Rüden kastrieren?

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Muffin Shelley

Muffin Shelley

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31. August 2016
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Ist sehr OT, denn ich frage nach Hunden statt Katzen. Das Thema betrifft mich auch nicht direkt, eher die Familie bzw. den Teil davon, der plant, einen Hund anzuschaffen.

Ich weiß, dass Tierschutzvereine (und das ist die einzige Quelle, aus der meine Familie einen Hund haben möchte) oft Rüden nur kastriert abgeben. Allerdings hatte ich bisher Erfahrungen mit Katzen und Meerschweinchen, wo das nichts ausmacht, bei Hunden lese ich allerdings sehr zwisepältige Meinungen. Kennt jemand gute Quellen, die auf Erfahrung basieren?
 
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Hallöchen,
das ist ein heiß diskutiertes Thema. Bei Hunden gibt es zwei Fraktionen, die einen sind für eine Kastration, die anderen dagegen und dann gibt es noch die Männer die die Kastration persönlich nehmen. :D;)

Aber alles in allem, ein Rüde der gut erzogen ist markiert eigentlich nicht im Haus und ist normalerweise auch recht problemlos. Es gibt Ausnahmen die extrem auf läufige Hündinen reagieren und richtig durchdrehen mit geheule die ganze Nacht hindurch alle am schlafen hindern und alles bespringen und berammel was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Da ist eine Kastration sehr sinnvoll.

Nicht sinnvoll ist es wenn der Hund schlecht erzogen ist, nicht hört und man meint er würde durch die Kastration auf einmal ein absoluter Vorzeigehund der jeden Befehl sofort ausführt.

Die Tierschutzvereine kastrieren Hunde um eine Vermehrung und somit nochmehr Hundeelend zu vermeiden, vor allem wenn in einem Tierheim eine Hündin läufig wird würden alle Rüden durchdrehen und da wäre gar kein vernünftiger Ablauf mehr möglich.

Vielleicht kann dir das etwas helfen. Martin Rütter hat in einen seiner Shows auch mal das Thema Kastration aufgegriffen. Vielleicht gibt es das auf You Tube.
 
Welche Gründe werden denn dafür vorgebracht, NICHT zu kastrieren?

Also jetzt mal abgesehn von Männern, denen allein schon der Gedanke weh tut oder Leuten, die denken, dass ihrem "ganzen Kerl" sonst "die Eier fehlen würden".

Gibt es bei Hunden irgendeinen Nachteil?
Ich habe keine Hundeerfahrung, deshalb interessiert mich das.

FÜR eine Kastra spricht einiges, deshalb wäre das meine erste Wahl.

Nachtrag: Im Link oben konnte ich ein bisschen dazu lesen. Kommt mir aber ein bisschen vor wie das "Kater nicht zu früh kastrieren, sonst kriegen sie keine Katerkopf"-Gemunkel... Aber vielleicht ist ja bei Hunden alles anders.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Link oben konnte ich ein bisschen dazu lesen. Kommt mir aber ein bisschen vor wie das "Kater nicht zu früh kastrieren, sonst kriegen sie keine Katerkopf"-Gemunkel...

Sehe ich genauso.

In den letzten drei, fast vier Jahren habe ich etliche Erfahrungen mit (un)kastrierten Hunden beiden Geschlechts gemacht.

Mein persönliches Fazit ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit:
Kastration auch beim Hund, ja.

Die Gründe sind letztendlich die gleichen wie bei Katzen:
Es gibt ohnehin schon zu viele, Gesäugetumore bzw. Prostataprobleme können auftreten, Rüden leiden durchaus bei unerreichbaren läufigen Hündinnen, während manch läufige Hündin geradezu verzweifelt nach einem willigen Rüden sucht usw. usf.
Rüden stinken nur nicht so wie Kater.

Gern wird auch behauptet, dass kastrierte Rüden am untersten Ende der Rangfolge ständen und nur noch "Prügelopfer" wären.
Aus meinen Erfahrungen kann ich das nicht bestätigen.
Probleme gibt es lediglich mit sehr dominanten Rüden - die haben dann aber weniger mit der Kastra zu tun.

