Hadji
Benutzer
- Mitglied seit
- 18. Juli 2015
- Beiträge
- 52
Hallo liebe Foris,
nachdem mir hier im Forum schon sehr geholfen wurde komme ich heute wieder mit der Bitte um Rat Bitte entschuldigt, der Text ist lang geworden.
Es geht um einen (vermeintlichen) Streuner, den ich letzte Woche verletzt im Tierheim abgegeben habe und mir nun überlege ihn zu adoptieren sofern sicht nicht doch noch ein Besitzer meldet.
Wir haben natürlich eine Vorgeschichte, die im Sommer 2019 beginnt. Mein damaliger Neuzugang Zoe hat den ersten Sommer im Freigang verbracht und sich ganz entgegen ihrer sonstigen, doch recht zickigen Art, von einem riesigen schwarzen Kater becircen lassen. Ich hatte den noch nie zuvor gesehen aber er fand Zoe so toll, dass er sich ihr über Wochen und Meter für Meter genähert hatte bis die beiden friedlich nebeneinander in der Sonne gechillt haben. Immer wieder habe ich ihn mit Zoe zusammen gesehen und das ungleiche Pärchen (meine Zoe ist winzig) wurde nur durch mein plötzliches Auftauchen jäh gestört oder durch meinen Kater Felix, der alles was vier Beine hat und nicht zu unserem Haushalt gehört in die Flucht geschlagen hat.
Der Schwarze hat sich von Felix jedoch nie provozieren lassen sondern zu dessen Leidwesen immer eine Schlägerei vermieden und sich zurückgezogen.
So ging das bis Herbst letzten Jahres, mal war der Schwarze da – nennen wir ihn Romeo – mal habe ich ihn wochenlang nicht gesehen. Ich hatte in der Nachbarschaft herumgefragt, keiner kannte den Kater. Dann ist mein Felix plötzlich schwer krank geworden und verstorben (RiP mein Schatz, ich hab‘ Dich lieb) und auf einmal war auch unser Garten wieder häufiger von Fremd- und Nachbarskatzen frequentiert. Nur Romeo hatte ich nicht oder nur selten gesehen aber auch nicht mehr wirklich auf dem Schirm.
Im Januar diesen Jahres haben wir dann rund um unser Haus Überwachungskameras installiert. Interessant, was sich am Stadtrand so alles an Getier tummelt. Auch Romeo. Ständig, zu jeder Tages- und Nachtzeit und hat auf unserer Terrasse in eine alte Decke gekuschelt geschlafen. Häufig war er in Gesellschaft von Zoe, die nach Felix Tod auf einmal auch Nachts raus ist. Sogar im Winter. Ich war einigermassen fassungslos und da ist mir das erste Mal der Gedanke gekommen, dass Romeo wohl kein Zuhause haben könnte. Die anderen Katzen (bei uns leben Vier) schienen ihn gut zu kennen, man begrüsst sich höflich Nase an Nase und seit es wärmer geworden ist lümmeln alle im Garten rum und geniessen die Sonne.
Mein Mann fand das alles sehr amüsant und ich habe mich wochenlang bemüht, einen Blick unter des Katzers Schwänzchen zu erhaschen (hat er oder hat er nicht) was nicht ganz einfach war weil er mich total doof findet. Aber irgendwann war klar, er hat und der Plan war 1. herauszufinden ob er nicht doch jemandem gehört und 2. das mit den Eiern korrigieren zu lassen. Aber erstmal Vertrauen aufbauen, ganz langsam und Schritt für Schritt. Zu diesem Zweck habe ich versucht ihn mit allem möglichen zu bestechen - nicht mal Thunfisch wollte er haben. Bis er dann eines Tages freiwillig das Haus betreten hat, schnurstracks zu Katzens Spielzeugkiste gelaufen ist und sich sabbernd ein altes Baldriankissen rausgekramt hat. Von da an hatte ich ihn, zwar noch nicht an den Eiern aber immerhin. Mit Kaustängelchen – die guten von Lidl, die so nach Baldrian riechen - haben wir dann ein Morgen- und Abendritual aufgebaut – er kommt, kriegt ein Stängelchen und hält es aus, dass ich ihm nahe komme. Sogar schon am Köpfchen streicheln konnte ich ihn.
