Anthegra
Benutzer
- Mitglied seit
- 21. November 2016
- Beiträge
- 84
- Ort
- Ruhrgebiet
Hallo zusammen,
ich weiß jetzt nicht so genau, was ich eigentlich suche- Tipps? Beruhigung? Anleitung zum Geduldigsein?
Am Sonntag (ich weiß, ist erst drei Tage her...) hab ich ein Notfellchen aufgenommen. Die Dame, jetzt sieben Jahre alt, Maine Coon, wurde mit fünf vom damaligen Besitzer abgegeben, weil er keine Zeit mehr für sie hatte. Es gibt keine Erkenntnisse über diese fünf Jahre, ob er sie vom Züchter hatte, aus dem Tierschutz, von Bekannten- keine Ahnung. Meine Vorgänger haben sie also vor zwei Jahren aufgenommen, und einzeln gehalten. Sie hatte in diesen zwei Jahren keinerlei Kontakte zu anderen Katzen. Dann, vor drei oder vier Monaten, haben die Vorbesitzer einen Hund dazu genommen. Einen Ridgeback-Mix. Von eBay.
Bei dem ersten Kontakt zwischen Hund und Katze hat sich ersterer angeblich aus dem Halsband (!) befreit, und ist auf die Katze los.
Es hat angeblich noch weitere Versuche gegeben, die Tiere aneinander zu gewöhnen, aber ich glaube nicht so recht an Fantasie, Geduld, Konsequenz und Sachverstand bei den Beiden.
Beim Kennenlerntreff mit der Hübschen war da ein sofortiger Kontakt zwischen ihr und mir, und die Vorbesitzer haben sehr blöd geglotzt, dass Madame sich anfassen, streicheln und hochnehmen ließ. Das Tier machte einen extrem strapazierten Eindruck, und im Hintergrund rannte der Riesenhund immer gegen die Tür des Zimmers, in dem wohl abwechselnd Hund und Katze voreinander weg gesperrt werden. Zwei Tage später hab ich sie dann abgeholt.
Während ich nach der Fahrt noch das Zubehör ins Haus schleppte, stand sie in der Box im Wohnzimmer, und miaute ab und zu, während meine zwei Ureinwohner (Kater Paul, 12 und Katze Grete, 6) um die Box scharwenzelten und alle Zeichen auf Frieden standen.
Ich hab eine große Wohnung, knapp hundert Quadratmeter, und hatte ein Zimmer für sie eingerichtet, damit sie sich eingewöhnen kann und das Zusammenleben stressfrei starten kann. Trotzdem (und irgendwie wider besseren Wissens) hab ich dann einfach das Türchen der Box geöffnet.
Sie kam raus, alles war friedlich, man schaute sich an und sie spazierte einmal durch die Wohnung. Dann lief sie ins Bad, wo bereits das Wasser lief (sie trinkt nur fließendes Wasser aus dem Hahn laut Vorbesitzerin) und hockte sich auf den Badewannenrand, um von dort aus abzuwarten.
Währenddessen gingen die Ureinwohner ihren Alltagsbeschäftigungen nach, etwas verhaltener, aber immerhin. Irgendwann dann ging sie in ihr Zimmer, suchte und hüpfte in eine geschützte Ecke, zwischen Schrank und Wand und hinter einem alten Computer- und ich dachte mir, dass sie vielleicht Ruhe sucht, schloss die Tür und alles war weiterhin ruhig.
Merkbar war aber auch die Entspannung für Paul und Grete.
Gegen Abend hab ich die Tür dann einen Spalt geöffnet, irgendwann kam sie raus, lief Paul über den Weg und es gab ein kurzes Fauchen, immer dann, wenn sich die Beiden an einem Durchgang über den Weg liefen. Sie haben an allen Türen und Durchgängen die Möglichkeit, in verschiedenen Höhen aneinander vorbeizulaufen. Das Problem ist aber, dass sie keine begabte Springerin ist, und Paul definitiv das Wegerecht als Clanchef für sich in Anspruch nimmt. In den "ersten Stock" ausweichen will bzw. kann also wohl keiner.
Die andere Ureinwohnerin, Gretelchen, war nie sehr dominant, und ist zwar etwas scheuer im Moment, aber das wird sich geben.
Bisher ist es ohne mehr als zwei oder drei Faucher am Tag abgegangen. Madame knurrt gern, wenn ihr jemand zu nahe kommt (< einen Meter Abstand), Paul faucht oder singt, aber außer zwei kleinen Remplern, wenn Paul sie von seinem Stammplatz vertrieb, gab es noch keinen wirklichen Ärger.
Allerdings verlässt sie seit gestern Morgen ihren bevorzugten Versteckort und sitzt nun gern am Fenster ihres Zimmers und schaut raus- sie kennt keine Autos, weil sie in der alten Wohnung wohl nicht hinaus schauen konnte (Fenster sehr weit oben, keine Fensterbänke).
Doof ist, dass am entgegengesetzten Ende der Wohnung die Ureinwohnerschaft sich nun immer sammelt, und einen Anstarr-Wettbewerb startet. Ich will die Tür nicht mehr schließen, weil das falsche Infos vermittelt- sie ist da, um zu bleiben, Gewöhnung wird eintreten, eine geschlossene Tür ist erstmal kontraproduktiv.
Nachdem ich hier gelesen habe, dass man dieses gegenseitige Fixieren unterbinden soll, lehne ich die Tür so an, dass keiner der Bären sie weiter öffnen kann. Dadurch ist die Sehachse unterbrochen. Long-Distance-Fixierung kann es damit nicht mehr geben. Raus kann sie jederzeit, sofern ihr nicht jemand auflauert... Im Zimmer steht ein Trinkbrunnen, den sie annimmt, Klo und so weiter natürlich auch. Sie können zueinander, wenn sie wollen, und gestern abend gab es zwei Stunden, bei denen sie alle auf einem Quadratmeter lagen und schliefen, ohne sich umeinander zu kümmern.
Was mich derzeit etwas irritiert ist, dass meine zwei Bären ihre Seelenruhe offenbar derzeit nicht ausbalanciert kriegen.
Mit Schrecken habe ich festgestellt, dass es bei uns kaum Spiel- aber dafür um so mehr Schmuse- und Kraulzeit gegeben hat in den letzten Monaten- die zwei sind fast Deko inzwischen. Sie schienen ganz zufrieden, großartige Aktionen sind von ihrer Seite aus nie gelaufen, und ich hab, ehrlich gesagt, in den letzten Monaten oft vor lauter Kaputt-Sein selbst keinen großen Antrieb mehr gehabt, ihnen Spielangebote zu machen.
Sinnvolles Katzenspielzeug hab ich auch nicht mehr (liegt wahrscheinlich alles unter den Möbeln...), und außer Bällchenwerfen (Paul apportiert gern) hat es eigentlich nischt mehr gegeben.
Gestern hab ich dann den Laserpointer rausgesucht und mit meiner Bande gespielt. Paul macht mit, Grete ganz wenig(Stress??) und Trudi-vom-Badewannenrand reagiert überhaupt nicht darauf- was ich bisher bei keiner Katze erlebt habe.
So, und jetzt zu dem, was ich eigentlich wissen wollte.
-Bringt es was, das Adrenalin aus den Nasenbären herauszuspielen?
-Ich benutze die gleichen Kämme und Bürsten bei allen dreien- Macht das Sinn?
-Paul läuft in ihr Zimmer und futtert ihr den Napf leer- es stehen da derzeit drei. TroFu (angeblich das einzige, was sie frisst, RC für MC), "ihr" billig-SupermarktNaFu und ein paar Teelöffelchen Mac's. Letzteres nimmt sie aus der Hand, nix anderes rührt sie an, und dann kommt der verfressenste Kater aller Zeiten und schlägt sich den Bauch mit TroFu voll, das er sonst nicht kriegt. Soll ich das TroFu einfach wegpacken und gut ist?
-Ich merke, dass dieser Spannungszustand, der herrscht, mich beeinträchtigt. Offenbar bin ich ziemlich harmoniebedürftig, und es ist vielleicht zu lang her, dass bei uns mal gefaucht wurde. Sonst hat das Katzenkraulen mich erfreut und erheitert und entspannt, nur kann ich dem derzeit nicht so recht nachkommen. Unser Zuwachs lässt sich endlos streicheln, aber die Ureinwohner sind ziemlich beleidigt und ich muss mich schon sehr verrenken, um an sie dran zu kommen zum Knuddeln. Ich mag auch nicht, dass sie sich wirklich zurück gesetzt fühlen... Gibt es Meditationssprüche oder Feliways-für Dosis oder hat einer eine Idee, wie ich mein mieses Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben, weg kriege? Der überträgt sich, das merke ich. Und diese ganze Sache verstärkt sich gegenseitig.
LG und danke fürs Lesen,
ich weiß jetzt nicht so genau, was ich eigentlich suche- Tipps? Beruhigung? Anleitung zum Geduldigsein?
Am Sonntag (ich weiß, ist erst drei Tage her...) hab ich ein Notfellchen aufgenommen. Die Dame, jetzt sieben Jahre alt, Maine Coon, wurde mit fünf vom damaligen Besitzer abgegeben, weil er keine Zeit mehr für sie hatte. Es gibt keine Erkenntnisse über diese fünf Jahre, ob er sie vom Züchter hatte, aus dem Tierschutz, von Bekannten- keine Ahnung. Meine Vorgänger haben sie also vor zwei Jahren aufgenommen, und einzeln gehalten. Sie hatte in diesen zwei Jahren keinerlei Kontakte zu anderen Katzen. Dann, vor drei oder vier Monaten, haben die Vorbesitzer einen Hund dazu genommen. Einen Ridgeback-Mix. Von eBay.
Bei dem ersten Kontakt zwischen Hund und Katze hat sich ersterer angeblich aus dem Halsband (!) befreit, und ist auf die Katze los.
Es hat angeblich noch weitere Versuche gegeben, die Tiere aneinander zu gewöhnen, aber ich glaube nicht so recht an Fantasie, Geduld, Konsequenz und Sachverstand bei den Beiden.
Beim Kennenlerntreff mit der Hübschen war da ein sofortiger Kontakt zwischen ihr und mir, und die Vorbesitzer haben sehr blöd geglotzt, dass Madame sich anfassen, streicheln und hochnehmen ließ. Das Tier machte einen extrem strapazierten Eindruck, und im Hintergrund rannte der Riesenhund immer gegen die Tür des Zimmers, in dem wohl abwechselnd Hund und Katze voreinander weg gesperrt werden. Zwei Tage später hab ich sie dann abgeholt.
Während ich nach der Fahrt noch das Zubehör ins Haus schleppte, stand sie in der Box im Wohnzimmer, und miaute ab und zu, während meine zwei Ureinwohner (Kater Paul, 12 und Katze Grete, 6) um die Box scharwenzelten und alle Zeichen auf Frieden standen.
Ich hab eine große Wohnung, knapp hundert Quadratmeter, und hatte ein Zimmer für sie eingerichtet, damit sie sich eingewöhnen kann und das Zusammenleben stressfrei starten kann. Trotzdem (und irgendwie wider besseren Wissens) hab ich dann einfach das Türchen der Box geöffnet.
Sie kam raus, alles war friedlich, man schaute sich an und sie spazierte einmal durch die Wohnung. Dann lief sie ins Bad, wo bereits das Wasser lief (sie trinkt nur fließendes Wasser aus dem Hahn laut Vorbesitzerin) und hockte sich auf den Badewannenrand, um von dort aus abzuwarten.
Währenddessen gingen die Ureinwohner ihren Alltagsbeschäftigungen nach, etwas verhaltener, aber immerhin. Irgendwann dann ging sie in ihr Zimmer, suchte und hüpfte in eine geschützte Ecke, zwischen Schrank und Wand und hinter einem alten Computer- und ich dachte mir, dass sie vielleicht Ruhe sucht, schloss die Tür und alles war weiterhin ruhig.
Merkbar war aber auch die Entspannung für Paul und Grete.
Gegen Abend hab ich die Tür dann einen Spalt geöffnet, irgendwann kam sie raus, lief Paul über den Weg und es gab ein kurzes Fauchen, immer dann, wenn sich die Beiden an einem Durchgang über den Weg liefen. Sie haben an allen Türen und Durchgängen die Möglichkeit, in verschiedenen Höhen aneinander vorbeizulaufen. Das Problem ist aber, dass sie keine begabte Springerin ist, und Paul definitiv das Wegerecht als Clanchef für sich in Anspruch nimmt. In den "ersten Stock" ausweichen will bzw. kann also wohl keiner.
Die andere Ureinwohnerin, Gretelchen, war nie sehr dominant, und ist zwar etwas scheuer im Moment, aber das wird sich geben.
Bisher ist es ohne mehr als zwei oder drei Faucher am Tag abgegangen. Madame knurrt gern, wenn ihr jemand zu nahe kommt (< einen Meter Abstand), Paul faucht oder singt, aber außer zwei kleinen Remplern, wenn Paul sie von seinem Stammplatz vertrieb, gab es noch keinen wirklichen Ärger.
Allerdings verlässt sie seit gestern Morgen ihren bevorzugten Versteckort und sitzt nun gern am Fenster ihres Zimmers und schaut raus- sie kennt keine Autos, weil sie in der alten Wohnung wohl nicht hinaus schauen konnte (Fenster sehr weit oben, keine Fensterbänke).
Doof ist, dass am entgegengesetzten Ende der Wohnung die Ureinwohnerschaft sich nun immer sammelt, und einen Anstarr-Wettbewerb startet. Ich will die Tür nicht mehr schließen, weil das falsche Infos vermittelt- sie ist da, um zu bleiben, Gewöhnung wird eintreten, eine geschlossene Tür ist erstmal kontraproduktiv.
Nachdem ich hier gelesen habe, dass man dieses gegenseitige Fixieren unterbinden soll, lehne ich die Tür so an, dass keiner der Bären sie weiter öffnen kann. Dadurch ist die Sehachse unterbrochen. Long-Distance-Fixierung kann es damit nicht mehr geben. Raus kann sie jederzeit, sofern ihr nicht jemand auflauert... Im Zimmer steht ein Trinkbrunnen, den sie annimmt, Klo und so weiter natürlich auch. Sie können zueinander, wenn sie wollen, und gestern abend gab es zwei Stunden, bei denen sie alle auf einem Quadratmeter lagen und schliefen, ohne sich umeinander zu kümmern.
Was mich derzeit etwas irritiert ist, dass meine zwei Bären ihre Seelenruhe offenbar derzeit nicht ausbalanciert kriegen.
Mit Schrecken habe ich festgestellt, dass es bei uns kaum Spiel- aber dafür um so mehr Schmuse- und Kraulzeit gegeben hat in den letzten Monaten- die zwei sind fast Deko inzwischen. Sie schienen ganz zufrieden, großartige Aktionen sind von ihrer Seite aus nie gelaufen, und ich hab, ehrlich gesagt, in den letzten Monaten oft vor lauter Kaputt-Sein selbst keinen großen Antrieb mehr gehabt, ihnen Spielangebote zu machen.
Sinnvolles Katzenspielzeug hab ich auch nicht mehr (liegt wahrscheinlich alles unter den Möbeln...), und außer Bällchenwerfen (Paul apportiert gern) hat es eigentlich nischt mehr gegeben.
Gestern hab ich dann den Laserpointer rausgesucht und mit meiner Bande gespielt. Paul macht mit, Grete ganz wenig(Stress??) und Trudi-vom-Badewannenrand reagiert überhaupt nicht darauf- was ich bisher bei keiner Katze erlebt habe.
So, und jetzt zu dem, was ich eigentlich wissen wollte.
-Bringt es was, das Adrenalin aus den Nasenbären herauszuspielen?
-Ich benutze die gleichen Kämme und Bürsten bei allen dreien- Macht das Sinn?
-Paul läuft in ihr Zimmer und futtert ihr den Napf leer- es stehen da derzeit drei. TroFu (angeblich das einzige, was sie frisst, RC für MC), "ihr" billig-SupermarktNaFu und ein paar Teelöffelchen Mac's. Letzteres nimmt sie aus der Hand, nix anderes rührt sie an, und dann kommt der verfressenste Kater aller Zeiten und schlägt sich den Bauch mit TroFu voll, das er sonst nicht kriegt. Soll ich das TroFu einfach wegpacken und gut ist?
-Ich merke, dass dieser Spannungszustand, der herrscht, mich beeinträchtigt. Offenbar bin ich ziemlich harmoniebedürftig, und es ist vielleicht zu lang her, dass bei uns mal gefaucht wurde. Sonst hat das Katzenkraulen mich erfreut und erheitert und entspannt, nur kann ich dem derzeit nicht so recht nachkommen. Unser Zuwachs lässt sich endlos streicheln, aber die Ureinwohner sind ziemlich beleidigt und ich muss mich schon sehr verrenken, um an sie dran zu kommen zum Knuddeln. Ich mag auch nicht, dass sie sich wirklich zurück gesetzt fühlen... Gibt es Meditationssprüche oder Feliways-für Dosis oder hat einer eine Idee, wie ich mein mieses Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben, weg kriege? Der überträgt sich, das merke ich. Und diese ganze Sache verstärkt sich gegenseitig.
LG und danke fürs Lesen,
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