Scheue Kater

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26. September 2020
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Hallo,

ich habe seit Ende August, also seit einem Monat, zwei Kater. Es sind Wohnungstiere. Mein Problem ist, dass beide sehr scheu sind. Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich meinen Katern die Angst vor mir nehmen kann?

Beide Kater verkriechen sich tagsüber in ihrer Sofahöhle und kommen nur abends heraus. Dann sind die die ganze Nacht über aktiv und rauben mir den Schlaf. Dabei miaut der eine Kater, wenn er alleine in einem Raum ist, obwohl alle Türen offenstehen. Was hat das zu bedeuten? Es ist nicht dieses erbärmliche Jaulen, was Katzen machen, wenn sie zum Tierarzt gefahren werden. Es ist ein einfaches Miau.

Der eine Kater, Freddy, lässt sich bereits mit Leckerchen aus der Hand füttern, während er sich unter einem Sofavorsprung versteckt und ich sitzend ganz langsam auf ihn zu robbe. Auch lässt er sich mit einer Spur von Leckerchen kurz aus seinem Versteck hervorlocken, geht dann aber wieder schnell zurück. Aber er mag nicht spielen.

Der andere Kater, Gordon, spielt hingegen gerne mit mir mit der Katzenangel. Dabei versuche ich ihn immer näher an mich heran zu locken, was auch klappt. Aus der Hand füttern lässt er sich nicht. Wenn ich mich ihm sitzend ganz langsam mit der Hand und dem Leckerchen nähere, faucht er und schlägt mit der Pfote nach mir.

Wenn ich mich beiden stehend langsam oder in normaler Geschwindigkeit nähere, laufen sie sofort weg, wobei Gordon mich dabei sogar manchmal anfaucht. Dabei will ich gar nichts von ihnen, sondern muss nur an ihnen vorbei, Dinge holen oder wegbringen.

Seit drei Tagen klickere ich mit beiden Katern mit einem Target Stick. Wir sind noch ganz am Anfang bei der Konditionierung. Freddy scheint das Prinzip schon recht gut verstanden zu haben. Gordon schaut noch oft in die Luft, bevor er mit der Nase den Target Stick berührt und dann nach dem Klick sein Leckerchen bekommt.

Ich würde mich sehr freuen, wenn sich jemand meinen Problemen annehmen würde und mir antwortet.

Liebe Grüße
GoF :)
 
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Herzlich Willkommen im Forum :)

Wie alt sind die beiden Kater denn, woher kommen sie und was weißt du über ihre Vorgeschichte? Das wären auf jeden Fall hilfreiche Informationen, um eure Situation besser zu verstehen und dir entsprechende Tipps geben zu können.
 
Hallo bohemian muse, :)

meine Kater sind 7 und 8 Jahre alt.
Ich habe sie aus einer Katzennothilfe, wo sie zwei bist drei Wochen waren.
Über ihre Vorgeschichte weiß ich nur so viel, dass sie bei einer Frau gelebt haben, die 18 Katzen drinnen und draußen gehalten hat.
 
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Hallo GoF,

wie häufig versuchst Du denn Dich mit ihnen zu beschäftigen bzw. gehst auf sie zu? Eventuell ist das zu oft.

Meine Kleine war auch so ein Scheuchen und ich habe super gute Erfahrungen damit gemacht sie erst mal nicht zu sehr zu beachten. Natürlich müssen sie sich auch daran gewöhnen dass Du da bist, Deine Stimme kennenlernen etc. aber wenn man zu oft oder direkt auf sie zugeht dann empfinden sie das schnell als Bedrohung.

Ich war erstaunt wie gut das bei ihr geklappt hat und dass sie schon nach ein paar Tagen von sich aus abends aus dem Wohnzimmer kam und vor der Küche saß und zaghaft miaut hat. Ich bin dann aber nicht hin sondern habe nur mit ihr gesprochen und irgendwann siegte dann die Neugierde und sie kam von sich aus rein (da ist nur ein Vorhang und hinter dem versteckte sie sich anfangs noch, kuckte aber eben und nahm auch durch das Miauen Kontakt auf oder legte sich im Flur hin). Ich habe mutiges Verhalten dann immer mit Leckerlies belohnt.

