Stress im Katzenhaushalt

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Murv

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3. Juli 2020
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Hallo zusammen,

ich wende mich an Euch, da ich aktuell ein kleines Problem mit meinen beiden Katern habe. Ich habe das Gefühl, dass sich Spannungen zwischen den Beiden, wenn nicht sogar Mobbing entwickeln könnte oder bereits entwickelt hat. Ich habe Angst, dass sich die Situation verschlimmert und die beiden getrennt werden müssen. Damit ihr einen besseren Überblick erhaltet, gebe ich euch mal ein paar Infos zu den Beiden:

Marshall (5 Jahre) kam mit ca. 10 Wochen zu mir. Ich weiß das ist zu früh, allerdings war dies ein Notfall, da er nicht länger im ursprünglichen Zuhause bleiben konnte. Der Rest des Wurfes war bereits weg 🙁

Deswegen habe ich schnell reagiert und einen zweiten Kater Marley (5 Jahre), mit 12 Wochen in unser Zuhause geholt, damit er einen Artgenossen hat. Die beiden leben also seit nun über 5 Jahren zusammen. Beide können auf die abgesicherte Terrasse und sind keine Freigänger.

Zum Verhalten:

Marshall ist ein sehr gemütlicher Kater. Er liegt viel herum, lässt sich gerne streicheln, frisst gerne und spielt auch ab und zu. Marley lässt sich ebenfalls gerne streicheln, ist aber im Vergleich viel aktiver und muss gefordert werden. Außerdem ist er deutlich ängstlicher als Marshall.

Nun das Problem:

Marshall geht seit einigen Monaten Marley an. Hier ein paar Beispiele:

1. Marshall liegt auf der Terrasse. Marley Spielt, kommt ihm zu Nahe und Marshall faucht und haut. Daraufhin geht er meistens weg. Marley bleibt verdutzt zurück.
2. Marshall liegt auf einem Stuhl. Marley geht aufs Klo und schrabbt vor und nach seinen Hinterlassen sehr energisch. Marshall steht auf, geht hin und fällt ihn an. Das Schrabben scheint ihn zu triggern.
3. Marley ist bei mir auf dem Bett. Marshall kommt auch und verscheucht ihn. Wenn ich Marshall dann auch vom Bett verweise und er wegrennt, rennt Marley ihm hinterher.
4. Marley wird von Marshall gejagt. Signalisiert mit Miauen und Fauchen, dass er nicht möchte, rennt weg und Marshall ignoriert das vollkommen. Marley wehrt sich aber nie so, dass Marshall mal einen Denkzettel bekommt. Dann gehe ich dazwischen. Wenn Marley ihm hinterher rennt und Marshall ihm signalisiert, dass er nicht möchte, dann lässt er meistens sofort ab.
5. Marshall kommt ins Bad (nur ein Eingang), schaut sich um, weil er nicht oft im Raum ist und ist sehr vorsichtig. Wenn Marley plötzlich hinter ihm steht, faucht er ihn an und geht/rennt schnell weg.

Generell habe ich das Gefühl, dass Marshall etwas verhaltensgestört ist. Er knabbert an Plastik, würde dieses auch fressen und legt generell ein anderes Verhalten an den Tag. Ich kann es schlecht beschreiben, würde aber sagen, dass Marley "mehr Katze" ist und Marshall sich etwas A-Typisch verhält. Ich denke, dass das auf die frühe Trennung der Geschwister und die frühe Trennung von der Mutter ist. Wobei er der letzte der Kittens war und somit am längsten Zeit mit ihr verbracht hat.

Dazu muss ich sagen, dass Marley oft die Nähe sucht. Er geht zu Marshall, wenn dieser irgendwo liegt, kuschelt sich an ihn und wird dann geputzt. Das putzen schaukelt sich oft hoch (jeder möchte den anderen putzen), bis es zu viel wird und einer der beiden dem anderen signalisiert, dass er nicht mehr möchte. Dann geht Marley meistens wieder.

Noch eine Info: Seit ca. 1,5 Jahren kümmere ich mich alleine um die beiden. Die zweite Bezugsperson (zu der Marshall einen besseren Draht hatte) ist ausgezogen. Seitdem versuche ich beiden die Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten zu geben, die sie benötigen.

Nun zum letzten Wochenende. Samstags war die Bude voll mit fremden Menschen, die teilweise auch hier übernachtet haben. Das bedeutet natürlich Stress. Deswegen wurden beide Abends von dem Besuch getrennt. Sonntags, als alle weg waren, hat Marley sich stark übergeben. Nach ein paar Stunden nochmal und es ging ihm immer schlechter, sodass ich mit ihm noch zum Tierarzt bin. Dort wurde er mit Medikamenten versorgt und das Röntgenbild sah gut aus. Nachts hatte er wässrigen durchfall. Montagmorgen wollte er nichts fressen und hat fast nur geschlafen. Abends hat er dann eine kleine Portion gefressen. Dienstagmorgen wollte er dann wieder nichts, weshalb ich nochmal zum Haustierärztin gefahren bin. Diese hat ihm Blut abgenommen, Medikamente und eine Infusion verabreicht. Das Blutbild war unauffällig (leicht erhöhter Magnesiumwert). Deswegen meinte sie, dass es nun 2 Möglichkeiten gibt. Entweder hat er eine Infektion, die nicht im Blut sichtbar war oder er hat eine Gastritis durch Stress entwickelt.

