Sorgenkater Flocke

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Bohne

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Hallo, ich bin neu hier und habe mich registriert um Euch um Rat für meinen Sorgenkater Flocke zu fragen.

Flocke kam im Alter von 4 Monaten vom Tierschutz zu mir. Man erzählte mir, man hätte ihn alleine und verlassen im Alter von nur einigen Wochen in einer Scheune gefunden, keine Geschwister und keine Mutter. Er wäre sehr krank gewesen und sehr abgemagert und wurde gepäppelt. Die letzte Zeit bevor ich ihn bekam war er bei einer Pflegefamilie die ich auch einen Nachmittag kennengelernt habe. Mir ist im Laufe des Nachmittags aufgefallen, dass das kleine Mädchen der Familie wohl wenig Anleitung bekommen hat wie man mit Katzenbabies umgeht. Es war keine Böswilligkeit aber sie hat den kleinen einfach nicht gut gehandelt.

Er war von Anfang an sehr scheu, das sagte man mir auch. Ich habe mir da keine Gedanken gemacht, er war ja noch sehr jung.

Er ist nun 3 Jahre alt und 3 Jahre bei mir. Er ließ sich am Anfang gar nicht anfassen, inzwischen sucht er meine Nähe und Streicheln in manchen Situationen. Ich habe ihm einfach Zeit gelassen und gehofft, er wird lernen, dass ich ganz ok bin und mir vertrauen.
Und es ist ja auch wirklich sehr viel besser geworden. Er schläft bei mir im Bett und ich darf ihn abends wirklich durchkuscheln, er schnurrt und findet das super. Abends im Bett ist der einzige Moment wo ich ihn wirklich anfassen darf.


Flocke und auch mein zweiter Kater, beide sind Freigänger. Und jetzt zur Zeit ist es halt so, dass Flocke unglaublich viele Zeckenbisse kriegt. Er sammelt sie förmlich. Er ist behandelt mit einem Spot on Präparat und jede Zecke die ihn sticht ist dem Tode geweiht. Aber sie muß ja erst stechen um zu sterben und dann ist der Schaden passiert. Flocke scheint sehr sensibel auf den biss zu reagieren und kratzt sich dann blutig.

Er ist zur Zeit übersäht mit Wunden. Ich würde ihm so gerne helfen, der TA hat mir noch so ein Spray verkauft. Inuzid heißt das. Ich soll das mehrmals täglich in das Fell einarbeiten.


Ich kriege Flocke nicht dazu. Er lässt mich nicht an ihn ran und jedes Mal wenn ich es probiere merkt er sich das und sein Abstand zu mir wird immer größer. Er kommt einfach nicht mehr zu mir und hält diesen Sicherheitsabstand.

Also, es geht mir nicht darum daß ich lieber eine anhängliche Kuschelkatze hätte, der Flocke sollte das immer selber entscheiden. Aber jetzt ist eine solche Situation, wo ich ihn nicht versorgen kann wenn er mich nicht lässt.

Ich brauche einen Rat, wie ich meinen Sorgenkater handzahm bekomme.

Ihr kennt mich alle nicht und es ist immer einfach, erstmal Unerfahrenheit zu vermuten.
Ich habe seit 2006 Katzen, immer Freigänger. Mein zweiter Kater ist 12 und war alle 12 Jahre bei mir und vertraut mir blind. Der findet das eingeschmiert werden auch nicht super, aber er ist nicht nachtragend. Mein Sorgenkater dagegen scheint jedesmal neu traumatisiert zu werden und sein Sicherheitsabstand zu mir wird immer größer.
Ich habe die Wahl, die ganze Arbeit von 3 Jahren und sein ganzes Vertrauen zu verlieren - oder ihn übersäht mit aufgekratzten Quaddeln leben zu lassen.

Und nein, Hausarrest ist keine Alternative. Meine zwei Freigänger geben dem sehr stark Ausdruck. Es gibt Situationen (Umzug, Krankheit etc) wo ich sie einsperren muß. Aber jetzt ist das keine solche Situation.

Ich würde mich sehr über Tips und Rat freuen, wie ich den Sorgenkater Flocke soweit bekomme, dass ich ihn versorgen kann. Wie kriege ich einen 3 Jahre alten Kater handzahm damit ich ihm bei den Zecken helfen kann?

(Und es ist super eklig, ja. Aber abends im Bett suche ich zur Zeit akribisch jede noch nicht festgebissene Zecke um sie zu ermorden und es ist eine Zeitfrage wann eine davon mich erwischt. Es ist aber auch unglaublich, der Zeckendruck bei uns dieses Jahr. Riesige Mengen.)
 
