sehr scheuer Kater...

  • Themenstarter scheuer Kater
  • Beginndatum
S

scheuer Kater

Neuer Benutzer
Mitglied seit
8. Dezember 2014
Beiträge
3
Hallo,
ich bin neu hier und hoffe auf ein paar Erfahrungen.. Ich hatte schon ein paar Katzen in meinem Leben doch nun haben wir einem scheuen Kater ein zu Hause gegeben und ich brauche evtl ein paar Tipps..
Seit Mittwoch lebt also nun Oscar unter unserem Sofa. er ist 3 Jahre alt und hat eigentlich sein ganzes Leben im Tierheim verbracht. Über die genaue Herkunft konnte mir keine Aukunft gegeben werden, Oscar kam aus einem Partnertierheim in Bayern nach Hessen. Und da der Kerl so scheu ist, ging er in der Vermittlung unter.
Oscar lebt im Moment bei uns unterm Sofa, im Tierheim saß er meistens unter einer Bank oder im Kratzbaum. Ehe ich ihn zu uns holte, fraß er mir dort Leckerlies aus der Hand- ganz sanft. Streicheln ging/geht nicht.
Mit anderen Katzen klappt es nicht, er wird total dominiert und verhauen. Er wurde zweimal zu einer Zweitkatze vermittelt und kam wieder zurück ins Tierheim da er auch da dominiert und unsauber wurde. Daher wird er als Einzelkatze vermittelt.
Als ich ihn am Mittwoch holte, schaute er sich sein Katzenklo, den Flur sehr entspannt an ( konnte sogar ein paar Fotos machen), plötzlich fiel ihm ein:ich muss ja Angst haben. Die Nacht verbrachte er unter dem Schrank im Flur und fauchte alle Füße an, die vorbei liefen..:D
Ein Tag später verlagerte er sein Versteck unter das Sofa-da gibt es viel Platz. Nachts frisst er, benutzt brav das Katzenklo und befördert Staubflocken zu Tage:eek::yeah:
Ich lege mich regelmäßig vor das Sofa, rede mit ihm,lese sogar laut mein Buch-so dass er sich an mich gewöhnt.
Gestern legte ich ein bisschen Kochschinken an den Sofarand und er kam cm für cm näher.. Dann merkte er,dass ich da bin und zog sich zurück. Auch ich habe den Rückzug angetreten.
Heute habe ich einen bösen Fehler gemacht. Oscar saß im Bücherregal- welches z.t. von der Sofalehne verdeckt ist. Er konnte mich also nicht sehen und als ich ihm wieder etwas Schinken hinlegen wollte, bekam ich heftigst eine gefeuert. Vor Schreck rief ich schon recht laut au!
Mir/uns ist klar, dass wir sehr viel Geduld haben müssen. Die Tierheimleiterin meinte, einer ihrer Katzen saß 3 Monate unter dem Bett.
Nun ist Oscar etwas erkältet, dass Auge tränt und er hat leise Atemgeräusche. Er saß im Tierheim immer im zugigem Ausengehege". Die Tierärztin meinte, das gibt sich mit der Zeit. Er bekommt von mir Euphrasia D12 ins Futter gemischt.
Ihm fehlt noch die 3.Impfung gegen Katzenschnupfen/ Katzenseuche aber von einem Tierarztbesuch sind wir noch weit entfernt...
Was kann ich alles tun, um das Vertrauen von ihm zu erlangen?
Wer hat ähnliche Erfahrungen mit einer scheuen Katze gemacht?
Er wird ja sicherlich nicht die nächsten 15 Jahre unter dem Sofa leben wollen:eek:
Zweitkatze ist definitv keine Option, dass musste ich auch dem Tierheim versichern...

LG
 
A

Werbung

Ich glaube, du machst das schon ganz gut.
Und drei Tage sind ja wirklich keine Zeit, um einen scheuen Kater zu erobern. Hab Geduld!

Ich habe einmal einem Streuner ein Zuhause gegeben, der wild geboren, wild aufgewachsen und überhaupt nicht an Menschen gewöhnt war.
Ich habe unzählige Stunden meiner Zeit (und meines Schlafes) geopfert, um diesen Kater zu „zähmen“.
Was habe ich gemacht?
Ich habe seinen Bewegungsspielraum im Haus auf zwei überschaubare Zimmer beschränkt. Und in diesen zwei überschaubaren Zimmern habe ich ihm Gesellschaft geleistet. Allerdings ohne ihn dabei groß zu beachten. Ich war einfach da - ohne viel zu tun, um nicht zu viel Unruhe rein zu bringen.
Ich habe leise gesprochen – mit ihm, mit mir selbst, mir abwesenden Freunden … :grin:
Ich habe ihm vorgelesen.
Ich bin niemals von selber auf ihn zugegangen, habe ihn nicht bedrängt. Auch nicht mit Futter oder Leckereien.

