen Sommer, und sie jetzt weniger Angst um ihre Ressourcen hat? Ich kann die Situation nicht einschätzen. Von der Pflegestelle, bei der Honey war, kam der Vorschlag, ein winterfestes Katzenhaus für den Kater anzuschaffen. Ob er damit zufrieden wäre?
Ach so und zur Katzenklappe: Auf die Chipsteuerung habe ich verzichtet, da das laute Geräusch beim Entriegeln Honey so verschreckt hat, dass sie mit der Klappe nicht klar kam.
Während ich das geschrieben habe, sitzt der weiße Kater schon wieder an der Katzenklappe, klappert mit dem Türchen und schaut von draußen rein...
Habt ihr Vorschläge, wie ich das zwischen den beiden geregelt bekomme, falls das überhaupt möglich ist?
Vielen Dank fürs Lesen und für Vorschläge
Claudia
nachdem ich durchs Lesen im Forum viel dazugelernt habe, bin ich jetzt doch an einem Punkt, an dem ich Rat brauche im Umgang mit einem Streunerkater. Man möge mir nachsehen, dass der Bericht etwas länglich wird, aber ich möchte so viele Details wie möglich schildern, damit ihr euch ein Bild von der Situation machen könnt.
Beteiligte sind meine Katze Honey und ein Kater, weiß, kein Name, den ich manchmal Mondgesicht nenne.
Beteiligte #1: Honey
Honey, kam vor 2 1/2 Jahren von einem Katzenschutzverein zu mir. Sie wurde dort auf 5 Jahre geschätzt, die Tierärztin hat 7 Jahre im Ausweis eingetragen, also insgesamt eine etwas klein gebliebene scheue Dame im besten Alter mit viel Erfahrung was den Freigang angeht. Sie wurde damals mit drei Kitten vom Verein aufgenommen, und kam nach Sterilisation und allgemeiner tierärztlicher Versorgung in die Vermittlung. Mir fiel die hübsche Glückskatze auf, weil sie Woche um Woche über einen langen Zeitraum in der Zeitung inseriert wurde, und sich niemand fand, der sie adoptieren wollte. Nun, sie konnte bei uns einziehen und hat laut Tierschutzverein wohl das erste Mal in ihrem Leben ein zuhause und einen relativ großen Garten, der auch vor ihrem Einzug schon ein Katzenrefugium war.
Honey ist aber immer noch scheu und lässt sich nicht anfassen. Sobald ich mit der Hand näher als 20 cm an sie herankomme, bekomme ich eine gewischt. Streicheln mit einem Federwedel geht und gefällt, aber die Hand wird misstrauisch beobachtet. Manchmal ist sie ganz tapfer (Staubsauger) manchmal bricht Panik aus (Besucherin mit Krücken). Insgesamt führen wir ein ruhiges Leben miteinander, Honey kann nach draußen, wann sie möchte, Futter steht immer bereit, und sie sorgt für ausreichende Nahrungsergänzung (Vollwertkost) in Form von Mäusen. Abends gibt es eine Spielrunde, und bevor ich ins Bett gehe, sorgt Honey dafür, dass die Futterration auch über Nacht reicht, und entschwindet dann nach draußen.
Damit kommen wir zum Beteiligten #2:
Wie schon berichtet, ist der Garten bei den Katzen im Quartier sehr beliebt – keine Kinder, kein Hund, keine Mähroboter, viele Verstecke und Sonnenplätze.
Ein Dauergast war ein weißer Kater, von dem ich angenommen habe, dass er ein Zuhause hat, weil er zwar unter der Woche immer im Garten anzutreffen, am Wochenende aber in der Regel nicht sichtbar war. Letzten Winter hatte ich dann den Eindruck, dass er vielleicht doch ein Streuner ist. Auf eine Zettelaktion im Ort, ob jemand den Kater kennt bzw. weiß, wo er hingehört, hat sich jedenfalls niemand gemeldet. Zusammen mit einer Nachbarin wurde der Kater durch den Winter gefüttert, bei ihr hatte er auch eine kleine Hütte, bis er kurz vor Ostern auf einmal nicht mehr kam. Ich dachte zuerst daran, dass er über die Feiertage wieder in seinem Zuhause war, das war ja das Wochenendmuster, und machte mir nach einiger Zeit aber schwere Vorwürfe, dass ich nicht nach ihm gesucht habe.
Honey und der Kater bisher: Vor seinem Verschwinden war das Verhältnis - zumindest in meinen Augen - ungut. In „seinem“ Garten taucht eine neue Katze auf, die Haus und Garten als ihr Revier beansprucht. Und das zum Teil auch durchsetzt. Mit den anderen Katzen im Revier hat Honey sich auch angelegt, aber anscheinend haben sich die Damen geeinigt und den Garten unter sich aufgeteilt.
