

Armer, armer Samson.
Leider ist der Verlauf ja sehr ungenau beschrieben, dann noch aus Sicht der Katze bzw. so, wie die Züchterin meint, er müsse empfunden haben. Wichtige Daten fehlen, sodass es mir schwerfällt, da genau herauszulesen, wie lange war er beispielsweise wo. Und einiges halte ich auch für schlicht Phantasie, so Sätze wie "Ich musste schnell weiter, vielleicht fand ich was Fressbares in der Küche. Eine Kartoffel vom Mittagessen? Prima." Das ist schlicht Bildzeitungsniveau, denn sie war wohl nicht dabei...
Damit suggeriert die Züchterin ja, er wäre froh gewesen, Abfälle zu bekommen.
Mir stellen sich da schon ein paar Fragen :
- wie konnte das passieren, dass Samson von Mitte 2006 bis Oktober 2007 so lebte, rumgereicht wurde, ohne dass die Züchterin irgendetwas bemerkte ?
- die Züchterin erfuhr nur überhaupt DESHALB etwas, weil die Frau, die ihn dann zuletzt aufgenommen hat, von sich aus sie kontaktiert hat, also kam der Kontakt von außen, sie hat nicht ihrerseits recherchiert, lese ich so.
Hier halte ich übrigens die absolut negative Beschreibung der Kastration und wie Samson sich angeblich seitdem fühlte (Zitat : "neue Frau sagte, ich sei jetzt kastriert. Keine Ahnung was das bedeutete, ich fühlte mich nur etwas eigenartig. Das wurde auch nicht besser." ) für ziemlich daneben.
Ohne jetzt wirklich die Fakten zu kennen, denn es wird ja nur recht blumig drumherumerzählt, was ich sehr schade finde - die Frau, die Samson herausgekauft hat, ihn hat tierärztlich behandeln und kastrieren / impfen lassen, hat m.M. nach verhindert, dass er weiter rumgereicht worden wäre als Deckkater, verkauft an den nächstbesten (so liest sich das ja vorher).
Mit der Kastration hat sie ihm ganz sicher NICHT geschadet, im Gegenteil. Dass die Züchterin darüber nicht erfreut war / ist, hat wohl andere Hintergründe....
- War die Züchterin nie bei den Leuten, wo Samson zuerst war und dies ja nicht nur kurze Zeit ? Blieb sie nicht in Kontakt / liess sich wenigstens Bilder schicken ?
- Sie schreibt, sie konnte ihn zurückkaufen über Umwege. Ich lese eher aus dieser Geschichte, dass sie bis zu dem Zeitpunkt, wo die letzte Halterin von Samson, die ihn u.a. kastrieren liess (was wohl Sinn macht, wenn er überall markiert und sich mit anderen Katzen nicht versteht), bei ihr angerufen hat = rein gar nichts von dem gesamten Verlauf wusste. Wie kann das sein ?
- Und, würde mich auch noch interessieren, es wird den ersten Käufern u.a. ja unterstellt / bescheinigt, sie hätten Samson eine schwere OP ohne sinnige Indikation zugemutet, hätten ihn geprügelt, seinen Schwanz mehrfach in einer Türe geklemmt, sodass er dreifach gebrochen war, ihn total vernachlässigt und nicht impfen lassen (alles Dinge, die in einem Vertrag normalerweise als Punkte geregelt sind).... hat sie diese Leute angezeigt ?
Mir persönlich gefällt in erster Linie mal das Verhalten der Frau, die Samson da rausgeholt und ihm geholfen hat und versucht hat, ihn wieder "auf die Reihe zu bekommen". Dass die Züchterin ihn dann, als sie von seinem Elend erfuhr, zu sich zurücknahm - das halte ich für keine Heldentat, sondern für absolut normal, das wird nicht nur jeder halbwegs normale Züchter tun, das macht genauso jeder TSV, der Katzen vermittelt und auch private Liebhaber handhaben dies so, wenn sie ein Tier vermitteln und feststellen, es klappt nicht / war nicht die richtige Vermittlung.
Mir missfällt schon, dass es purer Zufall war, dass die Züchterin von seinem Leid erfahren hat und dies so lange gedauert hat - da frage ich mich wirklich, gab es nach dem Verkauf keinerlei Kontrollen / Kontakte ? Finde ich nicht wirklich klasse.
Nun wird mir vermutlich unterstellt, ich schreibe das, weil es um eine Züchterin geht und eine Rassekatze und ich im TS bin. Ich würde genauso schreiben, wenn Jemand aus dem TS ein Tier vermittelt und sich danach gar nicht mehr kümmert. Wobei ich zugeben muss, bei einem Züchter, der ja keine 50 oder 100 Tiere pro Jahr vermittelt und der die Tiere selbst in die Welt setzt, sie vom ersten Tag an kennt und dies aus Liebe zu seinen Katzen macht (züchten) und sich besondere Mühe gibt, die idealen Käufer zu finden und keinerlei Druck hat, dies zu tun (im TS sieht es da ja nun durchaus etwas anders aus), erwarte ich doch einen extrem hohen Aufwand / massivstes Interesse für SEINE EIGENEN Tiere, die er alle von klein bewusst geplant und grossgezogen hat. Insbesondere, was Verträge, Kontrollen und auch den weiteren Kontakt zu seinen Tieren betrifft.
Sehe ich das falsch ?