Für die Katzen ist es weniger bedrohlich wenn sie den Kontakt aktiv von sich aus aufnehmen können, da braucht man einfach auch ein bisschen Geduld und vier Wochen sind ja noch nicht so lang und Du interagierst ja bereits mit ihnen und sie bewegen sich ja nachts auch frei. Dass Du die eine eher übers Spielen und die andere eher übers Futter ermutigt bekommst finde ich normal, da hat ja jede Samtpfote so ihre eigenen Vorlieben wo sie dann einfach nicht widerstehen kann und sich eben doch ran traut.

Das Miauen wird meiner Meinung nach nur bedeuten dass er Aufmerksamkeit will, wahrscheinlich ruft er seinen Katzenkumpel wenn Du schreibst er ist dann allein in dem Raum oder er möchte Deine Aufmerksamkeit traut sich aber noch nicht so ran.

Wenn sie sich erschrecken wenn Du an ihnen vorbeigehst würde ich gar nicht darauf reagieren sondern einfach ganz ruhig das tun was Du tun willst und sie ansonsten ignorieren, dann lernen sie mit der Zeit schon dass ihnen nichts passiert. Und wenn sie vor Dir weglaufen oder sich verstecken dann würde ich sie auch unbedingt erst mal in Ruhe lassen und nicht direkt hinterhergehen oder sie ansprechen oder so. Nur eine erfolgreiche Flucht sorgt für Sicherheit ;).

Ich weiss dass gerade das mit dem Ignorieren leichter gesagt als getan ist aber es funktioniert wirklich gut, Katzen empfinden es als höflich und respektvoll wenn man sie ignoriert solange sie nicht von sich aus auf einen zukommen. Also einfach immer wieder etwas anbieten aber wenn es nicht klappt dann auch wieder lassen so dass sie sich in Sicherheit fühlen können.

Du kannst sie auch immer wieder ganz langsam anblinzeln falls Du das nicht eh schon machst. Auf Kätzisch bedeutet das soviel wie "Ich mag Dich und stelle keine Gefahr dar." Einfach nur lange direkt angeschaut werden empfinden sie hingegen eher als Drohung, das würde ich also möglichst vermeiden. Und wenn sie dann zurückblinzeln ist das Eis gebrochen. :)

Du kannst Dich auch einfach immer mal wieder ruhig in den Raum setzten und mit ihnen sprechen oder ihnen etwas vorlesen wenn Dir so ein Gespräch zu seltsam ist, aber auch da würde ich sie nicht direkt anschauen sondern an ihnen vorbei. Sie gewöhnen sich dann daran dass Deine Anwesenheit in dem Raum nicht bedrohlich für sie ist und sie nichts zu befürchten haben von Dir und kommen dann vielleicht eher aus ihren Verstecken und bewegen sich in Deiner Gegenwart im Raum. Aber auch da würde ich sie dann einfach erst mal lassen sonst kann es sein dass sie sich direkt wieder verstecken.

Ich würde den Raum auch erst mal größtenteils ihnen lassen und mich nicht so oft darin aufhalten falls Du das nicht eh schon so machst, dann trauen sie sich vielleicht auch tagsüber eher raus. Meine Katze hat sich die ersten Tage auch immer erst am Abend rausgetraut aus ihrem Sofaversteck, ich glaube das liegt einfach auch ein bisschen am natürlichen Rhythmus der Katzen, wenn sie zutraulicher werden dann werden sie ihren Rhythmus wahrscheinlich auch ein bisschen an Deinen anpassen, dann werden auch die Nächte hoffentlich wieder ruhiger für Dich werden. Sobald sie sich dann rausgetraut hat bin ich immer nur so weit in ihre Nähe gegangen dass sie kurz vor der Flucht war aber noch nicht geflohen ist, allerdings auch ohne sie direkt anzusprechen oder so sondern ich bin einfach einen Meter in den Raum gegangen und wenn ich gemerkt habe dass ihre Anspannung steigt ganz ruhig wieder raus und das habe ich dann schrittweise gesteigert. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht da sie so keine Angst haben musste dass ich ihr näher komme als sie möchte.

