Nicht ausgelasteter Emil und genervte Lissy

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Katzenvati

Katzenvati

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29. Dezember 2013
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Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum, und würde Euch gerne nach Tips oder Rat fragen.
Aber erst mal ein paar Infos.
Seit gut einem Jahr habe ich zwei Katzen.
Es ist ein Kater, Emil, und seine Schwester Lissy. Beide sind kastriert. Als sie zu mir kamen, waren sie ein halbes Jahr alt. Sie sind aus einer Auffangstation für Babykatzen und wurden zusammen mit ihren beiden Geschwistern mit Katzenschnupfen ausgesetzt. Als Folge davon können meine beiden nur auf jeweils einem Auge sehen. Das andere Auge wurde durch den Schnupfen zerstört. (Ich bin immer wieder überrascht, wie gut beide mit nur einem Auge zurechtkommen. Irgendwie scheinen sie sogar eine Art räumliches Sehvermögen zu haben, da sie z.B. auch kleine Trockenfutterbröckchen aus der Luft fangen können!)

Eigentlich verstehen sich die beiden gut…
Lissy war anfangs total scheu und ängstlich. Die erste Woche saß sie auf einem Bücherregal (h 2,26m) und kam nur nachts von dort runter. Wenn ich mich ihr genährt habe (auf einem Stuhl stehend) hat sie die Ohren angelegt, die Augen aufgerissen und gefaucht.
Emil war von Anfang an viel neugieriger und zutraulicher, und ab dem zweiten Tag haben wir jeden Abend zusammen gespielt. Dadurch hat auch Lissy gemerkt, dass Ihr Katzenvati vielleicht gar nicht so übel ist…
Inzwischen ist sie zwar noch immer vorsichtiger und zurückhaltender als ihr Bruder und lässt sich nicht hochnehmen, aber von Fauchen ist keine Rede mehr und –wenn sie’s will …- lässt sie sich auch gerne kraulen. Schlafen tut sie übrigens bei mir im Bett :grin:

Seit kurzer Zeit, seit es draußen kühler und nasser geworden ist, scheint Emil nun recht unzufrieden zu sein. Ich halte die Miezen als Wohnungskatzen (Zum einen wohne ich an einer Hauptverkehrsstraße und zum anderen haben mir sowohl die Tierärztin als auch die Frau von der Auffangstation geraten, die Katzen nicht rauszulassen, da sie nur ein eingeschränktes Sehvermögen haben.) Bisher waren die beiden sehr viel auf dem katzensicheren Balkon oder sind („unter Aufsicht“) durch den Garten, ebenfalls weitgehend katzensicher, getobt.
Durch niedrigere Temperaturen und ständig nassen Boden macht aber beides nicht mehr so viel Spaß. Im blätterlosen Garten kann man sich auch nicht mehr so gut verstecken.

In der Wohnung will Emil aber auch nicht wirklich spielen. Er läuft öfter durch die Gegend und maunzt. Wenn ich darauf eingehe und versuche mich mit ihm zu beschäftigen, findet er das nicht onteressant. Ich hab’s schon mit allen möglichen gekauften und selbstgemachten Spielsachen versucht. Im Moment ist alles doof…
Allerdings würde Emil gerne mit Lissy toben. Dummerweise ist ihr der wilde Kater aber zu nervig, und sie zieht sich öfter zurück.
Wenn ich versuche, mit Lissy alleine zu spielen, kommt Emil gleich angerauscht und drängt sich dazwischen.
Im Moment kriege ich meinen Kater wohl immer noch dazu, wenigstens ab und zu mal kurz mit mir zu spielen, aber er scheint trotzdem ziemlich „unausgeglichen“ zu sein. Ich befürchte, dass es vielleicht zwischen den beiden Katzen doch noch Ärger geben könnte, oder das Emil anfangen könnte, irgendwas anzustellen oder z.B. unsauber werden könnte.

Ich befürchte, dass meine beiden Katzen auch sehr intelligent sind.
Vatis selbst gebautes Fummelbrett war so etwa 13 Minuten interessant. Anstandshalber haben Lissy und Emil die schönen bunten Bauklötzchen, aus denen das Teil gebaut ist, beschnuppert und betastet. Die ersten zwei, drei Trofu-Bröckchen wurden auch artig durch’s Labyrinth geschoben. Aber dann war das alles zu lahm und meine beiden haben das Futter einfach mit den Krallen aus dem Fummelbrett nach oben gehoben und direkt aus der Pfote verspeist.
Der cat it Futterturm ist aus dem gleichen Grund auch völlig uninteressant. Wieso sollte man das Futter umständlich durch die Löcher in den Ebenen nach unten fallen lassen, wenn man doch das Trofu direkt durch die seitlichen Öffnungen holen kann?
Mit Lissy klickere ich auch –so gut es geht. Für Emil ist das zu langweilig. Ihm fehlt die Geduld und die Action. Allerdings ist es lustig, Lissy bei Klickern abzulenken….