Letzte Woche stand er dann morgens an der Tür, völlig zerfleddert und mit einem verletzten Auge. Ich war panisch weil irgendwie nicht richtig vorbereitet und habe im Tierheim angerufen und um Hilfe gebeten. Die waren sehr freundlich und ich konnte ihn vorbei bringen. Jetzt ist er also versorgt, das Auge genäht, kastriert, Zähne gerichtet, Zecken, Flöhe usw. entfernt also komplett runderneuert.
Und was nun? Natürlich würden wir ihn aufnehmen, als Drinnen- / Draussen- oder Halbdraussen-Katze. Je nachdem mit was er sich wohlfühlt. Aber macht es Sinn ihn in sein altes Revier zurückzubringen? Würde er lernen unser Haus als Basis anzunehmen? Er hatte Panikattacken bekommen wenn ich nur kurz die Terrassentüre geschlossen hatte. Wie soll ich ihn unter diesen Umständen ans Haus gewöhnen? Würden wir damit klar kommen, einen Kater zu haben der „fremdgeht“ – schliesslich ist er in seinem bisherigen Leben eigentlich ganz gut zurecht gekommen sonst wäre er nicht so alt geworden – er ist mindestens 8 Jahre alt. Dazu kommt, er ist kein wilder Kater sondern nur scheu und vorsichtig und wäre es daher nicht besser für ihn, irgendwo anders in eine neue Katzengruppe, zu neuen Menschen und in ein neues Revier zu kommen um völlig neu anzufangen? Ich kenne mich mit Streunern überhaupt nicht aus. Wo hat er die besten Chancen? Es würde mir leid tun ihn aufzugeben. Zoe geht seit zwei Tagen nicht mehr in der Nacht raus oder nur ganz kurz und auch die anderen schnüffeln immer wieder seine Lieblingsplätze ab. Aber ich will nicht egoistisch sein und Zoe wird vielleicht einen anderen Freund finden – was ganz einfach wäre, würde sie nicht immer Backpfeifen verteilen.
Mit dem Tierheim habe ich Bedenkzeit vereinbart und werde ihn Anfang nächster Woche dort besuchen und die nächsten Schritte besprechen . In zwei Wochen verreisen mein Mann und ich für ein paar Tage. Das TH würde ihn solange in einer Gruppe mit kleinem Aussengehege behalten so dass wir ihn danach entspannt abholen können.
Was meint Ihr?
Liebe Grüsse
nachdem mir hier im Forum schon sehr geholfen wurde komme ich heute wieder mit der Bitte um Rat Bitte entschuldigt, der Text ist lang geworden.
Es geht um einen (vermeintlichen) Streuner, den ich letzte Woche verletzt im Tierheim abgegeben habe und mir nun überlege ihn zu adoptieren sofern sicht nicht doch noch ein Besitzer meldet.
Wir haben natürlich eine Vorgeschichte, die im Sommer 2019 beginnt. Mein damaliger Neuzugang Zoe hat den ersten Sommer im Freigang verbracht und sich ganz entgegen ihrer sonstigen, doch recht zickigen Art, von einem riesigen schwarzen Kater becircen lassen. Ich hatte den noch nie zuvor gesehen aber er fand Zoe so toll, dass er sich ihr über Wochen und Meter für Meter genähert hatte bis die beiden friedlich nebeneinander in der Sonne gechillt haben. Immer wieder habe ich ihn mit Zoe zusammen gesehen und das ungleiche Pärchen (meine Zoe ist winzig) wurde nur durch mein plötzliches Auftauchen jäh gestört oder durch meinen Kater Felix, der alles was vier Beine hat und nicht zu unserem Haushalt gehört in die Flucht geschlagen hat.
Der Schwarze hat sich von Felix jedoch nie provozieren lassen sondern zu dessen Leidwesen immer eine Schlägerei vermieden und sich zurückgezogen.
So ging das bis Herbst letzten Jahres, mal war der Schwarze da – nennen wir ihn Romeo – mal habe ich ihn wochenlang nicht gesehen. Ich hatte in der Nachbarschaft herumgefragt, keiner kannte den Kater. Dann ist mein Felix plötzlich schwer krank geworden und verstorben (RiP mein Schatz, ich hab‘ Dich lieb) und auf einmal war auch unser Garten wieder häufiger von Fremd- und Nachbarskatzen frequentiert. Nur Romeo hatte ich nicht oder nur selten gesehen aber auch nicht mehr wirklich auf dem Schirm.
