Sohn zieht aus - Katze mitnehmen? Katzen trennen?

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_Johanna_

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13. Oktober 2021
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Hallo,
ich würde gern nochmal das Schwarmwissen hier nutzen.

Folgende Situation.
Wir haben zwei Katzen, Schwestern. Sie wurden nur gemeinsam aus dem Tierheim vermittelt, da eine von ihnen Ataxie hat, dementsprechend unsicher auf den Beinen und auch insgesamt sehr schüchtern ist, und sich an ihrer Schwester orientiert.
Ich kann das natürlich nur so von außen leienhaft einschätzen, aber das Verhältnis der Beiden scheint jetzt nicht extrem innig zu sein: sie kuscheln nicht und putzen sich nicht und schlafen getrennt. Aber sie spielen und toben gelegentlich zusammen, und ja, die Ataxiekatze orientiert sich an der Gesunden, läuft ihr oft nach.

Die gesunde Katze ist hat nicht wirklich einen Lieblingsmensch schmust mit allen.
Ich habe drei Kinder, zum Ältesten hat die Ataxiekatze ein enges Verhältnis, er hat sie quasi "gezähmt", sich ihr am Anfang in ihrer scheuen Phase vorsichtig angenähert. Sie hängt sehr an ihm, schläft bei ihm auf dem Bett, hält sich hauptsächlich bei ihm auf, er schleppt sie rum, schmust sie viel.
Mein Ältester hat selbst psych. Probleme (Depression), die Katze tut ihm sehr gut.

Nun wird er ausziehen. Und so gerne die Katze mitnehmen. Und ich hätte prinzipiell nicht dagegen, denke, es würde ihm und der Ataxiekatze gut tun.
Aber es handelt sich um eine winzige Einzimmerwohnung, ein 15qm Zimmer plus kleiner Flur & Bad, kein Balkon.
Der Ataxiekatze würde das sicherlich reichen.
Aber die gesunde Katze wäre extrem in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, hier hat sie immerhin vier Zimmer und einen Balkon.

Was tun?
1. Beide Katzen mitgeben, trotz der Enge dort?
2. Nur die Ataxiekatze mitgebe?
3. Beide Katzen zu Hause lassen?

Wie wichtig ist die Bewegungsfreiheit für eine Wohnungskatze?
Kann man zwei Schwestern trennen? Wiegt die Bindung zwischen den Katzen mehr als die Bindung der behinderten Katze zu ihrem Mensch?

Er wird die Katze auf keinen Fall um jeden Preis mitnehmen, ihm (und mir) liegt deren beider Wohl am Herzen, wir wägen nur gerade alle Optionen ab.

Vielen Dank für Eure Meinungen,
Johanna
 
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Hi!

Schön das du so gründlich nachdenkst. Das zeugt von Tierliebe :)

In JEDEM Fall die zwei zusammen lassen.
Die verstehen sich besser als du denkst. Sie sind erwachsen, da machen die das oft nicht mehr wie Kitten, dass sie kuscheln etc, aber die zwei brauchen sich und haben eine enge Bindung und Harmonie.
Das ist 100 mal mehr wert als jede Bindung zu einem Menschen.

Und nein, 15 m2 reichen auf gar keinen Fall, egal ob für 1 oder 2 Katzen, mit oder ohne Freigang.
Lass die beiden bei dir, das ist für die zwei das Beste. Da bin ich sicher.

Vg nimsa
 
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hier ebenfalls ein votum für nicht trennen und beide bei euch bleiben.
ich kann mir auch bestens vorstellen, dass ataxie-katzis noch empfindlicher auf veränderungen reagieren. du schreibst ja auch, dass sie ihrer schwester oft nachläuft.
ich habe früher sehr viel im ehemaligen luna-forum gelesen, das war ein forum speziell für behinderte katzis. ataxie-katzis sind sehr sozial, die brauchen unbedingt gesellschaft.
und nur 15 qm geht nicht, das ist viel zu wenig platz!
 
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Hallo,

Erst einmal Glückwunsch deinem Sohn zur Wohnung und auch einen guten Start dort!

Ich würde mich so freuen wenn er die Katze mitnehmen könnte aber ich denke auch, das alle Beteiligten damit auf längere Zeit sehr unglücklich wären...

Wie wärs wenn er beispielsweise ehrenamtlich im Tierheim/Katzenhilfe/Pflegestelle aushilft? Vielleicht tut ihm das gut regelmäßig eine tolle Aufgabe zu haben und obendrein mit Katzen zu kuscheln. Oder ein anderes Haustier, um das er sich kümmern kann? Hamster?

