Scheue Bauernkätzchen

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Leo1986

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1. Juli 2020
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Hallo liebes Forum!
Ich bin neu hier und freue mich auf einen regen Informationsaustausch und gute Geschichten :)

Zu unseren Kätzchen (Freundin und ich):
Wir haben vor 1,5 Wochen, zwei kleine Kätzchen von einer Bäuerin aufgelesen (1 Männchen, 1 Weibchen, Geschwister, ca 2 Monate alt).
Wir beide haben Erfahrung mit Katzen. Ich mit einer reifen Katzendame (15 Jahre), die mein damaliger Mitbewohner mitbrachte, meine Freundin, mit ihren Kätzchen aus der vorangegangenen Beziehung. Allerdings mussten wir beide unsere damaligen Pelzfreunde zurücklassen ... Nach längerer Überlegung und Suchen, entschieden wir uns schließlich für die oben genannten Bauernkätzchen.
Womit wir nicht rechneten war die extreme Scheue, die die beiden an den Tag legen. Damit haben wir beide keine Erfahrung.

Aber kurz zur Historie:
Wir hatten alles vorbereitet. Kratzbaum, Klo, Fressnapf, Futter, Spielzeug etc.

Dann kam der große Tag. Am Bauernhof herrscht scheinbar, dauerhaft reges Treiben und es sind auch immer einige Kinder anwesend, die auch beim Abholen dabei waren und (so empfand ich es zumindest) die Situation nicht gerade entspannten (Kinder eben). Die Bäuerin selbst ist eine sehr liebevolle Person und dürfte schon zahlreiche Katzenbabies erlebt haben. Die Kätzchen in den Käfig zu bringen verlief recht mühelos, aber nur unter Gefauche. Im Käfig selber und während der Autofahrt waren sie aber ganz ruhig.

Zu Hause angekommen haben wir sie im Bad einquartiert, samt Klo, Futter und Brunnen. Raus kamen sie erst nachts, während wir schliefen (wir wollten sie nicht zwingen, sondern ließen einfach den Käfig offen und gingen schlafen). Schnell war der Lieblingsraum gefunden - das Wohnzimmer, genauer noch unter dem Sofa (wir hatten alles fein säuberlichst geputzt, so dass nirgendwo Staub war).
Dort schlafen sie auch größtenteils.
Uns war schnell klar, dass hier viel Geduld notwendig sein wird ... waren wir auch nur in der Nähe des Wohnzimmers, kamen sie nicht raus ... seitdem verbringen wir die Tage, größtenteils, im Schlafzimmer (von dem aus wir genauen Blick Richtung Wohnzimmer haben).
Nachdem ich mich durch viele verschieden Ratgeber geprügelt habe gingen wir schön systematisch vor:
  • ersten 2 Tage nur in Ruhe lassen, Wasser und Essen nachfüllen, Klo putzen fertig.
  • gelegentlich die beiden sanft ansprechen, damit sie sich an unsere Stimme gewöhnen.
  • Anstarren vermeiden.
  • Immer recht klein machen, nur langsam bewegen, laute Geräusche vermeiden
    • speziell Geräusch von Schlüsseln und Duschen machen sie extrem nervös
  • mit Leckerlis aus dem Versteck locken, langsam immer näher locken
  • mit einem Wedel zum Spielen bringen
    • funktioniert bei ihr großartig, aber auch nur bis auf ca 30cm Distanz
    • ihm interessiert der Wedel eher mäßig dafür fliegt er auf Laserpointer xD
  • Wir versuchen die Tagesabläufe regelm. zu gestalten. Wir arbeiten beide tagsüber und kommen ca um 17 Uhr Heim
Die ersten Fortschritte gab es auch bald:
  • Wenn wir schlafen oder besonders ruhig sind, kommen sie ins Schlafzimmer
  • Sie spielen miteinander, auch wenn wir sie sehen oder am Zimmer vorbeigehen
  • Sie machen die ganze Wohnung unsicher
  • Locken wir sie mit Leckereien hervor und sind auch im Wohnzimmer, schließen sie die Augen und schlafen fast ein oder spielen miteinander neben uns
  • Sie fressen neben uns
  • Den Kratzbaum lieben sie
Also eigentlich alles ganz okay ... wir machen uns aber trotzdem noch Gedanken ...
Vom Streicheln scheinen wir noch recht weit weg zu sein und auch davon, dass wenn sie uns "plötzlich" sehen nicht sofort erstarren ...
Wir zwingen sie zu nichts: Gehen nicht aggressiv auf sie zu oder versuchen sie gar hoch zu heben oder zu streicheln.