Im Januar diesen Jahres haben wir dann rund um unser Haus Überwachungskameras installiert. Interessant, was sich am Stadtrand so alles an Getier tummelt. Auch Romeo. Ständig, zu jeder Tages- und Nachtzeit und hat auf unserer Terrasse in eine alte Decke gekuschelt geschlafen. Häufig war er in Gesellschaft von Zoe, die nach Felix Tod auf einmal auch Nachts raus ist. Sogar im Winter. Ich war einigermassen fassungslos und da ist mir das erste Mal der Gedanke gekommen, dass Romeo wohl kein Zuhause haben könnte. Die anderen Katzen (bei uns leben Vier) schienen ihn gut zu kennen, man begrüsst sich höflich Nase an Nase und seit es wärmer geworden ist lümmeln alle im Garten rum und geniessen die Sonne.
Mein Mann fand das alles sehr amüsant und ich habe mich wochenlang bemüht, einen Blick unter des Katzers Schwänzchen zu erhaschen (hat er oder hat er nicht) was nicht ganz einfach war weil er mich total doof findet. Aber irgendwann war klar, er hat und der Plan war 1. herauszufinden ob er nicht doch jemandem gehört und 2. das mit den Eiern korrigieren zu lassen. Aber erstmal Vertrauen aufbauen, ganz langsam und Schritt für Schritt. Zu diesem Zweck habe ich versucht ihn mit allem möglichen zu bestechen - nicht mal Thunfisch wollte er haben. Bis er dann eines Tages freiwillig das Haus betreten hat, schnurstracks zu Katzens Spielzeugkiste gelaufen ist und sich sabbernd ein altes Baldriankissen rausgekramt hat. Von da an hatte ich ihn, zwar noch nicht an den Eiern aber immerhin. Mit Kaustängelchen – die guten von Lidl, die so nach Baldrian riechen - haben wir dann ein Morgen- und Abendritual aufgebaut – er kommt, kriegt ein Stängelchen und hält es aus, dass ich ihm nahe komme. Sogar schon am Köpfchen streicheln konnte ich ihn.
Letzte Woche stand er dann morgens an der Tür, völlig zerfleddert und mit einem verletzten Auge. Ich war panisch weil irgendwie nicht richtig vorbereitet und habe im Tierheim angerufen und um Hilfe gebeten. Die waren sehr freundlich und ich konnte ihn vorbei bringen. Jetzt ist er also versorgt, das Auge genäht, kastriert, Zähne gerichtet, Zecken, Flöhe usw. entfernt also komplett runderneuert.
Und was nun? Natürlich würden wir ihn aufnehmen, als Drinnen- / Draussen- oder Halbdraussen-Katze. Je nachdem mit was er sich wohlfühlt. Aber macht es Sinn ihn in sein altes Revier zurückzubringen? Würde er lernen unser Haus als Basis anzunehmen? Er hatte Panikattacken bekommen wenn ich nur kurz die Terrassentüre geschlossen hatte. Wie soll ich ihn unter diesen Umständen ans Haus gewöhnen? Würden wir damit klar kommen, einen Kater zu haben der „fremdgeht“ – schliesslich ist er in seinem bisherigen Leben eigentlich ganz gut zurecht gekommen sonst wäre er nicht so alt geworden – er ist mindestens 8 Jahre alt. Dazu kommt, er ist kein wilder Kater sondern nur scheu und vorsichtig und wäre es daher nicht besser für ihn, irgendwo anders in eine neue Katzengruppe, zu neuen Menschen und in ein neues Revier zu kommen um völlig neu anzufangen? Ich kenne mich mit Streunern überhaupt nicht aus. Wo hat er die besten Chancen? Es würde mir leid tun ihn aufzugeben. Zoe geht seit zwei Tagen nicht mehr in der Nacht raus oder nur ganz kurz und auch die anderen schnüffeln immer wieder seine Lieblingsplätze ab. Aber ich will nicht egoistisch sein und Zoe wird vielleicht einen anderen Freund finden – was ganz einfach wäre, würde sie nicht immer Backpfeifen verteilen.
Mit dem Tierheim habe ich Bedenkzeit vereinbart und werde ihn Anfang nächster Woche dort besuchen und die nächsten Schritte besprechen . In zwei Wochen verreisen mein Mann und ich für ein paar Tage. Das TH würde ihn solange in einer Gruppe mit kleinem Aussengehege behalten so dass wir ihn danach entspannt abholen können.
Was meint Ihr?
Liebe Grüsse