Liebe Grüße,
Little.Wonder
 
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Ich schließe mich komplett meinen Vorredner*innen an.
Außerdem kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Einem frisch ausgezogener, depressiven 18jährigen noch die Verantwortung für ein Haustier zu geben, ist keine gute Idee. Ich möchte ihm wirklich nicht zu nahe treten und bin auch sicher, dass er eine ganz besondere Bindung zu der Katze hat, aber er wird genug damit zu tun haben, sich um sich selbst zu kümmern, ohne die zusätzliche riesige Verantwortung, die eine Katze (mit Behinderung) mit sich bringt.

Ich finde es deswegen toll, dass ihr euch Gedanken um das Wohl der Katzen macht und plädiere wie meine Vorredner*innen auf: Auf keinen Fall trennen, das ist zu wenig Platz und sieht es doch als Grund, dass er häufiger mal bei den Eltern zu Besuch kommt. :)
 
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Meiner Meinung nach kommt es sehr darauf an, wie schwerwiegend seine psychischen Probleme sind.
In akuten Fällen, wo es wirklich brennt oder schwerwiegenden Verläufen kann ein Haustier sicher auch belasten, überfordern und kontraproduktiv sein. Abgesehen das es dem Tier sicherlich auch nicht gut tut.
Im einigen Fällen ist ein Tier aber motivierend, beruhigend, verleiht Sicherheit und Selbstvertrauen, macht glücklich und schafft Perspektive. Ich denke das sollte man nicht unterschätzen. :)

So oder so, es sollte gut abgewogen werden ob dem Tier wirklich gerecht getan werden kann.
 
Oder ein anderes Haustier, um das er sich kümmern kann? Hamster?

Hamster brauchen sehr viel mehr Platz, als man sich so vorstellt - ein Gehege von mindestens 50x100x50, dazu mindestens einen qm Auslauf. Das ist natürlich weniger als eine Katze braucht, aber trotzdem bei 15qm nicht gerade wenig. Ehrlich gesagt kann ich mir wenig Haustiere vorstellen, die auf diesem Platz gut gehen - vielleicht ein Aquarium!?
 
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Hamster brauchen sehr viel mehr Platz, als man sich so vorstellt - ein Gehege von mindestens 50x100x50, dazu mindestens einen qm Auslauf. Das ist natürlich weniger als eine Katze braucht, aber trotzdem bei 15qm nicht gerade wenig. Ehrlich gesagt kann ich mir wenig Haustiere vorstellen, die auf diesem Platz gut gehen - vielleicht ein Aquarium!?

Hatte selbst mal einen Hamster. Grade die Kombi Aqua und was drüber bauen ist gar nicht so Platzaufwendig.
In meiner letzten Wohnung, 35qm hatte ich einen alten Hasen spontan adoptiert, der gequält wurde. Der Hase hatte gut 1/3 meines Schlafzimmers. Es geht alles ;-)
 
Meiner Meinung nach kommt es sehr darauf an, wie schwerwiegend seine psychischen Probleme sind.
In akuten Fällen, wo es wirklich brennt oder schwerwiegenden Verläufen kann ein Haustier sicher auch belasten, überfordern und kontraproduktiv sein. Abgesehen das es dem Tier sicherlich auch nicht gut tut.
Im einigen Fällen ist ein Tier aber motivierend, beruhigend, verleiht Sicherheit und Selbstvertrauen, macht glücklich und schafft Perspektive. Ich denke das sollte man nicht unterschätzen. :)

So oder so, es sollte gut abgewogen werden ob dem Tier wirklich gerecht getan werden kann.
Ich denke auch, dass ein Tier meistens einen positiven Effekt auf die Psyche von Menschen hat - aber das darf eben nicht auf Lasten des Wohlbefinden des Tieres gehen. Ein Hamster muss auch täglich gefüttert und in den Auslauf und wieder zurück gesetzt werden, außerdem regelmäßig Streu und Sand wechseln und aufpassen, dass er nicht abhaut, darin sind die nämlich besonders gut und dann muss man sie unter dem Kleiderschrank hervorfischen.
Ganz zu schweigen von der Arbeit, die eine Katze macht. Außerdem muss man generell erst mal mit der Belastung klar kommen, einen Haushalt alleine zu führen.

Wie gesagt spreche ich aus Erfahrung. Ich habe mir selbst Katzen angeschafft, als ich 18, frisch ausgezogen und psychisch krank (wusste ich zu der Zeit noch nicht) war. Ich habe es irgendwie geschafft und es ging nicht zu Lasten meiner Katzen, aber das war rückblickend wirklich keine gute Idee.
 
