Seltsames Krankheitsbild

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Sae

Sae

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11. Juli 2021
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4.492
Einer unserer Neuzugänge hat dauerhaft Durchfall und ein Blutbild, aus dem schon zwei Ärzte nicht ganz schlüssig werden, der letzte spricht sich noch ab mit einer Internistin, die er kennt. Ich versuche was ich über den herzallerliebsten kleinen Kater bisher weiss, möglichst übersichtlich und verständlich zu schildern. Ideen und Tipps wären mir sehr willkommen.

Allgemeine Infos:
-männlich
-ca. 1 Jahr alt
-Tierschutzkatze (EKH)
-aus Rumänien
-war 3.4kg schwer ging runter auf 3.1 jetzt sind wir bei 3.2

Vorgeschichte:
-fiel (oder er wurde geworfen) aus dem 4ten Stock
-3 Beine gebrochen; die zwei Hinterbeine wurden operativ gerichtet, das Vorderbein konnte nicht mehr operiert werden, wegen starkem Katzenschnupfen?
-hatte Katzenschnupfen
-wurde am 11.05.2021 registriert und hat daraufhin alle Impfungen im Schnelldruchlauf verpasst bekommen
-Ende Mai Anfangs Juni Kastration
-FIV FeLV negativ (vermutlich aber nur mit Schnelltests)
-wurde am 24.6.2021 als gesund und transportfähig gehalten
-kam am 26.6.2021 an das heisst er war möglicherweise massive gestresst und durch den Transport immungeschwächt, wobei er bei uns angekommen gleich munter auf Entdeckungstour ging und eher den Eindruck einer Katze machte, die sich vollkommen wohl fühlt (schnurrt wie ein Weltmeister und rollt sich wohlig auf mir umher)
-war und ist mager und sollte zunehmen

Symptome:
-starker Durchfall (zum Teil vermutlich fast genauso flüssig, wie Urin)
-starker Appetit (frisst mehr als den zweifachen Bedarf)
-vermehrt Durst (kriegt ausschliesslich hochwertiges Nassfutter mit hohem Feuchtigkeitsanteil mit der Umstellung auf Barfen habe ich nach dem zweiten Tierarztbesuch vorerst aufgehört)
-runder Bauch (der scheint aber einfach nur voll von Nahrung zu sein es konnte keine Flüssigkeit im Bauch festgestellt werden)
-helles leicht bläuliches Zahnfleisch
-gelegentlich leichte Blähungen
-später ein roter Fleck beim Ohr (könnte Pilz sein wurde aber mit Antibiotika und Kamillentee sehr viel besser)
-erbrach bisher zweimal (das eine Mal war während der Entwurmungskur, aber jetzt hat er heute Nacht wieder einmal gekotzt)
-niesst sehr selten
-ein leicht auffälliger Gang (der aber auch einfach nur durch die Brüche erklärt werden könnte)
-er hatte bisher kein Fieber, ist völlig aktiv, verspielt, verschmust, hat kaum Sicherheitsbedürfnis (verkriecht sich also nur dann, wenn er in Ruhe schlafen will, obwohl es noch einen hündischen Mitbewohner gibt), schläft nicht übermässig viel, sein Fell sieht wunderschön glänzend uns gesund aus...


Behandlung:
Wir sind erst nach 6 Tagen Durchfall beim Tierarzt gewesen, weil ein paar Tage Durchfall aufgrund von Transportstress sei normal und man sollte nicht, wenn es nicht sein muss gleich mit einer schon gestressten Katze zum Tierarzt rennen (so der Tierschutzverein), leider hatten wir auch keine Kotprobe dabei, weswegen zuerst nur der Durchfall symptomatisch behandelt wurde. Ab diesem Tierarztbesuch habe ich ihn auch einfach so viel, wie er will fressen lassen. Zwei Tage später wieder beim TA dieses Mal mit Kot, die Tierärztin hat Möglichkeiten aufgezählt wie Parasiten, Nahrungsmittelunverträglichkeit/Umstellung (da man natürlich überhaupt nicht weiss, was er zuvor gefressen hatte), Allergien, gereizter und entzündeter Darm aufgrund von stressbedingtem Durchfall. Sie gab uns ein Entwurmungsmittel mit (da er zuvor nur einfach gegen Parasiten behandelt wurde laut Impfbüchlein), am nächsten Tag rief man an, weil Würmer nachgewiesen wurde, also bekam er zwei Tagen nach der ersten Tablette noch eine und dann in zwei Wochen wieder (das war noch nicht). Vor dem nächsten Tierarzttermin (3 Tage später) fiel uns der rote Fleck auf und der Durchfall hatte sich überhaupt nicht verändert. Beim Tierarzt wurde dann das erste Blutbild gemacht (Bilder eins und zwei) Antibiotika und Kamillentee zur lokalen Behandlung des roten Flecks mitgegeben, zwei Tage später, das war gestern Nachmittag gingen wir erneut zum Tierarzt wieder mit einer Kotprobe, der rote Fleck ist praktisch weg, aber Durchfall und Blutbild wie gehabt, weswegen man den kot nach Giardien untersuchen wollt, leider war das nicht möglich, da der ganze Kot vom Streu aufgesogen war. Jetzt spricht sich dieser Tierarzt (das war gestern ein anderer) eben mit einer Internisten ab, weil er die Blutwerte nicht in Einklang bringen kann mit dem völlig gesund wirkenden Verhalten des Käterchens, bis zum Termin am Mittwoch sollen wir jetzt mit Pipette und Röhrchen Kotproben sammeln, was sich schon ziemlich schwierig gestaltet musste ich feststellen.

Meine Ideen:
-der kleine hat sich einfach mehrere Dinge eingesammelt bspw entzündliche Darmkrankheit, Pilz und leichte Zahnfleischentzündung (wobei hier natürlich fehlendes Fieber schon wieder merkwürdig ist)
-tatsächlich eine Futtermittelunverträglichkeit, oder Allergie mit Entzündung, die nicht auf Antibiotika anspricht
-Schilddrüsenüberfunktion aufgrund von Tumor
-beginnender Diabetes und hartnäckige Parasiten
-Giardien und irgendetwas
Irgendwie bin ich einfach ratlos. Der Durchfall muss weg, aber gleichzeitig fühlt sich der Kleine eben doch so wohl, dass ich ihn nicht zu sehr mit unnötigen Untersuchungen stressen will und er dann dadurch erst recht krank wird... Vielleicht kommt das irgendjemandem bekannt vor. Die Giardien sind ehrlich gesagt auch nicht ganz so wahrscheinlich, weil eine weitere Katze (die sogar stark, da sie miteinander spielen sich gegenseitig putzen etc.) und ein Hund seit dem 26ten Kontakt mit ihm haben und keine Symptome zeigen.
 

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Der Glukosewert ist ja normal, mit Diabetes hat das m.W. nichts zu tun. Leider kann ich dir sonst nicht weiterhelfen ...
 
Das ist ja nur der aktuelle Blutglukosewert und nicht eine Langzeitmessung
 
Hallo!
Was den Diabetes betrifft, wäre der Fructosaminwert ausschlaggebend, nicht der Glucosewert, da dieser beim TA oftmals jenseits von Gut und Böse ist und bei Aufregung steigt.
Der Fructosaminwert ist quasi der Langzeitwert, der nicht durch Stress beeinflussbar ist.

Da sind aber echt viele Verschiebungen zu sehen, die mir Sorge machen würden.
Ich würde mir mindestens noch eine Zweitmeinung einholen.

Alles Gute für Euch!
 
Herzlich Willkommen im Forum!

Ich denke, dass ihr mit unterschiedlichen Baustellen zu kämpfen habt und die Symptome getrennt voneinander betrachtet werden sollten.

