Sorgen wegen Stronghold (Selamectin)

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Julie000

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7. Juni 2020
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Ich mache mir ehrlich gesagt schon seit 1,5 Jahren große Sorgen wegen einer Sache. Und zwar bin ich mit meinen 12 Wochen alten Katzenwelpen damals das erste Mal zum Tierarzt gegangen. Ich bin beim Chef einer Tierklinik gelandet. Dieser gab sich sehr selbstbewusst. Bis heute mache ich mir so große Vorwürfe, aber ich habe ihn, da er so routiniert erschien, bei den Kitten machen lassen was er meinte. Die Kitten hatten Milben und Katzenschnupfen.
Gegen die Milben hat er den Kitten Stronghold gegeben, aber wie... das macht mir bis heute so große Sorgen. Erstens hätten sie es laut Beipackzettel gar nicht bekommen dürfen, wenn sie krank sind.
Vor allem hat er es den Kitten neben in den Nacken auch direkt in die Ohren getropft, obwohl es laut Beipackzettel nur in den Nacken getropft werden darf. Ich habe danach zwei andere Tierärzte gefragt und keiner hat je etwas davon gehört, dass man Stronghold in die Ohren von Tieren tropfen dürfe.
Ich habe den Tierarzt dabei darauf aufmerksam gemacht, dass meine Katzen sich das Zeug gegenseitig runterlecken würden. Schon allein deswegen, weil ich keine Halskrausen für so kleine Kitten hatte und sie sogar in derselben Transportbox zum Tierarzt kamen. Er meinte aber, es sei nicht schlimm, wenn sie es sich gegenseitig alles runterlecken würden. Im Beipackzettel steht aber, dass das Mittel nur äußerlich angewandt werden darf und auf keinen Fall auf Schleimhäute kommen darf. Bei Wikipedia ist bei Selamectin eine Gefahrkennzeichnung angegeben, dass das Mittel Gesundheitsschäden verursacht ("Umweltschädlich" und "Gesundheitsgefahr").
Außerdem hat der Tierarzt das Stronghold für Katzen ab 2,6 kg genommen, obwohl die Kitten nur 1,1 kg hatten, aber er hat wohl weniger genommen, dem Gewicht angemessen.
Ich war mir zu Hause unsicher ob ich den Kitten das Zeug wieder abwaschen soll, aber ich durfte sie auf Nachfrage hin nicht baden oder waschen, weil sie ja Katzenschnupfen hatten. Also habe ich es so lassen müssen und die Katzen haben es sich gegenseitig alles aus den Ohren geleckt.
Die eine kleine Katze hat am nächsten Tag sogar vorübergehende neurologische Störungen (starke Koordinationsstörungen) durch das Mittel bekommen (wurde mir beim Tierarzt nicht geglaubt, obwohl das im Beipackzettel als Nebenwirkung aufgeführt ist).
Seitdem mache ich mir große Sorgen, dass das Stronghold den Organen (Niere, Leber) meiner Katzen geschadet haben könnte. Zur Kastration habe ich ein Blutbild machen lassen, da war wohl alles in Ordnung, aber ich habe Angst, dass die Organe trotzdem gelitten haben und dass es sich auf die Lebenserwartung auswirken kann.
Ich finde im Internet nichts dazu, ob Stronghold (Selamectin) über die Leber oder die Niere verstoffwechselt wird. Die Leber kann sich ja regenerieren, aber die Niere nicht. Man kann auch bei den Nierenwerten erst eine Veränderung im Blutbild sehen wenn schon 75% der Niere abgestorben sind.
Wisst ihr ob ich mir Sorgen machen muss? Leider weiß ich nicht, wo ich fragen kann, da kein Tierarzt mir ehrlich antworten wird.
Ich habe solche Angst, dass sie jetzt eine verringerte Lebenserwartung deswegen haben...
 
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Selamectin gehört zur Gruppe der neurotoxischen Avermectine.
Warum sollte dieses Mittel keine neurologischen Störungen hervorrufen können?
Meine uralt Katzendame bekam auch dieses Mittel und war apathisch und torkelte herum.
Nach ein paar Tagen hat sich das wieder gegeben.
Ich würde dieses Mittel niemals vorsorglich geben. Nur bei strenger Indikation.
 