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  • #10
Hatte selbst mal einen Hamster. Grade die Kombi Aqua und was drüber bauen ist gar nicht so Platzaufwendig.
In meiner letzten Wohnung, 35qm hatte ich einen alten Hasen spontan adoptiert, der gequält wurde. Der Hase hatte gut 1/3 meines Schlafzimmers. Es geht alles ;-)
Sorry, jetzt wird es komplett OT zur Haltung von anderen Tierarten, aber ein Kaninchen in Einzelhaltung auf einem Drittel Schlafzimmer ist halt ganz und gar nicht artgerecht. Es geht viel (ich bin in diesem Forum immer ganz vorne mit dabei wenn es um die Verteidigung von kleinen Wohnungen geht und habe 3 Katzen auf 55qm), aber eben nicht alles.
 
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  • #11
Ich denke auch, dass ein Tier meistens einen positiven Effekt auf die Psyche von Menschen hat - aber das darf eben nicht auf Lasten des Wohlbefinden des Tieres gehen. Ein Hamster muss auch täglich gefüttert und in den Auslauf und wieder zurück gesetzt werden, außerdem regelmäßig Streu und Sand wechseln und aufpassen, dass er nicht abhaut, darin sind die nämlich besonders gut und dann muss man sie unter dem Kleiderschrank hervorfischen.
Ganz zu schweigen von der Arbeit, die eine Katze macht. Außerdem muss man generell erst mal mit der Belastung klar kommen, einen Haushalt alleine zu führen.

Wie gesagt spreche ich aus Erfahrung. Ich habe mir selbst Katzen angeschafft, als ich 18, frisch ausgezogen und psychisch krank (wusste ich zu der Zeit noch nicht) war. Ich habe es irgendwie geschafft und es ging nicht zu Lasten meiner Katzen, aber das war rückblickend wirklich keine gute Idee.

Ich sehe das ja ganz ähnlich wie du. Ich sage nur das sollte jeder selbst entscheiden. Ich kenne Menschen die in einer ähnlichen Lage waren wie du und ihr Tier nicht bereuen.
Es kann motivieren und nicht unbedingt belasten. Das muss halt vorher gut abgewogen werden. Wir kennen ja seine Situation nicht. War nur ein Vorschlag. :)
 
  • #12
Sorry, jetzt wird es komplett OT zur Haltung von anderen Tierarten, aber ein Kaninchen in Einzelhaltung auf einem Drittel Schlafzimmer ist halt ganz und gar nicht artgerecht. Es geht viel (ich bin in diesem Forum immer ganz vorne mit dabei wenn es um die Verteidigung von kleinen Wohnungen geht und habe 3 Katzen auf 55qm), aber eben nicht alles.

Danke für die Keule. ;)
So schnell sollte nicht geurteilt werden. Du kennst weder meinen Hintergrund, noch denen des Kaninchens. Es gibt eben doch Situationen, wo Einzelhaltung artgerecht ist. Und nein, ich mache dafür keine Werbung. Es war ein besonderer Einzelfall.

Ich wollte lediglich verdeutlichen: Wo ein Wille da ist ein Weg, auch wenn nur wenig Platz ist. (Aber bestimmt müssen auch Einbüßen gemacht werden. Kompromisse. Oder auch Vorhaben doch losgelassen werden.)
 
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  • #13
Ich sehe das ja ganz ähnlich wie du. Ich sage nur das sollte jeder selbst entscheiden. Ich kenne Menschen die in einer ähnlichen Lage waren wie du und ihr Tier nicht bereuen.
Es kann motivieren und nicht unbedingt belasten. Das muss halt vorher gut abgewogen werden. Wir kennen ja seine Situation nicht. War nur ein Vorschlag. :)
Ich bereue meine Tiere nicht. Trotzdem würde ich jemandem, der in einer ähnlichen Situation ist wie ich damals raten, es langsam angehen zu lassen und vielleicht in ein oder zwei Jahren noch mal über Haustiere nachzudenken, wenn man schon etwas Erfahrung mit Haushalt und der psychischen Krankheit hat. Mehr habe ich auch hier nicht gemacht. Natürlich kenne ich die Situation nicht, aber ich wollte diesen Aspekt ansprechen.
 
  • #14
Ich bereue meine Tiere nicht. Trotzdem würde ich jemandem, der in einer ähnlichen Situation ist wie ich damals raten, es langsam angehen zu lassen und vielleicht in ein oder zwei Jahren noch mal über Haustiere nachzudenken, wenn man schon etwas Erfahrung mit Haushalt und der psychischen Krankheit hat. Mehr habe ich auch hier nicht gemacht. Natürlich kenne ich die Situation nicht, aber ich wollte diesen Aspekt ansprechen.

Das ist sicherlich ein guter Rat. Danke auch für das Teilen deiner Erfahrung! :)
 
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