Sollte letzteres der Fall sein und sollte Marshall der Auslöser sein, dann muss sich daran etwas ändern. Bevor ich die Beiden voneinander trenne, möchte ich allerdings erst alles ausprobiert haben, was mir möglich ist. Denn es gibt genug Momente, wo die Beiden gemeinsam auf der Terrasse liegen, gemeinsam Fressen (das bereitet generell keine Probleme), mit mir auf der Couch liegen oder einfach miteinander auskommen. Wenn ich Marley in einen anderen Raum (mit angrenzendem weiteren Raum) lasse, wo Marshall keinen Zugang hat, damit er seine Ruhe hat, möchte er sofort wieder hinaus und legt sich meistens dann in den selben Raum, wo Marshall ist. Also macht er auch keinen Anschein, dass er unbedingt seine Ruhe braucht.

Bis jetzt habe ich schon Pheromonstecker ausprobiert, die allerdings wenig gebracht haben. Nun habe ich über Bachblüten oder ähnliche Mittel nachgedacht. habt ihr vielleicht Tipps, die helfen können, sodass sich beide entspannen können?

Ich bin über jeden Tipp dankbar und freue mich über Eure Nachrichten.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende 🙂
 
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Hallo, grüß Dich

Vielleicht probierst Du mal Zylkene aus, damit Marshall ein bisschen gedämpft wird
Aber die 225 mg, die helfen bei Katzen besser

Und ich würde mir eine KatzenTherapeutin suchen, ihr Videos aufnehmen

Irgendwie hört es sich für mich an, als ob deine Tiere unterschiedliche Nähe und Distanzbedürfnisse haben.
Rein theoretisch könnte man eine dritte Katze als Ausgleich und Bindeglied empfehlen, aber es müsste wirklich jemand vor Ort die Situation genauer beurteilen…
 
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Hast du es mal Clickertraining versucht? Marley könnte das auf jeden Fall helfen mehr Selbstbewusstsein zu entwickeln und es ist eine tolle Beschäftigung.
 
Hallo, grüß Dich

Vielleicht probierst Du mal Zylkene aus, damit Marshall ein bisschen gedämpft wird
Aber die 225 mg, die helfen bei Katzen besser

Und ich würde mir eine KatzenTherapeutin suchen, ihr Videos aufnehmen

Irgendwie hört es sich für mich an, als ob deine Tiere unterschiedliche Nähe und Distanzbedürfnisse haben.
Rein theoretisch könnte man eine dritte Katze als Ausgleich und Bindeglied empfehlen, aber es müsste wirklich jemand vor Ort die Situation genauer beurteilen…
Vielen Dank für deine Antwort. Ich habe gestern Bachblüten bestellt. Wenn die nicht helfen, werde ich es mal mit Zylkene ausprobieren.

Über eine Therapeutin habe ich auch schon nachgedacht. Ist vielleicht sinnvoll, da es mir langsam schwerfällt das Verhalten konstant zu deuten, da es mal so und mal so ist...
 
Hast du es mal Clickertraining versucht? Marley könnte das auf jeden Fall helfen mehr Selbstbewusstsein zu entwickeln und es ist eine tolle Beschäftigung.
Das habe ich ausprobiert, als die beiden jünger waren. Da hat es nicht funktioniert. Aber ich werde nochmal einen neuen Anlauf versuchen. Hast du Tipps für mich oder Quellen, die mir eine Hilfe am Anfang sein können?
 
Samstags war die Bude voll mit fremden Menschen, die teilweise auch hier übernachtet haben. Das bedeutet natürlich Stress. Deswegen wurden beide Abends von dem Besuch getrennt. Sonntags, als alle weg waren, hat Marley sich stark übergeben.
Unabhängig von der Gesamtsituation: Hat er vlt etwas lecker unverträgliches gefressen?
 
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Wenn Tiere/Katzen vom Wesen her nicht zusammenpassen kann man eigentlich versuchen was man will, man erreicht bestenfalls Toleranz und Burgfrieden. Übrigens wird z.b. Plaste angeknabbert wenn sich Mietze langweilt, ihm fehlt schlicht der Raufkumpel. Pass also auf Kabel u-ä. auf,räums weg oder es gibt Sicherungen dafür. Außer lenken und trennen hab ich leider keinen Rat mehr oder du behältst einen(und findest was Passendes) und suchst dem Anderen ein passendes Zuhause.
 