Habt Ihr Ideen, wie ich Emil mehr beschäftigen kann?
Wie gesagt, Katzenangeln habe ich viele, die sind flott uninteressant. Dinge durch die Gegend werfen, macht auch nur kurz Spaß.

Ach ja, ich wohne in einem kleinen Haus. Es hat 75 qm Wohnfläche auf zwei Etagen, zwei Balkons und einen kleinen Garten, dazu kommen noch ca. 30 qm Fläche im Keller. EG und Keller sind für die beiden immer zugänglich, das OG aus heiztechnischen Gründen im Moment nur dann, wenn ich zu Hause bin. Ansonsten dürfen die Miezen überall hin, wo ich auch bin.
Im Übrigen ist Emil vermutlich eher eine Kreuzung aus Kaninchen und Hund. Er läuft gerne „bei Fuß“, jagt Stöckchen und liebt es, sich im Heu zu wälzen und auf Heuhalmen zu kauen (Im Wohnzimmer steht seit Kurzem ein großer Karton mit Heu).


Und noch ein „ach ja“: Am Futter hat Emil zur Zeit auch öfter mal zu mäkeln, obwohl ich nach wie vor die Sorten Füttere, die beide üblicherweise mögen. :oha:

Für Eure Tips wäre ich dankbar!

Viele Grüße
Katzenvati Stefan
 
A

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Hallo und wilkommen,

du hast ein häufiges Problem.

Das Spielverhalten von Katern und Katzen ist sehr unterschiedlich. Kater wollen raufen und toben - Katzen spielen völlig anders.

Wenn ich mir meine drei Jungs hier ansehe was da manchmal abgeht :D Da könnte kein Mädchen mithalten.

Wäre für dich vielleicht ein zweiter Kater im gleichen Alter und gleiches Temperament und Charakter wie Emil für dich evtl. eine Möglichkeit? In vielen Fällen hat das geholfen. Der Kater war besser ausgelastet und die Katze konnte wenn sie wollte mit spielen.
 
Hallo Stefan,

Du hast das typische Kater/ Katze Problem :D.

Das Spielverhalten von Katern und Katzen ist sehr unterschiedlich. Das mag im ersten Jahr noch gehen, danach führt es oft zu Problemen. Kater raufen gerne, spielen viel körperbetonter und rauer als Katzen. Katzen mögen eher Jagd- und Versteckspiele. So sind jetzt beide Katzen gefrustet: Der Kater, weil er keinen adäquaten Spiel- und Raufkumpel hat, die Katze ebenfalls, weil sie vom Kater dauernd bedrängt wird und ebenfalls keine adäquate Kumpeline hat. Gemeinsam einsam sozusagen...:oops:

Die einfachste Lösung wäre ein zweiter Kater. Dann ist der Druck von der Katze weg, wenn die Kater dann mal etwas gemäßigter spielen, kann sie sich anschließen, so lange sie mag. Ich weiß nicht, wie Du dazu stehst? Ein Zweitkater sollte möglichst einen ähnlichen Charakter und gleiches Alter haben.
 
Hallo Stefan,

zum Thema Spielangel gebe ich dir den Tip diese nicht durch die Luft zu schwenken sondern eher langsam auf dem Boden langzuziehen oder halb zu Verstecken, sodass Emil lauert.

Meine zwei (übrigens auch Kater und Katze) finden genau DAS momentan spannend, das Übliche Rumwedeln usw aber total doof.

Manchmal ist halt das eigentliche Problem WIE das Spielzeug eingesetzt wird.

Ach ja, du könntest auch die Leckerlies in dem Karton mit Heu verstecken :)

LG
 
Das finde ich ja wahnsinnig interessant und darüber habe ich bisher noch nirgendwo etwas gelesen!

Dieses Spielverhalten ist ja für die Wahl der Katzen sehr wichtig. Wir z. B. wollten uns eigentlich einen Kater und eine Katze holen, Geschwister aus einem Wurf, aber wenn ich das hier so lese, werde ich mir das zwei Mal überlegen. Wir wollen ja zwei Katzen, damit beide zusammen spielen, wenn wir nicht da sind. Wenn die beiden aber keine Lust aufeinander haben und nicht richtig miteinander spielen können, macht das ja wenig Sinn (unsere beiden sollen als reine Wohnungskatzen gehalten werden).
 
Hallo Stefan,

ich hatte genau das gleiche Problem wie du. Mohrly wollte toben, Emmy nicht immer. Er war dann nicht ausgelastet und hat ziemlich viel Unfug angestellt.:rolleyes: Seitdem wir Teddy haben, wird zwar immer noch viel Unfug angestellt, aber jetzt im Doppelpack. Es ist für Emmy viel entspannter, wenn sie keine Lust mehr hat mit zu toben dann verkrümelt sie sich. Deshalb würde ich dir auch zu einem zweiten Kater raten
 
Das finde ich ja wahnsinnig interessant und darüber habe ich bisher noch nirgendwo etwas gelesen!

Dieses Spielverhalten ist ja für die Wahl der Katzen sehr wichtig. Wir z. B. wollten uns eigentlich einen Kater und eine Katze holen, Geschwister aus einem Wurf, aber wenn ich das hier so lese, werde ich mir das zwei Mal überlegen. Wir wollen ja zwei Katzen, damit beide zusammen spielen, wenn wir nicht da sind. Wenn die beiden aber keine Lust aufeinander haben und nicht richtig miteinander spielen können, macht das ja wenig Sinn (unsere beiden sollen als reine Wohnungskatzen gehalten werden).

Die ersten 1 - 1,5 Jahre geht es meist gut aber dann wird der Raufdrang der Kater immer größer und die meisten Katzen können und wollen da nicht mit halten. Es kann gut gehen, es gibt hier im Forum auch Fälle wo es klappt aber generell sagt man dass gleichgeschlechtlich immer sicherer ist.
 
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Die ersten 1 - 1,5 Jahre geht es meist gut aber dann wird der Raufdrang der Kater immer größer und die meisten Katzen können und wollen da nicht mit halten. Es kann gut gehen, es gibt hier im Forum auch Fälle wo es klappt aber generell sagt man dass gleichgeschlechtlich immer sicherer ist.

Bei uns ging es maximal 6 Monate gut...
Spontan fallen mir hier aus dem Forum auch nur wenige erwachsene Pärchen ein. Meistens sind es dann doch größere Gruppen, in denen Kater und Katze gemeinsam leben.
Eine sehr gute Freundin von mir hat ein harmonisches Geschwisterpaar, aber der Kater ist mit seinen 2,8kg auch deutlich winziger als die Schwester. Deswegen steht er wahrscheinlich so unter der Fuchtel :D
 
Ich kann da so nicht mitreden, als Kind hatten wir 2 Katzen und jetzt habe ich immer nur Kater :D
 
  • #10
Das finde ich allerdings auch echt interessant... hab mir sowas schon gedacht, aber dass ihr erfahrenen Katzenbesitzer gleich alle das gleiche antwortet... bin echt beeindruckt :) Also nur noch Mädchenpaare oder Männerpaare, es sei denn, sie sind schon älter und der Charakter stimmt?
 
  • #11
Das finde ich allerdings auch echt interessant... hab mir sowas schon gedacht, aber dass ihr erfahrenen Katzenbesitzer gleich alle das gleiche antwortet... bin echt beeindruckt :) Also nur noch Mädchenpaare oder Männerpaare, es sei denn, sie sind schon älter und der Charakter stimmt?

Am besten wenn es schon ein eingespieltes Paar ist.

Wer Kater das erste Mal raufen sieht erschrickt meist - es sieht sehr brutal aus. Mit der Zeit weiß man aber genau dass die Jungs das brauchen. Heute amüsieren wir uns darüber wenn die drei raufen, die haben immer einen Mordsspaß dabei und hinterher wird sich gegenseitig geputzt und geleckt - so in der Richtung: Hey war super, machen wir bald wieder :D

Bei unseren Mädels als ich Kind war habe ich nur so Fangspiele beobachten können, verstecken, hinterher rennen, kleiner Tatscher und dann wieder von vorne :D

Ich kenne auch im Bekanntenkreis nur gut funktionierende Gruppen die gleichgeschlechtlich sind.
 
  • #12
Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten.
Ehrlich gesagt habe ich schon befürchtet, dass ein Problem sein könnte, dass es ein Kater und eine Kätzin ist.
Als ich die Katzen damals zu mit genommen habe, hatte man mir geraten, ein "gemischtes Paar" zu nehmen. Inzwischen würde ich auch eher ein gleichgeschlechtliches nehmen.

An eine dritte Katze hatte ich schon gedacht. War mir aber nicht sicher ob ein Katerkumpel für Emil oder eine Mädchenfreundin für Lissy.

Meine Bedenken gehen dahin, dass Lissy bei zwei "wilden Katern" vielleicht endgültig untegebuttert und dann wieder richtig scheu wird.

Wie seht Ihr denn die Chancen, einen zweiten Kater in Rudel zu integrieren, wo Emil doch vermutlich eh etwas eifersüchtig bzw. eher mal ein dominanter Typ ist.
Ich habe da ehrlich gesagt Bammel, dass eine Zusammenführung schief geht.

Wenn ich schon einen Schritt weiter denke, welcher Kumpel würde denn zu Emil passen? Eher ein unterwürfiger oder ein "ebenbürtiger", der sich nicht gleich einschüchtern lässt?
Wie könnte man den Charakter eines Katers denn am "zuverlässigsten" beurteilen? Ich denke im Tierheim oder auf einer Pflegestelle ließe sich das zwar schon einigermaßen einschätzen. Aber lässt sich daraus dann schon einschätzen, wie sich ein Neuzugang im neuen Zuhause entwickelt?

@ CookieCo: Vielen Dank für den Tip mit den versteckten Leckerlis im Heu. Das mache ich schon, und es kommt tatsächlich super gut an bei Emil. Manchmal sieht man den Kleinen unter dem ganzen Heu gar nicht mehr :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
Lieber Kater für Emil, sonst hat der ja weiterhin keinen raufkumpan und das Problem ist nicht gelöst.
Deine Maus kann sich dann aussuchen wann sie mitspielen will und wann nicht.
Wenn beide Kater kastriert sind müsste das durchaus hinhauen.
Pflegestellen können oft besser als tierheime den Charakter ihrer Katzen einschätzen.
 
  • #14
Huhu :)

Wir haben am Anfang auch alles falsch gemacht: Einzelnes Kitten zu anderthalbjähriger Katze, das ging auch am Anfang recht gut, aber dann fing Rusty immer mehr an, Mimi zu verhauen. Vor nicht ganz einem Jahr haben wir einen Spielkumpel für Rusty aus dem Tierschutz geholt und die ganze Situation wurde erstmal noch schlimmer (Rusty und Mimi, die sich schon kannten und auch gerne gekuschelt haben, knurrten sich plötzlich an usw.) Aber nach einigen Wochen wurde es immer besser und mittlerweile verhaut unsere Mimi den Rusty und Smoky sitzt daneben und guckt sie so an als wollte er sagen "Ihr zwei habt sie ja nicht mehr alle" :D Also Mimi und Rusty raufen jetzt sozusagen gleichberechtigt.

Aso: Auch wenn man noch einen Zweitkater dazuholt: es kann zu einer erstverschlimmerung kommen, dann nicht direkt aufgeben, sondern den Katzen Zeit geben, sich aneinander zu gewöhnen :)
 
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  • #15
Nun hab ich es auch gerade gestern abend durch Zufalle gelesen, dass Kater rauffreudiger sind... Vielleicht erklärt sich jetzt durch viel Veränderung und Stress und dieser Rauffreudigkeit die ruppige Art meines damaligen Katers zu seiner Schwester..

Also ich würde eher einen ebenbürtigen Katerkumpel suchen, der Emil auch die Stirn bieten kann, dem er aber auch nicht unterlegen ist. Sonst gehts ihm wohl wie Lissy. Versuche einen Kater im gleichen Alter zu finden und mit ähnlicher Statur. Letztendendes kannst du das Rangverhalten nicht beeinflussen, aber du kannst eine positive Fügung mit solchen Auswahlkriterien herbeiführen.
Ich denke auch nicht, dass Lissy sich dann komplett zurückzieht. Sie wird vermutlich eher froh sein, dass sie nicht so gewaltig raufen muss und sich dann ein bisschen mehr auf den Kontakt mit dir konzentrieren und wenn die Jungs ausgelastet sind, mit ihnen mitkuscheln.
So eine Kombi macht man auch wenn eine ältere Katze schon vorhanden ist, damit die Jungen sich miteinander beschäftigen und der Älteren ihre Ruhe gönnen, wenn sie keine Spirenzchen mehr im Kopf hat :)
Ist also eine durchaus erprobte Methode.
 

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