Nicht so mit dem Kater - zur Veranschaulichung: Katzenkrawall in der Nacht, ich schrecke aus dem Bett hoch und sehe Honey in der Katzenklappe, Vorderteil draußen, Hinterteil drinnen, und sie schlägt wie ein Trommelfeuer um sich, begleitet von Fauchen und Quietschen. Nachdem ich das Licht angemacht habe, haben die beiden Kontrahenten voneinander abgelassen. Oder, Kater jagte Honey vor sich her, sie rettete sich durch die Katzenklappe und schlug dabei den Rücken an, dass es nur so gescheppert hat. Er ist ihr auch mehrfach auf den Rücken gesprungen und hat gebissen. Ich habe dann eingegriffen und ihm Beine gemacht.
Wenn er dann bei Minusgraden auf dem Fensterbrett saß und das Wohnzimmer mit dem Katzenspielzeug sah, kamen mir schon die Tränen. Ich habe mich aber wegen Honey nicht getraut, ihn ins Haus zu lassen. Er hatte im letzten Winter dann bei einer Nachbarin seine Futterstelle gehabt und auch ein kleines Katzenhäuschen als Unterschlupf. Leider ist die Verlagerung von Futterstelle und Schutzhütte in einen anderen Garten keine Lösung mehr, da die Nachbarin altersbedingt nicht mehr helfen kann. Die übrigen Nachbarn haben Hunde.
Ich habe den Fall mehrfach schon mit den Leuten vom Katzenschutzverein diskutiert, dort meinte man, ich könne damit rechnen, dass Honey auszieht, wenn ich den Kater (oder auch eine andere Katze zur Gesellschaft) dazu hole. Sie ist möglicherweise doch nicht so sozial ihren Artgenossen gegenüber veranlagt.
So standen also die Dinge bis vor Ostern. Den ganzen Sommer lang war der Kater (und ein anderer, roter Kater) verschwunden. Letzte Woche lief der rote Kater plötzlich wieder durch den Garten.
Und vor drei Tagen ist der weiße wieder aufgetaucht, hat sich an die Terrassentür gesetzt und hineingeschaut. Ich habe mich so gefreut, dass er lebt und wieder da war und ihm Futter rausgestellt – er hatte unglaublichen Heißhunger. Jetzt taucht er 2 bis 3mal am Tag auf, bekommt eine Portion. Er läuft zwar kurz weg, wenn ich den Teller hinstelle, aber sobald ich mich umdrehe, ist er dran. Heute Nachmittag kam er durch die Katzenklappe, hat sich hingesetzt und das Terrain studiert. Wenn man ihn ließe, würde er wohl schon hereinkommen.
Aber was ist mit Honey: Sie schläft seit ein paar Tagen nicht mehr in ihrem Sessel oder ihrem Körbchen, sondern klemmt sich mit dem Hinterteil unter die Heizung hinter die Gardine. Ob das mit der Rückkehr des Katers zu tun hat? Alles andere ist normal – sie futtert wie gehabt, sie spielt, sie fängt Mäuse, sie geht raus und sonnt sich. Sie hat ihn durchs Fenster am Teller beobachtet, ließ sich aber mit Leckerchen ablenken, danach war er erst mal uninteressant.
Was mache ich denn jetzt bloß? Wenn es nach mir geht, dürfte er einziehen, wenn er will. Ich möchte aber auch nicht das Nervenkostüm von Honey überstrapazieren. Ob Honey eventuell doch etwas souveräner geworden ist durch den langen friedlichen Sommer, und sie jetzt weniger Angst um ihre Ressourcen hat? Ich kann die Situation nicht einschätzen. Von der Pflegestelle, bei der Honey war, kam der Vorschlag, ein winterfestes Katzenhaus für den Kater anzuschaffen. Ob er damit zufrieden wäre?
Ach so und zur Katzenklappe: Auf die Chipsteuerung habe ich verzichtet, da das laute Geräusch beim Entriegeln Honey so verschreckt hat, dass sie mit der Klappe nicht klar kam.
Während ich das geschrieben habe, sitzt der weiße Kater schon wieder an der Katzenklappe, klappert mit dem Türchen und schaut von draußen rein...
Habt ihr Vorschläge, wie ich das zwischen den beiden geregelt bekomme, falls das überhaupt möglich ist?
Vielen Dank fürs Lesen und für Vorschläge
Claudia