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Aber ich werde nochmal einen neuen Anlauf versuchen. Hast du Tipps für mich oder Quellen, die mir eine Hilfe am Anfang sein können?
Zum Nachlesen kann ich leider nichts empfehlen, da es bei mir schon ein bisschen länger ist, seit ich angefangen habe. Aber da hat bestimmt noch jemand anders eine Empfehlung.

Wichtig ist, dass du dir genug Zeit für die Konditionierung nimmst. Am einfachsten ist es die klassische Konditionierung zu nutzen, also Click und direkt Leckerlie. Ich habe mir dafür immer zwei Wochen Zeit genommen und so 1-4x täglich mit jeweils 5-10 Leckerlies. Und wenn die zwei Wochen rum sind, ist die erste Übung immer das, was die jeweilige Katze von sich aus am ehesten anbietet. Bei meinem Paulchen war es Pfötchen geben, bei Donni sitz und bei Yuuto war es das Nasentarget.

Wenn du eine Katzenpsychologin beauftragst dich zu unterstützen, ist es auf jeden Fall ein großer Vorteil, wenn die beiden schon konditioniert sind, weil du dann direkt mit Übungen loslegen kannst.
 
Unabhängig von der Gesamtsituation: Hat er vlt etwas lecker unverträgliches gefressen?
Das einzige was er gegessen hatte, war ein Stück einer Gouda-Scheibe, das Fingernagel (kleiner Finger) groß war und einen Mini-Kleks Sahne, der am Rand eines Tellers hing. Ansonsten nichts... Ich habe extra nochmal bei allen Anwesenden nachgefragt.
 
Wenn Tiere/Katzen vom Wesen her nicht zusammenpassen kann man eigentlich versuchen was man will, man erreicht bestenfalls Toleranz und Burgfrieden. Übrigens wird z.b. Plaste angeknabbert wenn sich Mietze langweilt, ihm fehlt schlicht der Raufkumpel. Pass also auf Kabel u-ä. auf,räums weg oder es gibt Sicherungen dafür. Außer lenken und trennen hab ich leider keinen Rat mehr oder du behältst einen(und findest was Passendes) und suchst dem Anderen ein passendes Zuhause.
Vielen Dank für deine Antwort. An Kabel o.Ä. geht er nicht ran. Es sind eher so Dinge wie das Papier eines Schokoladenriegels. Ich werde auf jeden Fall noch ein paar Dinge ausprobieren, bevor die beiden getrennt werden.
 
Ich habe extra nochmal bei allen Anwesenden nachgefragt.
Bitte nicht falsch verstehen aber wenn Besuch trotz Verbot einem Haustier trotzdem was gibt wird dieser es wohl kaum zugeben...mir ist das leider mal passiert und die TA Kosten waren hoch. Plaste kanns aber auch gewesen sein? Ich würde alles mal kontrollieren.

Ok, hat sich jetzt überschnitten..
 
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Bitte nicht falsch verstehen aber wenn Besuch trotz Verbot einem Haustier trotzdem was gibt wird dieser es wohl kaum zugeben...mir ist das leider mal passiert und die TA Kosten waren hoch. Plaste kanns aber auch gewesen sein? Ich würde alles mal kontrollieren.
Der Besuch hat ihm zu 100% nichts gegeben. Da hatte er sich nach oben verzogen, weil das zu viel für ihn war. Er hatte sich, als alle weg waren an dem Teller, der noch in die Spühlmaschine musste bedient und das Stück Gouda habe ich ihm gegeben (nicht das erste Mal). Marley geht generell nicht an Plastik, das wäre sehr untypisch für ihn. Marshall geht an Plastik, er hatte allerdings nichts.
 
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Zum Nachlesen kann ich leider nichts empfehlen, da es bei mir schon ein bisschen länger ist, seit ich angefangen habe. Aber da hat bestimmt noch jemand anders eine Empfehlung.

Wichtig ist, dass du dir genug Zeit für die Konditionierung nimmst. Am einfachsten ist es die klassische Konditionierung zu nutzen, also Click und direkt Leckerlie. Ich habe mir dafür immer zwei Wochen Zeit genommen und so 1-4x täglich mit jeweils 5-10 Leckerlies. Und wenn die zwei Wochen rum sind, ist die erste Übung immer das, was die jeweilige Katze von sich aus am ehesten anbietet. Bei meinem Paulchen war es Pfötchen geben, bei Donni sitz und bei Yuuto war es das Nasentarget.

Wenn du eine Katzenpsychologin beauftragst dich zu unterstützen, ist es auf jeden Fall ein großer Vorteil, wenn die beiden schon konditioniert sind, weil du dann direkt mit Übungen loslegen kannst.
Vielen Dank für deine Ausführliche Antwort 🙂 Pfötchen geben können beide tatsächlich schon. Das ist Marley, trotz Leckerchen, aber oft "zu doof" 😀

Ich werde mich nochmal schlau machen und das Thema nochmal mit beiden Katern angehen.
 

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