Ich bin keine Tierärztin, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine einmalige Gabe bereits nachhaltige Auswirkungen hat. Alle Medikamente haben Nebenwirkungen und viele können die Organe schädigen, Metacam geht (auf Dauer) auch auf die Nieren. Aber wohl eher nicht bei einmaliger Verabreichung?

Und mal ganz realistisch und pragmatisch: Es ist ja bereits passiert und sowieso nicht mehr zu ändern, da hilft es nicht wirklich weiter, sich mit dem Gedanken verrückt zu machen.
 
Ich bin keine Tierärztin, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine einmalige Gabe bereits nachhaltige Auswirkungen hat.
Bei uns hatte es diese Nebenwirkungen, das hat sogar der Tierarzt bestätigt.
Kein Organismus gleicht dem anderen.
 
Bei uns hatte es diese Nebenwirkungen, das hat sogar der Tierarzt bestätigt.
Kein Organismus gleicht dem anderen.
Ich habe nicht von Nebenwirkungen gesprochen bzw. geschrieben. Sondern von nachaltigen Auswirkungen, nicht temporären. Jedes Medikament hat Nebenwirkungen :) Das bedeutet, das man eine Risiko-Nutzen-Abwägung machen muss.

Das bedeutet aber nicht, dass man davon ausgehen kann, dass bei einmaliger Gabe gleich die Organe so geschädigt werden, dass sich die Lebenserwartung verkürzt. Zumal es ja auch immer eine Frage der Wahrscheinlichkeit ist: Nur weil bei einem von 10.000 Tieren eine Organschädigung eintritt, würde ich nicht gleich davon ausgehen, dass das bei meinem Tier auch so sein muss.
 
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Das Problem ist, dass der Tierarzt es nicht nach Packungsbeilage angewendet hat. Erstens hat er es in die Ohren getropft, obwohl in der Produktinformation ausdrücklich steht, dass es nicht in die Ohren getropft werden darf. Zweitens hat er es nach Augenmaß dosiert statt die Packung für Kitten zu nehmen. Drittens - das ist das schlimmste - haben die Kitten es sich in der Transportbox auf dem Weg nach Hause gegenseitig abgeleckt.
Weiß denn jemand ob es über die Nieren oder die Leber verstoffwechselt wird? Und wie wahrscheinlich es ist, dass bleibende Schäden passiert sind, die sich erst mit der Zeit zeigen werden?
 
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Hallo,

ich stimme dir absolut zu: Fehlanwendung. Zu Dexcoona: auch wenn nicht sofort eine Schädigung auftritt kann es grundsätzlich Langzeitschäden geben die dann aber leider in der Regel nicht mehr darauf zurückzuführen sind, nicht nachweisbar. Du würdest nicht so argumentieren wenn du betroffen wärst, so wie du es getan hast. Jede Schädigung, vor allem durch Falschanwendung, ist eine Schädigung zuviel.
Leider wirst du, Julie000, keine Möglichkeit haben diesen Nachweis zu führen. Raten kan ich dir daher nur: nie wieder zu diesem TA.
Wenn es deinen Kleinen jetzt gut geht, schaue positiv und kläre grundsätzlich vor einer Behandlung ob sie so wie angedacht sinnvoll und gut ist. Das kostet manchmal Kraft, aber du wirst dir dabei sicherer sein alles richtig gemacht zu haben soweit du kannst. Reaktionen auf Medis oder auch solchen Mittel kann dir niemand vorhersagen, niemand kann dir sagen ob deine Tiere von Nebenwirkungen betroffen sein könnten. Hier findest du einige Infos die vielleicht deine Fragen beantworten könnten: Tierarzneimittel: Stronghold® 15 mg (Selamectin) ad us. vet., Lösung
VG
 
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Ich habe nicht von Nebenwirkungen gesprochen bzw. geschrieben. Sondern von nachaltigen Auswirkungen, nicht temporären. Jedes Medikament hat Nebenwirkungen :) Das bedeutet, das man eine Risiko-Nutzen-Abwägung machen muss.

Das bedeutet aber nicht, dass man davon ausgehen kann, dass bei einmaliger Gabe gleich die Organe so geschädigt werden, dass sich die Lebenserwartung verkürzt. Zumal es ja auch immer eine Frage der Wahrscheinlichkeit ist: Nur weil bei einem von 10.000 Tieren eine Organschädigung eintritt, würde ich nicht gleich davon ausgehen, dass das bei meinem Tier auch so sein muss.
Ich habe das falsch verstanden, Tschuldigung.:)
 

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