Bezüglich des Durchfalls würde ich, vor allem aufgrund der Herkunft des Katers, unbedingt zu einem großen Kotprofil raten.
Darin sollten folgende Punkte enthalten sein:

  • Bakteriologische Untersuchung (fakultativ und obligat darmpathogene Keime)
  • Mykologie (Pilze)
  • Clostridium-perfringens-Enterotoxin und Clostridium-difficile-Toxin A und B
  • Endoparasiten
  • die Einzeller (Giardien, Cryptosporidien und Tritrichomonas foetus als PCR)
Die Tatsache, dass der andere Kater und der Hund bisher keine Symtome zeigen ist nicht unbedingt aussagekräftig. Viele Erreger sind wirtsspezifisch, wodurch sich also ein Hund grundsätzlich nicht anstecken könnte und bei adulten, gesunden Katzen verlaufen Infektionen mit Darmparasiten häufig asymptomatisch oder es kommt gar nicht erst zu Infektion.

Zur Untersuchung des Kots müsst ihr den Kater auch nicht zum Tierarzt schleppen. Es reicht die Sammelprobe (von drei Tagen) abzugeben und ins Labor einsenden zu lassen.
 
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Das ist ja nur der aktuelle Blutglukosewert und nicht eine Langzeitmessung
Schon klar, aber wenn eine Katze unter TA-Stress keine erhöhten Blutzucker hat, wie hoch ist da die Wahrscheinlichkeit für Diabetes.
 
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Schon klar, aber wenn eine Katze unter TA-Stress keine erhöhten Blutzucker hat, wie hoch ist da die Wahrscheinlichkeit für Diabetes.
Naja gestresst wirkt der beim TA auch überhaupt nicht der chillt gemütlich auf der Seite schnurrt und fordert Kuscheleinheiten ein.
 
Ich würde mir mindestens noch eine Zweitmeinung einholen.
Das Blutbild haben ja schon zwei Ärzte gesehen und irgendwann auch noch diese Internistin, ich weiss nur noch einen kompetenten Tierarzt der einigermassen in der Nähe ist, der ist aber spezialisiert auf Grosstiere.
 
  • #10
Naja gestresst wirkt der beim TA auch überhaupt nicht der chillt gemütlich auf der Seite schnurrt und fordert Kuscheleinheiten ein.
Katzen schnurren auch, um sich selbst zu beruhigen.
 
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  • #11
Katzen schnurren auch, um sich selbst zu beruhigen.
Natürlich aber nicht ohne entsprechende Körpersprache, man sieht da eindeutige Unterschiede zwischen einer entspannten Katze und einer die sich beruhigen muss.
 
  • #12
Natürlich aber nicht ohne entsprechende Körpersprache, man sieht da eindeutige Unterschiede zwischen einer entspannten Katze und einer die sich beruhigen muss.
Aha. Ich habe seit 45 Jahren Katzen 🤐
 
  • #13
Aha. Ich habe seit 45 Jahren Katzen 🤐
Ich will dir da nichts unterstellen du hast meine Katze ja nicht im Untersuchungsraum erlebt. Ich kann nur noch erwähnen, dass er auch nach der Blutentnahme nicht zurück in die Box ging obwohl er das konnte, weil sie immer noch offen auf dem Untersuchungstisch stand und absolut jeder Tierarzt und Helfer, der ihn bis jetzt gesehen hat kommentierte, wie entspannt er sei, was für ein angenehmer Patient etc.
Er hat wirklich die Ruhe weg und weder beschleunigten Puls noch Atmung versuchte sogar zum Tierarzt auf die Schulter zu klettern und mit ihm zu schmusen ;)
 
  • #14
Ich will dir da nichts unterstellen du hast meine Katze ja nicht im Untersuchungsraum erlebt. Ich kann nur noch erwähnen, dass er auch nach der Blutentnahme nicht zurück in die Box ging obwohl er das konnte, weil sie immer noch offen auf dem Untersuchungstisch stand und absolut jeder Tierarzt und Helfer, der ihn bis jetzt gesehen hat kommentierte, wie entspannt er sei, was für ein angenehmer Patient etc.
Er hat wirklich die Ruhe weg und weder beschleunigten Puls noch Atmung versuchte sogar zum Tierarzt auf die Schulter zu klettern und mit ihm zu schmusen ;)
Das macht meiner auch. Die TÄ sind hochentzückt, wenn wir kommen, weil mein Romeo so compliant ist. Dabei ist er einfach "nur" paralysiert.

Ich kenn so ein Verhalten übrigens auch von meinen menschlichen Patienten.

Alles Gute.
 
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  • #15
Das macht meiner auch. Die TÄ sind hochentzückt, wenn wir kommen, weil mein Romeo so compliant ist. Dabei ist er einfach "nur" paralysiert.

Ich kenn so ein Verhalten übrigens auch von meinen menschlichen Patienten.

Alles Gute.
Vielleicht kann man Vyshr zugestehen, das Verhalten des eigenen Katers besser beurteilen zu können, obwohl :sneaky: sie/er neu im Forum ist.
 
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  • #16
Das macht meiner auch. Die TÄ sind hochentzückt, wenn wir kommen, weil mein Romeo so compliant ist. Dabei ist er einfach "nur" paralysiert.

Ich kenn so ein Verhalten übrigens auch von meinen menschlichen Patienten.

Alles Gute.
Um von deiner auf meine Katze zu schliessen fehlen dir verhaltenstechnische doch ein bisschen viele Infos. Ich mag ihn vielleicht noch nicht sehr lange kennen, aber trotzdem kenne ich sein Schnurrverhalten und auch sein sonstiges Verhalten und es ist beim Tierarzt nicht anders als daheim: Er schnurrt dann wenn er gestreichelt wird und wenn du zu früh aufhörst, dann muss er sich dir aufdrängen klettert hoch etc. Kampfschmuser eben.

Danke :)
 
  • #17
ein kleines Update:
Der Tierarzt hat angerufen. Die Internistin empfindet das Blutbild auch als merkwürdig vermutet dahinter eher mehr als eine Ursache und rät uns dringend ein grosses Kotprofil zu machen, wie das @bohemian muse vorgeschlagen hat. Das heisst ich muss jetzt noch 2 Tage rumsitzen und Kot sammeln...
 
  • #18
Um von deiner auf meine Katze zu schliessen fehlen dir verhaltenstechnische doch ein bisschen viele Infos. Ich mag ihn vielleicht noch nicht sehr lange kennen, aber trotzdem kenne ich sein Schnurrverhalten und auch sein sonstiges Verhalten und es ist beim Tierarzt nicht anders als daheim: Er schnurrt dann wenn er gestreichelt wird und wenn du zu früh aufhörst, dann muss er sich dir aufdrängen klettert hoch etc. Kampfschmuser eben.

Danke :)
OK.
 
  • #19
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  • #20
Hallo,

deine TÄ verstehe ich nicht ganz: sehr deutlich!! ist eine Entzündung zu erkennen und diese macht gerade eine Anämie, eine sogenannte Entzündungsanämie. Entzündungen können natürlich unterschiedlicher Art sein, ob nur das Darmproblem ist fraglich. Empfehlen kann ich dir dich hier:siebenkatzenleben groups.io Group anzumelden. Kompetente Hilfe einschlieslich gut aufgestellt bei Blutbildern etc.
Zu überlegen wäre, auch weil leicht antibiotisch wirkend auf natürliche Art, es mit der Rezept für Morosche Karottensuppe zu versuchen um damit dann zumindest den Flüssigkeitsverlust zu stoppen und den Kot evtl. etwas einzudicken. Hat bei uns sogar schon bei Pankreasinsuffizienzproblemen mit DF geholfen.
Das Tier ist zwar noch jung, aber wurde schon ein Bauchultraschall gemacht?
VG
 

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