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Hallo, ich schubse deinen Beitrag mal nach oben, damit jemand mit entsprechender Erfahrung darüber stolpert. Ich selber habe sehr menschenbezogene Wohnungskatzen und daher keine Erfahrung, hier sind aber einige mit Scheuchenerfahrung. Ansonsten verstehe ich dich natürlich total, du willst helfen und dein Kater versteht das nicht. Das ist zum verzweifeln. Ich kenne das vom Tabletten geben. Drama!
Und ja Parasiten gleich welcher Art sind zudem recht widerlich!
 
Hallo, danke an Sandfrau fürs Hochschubsen.

Ich glaube, ihr alle wisst auch keinen Rat, oder? Ich habe jetzt 2 Tierärzte gefragt, mit welchem Zeug ich den Kater einschmaddern kann damit die Zecken gar nicht erst stechen, Zeug was lange wirksam ist. Und das gibt's für Hunde aber nicht für Katzen und das Hundezeug ist giftig für Katzen.

Ich habe gestern einen Test gemacht und eine lebende Zecke mit Inuzid eingesprüht, die läuft danach noch Stunden rum. Nach etwa 3 Stunden habe ich sie manuell ermordet. Ich weiß nicht, ob dieses Zeug eigentlich etwas bringt, ob es wirklich Zecken davon abhalten kann zu stechen.
Aber ich habe für mich entschieden, dass mir das Vertrauen des Tieres wichtiger ist und daß ich nicht mehr versuchen werde, den Flocke damit einzureiben.
Er wird mit aufgekratzten Quaddeln leben müssen.

Er schläft wie bereits erwähnt bei mir im Bett, seine eigene Entscheidung. Dieser Moment ist kostbar, ich darf ihn durchkuscheln und er findet das super.

Ich habe neben das Bett eine helle Lampe gestellt, Pinzette, Desinfektionsmittel welches nicht brennt und Klebeband. Ich nutze diesen einen Moment am Tag und sammele akribisch alle Zecken ab (Klebeband fixiert die Viecher und ich kann viele sammeln ohne daß sie mir wieder abhauen), desinfiziere die aufgekratzten Wunden. So lange ich das ganze mehr als Kuscheln als Behandlung aufziehe lässt er mich das machen. Er hat Angst vor allem Werkzeug in meinen Händen, Pinzette und Tupfer mit Desinfektionszeug. Es ist wirklich nicht so einfach.
Es ist aber das Einzige, was ich an Versorgung unter diesen Umständen leisten kann. An der Ursache ändert das nichts, die Zecken stechen ihn und er kratzt sich blutig. Aber zumindest kann ich versuchen, die Wunden sauber zu halten. Und es sind auch wirklich ganz viele Zecken auf ihm drauf, die sich noch nicht festgebissen haben. Und zumindest die kann ich ihm ersparen. Besser und mehr geht nicht.


Der Flocke ist ein Superkater auf seine Art. Ich würde mir wünschen, dass ich ihn besser versorgen dürfte, aber darf ich halt nicht. Noch nicht. Wird vielleicht noch, mit sehr viel mehr Zeit.

Wenn ich überlege wie er am Anfang war und daß er jetzt jeden Abend auf durchkuscheln besteht...vielleicht in noch 3 Jahren gehen Versorgungen die jetzt noch nicht gehen?
 
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Ich finde, was du jetzt schon tust, hört sich sehr gut an. ( den Trick mit dem Klebeband finde ich großartig). Ich hatte mal eine Katze, der hätte ich nie und nimmer täglich Tabletten gehen können. Sie wurde bei Tabletten mit jedem Tag immer panischer. Das ist natürlich im Falle einer chronischen Erkrankung Mist. Aber es ließ sich nicht abtrainieren. Manchmal ist das so.
Ich habe auch nochmal ein wenig im Netz gestöbert, was du ja wahrscheinlich auch schon längst getan hast. Außer dass das bestätigt wird, was deine Ärzte bereits sagten, wurde ich auch nicht schlauer 😕
Das im Foto angehängte Produkt würde ich noch versuchen, aber ob das hilft🤷‍♀️
 

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Meine Erfahrung bisher mit Katzen ist, daß wenn sie Ursache und Wirkung erkennen, dann darf man alles mit ihnen machen.
Mein inzwischen älterer Herr ist ein sehr intelligentes Tier und hat den Zusammenhang zwischen meiner Behandlung und seinem sich besser fühlen verstanden.
Er ist natürlich kastriert aber war doch sehr territorial als junger Spunt und hat den Konflikt gesucht. Katzenbisse, die ich natürlich in im dichten Fell erst gefunden habe als sie vereitert waren und damit TA Besuch und Antibiotika Tabletten, er hat den Zusammenhang verstanden. Ich darf ihm alles geben, alles mit ihm machen. Er fragt auch nach Hilfe wenn er sich nicht gut fühlt.