Es hat viele Tage und viele halbe Nächte gedauert.
Was habe ich diesen ängstlichen und scheuen Kater gesucht!?
Jeden Abend, wenn wir von der Arbeit kamen, hatte er ein neues Versteck für sich gefunden. Ich habe ihn immer vorsichtig gesucht, einfach um ganz sicher zu sein, dass er noch da ist und auch noch am Leben.
Manchmal habe ich befürchtet, dass am Ende der Kater in seiner Scheu mehr Geduld haben würde als ich in meinem Bestreben, sein Freund zu werden.

Doch langsam zeigten sich erste Erfolge. Der Kater begann vorsichtig, sich mir Schritt für Schritt zu nähern. Jeden Tag ein Stückchen mehr.
Ich tat so, als würde mir das gar nicht auffallen und als würde ich ihn gar nicht beachten. Dabei hätte ich bei jedem kleinen Schritt auf mich zu weinen können vor Glück.

Und eines Tages - nach vielen halb durchwachten Nächten neben dem Kater … ich saß todmüde am Küchentisch und las ein Buch … da sprang von hinter mir plötzlich der Kater auf den Tisch, legte sich gemütlich neben meiner Teetasse hin und sah mich an.
Ich habe auch da die Hand nicht nach ihm ausgestreckt.
Die zwei Minuten, bis er von selber anfing, seinen Kopf an meiner Hand zu reiben, konnte ich auch noch warten! :)

Von dem Moment an, war er der größte Schmuse-Herzenskater, den man sich vorstellen kann!

Also hab Geduld. Erwarte keine Wunder.
Erwarte bitte auch nicht, dass dein Kater ein echter Schmuser werden muss.
Vielleicht wird er das nie. Vielleicht braucht er immer eine gewisse Sicherheits-Distanz. Solange er sich mit und neben dir wohl fühlt und du ihn für so Dinge wie notwendige Tierarztbesuche etc. handeln kannst, ist das auch ok.

Ich wünsche euch viel Glück und viel Geduld füreinander - und eine schöne und lange gemeinsame Zeit!

Lieben Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Du brauchst einfach sehr viel Geduld und Zeit. Sei anwesend, aber ignorier ihn dabei, also keine Leckerchen, nicht ansehen, nur reden.

Es kann Wochen oder Monate dauern, bis er aus seinen Verstecken kommt.
 
Ich glaube, du machst das schon ganz gut.
Und drei Tage sind ja wirklich keine Zeit, um einen scheuen Kater zu erobern. Hab Geduld!

Ich habe einmal einem Streuner ein Zuhause gegeben, der wild geboren, wild aufgewachsen und überhaupt nicht an Menschen gewöhnt war.
Ich habe unzählige Stunden meiner Zeit (und meines Schlafes) geopfert, um diesen Kater zu „zähmen“.
Was habe ich gemacht?
Ich habe seinen Bewegungsspielraum im Haus auf zwei überschaubare Zimmer beschränkt. Und in diesen zwei überschaubaren Zimmern habe ich ihm Gesellschaft geleistet. Allerdings ohne ihn dabei groß zu beachten. Ich war einfach da - ohne viel zu tun, um nicht zu viel Unruhe rein zu bringen.
Ich habe leise gesprochen – mit ihm, mit mir selbst, mir abwesenden Freunden … :grin:
Ich habe ihm vorgelesen.
Ich bin niemals von selber auf ihn zugegangen, habe ihn nicht bedrängt. Auch nicht mit Futter oder Leckereien.

Es hat viele Tage und viele halbe Nächte gedauert.
Was habe ich diesen ängstlichen und scheuen Kater gesucht!?
Jeden Abend, wenn wir von der Arbeit kamen, hatte er ein neues Versteck für sich gefunden. Ich habe ihn immer vorsichtig gesucht, einfach um ganz sicher zu sein, dass er noch da ist und auch noch am Leben.
Manchmal habe ich befürchtet, dass am Ende der Kater in seiner Scheu mehr Geduld haben würde als ich in meinem Bestreben, sein Freund zu werden.

Doch langsam zeigten sich erste Erfolge. Der Kater begann vorsichtig, sich mir Schritt für Schritt zu nähern. Jeden Tag ein Stückchen mehr.
Ich tat so, als würde mir das gar nicht auffallen und als würde ich ihn gar nicht beachten. Dabei hätte ich bei jedem kleinen Schritt auf mich zu weinen können vor Glück.

Und eines Tages - nach vielen halb durchwachten Nächten neben dem Kater … ich saß todmüde am Küchentisch und las ein Buch … da sprang von hinter mir plötzlich der Kater auf den Tisch, legte sich gemütlich neben meiner Teetasse hin und sah mich an.
Ich habe auch da die Hand nicht nach ihm ausgestreckt.
Die zwei Minuten, bis er von selber anfing, seinen Kopf an meiner Hand zu reiben, konnte ich auch noch warten! :)

Von dem Moment an, war er der größte Schmuse-Herzenskater, den man sich vorstellen kann!