Bei der Haltung aus der sie kommen ist es möglich dass sie nicht so eng an Menschen gewöhnt sind und es deshalb ein bisschen länger dauern kann bis sie zutraulicher werden und ihre Scheu überwinden, zumal es ja auch keine Jungkatzen mehr sind. Da braucht es dann einfach viel Geduld und Liebe von Dir dann wird das schon noch werden.
 
Hallo KatzeK, 😊

tut mir leid, dass ich lange nicht geantwortet habe. Einer der beiden Kater musste zum Tierarzt eingefangen werden und das war alles ganz schön anstrengend die letzten Tage. Auch war es eher ein Rückschritt in Sachen Vertrauen gewinnen. Vor allem habe ich nun Angst, dass ich die Medizin nicht ins Tier rein bekomme, aber für das erste Mal habe ich es schon hinbekommen. Habe sie unter eine Malz-Käse-Paste gemischt und das Ganze ihm im Napf serviert.

Erst mal: Vielen lieben Dank für deine Antwort! 😊

Ich beschäftige mich eigentlich nicht viel mit meinen Katern.
Im Moment klickere ich mit jedem bis jeder seine 20 Leckerchen bekommen hat. Das dauert ein paar Minuten, aber nicht lange. Ich versuche den einen, der sich dabei unter einem Sofavorsprung versteckt, mit dem Target Stick hervor zu locken und den anderen, der ohne Versteck vor mir sitzt, nah an mich heran zu bewegen.
Außerdem werfe ich dem einen Leckerchen zu, wenn er im Flur ist und ich in der Küche und versuche ihn so an mich heran zu locken, während ich stehe. Das ist aber immer abhängig davon, ob er dort auch sitzt.
Und mit dem einen spiele ich noch einmal am Abend mit der Katzenangel.
Ansonsten rede ich öfter mit beiden Katern und spreche sie an. Auch zwinkere ich ihnen öfters langsam zu. Einer von beiden blinzelt sogar schon zurück. ^^ Und sehr oft muss ich an ihnen vorbei und komme dann nicht drum herum auf sie zu zugehen.
Ich gehe auch niemals hinterher, wenn einer geflüchtet ist.
Den Raum mit dem sicheren Sofaversteck der beiden nutze ich auch nur abends. Tagsüber halte ich mich gar nicht so viel in dem Raum auf.
Beschäftige ich mich schon zu viel mit ihnen?

Deine Herangehensweise nur soweit auf die Katze zu zugehen bis sie kurz vor der Flucht ist, werde ich auf jeden Fall übernehmen. Habe ich auch schon ausprobiert. Braucht nur noch etwas Übung bis ich den richtigen Moment zum stehen bleiben erkannt habe. 😉

Was meinst du wie lange es dauern wird bis sie zutraulicher geworden sind?
Und ich kann wirklich nichts anderes tun, außer sie in Ruhe zu lassen und zu warten bis sie auf mich zu kommen?

Liebe Grüße
GoF 😊
 
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Liebe(r) GoF,
Ein Monat ist bei Scheuchen gar nix. Und wenn du versuchst irgendwas zu beschleunigen dauert es nur noch länger. Die gute Nachricht: Wenn du es einmal geschafft hast, vertrauen sie dir fast grenzenlos.
Guck mal hier: Der Umgang mit Wildlingen und seeehr scheuen Katzen
Hat mir geholfen. Mit Klickern habe ich erst angefangen als sie nicht mehr ängstlich waren.
 
Ich hab hier auch zwei ähnliche Exemplare. Mina und Fee sind aus einem Vielkatzenhaushalt mit insgesamt 13 Katzen. Die zwei sind ca. 2 Jahre alt und von Anfang an sehr scheu. Eingezogen sind sie im April.

Du wirst ganz viel Geduld brauchen. Mina fängt grade an, so langsam meine Nähe von sich aus zu suchen und nicht nur geduldig zu warten, bis ich zum Kraulen vorbei komme. Fee ist davon noch immer weit entfernt. Es ist schon ein riesen Fortschritt, dass die Damen überhaupt ruhig sitzen bleiben, wenn ich komme bzw. tagsüber sich nicht mehr verkriechen.

Gib ihnen Zeit. Klickern ist schon mal super, das klappt bei meinen Damen z.B. nicht so recht, weil sie sich vorm Klicker fürchten. Was du auch probieren kannst, sind so flüssige Leckerlis. Die dann auf die Fingerspitze geben und abschlecken lassen. So verbinden sie deinen Geruch mit lecker Futter. Ich hab anfangs auch immer das frisch gefüllte Schüsserl zum Schnuppern vorbei gebracht. Das hat sie dann auch ab und zu heraus gelockt. Nur im Versteck direkt solltest du sie nicht füttern. Sie brauchen schon einen Grund, um da rauskommen zu müssen und Hunger ist ein guter Motivator.

Du kannst dir auch überlegen, mal langsam das Versteck zu barrikadieren. Meine Damen haben sich die meiste Zeit gern im hintersten Eck der Küche versteckt, hinter ein paar Brettern, die dort lehnen. Seit einer Woche hab ich jetzt das Versteck unzugänglich gemacht. Und plötzlich verkriecht sich die Fee nicht mehr und hat sogar angefangen, auf den Kratzbaum zu klettern. Rückzugsmöglichkeiten sollten sie natürlich trotzdem haben, aber halt keine unzugänglichen Verstecke. Eine Kuschelhöhle ist okay, aber unter der Couch ist vielleicht nicht so super.
 
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Hallo Razielle und Chaos Menschin,

danke für eure Antwort! 😊

Razielle, danke für den Link. Der Text dort ist wirklich schön geschrieben.

Chaos Menschin, meine beiden sind auch aus einem Vielkatzenhaushalt. In meinem Fall waren es angeblich 18 Katzen.
Flüssige Leckerchen kann ich nur bei einem der beiden anwenden, weil der andere immer mit der Pfote nach mir schlägt, wenn ich ihm zu nahe komme mit der Hand. Hab schon ein paar Kratzer abbekommen.
Füttern tu ich im Moment noch im Zimmer, wo die Sofahöhle ist, aber es ist auch der Raum, wo ich mich abends immer aufhalte. Sie müssen also zu mir in den Raum kommen, wenn sie Futter wollen. Und ich füttere schon so, dass sie auch raus kommen müssen aus ihrer Höhle.

Die unzugängliche Sofahöhle zu verbarrikadieren muss ich mir noch überlegen. Schließlich ist das der Ort an dem sie sich am sichersten fühlen und wo sie hin flüchten können, wenn sie Angst haben und wo sie tagsüber schlafen. KatzeK schrieb: „Nur eine erfolgreiche Flucht sorgt für Sicherheit.“ Was soll ich nun machen? Sofahöhle dicht machen oder lieber nicht?
Neben der Sofahöhle im Wohnzimmer habe ich auch noch eine Höhle unter meinem Bett im Schlafzimmer. Soll ich diese dann auch dicht machen?

Liebe Grüße
GoF 😊
 
Ich habe nie etwas dicht gemacht sondern gewartet, mal Wochen, mal Monate.
Alle Kontakte versuche ich abzubrechen, bevor die Miez geht. Dann werden die meist neugierig und wollen mehr.

Kitty ist mein aktuelles verhuschtes Modell. Die ist knapp zwei Monate hier, kam über den Tierschutz aus suboptimalen Verhältnissen.
Sie kennt nur Trockenfutter, inzwischen auf einem eigenen Teller, aber nur auf dem Schreibtisch. Woanders frisst sie nicht.
Futterzahm ist sie jetzt, weiteres Anfassen ist Glückssache.
Spielzeug macht ihr Angst, Katzengras kennt sie nicht, leckt sich Bauch und Pfötchen kahl.
So langsam erobert sie die Wohnung, die wahrscheinlich doppelt so groß wie ihr bisheriges zuhause ist.
Sie guckt aus dem Fenster, am liebsten in den Garten, stundenlang.
Und sie fängt an, Möhrchen beim Spielen zu beobachten. Ein kleiner Anfang.
 
  • #10
Sofahöhle dicht machen oder lieber nicht?

Ich persönlich würde es lassen ihnen aber gleichzeitig auch andere "sichere Orte" anbieten in die sie sich zurückziehen können und wo Du sie dann auch in Ruhe lässt. Meine Madame war ja auch erst unter dem Sofa und da habe ich es auch einfach gemacht wie Max Hase. Das dauert dann solange wie es dauert aber die Katzen bleiben sicher nicht auf ewig unter dem Sofa. Soooo schön dürfte es da dann doch nicht sein. ;)

Wenn sie sich sicher genug fühlen dann bleiben sie auch länger draußen. Du kannst neben dem Füttern auch ab und an mal mit der Hand ganz ruhig und ohne sie ansonsten weiter zu beachten außer vielleicht mit einem ruhigen "Schau mal" oder so was ein Leckerli im Raum auf den Fussboden legen wenn Du ihn betrittst und dann am Anfang auch einfach wieder rausgehen danach, das sehen die dann schon und verbinden Dein Kommen konsequenter mit etwas angenehmen.

Hier war es so dass Madame sich zB. nachdem die "Sofaphase" mehr oder weniger vorbei war gerne in ihre Transportbox die ich ihr auch ins Wohnzimmer ein bisschen von einem Stuhl geschützt unter diesen gestellt hatte und die sie aus dem Tierheim kannte zurückgezogen hat wenn sie ihre Ruhe brauchte. Anfangs ging sie da gar nicht rein sondern lieber unter das Sofa oder unter/hinter einen Sessel, zwischendurch dann schon und als sie sich endgültig sicher fühlte wieder nicht mehr. Wenn sie sich mittlerweile echt mal GANZ DOLL erschreckt dann verschwindet sie "nur" hinter dem Sessel, da kann ich sie dann aber sehen und sie kommt dann nach dem ersten Schreck auch schnell wieder raus.

Wenn Du es verbarrikadieren möchtest dann musst Du auf alle Fälle Alternativen anbieten zum Verstecken denn ein sicheres Versteck sollten sie schon haben. Da sie das Versteck aber ja schon "kennen" würde ich es wahrscheinlich lassen solange sie da nicht wirklich dauerhaft zu wohnen gedenken. Sehen und hören/riechen tun sie Dich auch von da und sie kommen ja auch raus, dh. auch Du kannst da ja beruhigt sein dass alles ok ist.

Die "Geheimwaffe" ist meiner Meinung nach wirklich Geduld, Geduld und nochmal Geduld und warten bis sie von sich aus kommen und sich trauen. Das "dauert" anfangs vielleicht ein bisschen länger, aber wenn sie einmal begriffen haben dass sie von Dir NIE etwas befürchten müssen (Du in ihnen Angst auslöst) dann hält das auch stabil an und Du hast ein Bombenfundament.
 
  • #11
Hallo Max Hase und KatzeK,

vielen Dank für eure Antwort! 😊

Ich werde die Sofahöhle dann wohl doch nicht dicht machen. Lieber warte ich bis sie von alleine kommen. Zusätzliche Rückzugsmöglichkeiten wie gepolsterte Kartons und eine Kuschelhöhle haben sie. Die Höhle wird von dem einen auch sehr gerne genutzt, nur nicht immer. 😉

Mir sind noch 3 Fragen eingefallen:

1. Wäre es sinnvoll, dass ich mir eine dritte Katze anschaffe, die von vorn herein zutraulich ist? Vielleicht schauen sich meine beiden Scheuen ja etwas ab und lernen so schneller Vertrauen zu mir zu fassen. Oder wäre das eher kontraproduktiv? Welches Geschlecht und welches Alter sollte die dritte Katze/ der dritte Kater haben, falls ja? (Ich habe 2 Kater von 7 und 8 Jahren)

2. Was mache ich gegen die Pfotenhiebe meines Katers, wenn ich mich mit der Hand ihm nähere, selbst, wenn sich darin ein Leckerchen befindet und ich es ihm hinhalten oder legen will?

3. Könnt ihr mir Übungen oder Herangehensweisen geben (mit oder ohne Klickern) wie ich meinen beiden Katern beibringen kann, dass Streicheln etwas wunderschönes ist vor dem sie keine Angst haben brauchen? Oder braucht das einfach nur jede Menge Zeit?

Liebe Grüße
GoF 😊
 
  • #12
eine Drittee Katze im selben Alter, welche top sozialisiert und sehr zutraulich ist, könnte definitiv helfen.
Ich persönlch würde aber auch die Sofahöhle dicht machen. Meine letzten Pflegekitten waren auch super scheu und teilweise angstaggressiv. Das Beste was man tun kann ist ihnen einen eigenen Raum zur Verfügung stellen. Die ersten Tage nur reingehen zum Füttern und Klo saubermachen. Dann langsam bissi länger im Raum bleiben, vorlesen, blinzeln, bissi mit Spielzeug beschäftigen. Kitten werden hier schnell auftaun. Wenn sie sich aber in einer unzugänglichen Höhle oder so verstecken, dann bekommen sie dsa alles gar nicht so richtig mit, z.B. blinzeln oder können keine Federn beobachten, die man so vor sich hin über den Boden zieht. Das ist meines Erachtens nach wichtig, so habe ich es bei den letzten scheuen Katzen gemacht, die ich hier hatte.
 
  • #13
1. Nur wenn Du eine dritte Katze willst. Mein zutraulicher Kater hat sich am verhuschten Huhn orientiert.

2. Wirf die Kekse auf Abstand oder lass es. Der fühlt sich noch zu sehr bedroht.

3.Geduld, Geduld, Geduld.
 
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  • #14
Edit: Sorry ich hatte gerade Kitten im Kopf, ich weiß auch nicht warum. Dann geht das natürlich nicht ganz so fix. Das andere bleibt aber. Eigener Raum, blinzeln, vorlesen, bissi mit Spielzeug und Leckerchen locken, sodass sie einen jederzeit beobachten können. Als Rückzugsmöglichkeiten sowas wie umgedehte Kartons o.Ä. nichts wo sie sich völlig abschotten können.
Eine Dritte Katze könnte auch bei älteren Tieren gut helfen, aber die Vergesellschaftung ist dann leider nichtmehr so easy.
Ansonsten ja.. das braucht alles gaaaanz viel Zeit. Nicht drängen, lass sie von sich aus kommen.
 
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  • #15
1. Wäre es sinnvoll, dass ich mir eine dritte Katze anschaffe, die von vorn herein zutraulich ist? Vielleicht schauen sich meine beiden Scheuen ja etwas ab und lernen so schneller Vertrauen zu mir zu fassen. Oder wäre das eher kontraproduktiv? Welches Geschlecht und welches Alter sollte die dritte Katze/ der dritte Kater haben, falls ja? (Ich habe 2 Kater von 7 und 8 Jahren)

Als "Mittel zum Zweck" würde ich das keinesfalls machen da es sich einfach nicht vorher absehen lässt. Außerdem fände ich es der dritten Katze gegenüber nicht fair wenn Du sie nur aus dem Grund anschaffst.


2. Was mache ich gegen die Pfotenhiebe meines Katers, wenn ich mich mit der Hand ihm nähere, selbst, wenn sich darin ein Leckerchen befindet und ich es ihm hinhalten oder legen will?

Er hat noch zuviel Angst vor Dir, halte mehr Abstand. Leg ihm das Leckerchen so weit entfernt hin dass er nicht haut und geh dann so weit weg dass er sich traut es sich selbst zu holen.

3. Könnt ihr mir Übungen oder Herangehensweisen geben (mit oder ohne Klickern) wie ich meinen beiden Katern beibringen kann, dass Streicheln etwas wunderschönes ist vor dem sie keine Angst haben brauchen? Oder braucht das einfach nur jede Menge Zeit?

Es braucht vor allem Zeit und Geduld und nicht jede Katze findet es schön gestreichelt zu werden, es gibt auch welche die das einfach von Haus aus nicht so gern mögen. Das ist dann zu akzeptieren.

Ich würde mit jedwelchen Versuchen in diese Richtung erst anfangen wenn die Katzen sich ohne besondere Scheu in Deiner Nähe aufhalten. Es gibt Leute die das bei ganz scheuen Katzen dann erst mal mit einer Federangel machen, also das "berührt werden" so trainieren ohne direkt die Hand zum Einsatz zu bringen. Da kannst Du Dich ja mal einlesen.

Ich habe es so gemacht dass ich meine Kleine einfach mal kurz vor dem Füttern gestreichelt habe und das dann nach und nach gesteigert. Also am Anfang nur kurz und ganz vorsichtig mit meinem "Handrücken" (bzw. der Oberseite meiner Finger) über den Kopf/Rücken gestreichelt, kam dann nur ein "erstaunter Blick" wusste ich dass es zwar ungewohnt aber ok für sie ist. Und das habe ich dann eben schrittweise ausgebaut. Meine "Grundregel" dabei war NIE aber auch wirklich NIE über den Punkt drüber zu gehen an dem sie es unangenehm findet sondern das ganz langsam auszuweiten.

Mittlerweile kann ich sie Minutenlang durch die Wohnung tragen ohne dass sie Anstalten macht runter zu wollen, aber bis ich mit ihr an dem Punkt war hat es auch mehrere Monate gedauert und sie war deutlich jünger als Deine beiden Jungs, da ist das dann gernerell noch etwas einfacher. Und komme niemals von vorn mit der Hand, das empfinden die meisten Katzen als bedrohlich. Wenn die Hand von vorn kommt muss die Katze zur Hand kommen (zB. um sie zu beschnuppern) und nicht die Hand zur Katze. Von vorn also nur "hinhalten" aber nicht "greifen".

Je mehr Geduld Du am Anfang aufbringst desto schneller geht es in Summe. Die Geduld zahlt sich wirklich aus. Wenn sie immer wieder Angst vor Dir bekommen weil Du "zu schnell" "zu viel" willst lernen sie nicht dass sie Dir uneingeschränkt vertrauen können und werden unsicher bleiben. Sie können dann nicht zuverlässig "absehen" ob Du gerade "safe" bist oder "gefährlich" wenn das für sie mal so und mal so ist vom Erleben her weshalb es mehr bringt wenn Du sie gar nicht erst "bedrängst", dann lernen sie dass Du "zuverlässig" sicher bist und werden ganz von selbst zutraulicher und mutiger.
 
  • #16
Hallo,

vielen lieben Dank an Polayuki, Max Hase und KatzeK für eure Antworten! 😊

Mittlerweile sind meine beiden scheuen Kater schon aus der Phase heraus, wo sie ein einziges Zimmer zur Verfügung haben. Ich habe nach und nach immer mehr Zimmer für sie geöffnet und nach und nach die Katzenklos in der Wohnung verteilt. Nur das Fressen und Wasser steht noch im Ursprungszimmer. Es soll aber auch irgendwann wo anders hin.