Der Flockekater hat keine solche Erfahrung.
 
Hallo,
Hast du den Thread schon gesehen?:
Tabletten statt spot on?
Ich kenne die Tabletten nicht, danke für den Hinweis, dass es noch mehr gibt als Spot on Präparate.
Allerdings beheben diese das ursächliche Problem auch nicht. Sowohl bei den spot on Präparaten wie auch bei diesen Tabletten muß die Zecke erst stechen bevor sie stirbt.

Mein Flocke scheint äußerst sensibel zu sein, er kratzt die Bißstelle blutig. Ich bräuchte ein Zeug, was die Zecken davon abhält, zu beißen.
Und wie gesagt, bei Hunden gibt es das aber der Katzenstoffwechsel kommt mit dem Zeug nicht klar. Es ist giftig. Und für Katzen gibt es das wohl (noch) nicht.

Alle Zecken, die meine Katzen stechen sind dem Tode geweiht. Ich wechsele zwischen Broadline und Stronghold ab damit sich keine Flohresistenzen aufbauen. (hatten wir mal, war gruselig). Beide Katzen kommen mit diesen Präparaten gut klar.
Meine Tierärztin hat mir jetzt bravecto ans Herz gelegt und ich habe es mitgenommen zum Ausprobieren. Aber noch wirkt Broadline, wenn die Zeit um ist probiere ich Bravecto.

Es war aber eine sehr interessante Information, dass es auch über Tabletten gehen kann. Danke dafür.

Die Zeckenproblematik scheint dieses Jahr wirklich ganz anders als sonst zu sein, es sind unglaubliche Mengen. Ich pflücke am Tag etwa 12-14 noch nicht festgebissene Zecken von beiden Katzen zusammen. Dazu noch die, die es schon geschafft haben anzudocken.
 
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Ich finde, was du jetzt schon tust, hört sich sehr gut an. ( den Trick mit dem Klebeband finde ich großartig). Ich hatte mal eine Katze, der hätte ich nie und nimmer täglich Tabletten gehen können. Sie wurde bei Tabletten mit jedem Tag immer panischer. Das ist natürlich im Falle einer chronischen Erkrankung Mist. Aber es ließ sich nicht abtrainieren. Manchmal ist das so.
Ich habe auch nochmal ein wenig im Netz gestöbert, was du ja wahrscheinlich auch schon längst getan hast. Außer dass das bestätigt wird, was deine Ärzte bereits sagten, wurde ich auch nicht schlauer 😕
Das im Foto angehängte Produkt würde ich noch versuchen, aber ob das hilft🤷‍♀️
Ich habe mir Formel Z mal angeschaut, ich kannte es nicht.
Die Inhaltsstoffe sind wohl:

Hefe (75%)
Molkenpulver
mikrokristalline Cellulose
Reisfuttermehl
Mono- und Diglyceride von Fettsäuren
Zusatzstoff: Vitamin B1 7,6g/kg

Schädlich ist es sicher nicht, und Vitamin B kann bei Fellproblemen helfen. Allerdings sind Fell- oder Hauptprobleme keine Gründe warum Zecken tun was Zecken halt tun. Ganz ehrlich gesagt glaube ich nicht an eine Wirkung gegen Ektoparasiten.
Ich hatte im Kindergarten auch Läuse ohne einen Vitamin B Mangel zu haben und ohne ein Hygieneproblem zu haben. Die Behandlung war auch kein Vitamin B sondern Chemie.
Ektoparasiten tun was Ektoparasiten tun.

Ich bin sehr dafür zu haben, Chemie (und auch Antibiotika) zu vermeiden wo es nicht sinnvoll ist oder wo es wirklich anders geht. Im Garten kann ich Nützlinge fördern und mechanisch viel machen. In der Wohnung tun es oft Putzmittel wie Essigessenz und Neutralseife und keine fiesen Mittel.
Aber ich fürchte, bei Ektoparasiten hilft Insektizid.
 
Ha.
Bei unseren Hühnern damals war Kieselgur super gegen Ektoparasiten. Habe ich aber noch nie in Verbindung mit Katzen gehört. Weiß jemand was?
 
  • #10
Bei uns haben wir ein Spot-on auf die Katzen, als die Große an einem Tag mehr als 20 Zecken angeschleppt hat. Seither wird sie anscheinend nicht mehr gebissen. Ich zupfe jeden Tag noch zwei bis drei lebende Viecher von ihrem Fell, aber ich sehe nicht mehr, dass sie sich kratzt oder irgendwo offene bzw. wunde Stellen hat. Und das war vorher ziemlich arg gewesen.
 

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