Also hab Geduld. Erwarte keine Wunder.
Erwarte bitte auch nicht, dass dein Kater ein echter Schmuser werden muss.
Vielleicht wird er das nie. Vielleicht braucht er immer eine gewisse Sicherheits-Distanz. Solange er sich mit und neben dir wohl fühlt und du ihn für so Dinge wie notwendige Tierarztbesuche etc. handeln kannst, ist das auch ok.

Ich wünsche euch viel Glück und viel Geduld füreinander - und eine schöne und lange gemeinsame Zeit!

Lieben Gruß

Huhu,
vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht, mir ging beim lesen das Herz auf :pink-heart:
Oscar hat im Moment auch noch keinen Zutritt für die komplette Wohnung, so habe ich den überblick, wo ich suchen muss.
Oscar liegt eigentlich immer unter dem Sofa oder seit gestern im untersten Fach unseres Bücherregals...
WIr leben unser Leben normal weiter-nur ein bisschen leiser. Mein Sohn respektiert die Ängstlichkeit des Katers und lässt ihn völlig in Ruhe.
Auch ich führe mitlerweile Selbstgespräche, damit er sich an meine Stimme gewöhnen kann...
Mich würde es nur freuen, ihn irgendwann mal zu sehen.. Selbst wenn er keinSchmusekater wird- so hoffe ich aus tiefsten Herzen, dass er kein unter dem Sofabewohner bleibt. Irgendwann treibt ihn die Neugierde ( hoffentlich) raus.
Wenn ich übrigens mal einen Blick drunter werfe, liegt er entspannt da und bleibt auch liegen.
Und im Tierheim ( da war er ja in der gewohnten Umgebung) konnte ich ihn aus der Hand füttern. Das war sooo schön:pink-heart:

LG
 
Ich bin überzeugt, dass das schon recht bald alles gut wird bei euch und ihr ein harmonisches Zusammenleben führt.

Bis dahin: Versuche, den Kater zu verstehen.
Er kennt nichts anderes als das Tierheim. Und auch wenn es dort sicher nicht schön für ihn war - es war sein Leben! In dem er eine gewisse Sicherheit hatte und in dem ihm alles vertraut war.
Nun ist alles neu für ihn - und furchteinflößend. Dafür ist er euch erstmal nicht dankbar. Er weiß noch nicht, was für ein Glück er hatte, dass ihr ihn aus dem Tierheim zu euch geholt habt. Er muss erst lernen, dass ihm bei euch nichts schlimmes passiert und ihr es gut meint mit ihm.

Katzen reagieren auf Neues (auch auf kleinere Veränderungen in ihrem gewohnten Umfeld) generell mit Vorsicht und (je nach ihrem Charakter) auch mit Angst. Das ist auch klug so, denn ansonsten würden Streuner oder auch Freigänger ungebremst in jede Gefahrensituation stürmen - was ihnen sicher nicht gut bekäme.

Euer Kater braucht einfach Zeit, in der er jede Sekunde aufs neue feststellen kann, dass ihm in seinem neuen Umfeld nichts gefährliches droht.
Aber er ist ja nicht wirklich menschenscheu sondern nur ängstlich - und von daher denke ich, diese Zeit wird nicht allzu lange sein.
Daran, dass er frisst und sein Katzenklo zuverlässig benutzt, erkennst du auch, dass er nicht wirklich in seinen Grundfesten erschüttert sondern nur vorsichtig ist.

Das wird schon! :)
 
o man, ich bin so happy das glaubt man kaum. Gestern hatten wir 2 kleine Erfolge gehabt.
Am Abend schaute ich mal kurz unter das Sofa-wollte wissen in welchem Versteck er sitzt. Er saß entspannt darunter und verfolgte das Geschehen im Wohnzimmer. I.d.R. sitzt er unter der Sofalehne-diese ist hohl so sieht er nix und ich nur sein unteres Drittel:D:D:D
Ich holte ein paar Leckerlies und rollte sie unters Sofa und er fraß! Oscar kam sogar bis ans Ende vom Sofa und nahm sich dort die Leckerlies-behielt mich aber im Auge. Ich zwinkerte ihm freundlich zu, senkte danach den Blick. Als er sich zurück zog, tat ich das auch.
Gegen 21:15Uhr machte mein Mann sein Futterschälchen fertig und stellte es etwas weiter weg vom Sofa-vor den Kratzbaum..Wir löschten das Licht- im Flur liesen wir das Licht an und warteten im Halbdunkel. Nach 5 min kam er raus und fraß-bis er uns sah....Dann huschte er wieder unters Sofa..
Ich war sooo happy, dass glaubt mir keiner. Mein Mann und ich grinsten um die Wette:grin::grin::grin:
 

Ähnliche Themen

Esmaggie
Antworten
2
Aufrufe
413
Kyano
Kyano
C
Antworten
21
Aufrufe
4K
pfotenseele
P
K
Antworten
6
Aufrufe
3K
jasmine
jasmine
Murel
Antworten
70
Aufrufe
4K
Murel
Murel
Z
Antworten
7
Aufrufe
1K
ferufe
F

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben