Das Problem besteht bei jedem industriell hergestellten Futter, und der Autor hebt auch extra nochmal hervor, dass es bei den sogenannten "Luxus-Produkten" besonders übel ist.
Fleisch ist vergleichsweise teuer, richtiges Fleisch meine ich. Schlachtabfälle, die eigentlich der Verbrennung zugeführt werden müssten, weil schwerst belastet, dagegen sind quasi für lau zu haben. Der, der das kontaminierte Zeug hat, muss sogar noch dafür blechen, dass ihm der Dreck abgenommen wird. Das heißt, die Verarbeitungsfirmen verdienen zwei Mal an dem Müll.
Und alleine die Tatsache, dass in der Dose, die da vor mir steht, eine andere Katze, ein Hund, ein Meerschweinchen oder ein Sittich drin sein könnte, die eingeschläfert werden mussten und entsprechend Narkosemittel bis unter den Scheitel stehen haben, lässt mich schier die Wand hochgehen!
Aber die Sache fängt ganz woanders an: Ist es richtig, dass Streusplit für die Strassen mehr kostet als Weizen? Die Tonne Weizen kostet weniger als 100€, das ist ein Witz, wie kann ein Agronom davon leben? Und diese Preise bestimmen wir ganz allein, als Verbraucher haben wir tatsächlich alle Fäden in der Hand. Wie kann es sein, dass wir tatsächlich unseren Geflügelmüll nach Afrika ausschiffen und die dortige Landwirtschaft aushebeln? Wie kann es sein, dass wir unseren Weizen aus Indien importieren, alles wegkaufen aus einem Land, in dem 200 Millionen Menschen (und darunter viele Kinder) permanent schwerst unterernährt sind? Da läuft was verkehrt, oder?
Und das, was da im Tierfutterbereich passiert, ist auch nur möglich, weil wir es mit uns machen lassen und Tiere nicht mehr Tiere sein lassen können. Wir kaufen die Scheisse doch, oder? Das goldene Schälchen sieht sooo hübsch aus und der Titel "Hühnchen á la Provence" klingt verlockend...
Jeder, der barft, weiß doch irgendwie, dass er das seinen Tieren nicht mehr wegnehmen kann. Ich zumindest kann es nicht mehr (und ich habe leider auch recht lange gebraucht, bis ich mich endlich an die Katzen rangetraut habe...), schon allein wegen dem Entertainment-Faktor. Ein Hund zum Beispiel zeigt extremste Unterschiede im Verhalten, je nachdem, was er im Napf hat.
Wir haben Verantwortung für unsere Tiere, eben weil viele unserer Katzen nicht alleine losziehen können um sich zu versorgen mit dem was sie brauchen. Um nicht zu verhungern müssen sie also die Scheisse fressen, die wir ihnen hinstellen...