Lieber doch keine dritte Katze erst mal. Es war auch nur so eine Überlegung gewesen. Ich hätte eine dritte Katze aber sicherlich genauso lieb wie die anderen. :love: Ich bin nur so schrecklich ungeduldig. 😅

Nur so aus Interesse und für ganz späte Zukunft:
Ist es einfacher Kitten bzw. sehr junge Katzen zu älteren Katzen zu integrieren als alte Katzen zu alten Katzen? Haben junge Katzen eine Art Welpenschutz?

KatzeK, hast du Links für mich zum einlesen wegen dem Üben des Streichelns mit Federangel? Ich habe leider nichts im Internet gefunden. :(
Ich würde auf jeden Fall auch erst mal mit einem Hilfsmittel auf Abstand anfangen. Der eine kratzt ja sonst. Bei dem anderen habe ich schon mal versucht ihn beim Klickertraining mit der Hand zu streicheln. Da ist er weg gehüpft. Fand er wohl nicht so doll. Ist einfach der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen, um streicheln zu üben oder muss ich es einfach immer weiter versuchen bis er nicht mehr weg hüpft? Als ich ihm allerdings eine Paste zum schlecken gegeben hab, konnte ich ihn streicheln solange er an der Paste geleckt hat. 😊

Liebe Grüße
GoF 😊
 
  • #18
Suche einfach mal im Netz nach "scheue Katzen eingewöhnen", da findest Du schon einiges. Ich hab jetzt leider keinen Link parat weil ich das so ja auch nicht wirklich brauchte da es auch "normaler" ging bei mir. Ich hatte nur auch mal rumgegoogelt nachdem die Tierheimfrau mir da fast schon Bauchschmerzen bereitet hatte ob das auch so richtig ist wenn ich die Kleine zu mir hole von wegen "total scheu" und so.

Lass die Katzen am Anfang echt zur Hand kommen wenn Du es mit der Hand versuchst oder komme beim Füttern vorsichtig von hinten oben mit der Hand. Aber wirklich nur ganz ganz langsam und ganz ganz behutsam. Füttern zieht da als "Lockmittel" generell ganz gut, dann sind sie abgelenkt und verbinden es auch noch mit was Schönem wenn sie angefasst werden.

Ich glaube Du musst vor allem Deine Ungeduld in den Griff bekommen, dann wird das schon. ;)

Kleine Kätzchen zu älteren Katzen ist so ne Sache. Kann zu so ner Art "Welpenschutz" führen, kann aber auch komplett daneben gehen und die älteren Katzen sind dann nur genervt von dem Jungspund/den Jungspunden. Wenn es mehrere Junge sind können die sich miteinander beschäftigen, aber wenn es nur eines ist dann muss der Mensch es im Zweifel bespassen damit die "Alten" nicht zu sehr genervt werden und im Zweifel dann aggro reagieren.

Der Kater meines Bruders hat tatsächlich mal ein Kitten vom Nachbarn "adoptiert", das war total süß, aber die Regel ist das wohl eher nicht. Erwachsene Katzen zeigen den Kleinen ja eher/anders Grenzen als die Kleinen unter sich, das muss nicht schlecht sein, aber wenn die Kleinen keinen "Ausgleich" haben dann kann es schwierig werden.
 
  • #19
Es gibt keinen welpenschutz bei Katzen. Möglichst immer nach etwa gleichalten Tieren gucken, allein schon weil es unfair dem kitten gegenüber ist, ohne gleichalten Spielkameraden aufwachsen zu müssen.
Lg
 
  • #20
Wobei zwei Kitten zu zwei älteren Katzen keine schlechte Kombi sein muss. Aber auch im Stall wollten die beiden vorhandenen Exemplare erst mal ihren Napf schultern und ausziehen. Hat sich inzwischen zurecht gelaufen, Liebe sieht aber anders aus.

Ich versuche bei scheuen Katzen alle Kontakte zu beenden, bevor die Miez es nicht mehr will / aushält. Gilt für Blickkontakt genauso wie für anfassen. Dann wollen die oft recht schnell mehr davon.
 

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