Mila - eine Perser mit Vorgeschichte

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Dreifachmama

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24. Juli 2018
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Hallo,

ich hoffe ich schreibe mit meinen Fragen nun in der richtigen Rubrik?

Mila wurde von uns aus sehr schlechter Haltung im Februar 2018 übernommen. Wir wissen nicht sehr viel über ihre Vorgeschichte und können nur erahnen, was uns alles verheimlicht wurde. Manches fanden wir bereits heraus. :(

Also geschätzt wird Mila (eine Perser) auf etwa 3 Jahre. Sie war wohl anfangs im Tierheim. Dort wurde sie von einem jungen Mann herausgeholt, der dann zu seinem entsetzen feststellte, das Perser viel haaren. :mad: Er hat sie in einen Schrank gesperrt, bis sich eine neue Besitzerin fand.

Diese neue Besitzerin ist uns bekannt. Anstatt das es Mila dort besser ging, war man auch dort schnell mit der Pflege der Katze überfordert bzw. genervt. Mila ist sehr menschenbezogen und miaut recht viel, wenn sie Zuneigung möchte. Das wollte man nicht ertragen, also lebte Mila dann 2 Jahre lang in einem Flur. Kaum Kontakt zu Menschen, keine Streicheleinheiten, kein bürsten, kein regelmäßiges Fressen, Klo kaum gesäubert und und und....:(

Wir haben sehr lange gekämpft und nun Mila da im Frühjahr heraus geholt. Sie war voller Flöhe, hatte schlimmen Ohrmilbenbefall und war im Grunde ein einziger Filzklumpen. Sooo schlimm... sie konnte kaum mehr richtig laufen. Und mager war sie.

Wir haben sie natürlich behandeln lassen und geschoren. Sie bekam leider daraufhin eine Lungenentzündung und scheint generell sehr infektanfällig zu sein. Aber sie erholte sich. In den Monaten seit sie bei uns lebt, hat sie sich völlig verändert - zugewandt, frisst intw. besser, schmust und sogar ans bürsten konnten wir schon etwas gewöhnen.

Im August wird Mila aufgrund verschiedener Symptome nochmal gründlich untersucht. Blutbild, Ultraschall usw. Aktuell hat sie wieder Wasser in den Bronchien und bekommt (schon wieder) Antibiotika. Da es ihr die letzten 2 Tage so schlecht ging, muss jede größere Untersuchung warten, da Mila kaum stressresistent ist. Sie fällt quasi in Ohnmacht, wenn sie Panik bekommt.

Warum bin ich hier?

Mila soll ja ganz zu Beginn im Tierheim gewesen sein. Leider gibts weder Papiere noch sonst einen Nachweis. Werden in Tierheimen alle Tiere geimpft? Die Tierärztin möchte das wir das recherchieren, aber ich finde nichts heraus. Daher mal allgemein gefragt.

Woran machen Tierärzte fest, wie alt eine Katze sein soll? Ich meine, sie wurde ja geschätzt, aufgrund welcher Fakten wohl?

Mir fällt sicher noch was ein, aber bis hierher ist der Text lang genug. Sorry dafür.

GLG die Mama von Mila (und Merlin & Malia)
 
A

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oje so schlimm.
Also das Alter machen TA meistens an den Zähnen und dem körperlichen Zustand und Größe fest.
Ob sie im Tierheim geimpft werden? eigentlich schon.
Impfpass wurde euch nicht mitgegeben?
Wisst ihr aus welchem Tierheim sie kam, manchmal hilft es dort nachzufragen. Bild von der kleinen Machen und per mail oder persönlich nachfragen.
Wie frißt sie denn? Feuchtfutter alles oder sehr mekelig. Bei unseren ersten Persa half damals Pastete von Gurme.
Das schafft ihr schon bloß erstmal muss sie gesund werden. Aus den Verhältnissen wo sie kommt hat sie keinerlei Führsorge und Lieb erfahren. Also laßt sie bitte alle Räume eurer Wohnung erkunden. Sie wird sich schon ein schönes warmes Plätzchen suchen. Und die "Lungenentzündung" die sie wohl hat kriegt ihr auch hin. Ihr Imunsystem muss erstmal wieder aufgepeppelt werden.
Hat sie denn schon an Gewicht zugelegt bei euch?
Wie sehen die Augen aus verklebt oder frei?
Magst du vieleicht ein Bild von ihr einstellen?
 
Vielen Dank!

Mila kennt von Anfang das ganze Haus und lernte nach einigen Wochen dann auch den großen Garten/Wald kennen. Sie scheint absolut glücklich. Ist auch recht zutraulich bei ihr bekannten Menschen.

Fressen: Sie mäkelt durchaus. Abends etwas Nassfutter, tagsüber hat sie kleine Trockenfutter-Pellets stehen. Leckerlies hat sie ausgewählte Sorten, die sie nimmt. Sie liebt rohes Hackfleisch, Joghurt pur und Leberwurst. Bekommt sie alles hin und wieder zum päppeln und verwöhnen. Achso, wir füttern sie trocken und auch nass mit PerfectFit. Ist sicher nicht so optimal, aber andere Sorten lehnt sie vehement ab. Die Tierärztin meint, dann besser das, als gar nichts. Hmm...

Zugenommen hat sie bei uns schon, wiegt aber trotzdem nur ca. 3kg. Laut Tierärztin ok, aber mehr wäre bei ihrer Infektanfälligkeit auch gut.

Augen & Nase sind zum Glück unauffällig. Wie schon erwähnt, machen die Ohren manchmal Ärger. Die Milben vom Februar waren (sichtbar) weg, sind aber aktuell wieder da. Wenn die erneute Bronchitis/Lungenentzündung ausgestanden ist, wird auch das erneut behandelt. Werde diesmal auf 3fache Behandlung bestehen. 2x Stronghold scheint nicht gereicht zu haben. Oder können sie Katzen so schnell erneut anstecken damit? Unsere Hauskatzen (4 & 3 Jahre alt) hatten noch nie welche.

Bild: Ich muss mal schauen, ob ich das hinkriege. Bin nicht so computer-Bild-einstell-erfahren. :grin:

Tierheim: Die bekannte (Vorbesitzerin) weiß nicht, in welchem Tierheim sie (angeblich) war. Und von dem Mann wo sie die Katze her hat, weiß sie nichts mehr. Papiere hat sie damals angeblich keine bekommen, also keinen Impfpass oder sowas. Leider weiß ich nun nicht, wo ich suchen sollte. Zumal wir Mila aus Niedersachsen geholt haben, aber selbst in Vorpommern leben.

Naja... ich kanns unserer TÄ ja nur so weitergeben. Dann können wir beraten, was zu tun ist.
 
Herzlich Willkommen hier im Forum und herzlichen Dank, dass ihr Mila aus dieser schlechten Haltung herausgeholt habt!!! :)


Wie genau Tierärzte bei adulten Katzen anhand des Zahnstatus das Alter feststellen wollen, kann ich nicht sagen, aber es ist wohl nicht sehr leicht. Über den Grad der Abnutzung, stelle ich mir vor.
Jedenfalls gibt es da erstaunliche Abweichungen von Tierarzt zu Tierarzt (wie ich mich bezüglich meiner Sternchen aus dem TS erinnere). ^^


Wäre Mila in einem Tierheim gewesen und von dort aus vermittelt worden, wäre sie m. E. mindestens tätowiert, wahrscheinlicher aber gechipt worden. In vielen Fällen werden Katzen aus dem Tierschutz, die nicht wieder rausgesetzt werden, mit einem Identifizierungsmerkmal wie Chip oder Tattoo versehen, u. a. auch aus Gründen der Dokumentation, stelle ich mir vor (Tierheime haben ja - wie Tierpensionen etc. auch - eine Dokumentationspflicht hinsichtlich ihres Tierbestandes).

Einen Chip hätte der TA ausgelesen, als ihr dort wart, stelle ich mir vor.

Dass Katzen im TH vor der Vermittlung kastriert und geimpft werden, ist der Regelfall, solange es sich nicht um Kitten handelt, die im Grunde zu jung (mit acht Wochen - kommt leider auch im Tierschutz hier und dort noch vor) abgegeben worden sind. Aber bei Mila muss man ja angesichts der Gesamtumstände davon ausgehen, dass sie zumindest bei der Vorbesitzerin (die mit dem Flur *spei*) nicht geimpft worden ist; dann wäre eine erneute Grundimmunisierung fällig.
Aber eigentlich kann euch das Latte sein, denn die jetzigen Baustellen sind, denke ich, viel wichtiger als die Impfung. Solange Mila nicht wirklich stabil ist, kann sie m. E. auch nicht geimpft werden.

Ihr habt Mila in einen gesonderten Raum gesetzt, damit sie keinen direkten Kontakt zu euren Ureinwohnern hat, hoffe ich? Sie muss ja in Quarantäne bleiben, bis sicher ist, dass sie euch nicht irgendwas Gräßliches ins Haus geschleppt hat, das die Ureinwohner gefährden könnte (FIV, Leukose u. a. m.).

Wasser in der Lunge hört sich fies an; das ist sicherlich nicht nur für Mila schlimm, sondern ihr leidet dabei auch mit! :reallysad:
Ich hoffe, sie spricht gut auf das AB an und kommt bald wieder besser auf die Beine!

Gibt es einen schriftlichen Abgabevertrag mit der Vorbesitzerin? Das könnte wichtig sein, um euer Eigentum nachzuweisen, falls der Vorbesitzerin doch iwie noch einfällt, dass Mila ihr wichtig ist. Vorsorglich würde ich so etwas noch aufsetzen und unterschreiben lassen (als Formalie deklarieren), damit ihr da auf der sicheren Seite seid und diese Frau euch nicht nachträglich noch an den Karren fahren will von wegen ihr hättet die Katze geklaut oder ähnlichen Unsinn.

Außerdem hättet ihr mit einem Abgabevertrag auch einen guten Stand, soweit es um Themen aus dem Tierschutzgesetz geht (Tierquälerei) und in dieser Richtung etwas unternommen werden sollte.

(Sry, ich kann es gar nicht fassen, dass jemand sowas mit so einem Tierchen macht - weder der Schrank noch der Flur, bei beiden Gedanken kommt mir ALLES hoch!!! :alien:)

Ich drücke für Mila die Daumen, dass es ihr bald besser geht! :)
 
Mila lebt ja nun schon seit Anfang Februar bei uns. Die ersten Tage war sie in einem extra Zimmer (mit unserer großen Tochter) quasi in Quarantäne. Direkt am Tag nach der Abholung waren wir bei der TÄ. Von ihr bekamen wir das ok zum "Haus erkunden". Unsere beiden Hauskatzen sind sehr viel draussen und direkten Kontakt gabs bis heute kaum. Mila hat ein extra Klo (also sie nimmt das eine, die Hauskatzen im Notfall das Zweite :D) und auch einen eigenen Fressbereich, damit sie überhaupt in Ruhe frisst.

Ich erinnere mich, das Mila beim ersten TA-Termin sehr, sehr verängstigt war und wir nebst abhören und in alle Öffnungen schauen erstmal nicht viel machen konnten. Sie wurde wie gesagt gegen alle Parasiten anbehandelt.

2 Tage später erneut TÄ, aber nur zur KO-Spritze, weil wir einen Termin zum scheren hatten. Das musste leider sein. Und so gut sich ihre Beweglichkeit und ihr Putzverhalten schnell gebessert hat... sie bekam die Lungenentzündung. Also wieder TÄ...

Jedes Mal, wenn wir bisher dort waren, war irgendwas aktutes. Ich erinnere mich nicht, das wir mal an Chip gedacht haben. Hab mir das für nächste Woche aber gleich notiert. Ging irgendwie unter, auch bei der TÄ.

Kastriert ist sie, das sah man auf dem Röntgenbild. Zum Glück. Sonst hätten wir das machen lassen. Unsere Hauskatzen sind auch schon damit durch.

Wir haben Mila einfach nur "da rausgeholt". Keinen Vertrag, kein Geld, nichts. Ich war und bin so froh, das die Frau sich darauf einlies. Inzw. haben wir keinerlei Kontakt mehr. Nur eine Freundin von mir hat noch losen Kontakt und immer wenn die dort was von Milas Problemen erzählt (husten oder auch riesige Urinlachen bei wenig trinken), dann sagt die salopp - ja, war hier auch schon lange so. :mad: Ich will von der nichts mehr wissen.

Mila gehört jetzt zu uns und wir hoffen, wir kriegen sie noch gesünder. Auf jeden Fall liegt sie gerade schnurrend neben mir. Noch immer rasselnde Atmung, aber schon deutlich besser, als gestern. :pink-heart:
 
das wird schon noch.
Vermeidet bitte Durchzug bei der kleinen. Und das Wasser bitte mehrmals täglich wechseln solange sie mit ihrer Lungenentzündung zu tun hat.
Wird nicht so einfach sein bei der aktuellen Hitzewelle.
Ach wegen den Ohren und den Milben. Wenn sie es zu läßt diese mit einem kleinen Tuch Taschentuch einfach rauswischen nicht tief reingehen nur die man quasi mit blosen Auge zieht. Was raus ist ist raus und juckt ihr weniger.
 
Du hast doch geschrieben das ihr Mila aus Niedersachsen geholt habt. Versucht doch mal in einem Umkreis von 100km um den Ort wo sie zuletzt gehaust hat die Tierheime abzutelefonieren, ob vor einigen Jahren eine Perser Dame mit der und der Fellfarbe dort gelebt hat. Ungefähres Alter und das sie angeblich von einen jungen Mann aufgenommen wurde. Eventuell Bild dann per email schicken. So könntet ihr dann eventuell doch noch ein wenig über ihre Vorgeschichte herausfinden. Ein Versuch wäre es wert.
 
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Ich hoffe das klappt jetzt mit einem Bild von Mila ...

zur Erklärung... sie wurde damals nur untem rum, am Popo und an den Hinterbeinen geschoren. Das Fell oben konnten wir im Schlaf zum Glück so ausbürsten. Nur unten rum war alles Filtplatte und musste eben ab. Inzw. ist aber auch das schon gut nachgewachsen.

@juniwindt - unsere Große kommt am WE nach Hause. Die werde ich an das Thema mal ransetzen. Sie ist fitter im Internet, als ich und hat auch mehr Zeit für so aufwändige Recherche...
 

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Bildhüpsch ist eure Mila hat sich schön bei euch rausgemacht und fühlt sich wohl das sieht man.
 
  • #10
Eine wunderschöne Dame.
Hat sie ein Tatoo in den Ohren? Mit etwas Glück kann man die Herkunft rausfinden.
Wenn ich mich richtig erinnere sind die KFZ-Orte, TH für Tierheim und eine Jahreszahl plus laufende Nummer der Katze dabei. Bei Sam war es statt Tierheim die Initialen vom Tierarzt der kastriert hat plus die fortlaufende Nummer der durchgeführten Kastrationen in dem Jahr.
Bei den dunklen Ohren deiner Dame vielleicht nur schwer zu erkennen.
 
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  • #11
Nein, ein Tattoo hat sie nicht...

hmm, ich wollte euch noch Merlin & Malia zeigen,aber er lädt das Bild nicht hoch...:confused: es ist zu groß und ich hab leider keine Ahnung, wie ich es komprimieren kann.
 
  • #12
Einmal mit MS Paint öffnen dort etwas verkleinern und speichern. Dann ist die Größe meistens schon nur noch halb so groß.
dann hier https://picr.de/ anmelden Bildhochlanden und nur noch den Link einstellen und schon hast du das Bild online.:D
 
  • #13
So, ein Versuch starte ich noch... hoffe nun ist es nicht zu klein :D

aaahh... geht... schwarz-weiß ist Merlin und bunt ist Malia
 

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  • #14
Schöne grüne Augen hat die Süße! Und sie ist ein Törtchen, wenn ich das auf dem Bild richtig sehe? Ein bisschen Weiß an der rechten Vorderpfote, aber sonst eher cremefarbene Stellen?

Perser sehe ich da nicht viel, eher Langhaarmix mit viel Lastrami drin. :pink-heart:

Auf jeden Fall aber ein kleines Mädchen, das "angekommen" ist bei euch, lebhaft, interessiert, freundlich.
Und ich bin echt froh, dass da so wenig Perser aus dem Langhaarmantel rausguckt! Die Kleine hat eine wunderschöne normale Nase, mit der sie gut durchatmen kann, und keine Triefaugen mit verschlossenen Tränenkanälen, was leider bei den kurznasigen Tierchen eine gängige Erschwernis ist. :grr:

Tierschutz- und Vermehrerkatzen wird ja gern mal eine Rasse angedichtet, damit man sie besser vermitteln/verkaufen kann. Aber in diesem Fall kannst du wirklich froh sein, dass Mila von Persergenen wahrscheinlich recht unbelastet ist! Was die nasenlosen reinrassigen Perser teilweise aushalten müssen, ist nicht wirklich schön. :reallysad:
 
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  • #15
Vielen Dank nicker für deine interessante Antwort!

Ich gestehe hiermit - eigentlich sind wir Hundemenschen (haben auch einen). Die beiden Hauskatzen kamen eher unverhofft und wurden sofort geliebt. So kennen wir uns, wenn überhaupt, eher mit diesen "normalen" Haus-und Hofkatzen aus.

Mila hat viele cremefarbene Stellen, ja. Sie ist kein Perser? Was bedeutet Langhaarmix zum Beispiel? Für mich waren bis eben irgendwie alle langhaarigen Katzen Perserkatzen. Und "Lastrami" muss ich gleich mal googeln....

Und hat "Törtchen" auch eine Bedeutung? Sorry, sind ganz sicher dumme Fragen. :grin:

Edit: Lastrami - haha, die Lösung hab ich hier im Forum gefunden.

Also Mila hat schon seeehr langes Fell, sehr, sehr weich und ganz anders als Hauskatzen. 2 Tierärzte nannten sie Perser. Das sie eine Nase habe, würde das nicht ausschliessen. Hmm... im Grunde sicher egal, aber es hat mich neugierig gemacht.
 
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  • #16
Sorry für die Abkürzungen und das, ich hatte nicht nachgedacht, Dreifachmama. :oops:

Törtchen sind Katzen wie auch deine Bunte: Schildpattkatze, Glückskatze etc. werden sie genannt.
Auf Englisch heißt Schildpatt "Tortoiseshell"; phonetisch hört sich der Anfang des Wortes ähnlich an wie "Torte"; daher nennen Katzenliebhaber die Schildpattkatzen auch "Törtchen". ;)

Mila ist (bis auf das Weiß an der rechten Vorderpfote - jedenfalls soweit man das auf dem Foto sehen kann) eine richtige Schildpatt, zweifarbig (rötlich und schwarz). Deine Bunte hat sehr viel Weiß, daher würde man sie eher eine Glückskatze nennen (als gängiger Begriff), aber sie ist insofern ebenfalls eine Schildpatt, weil sie - vom Weiß abgesehen - auch zweifarbig mit rötlicher Farbe und Schwarz ist. Bei der Bunten ist es eher gescheckt (abgegrenzte Flecken), bei Mila kleinteiliger, wie dieses Muschelige beim Schildpatt, wo ja auch der Name herkommt. :)

Diese Bunten gibt es immer mit Rotanteil (wobei das auch eher cremefarben mit einem Hauch Rot sein kann) und entweder Schwarz oder Grau. Das Schwarz kann auch bräunlich sein (chocolate) und das Grau ein wärmerer Farbton, als man es von normalem Steingrau kennt (lilac, fliederfarben), aber der Rotanteil ist immer vorhanden.

Du hast jetzt also zwei Tortendamen (die Schildpattkatzen sind zu 99,99% Weibchen, die Farbmischung ist ans X-Gen gebunden ^^) und einen Kuhkater, soweit ich das erkennen kann.
Ich persönlich finde die Art, wie sich das Rot und das Schwarz/Grau mischen kann unglaublich faszinierend, denn kein Törtchen ähnelt dem anderen. :pink-heart:


Langhaarmix und Perser:

Perserkatzen sind wohl die bekanntesten Langhaarkatzen, aber es gibt noch eine ganze Reihe andere langhaarige Rassen.

Bekannt, aber in Deutschland selten, sind die Türkisch Angorakatzen (Angora kennt man als Begriff von der Wolle her ^^), und sicherlich hast du auch schon einmal von der Maine Coonkatze gehört, die ursprünglich aus den Vereinigten Staaten stammt?
Auch verschiedene Waldkatzenrassen (Norwegische Waldkatze, Sibirer etc.) gibt es und Langhaarvarianten von verschiedenen eigentlich kurzhaarigen Rassen (z.B. langhaarige Siamkatze = Balinese; langhaarige Britisch-Kurzhaar = Britisch Langhaar oder Highlander).

All diese Rassen könnten sich bei Milas Vorfahren befunden haben; von daher muss es nicht zwingend eine Perserkatze gewesen sein.

Den Persern hat man über Jahrzehnte hinweg die Nase kurz gezüchtet - ähnlich wie den Möpsen und Bulldoggen; als Hundemensch sagt dir das vielleicht mehr als die Persernase? -, und die Perser haben dieselben Probleme wie Möpse und Pekinesen und andere kurznasige Hunderassen. Deswegen bin ich so froh, dass Mila - gerade mit ihrer Lungenentzündung und dem! - zumindest dieses Problem nicht hat! :)
Diese Kurznasigkeit steckt inzwischen so tief in der Rasse drin, dass durch einmal Drüberlassen vom Streunerkater diese Perserähnlichkeit nicht weg sein müsste. Vor allem dann nicht, wenn bei den Vorfahren des Nichtperserelternteils ja ebenfalls das Langhaargen mitgeliefert wurde!
Denn langhaarig wird eine Katze nur, wenn sie von beiden Seiten der Familie das Langhaargen (rezessiv) mitgeliefert bekommt.

Und ganz ernsthaft:
Mit so einer entzückenden und normalen Nase finde ich deine Mila viel schöner, als wenn sie das typische pekeface (Pekinesengesicht) der Perser gehabt hätte! :pink-heart:
 
  • #17
:pink-heart:

So viele tolle Info's! Vielen lieben Dank! Sogar meine Kinder haben das grad fasziniert mitgelesen. :D

Uns war das aussehen ansich ja egal, wir wollten Mila nur helfen. Und ich gestehe - anfangs nur übergangsweise. Aber nunja, sie hat unsere Herzen im Sturm erobert und so hoffen wir das sie noch lange bei uns bleibt.

Natürlich kenne ich das Plattnasen-Drama von Hunden und auch Perserkatzen und war umso erleichterter das Mila das Problem nicht hat.

Was ich noch fragen wollte...

Unsere 2 Hauskatzen sind ja wie erwähnt Freigänger und kommen/gehen wie sie wollen. Sie tollerieren sich, aber "lieben" sich nicht wirklich. Sie haben genug Platz zum aus dem Weg gehen. War also nie Thema für uns.

Mila hingegen ist da echt ein "Streihammel". Sie kann Malia absolut nicht ausstehen, den Merlin auch nicht. Schon mit 2m Abstand nur Gefauche, Geknurre und so ein quietschendes Gemecker. Unsere 2 Katzen gehen dann einfach ihrer Wege inzw. und ignorieren das. Aber ich frage mich oft, ob sich das noch geben kann? Immerhin "kennen" sich die drei nun schon 6 Monate lang. Aber Mila kannte das natürlich vorher scheinbar nicht. Gibt es doch Katzen, die lieber als Einzelkatze leben wollen würden?
 
  • #18
Eure Mila muss sich nur erstmal an andere Katzen gewöhnen. Du musst bedenken das zumindestens einige Jahre alleine vor sich hin gelitten hat.
Hab Geduld. Deine anderen beide gehen ja ganz locker mit Mila der Meckerlise um.
 
  • #19
Fauchen besagt in der kätzischen Etikette normalerweise "bleib mir vom Leib", kann auch heißen "geh weg, du gehst mir auf den Keks" oder "ich will einfach mal meine Ruhe haben". Knurren ist meist auch ein eher defensiver Laut, Richtung "Achtung, ich bin ein großes, böses gefährliches Raubtier, und ich fresse dich gern als Vorspeise" oder "ich bin klein, aber gemein". Richtig fies wird es nach meiner Kenntnis eher, wenn so Gesänge kommen, eine Art Jodeln, mit L-Lauten dabei (so habe ich es in Erinnerung von anfänglichen Streitigkeiten zwischen meinen beiden Sternchenkatern); meine Kater waren da dann aber schon am Raufen.

Das meiste zwischen den Katzen läuft über Körpersprache oder Pheromone; Lautäußerungen zwischen erwachsenen Katzen sind die Ausnahme (bei Hauskatzen gibt es Lautäußerungen eher mit ihren Menschen, weil sie ihnen gegenüber mehr dieses Babyverhalten zeigen, das ihnen die erfolgreiche Selbstdomestikation beschert hat; in Freiheit lebende erwachsene Katzen nutzen die Lautsprache nach der Babyzeit kaum noch - am ehesten die Mama gegenüber den aktuellen Kitten).

Eine Zusammenführung von Katzen, die einander fremd sind, wie es bei Mila, Melia und Merlin der Fall war, kann etliche Monate dauern. Es ist auch möglich, dass Mila dauerhaft in der Defensive bleibt. Aber sie tolerieren sich ja offensichtlich; das spricht dafür, dass sie auch auf Dauer miteinander auskommen werden. :)

Deine beiden Ureinwohner verhalten sich da absolut souverän: Mila einfach auflaufen lassen und ignorieren. Damit zeigen sie ihr auch, dass sie nichts gegen sie haben und ihr auch nichts tun werden.

Du darfst ja auch nicht vergessen, dass Mila ein Leben mit geregelter Versorgung und Zugang zu allen notwendigen Ressourcen (Fressen, Trinken, Klo, sicherer Schlafplatz) gar nicht kennt!
Das sitzt in ihr offenbar sehr tief drin, und sie braucht anscheinend immer noch diese Rückversicherung, dass die anderen beiden den Abstand, den Mila einfordert, respektieren und einhalten und dass sie ihr gegenüber nicht bedrohlich werden.

Habt ihr schon einmal Feliwaystecker probiert? Oder Bachblüten, Zylkene oder ähnliche Mittel, die Katzen ausgeglichener werden lassen sollen?
Das wäre aus meiner Sicht eine Überlegung wert, damit Mila noch mehr runterkommen kann.
Und: nutzt Mila das gesamte Haus, oder bleibt sie eher auf einem bestimmten safe place? Vielleicht könntet ihr es dann einrichten, dass Mila diesen safe place oder safe room komplett für sich hat? also zb das Zimmer, in dem sie zuerst saß (wenn das ihr Rückzugsort) Malia-und-Merlin-freie Zone wird? Wenn ihr das besondere Sicherheit gibt, könnte es die Integration vielleicht beschleunigen.

Mehr fällt mir auf Anhieb auch nicht ein, aber ich bin sicher, dass ihr eine passende Lösung finden werdet, um Milas Situation noch zu verbessern. :)

Da du zu eurem Hund nichts schreibst, gehe ich davon aus, dass er Mila ebenfalls respektiert und dass sie vor ihm auch keine Angst hat. Das zeigt m. E., dass Mila es in sich hat, bei euch dann auch zur Ruhe kommen zu können und sich vollständig in eure Katzengruppe zu integrieren! :)
Vergesst bitte auch nicht: Mila ist als sehr vernachlässigtes und krankes Tierchen zu euch gekommen, und auch wenn es ihr besser geht, ist sie gesundheitlich ja immer noch nicht auf der Höhe! Auch das kann sich auf ihr Verhalten auswirken und sie verunsichert reagieren lassen. ;)
 
  • #20
Ja, unser kleiner Hund tolleriert die Katzen wunderbar. Sie dürfen sogar im Hundebett schlafen... Hund sucht sich dann einen anderen Platz. Mila nimmt den Hund besser an, als die Katzen. Gefühlt würde ich sagen, da hat sie mehr Respekt vor.

Ja, Mila hat 2-3 Lieblingsplätze und da gehen unsere Beiden nicht (mehr) hin. Das hat sich so arangiert, fällt mir selbst gerade auf.

Und ihr habt Recht - es braucht sicher Zeit und die geben wir allen hier.

DANKE für den tollen Austausch hier! :pink-heart:
 

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