Daher meine Fragen:
  • habt ihr Erfahrung mit so scheuen Kätzchen?
  • Wie lange kann so eine Angewöhnung dauern?
  • habt ihr noch irgendwelche Tipps, was wir machen könnten?
  • hab auch dieses Feliway gekauft, trau mich aber nicht es einsetzen ... will meine Katzen ja nicht "high" machen ... oder ist das wirklich ungefährlich?
Vielleicht noch ein paar Details:
beide sind, am Bauernhof, in einen Raum aufgewachsen (hell, groß, kalt, hat sehr gehallt). Waren also nie draußen. Wir haben eine Balkon, der ist aber noch nicht "katzensicher"
beide sind absolut stubenrein und putzen sich brav selber
fressen und trinken tun sie auch reichlich
Der Wurf aus dem die beiden stammen, sind ursprünglich drei Kätzchen. Da wir nicht wollten, dass sich gar eine allein, einsam fühlt, war für uns ganz klar, wenn dann nur zu zweit.
Sie heißen Herkules und Xena :)

Freu mich schon auf eure Erfahrungen und Ratschläge!
Vorab schon einmal vielen Dank!
Wir sind ganz vernarrt in die beiden und wollen, dass es ihnen gut geht.
LG
 
A

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Dieses Verhalten ist ziemlich normal für Kätzchen, die keinen echten Kontakt zu Menschen kennen. Aber ihr macht das schon ganz gut.

Ihr müßt euch nicht im Schlafzimmer aufhalten, lebt einfach ganz normal (ok, Staubsauger muß nicht sofort sein), aber nehmt keine übertriebene Rücksicht.

Wie lange es dauert, kann man nicht sagen. Aber Katzenkinder sind super neugierig, und schon deshalb werden sie Kontakt zu euch aufnehmen.
Versucht dann als erstes, sie mit dem Wedel zu streicheln und nicht gleich mit der Hand. Das ist erst einmal ungefährlicher für sie.
Leckerlis immer näher zu euch legen, erst weiter weg, dann immer näher, bis sie von der flachen Hand genommen werden.
Weglaufen einfach ignorieren, auch nicht komentieren. Dann merken sie bald, das ihnen nichts passiert und werden mutiger.
 
Hallo und willkommen im Forum!

Da es Bauernhofkätzchen sind, rate ich dir, sie auf FIV und Felv testen zu lassen. Regelmäßig entwurmen ist wichtig. Da es getrenntgeschlechtige GEschwister sind, bitte spätestens mit 16 Wochen kastrieren lassen, sofern sie soweit gesund sind! lass dir da nichts einreden vom TA. Impfen nicht vergessen, auch wenn es Wohnungskatzen werden sollen.

Es sind kitten..die wirst du mit Spielen schnell überzeugen können. Einfach nicht aufrdinglcih sein. Mit Leckerlis kann man sie sicher gut locken =)

Denkt an all you can eat hochwertiges Nassfutter (kein Getreide, kein Zucker, mind 60% Fleischanteil) und verzichtet auf Trockenfutter, falls ihr das nicht sowieso schon tut.

Feliway richtet keinen schaden an. Ob es hilft ist ne andere Sache, aber schaden kann man damit nicht.

Eine Frage am Rande: wurde die Mutterkatze kastriert? Falls nein, wäre es großartig, wenn ihr mit den Bauern nochmal reden könntet, dass die Elterntiere kastriert werden, damit das Katzenelend ein Ende hat. Auch sind die Kleinen vieeel zu früh von der Mama getrennt worden, frühestens mit 12 Wochen sollten die Kleinen von der Mama getrennt werden. letzetndlich haben sie nun sehr viel von Sozialisierungsphase verpasst.

lg
 
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