Mit Kanonen auf Spatzen geschossen?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Maiglöckchen

Maiglöckchen

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Hallo Miteinander,

ich bin gerade etwas verunsichert und erhoffe mir daher Rat. Zum Glück hab ich ja bislang gesundheitlich nie größere Probleme mit meinen Katzen gehabt, aber jetzt macht mir Mephisto etwas Sorgen.

Sonntag Nacht kam er humpelnd nach Hause. Da er am ganzen Bein bis zur Schulter offenbar starke Schmerzen hatte, bin ich mit ihm in die Tierklinik. Zum Glück war nichts gebrochen, es handelte sich um zwei winzige Bisswunden, die sich entzündet hatte. Er bekam ein 48-Stunden-AB und einen Entzündunghemmer. Nachdem er am ersten Tag fast nur geschlafen hat, war er gestern schon wieder ziemlich fit, hat gut gefressen, das Humpeln war kaum noch wahrnehmbar, außerdem war er äußerst giftig, weil ich ihn noch nicht rauslassen wollte.

Nun sollte ich heute noch einmal zu meiner TA, damit er weiter ein AB bekommt. Meine TA allerdings wollte es dabei nicht bewenden lassen, sie hat den Kleinen sediert, die Wunden ausgespült und eine Dränage gelegt. Nun sitzt der arme Kerl hier, die Pfote verbunden und versucht seit einer Stunde, sich mit dem kaputten Beinchen den Halstrichter runterzuziehen. Ich leide natürlich mit und frage mich, ob die Maßnahmen meiner TA nicht doch etwas übertrieben waren/sind. Ich habe auch ziemliche Sorge, dass er mit dem Trichter irgendwo hängen bleibt und dass die ständige Belastung des kranken Beins kontraproduktiv sein könnte.

Vielleicht kann ja einer von Euch die Situation besser einschätzen als ich.

LG Silvia
 
A

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Glaube ja nicht, dass wir die Situation "besser" einschätzen können, da wir ja die Wunde an den Tagen gar nicht gesehen haben.

Aber eine Drainage mit nach Hause? Das hat Mickey nicht einmal bekommen, als sich seine Brustwunde extremst entzündet hatte und ich öfter mit ihm zum Spülen zur TÄin mußte, weil es einfach nicht heilen wollte.
Auf der anderen Seite - wenn meine TÄin eine Drainage gelegt hätte, hätte ich vielleicht nicht so oft zum Spülen hinfahren müssen und es wäre schneller abgeheilt gewesen?

Also, schwierig. Und noch schwieriger, dass wir immer "mitleiden" und es ihnen so einfach und schön wie möglich machen wollen. Wenn es aber mit dem Trichter und der Drainage gar nicht geht - TA anrufen oder vielleicht noch mal in die Tierklinik? Wem vertraust Du mehr?

Liebe Grüße!
 
Als meine Schwarze im September an der Pfote operiert wurde, wollte ich ihr das mit dem Kragen auch nicht antun.
Leider hat sie sich beim Zerfetzen des Verbandes die Pfote verletzt, es war alles entzündet. Nun musste sie nach dem Fädenziehen doch einen Kragen bekommen und bekam noch einmal AB. :sad:



Ich hatte auch Angst sie mit dem Ding alleine zu lassen aber es ist nichts passiert, sie kam damit viel besser zurecht als ich erwartet hatte. Sie ist schon 14.
 
Hallo Silvia,

vermutlich hatte sich die Wunde zu schnell wieder geschlossen? Dann schaukelt sich das innere Geschehen schnell wieder zum nächsten Abszess hoch. Meine Maxi hatte als Jungspund auch mal eine Drainage samt Halskrause und Stubenarrest, was sie überhaupt nicht amüsant fand. Allerdings war das so eine Art Militärdrainage und wir mussten nur jeden 2. oder 3. Tag zum Wechseln kommen und ich konnte das Teil täglich 2x selber zu Hause ziehen und lockern. Leider wird diese Methode heute nicht mehr vermittelt und TÄ, die sie noch anwenden, sterben langsam aus.

Sei froh, dass deine TÄ so umsichtig ist. Mephisto findet das natürlich doof, aber glaub mir, er übersteht die nächsten Tage nervlich wahrscheinlich besser als du. :D

Guten Besserungsknuddler an deinen kleinen Giftzwerg. :)
 
Danke, das beruhigt mich schon etwas. Ich hatte nur Sorge, ob ich den Kleinen unnötig quäle.

@Meiki: Die Wunden selbst sahen bzw. sehen gar nicht dramatisch aus - sonst hätte ich ja früher schon etwas gemerkt. Winzige Katscher hat er als Freigänger ja hin- und wieder mal. In der Tierklinik war ich zum ersten Mal, kann die also nicht wirklich einschätzen. Bei meiner TA war ich bislang eigentlich nur für Routine-Sachen wie Impfungen, Kastration, Zahnstein etc. Aber da sie vor einigen Jahren dem Kater meiner Freundin, der vergiftet wurde, das Leben gerettet hatte, traue ich ihr da schon einiges zu.

@Nurgast: Das tröstet mich - dann scheinen die Maßnahmen doch sinnvoll zu sein. Ich hatte mich halt nur gefragt, ob AB und Entzündungshemmer nicht eigentlich reichen müßten.

@Kai: Das kann natürlich sein, das die Wunde wieder zu war. Die Entzündung ging wohl vor allem nach innen. Die Drainage soll jetzt erst einmal bis Freitag drin bleiben, dann habe ich den nächsten Termin. AB bekommt er bis dahin per Tablette. Knuddler wird gleich erledigt.

Er hat jetzt erst einmal aufgegeben. Ich hab ihm eine Wärmflasche in eine Decke gewickelt, darauf pennt er jetzt. Und ich hoffe, dass er begriffen hat, dass er den Trichter nicht runter bekommt.

LG Silvia
 
Das sich eine Wunde zu schnell schließen kann und die Wunde/Entzündung dann nach innen geht, wußte ich auch nicht, danke (muss man ja bei Freigängern im Hinterkopf behalten).
Und wenn er mit Trichter und Drainage klar kommt, mußt nur Du noch den Beruhigungstee trinken ...

Wünsche Euch, dass es bald besser ist.
 
Bissverletzungen können sich echt böse entzünden und auch, wenn sie eigentlich harmlos aussehen, muss man da wirklich vorsichtig sein. Das kann sich schlimmstenfalls sogar zu einer Blutvergiftung entwickeln.

Seit mein Kater einmal innerhalb kürzester Zeit durch so eine Biss - Phlegmone todkrank wurde, gehe ich deshalb bei Wunden lieber einmal zuviel als zu wenig zum TA.

Die TÄ kann die Wunde sicher am besten beurteilen und ich denke, dass man da nicht vorsichtig genug sein kann.

Gute Besserung und gute Nerven!
 
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Danke. Ich überlege gerade, ob ich erst zu Baldrian greifen soll oder gleich zum Rotwein. Dieses jämmerliche Gemaunze und das Schaben der Pfote am Trichter zerren tatsächlich ziemlich an den Nerven. Mal ganz abgesehen davon, dass mir der Dicke leid tut.

Merlin und Hexe haben sich versteckt, seitdem wir zurück sind - denen ist dieses komische Wesen, dass ständig irgendwo gegenknallt, sehr suspekt

@Miomomo: Wußte gar nicht, dass das so übel ausgehen kann.

LG Silvia
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ein kleines update für die, die mitgelitten haben:
Die Wunden heilen gut. Da sich der Dicke trotz des Trichters irgendwie den Verband abegepflückt hat, war noch ein Extra-Tierarztbesuch fällig. Mittlerweile ist der Verband ab, Merlin hat sich arrangiert, Hexe verbringt weiterhin einen großen Teil des Tages auf dem Schrank. Da sie bei dem Wetter ab eh nicht nach draußen mag, ich ihr einen Wäschekorb mit Decke hochgestellt habe, können wir damit noch ein paar Tage leben.
Montag kommt (hoffentlich) der Trichter ab - dann können wir wieder zur Normalität zurückkehren. Und der Dicke kann endlich wieder an die frische Luft - der nörgelt nämlich nur noch herum.
Tabletten in den Kater zu bekommen, war auch noch einmal eine Erfahrung, die es in sich hatte...

Danke für guten Rat und Infos.

LG Silvia
 

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