Das Argument, kastrierte Hunde würden zur Fettleibigkeit neigen, halte ich für eine Art Stimmungsmache, auch ähnlich wie bei unseren Katzen.
Verfressene Hunde sind und bleiben verfressen.
Ich kenne genauso viele kastrierte wie unkastrierte Hunde, die für trocken Brot ihren Menschen zumindest kurzzeitig verkaufen würden. ;) :D

Richtig ist, dass man weder Jagdtrieb noch eigentlich erziehungsbedingte Verhaltensauffälligkeiten durch eine Kastra "kurieren" kann.
Auch nach einer Kastra bleiben Hunde, wie sie vorher waren - aufmüpfig, rotzfrech, dickköpfig, übermütig ... usw. ;)

Aufgefallen ist mir allerdings inzwischen mehrfach ein Unterschied beim Zeitpunkt der Kastration:
Hunde, die im Alter von ca. 1 1/2 bis ca. vier Jahren kastriert wurden und dabei gesund waren, scheinen das problemlos(er) weg zu stecken als Hunde, die deutlich älter sind und/oder bereits gesundheitliche Probleme haben.
Bei letzteren scheint es häufiger Nebenwirkungen zu geben.
Wie mehrfach betont, sind das alles nur meine persönlichen Erfahrungen und sicherlich nicht repräsentiv.

Mit Kastrationen im jüngeren Alter hab ich gar keine Erfahrungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Hund ist das nicht so einfach wie bei Katzen. Pauschal kastriert werden sollte meiner Meinung nach nicht, nur wenn es unbedingt erforderlich ist z. B. bei Tierheimhunden die in Gruppen leben, beim Auslandstierschutz, oder wenn es gesundheitlich erforderlich ist, bei hypersexualität (aber erst wenn das nach der Pupertät immer noch so ist). Es gibt schon ein paar Tierheime in Deutschland, die Hunde nicht pauschal kastrieren (z.B. Tierheim München)

Ein guter Artikel hierzu:

http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951

Mögliche und auch häufige Nebenwirkungen von Kastration bei Hunden:

- nicht erwachsen werden bei Hunden, die vor dem erwachsenwerden kastriert wurden
- Unsichere Hunde können noch unsicherer werden

- Inkontinenz
- Schilddrüsenerkrankungen
- bestimmte Krebsarten werden wohl gefördert

- ungünstige Fellveränderungen
- Übergewicht (der deutlich niedrigere Kalorienbedarf nach Kastra ist erwiesen)

Hündinnen werden auch nicht wie Kätzinnen dauerrollig. In der "Natur" bekommen auch nicht alle weiblichen oder Männlichen Wölfe/Hunde im Rudel Kinder, daher kann man es pauschal nicht sagen, dass Hunde leiden, wenn sie ihren Trieb nicht ausleben dürfen. Ich kenn viele intakte Hunde, die nicht deswegen leiden :)
 
Neben den Aspekten des TS ist ein wichtiger Grund der Stress, den Rüden jedesmal haben, wenn läufige Hündinnen wargenommen werden.
Das kann wirklich extreme Formen annehmen.
Es gibt allerdings Rüden, die darauf wenig bis gar nicht reagieren, auch sonst gut
händelbar sind und bleiben ohne Kastra.
Heute macht man das eher vom konkreten Rüden abhängig oder seiner Lebenssituation, z.B. im Zusammenleben mit anderen Hunden/Hündinnen.
Bei unkastrierten Hunden beiderlei Geschlechts hat der Halter die Verantwortung,
dafür zu sorgen, dass sein Tier sich nicht vermehrt.

Meine Hunde, egal ob Rüde oder Hündin, waren und werden immer kastriert, da sie im Rudel leben.
Irgendwelche "Nebenwirkungen" wie Fettleibigkeit, Fellveränderungen, Wesensveränderungen etc haben wir in 40 Jahren Hundehaltung nie erlebt.
Das Futter wird nach Kastra dem geringeren Stoffwechsel angepasst, meine
Hunde sind allesammt schlank und bis ins hohe Alter schlank geblieben, auch aktiv.
Es gibt keinen Grund, Kastra zu verteufeln oder darauf zu pochen.
Es sollte dem Tier angepasst sein und seiner Lebenssituation und der Fähigkeit seiner Halter, die Verantwortung zu tragen.
Tierschutzhunde sind meist kastriert, da erübrigt sich die Ueberlegung.
Wenn nicht, sollte man fragen warum. Oft sind es Kostengründe, die nicht getragen werden können.

Irgendwelche "Wunder" kann man nicht erwarten : Der evtl. Jagdtrieb bleibt erhalten, ein Kastrat ist nicht leichter zu erziehen etc.
Ein Kastrat kann sich nicht vermehren, bekommt keinen Hodenkrebs, das wars.
Er bleibt ein Hund.

Grüsse
Tadi
 
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Es kommt darauf an aus welchen Gründen man eigentlich kastrieren will. Oft sind Kastrationen beim Hund im Gegensatz zur Kastration beim Kater schlicht unnötig.
 

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