Luzy lebt im Keller

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Hubsi10

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26. Mai 2021
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Hallo zusammen,

wir benötigen dringend Hilfe für unsere Katze Luzy und sind für jegliche Unterstützung, in Form von Tipps, dankbar.

Luzy ist ca. drei Jahre alt und war davon mindestens 2 Jahre im Tierheim. Sie konnte nicht vermittelt werden, da sie sich nicht anfassen ließ. Wer möchte schon eine Katze haben, die er nicht streicheln kann? Da wir in der Vergangenheit schon Erfahrung mit einem solchen Katzentyp gemacht hatten, entschieden wir uns für sie und wollten ihr ein Zuhause mit Freigang anbieten.

In den ersten drei Tagen versteckte sie sich hinter den Heizkörpern im Wohnzimmer. Wir machten uns wegen der Hitze Sorgen und ich zog die Heizkörper ab. Sie flüchtete in den Keller, unter der offenen Treppe auf einen Schrank und lebt seitdem dort in einer Kuschelhöhle.

Das ganze Drama geht nun schon fünf Monate. Bevor wir aufstehen, verschwindet Luzy in ihrer Höhle. Gehen wir abends zu Bett, wartet sie 10 Minuten und geht dann hoch ins Wohnzimmer, frisst, spielt und ruht sich auf ihren Kratzbaum aus. So gegen vier Uhr tritt sie den Rückweg an. Nun verharrt sie fast 18 Stunden in der Höhle und geht auch nicht zum Toilettengang raus.

Jegliche Annäherung mit Leckerchen meinerseits, wird häufig mit Fauchen und/oder einem Pfotenhieb, quittiert. Allerdings, wenn meine Frau ihr gegen Mittag Futter bringt, freut sie sich und kommt freiwillig aus ihrer Höhle. Ist das Futter vernichtet oder sie erschreckt sich, springt sie sofort in ihrer Höhle zurück.

Nun haben wir eine zweite gleichaltrige Katze aus dem Tierheim dazu geholt, in der Hoffnung, dass sich Luzy etwas abschaut und lockerer wird. Leider sieht Lilly (die "neue" Katze) das Wohnzimmer nach knapp 10 Tagen, als ihr Revier an und verteidigt es gegen Luzy, in dem sie sie attackiert.
Luzy kommt nun gar nicht mehr hoch. Selbst zur Toilette, die im Keller steht, traut sie sich nur mit großer Überwindung.

Da sich die Situation mit Lilly verschlechtert hat, überlegen wir, sie wieder ans Tierheim zurückzugeben. Es bricht uns natürlich das Herz, da Lilly eine so liebe, zuckersüße und schmusige Katze ist. Ihre Vermittlungschancen wären aber viel größer als die von Luzy.

Wir sind der Ansicht, dass ein Katzenleben nicht darin bestehen kann, für fünf bis sechs Stunden in der Nacht aus der Höhle zu schleichen, eben alles Notwendige zu erledigen, um dann wieder für 18 Stunden zu verschwinden.

Uns gehen natürlich sehr viele Fragen durch den Kopf, bei denen ihr uns hoffentlich helfen könnt.
Wie können wir Lilly's Verhalten beeinflussen, um eine Rückgabe ans Tierheim zu verhindern?
Wie können wir Luzy animieren, auch in unserer Gegenwart, nach oben zu kommen?
Sollen wir Luzy aus dem Keller verbannen und nach oben ins Wohnzimmer zwingen? Und wenn ja, wie?

Wir sind für jede Hilfe dankbar.
Vielen Dank im Voraus.

Gruß, Hubert
 
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Hallo Hubert,

Hut ab, dass ihr Luzy, das Scheuchen, adoptiert habt!
Ich habe zugegebenermaßen keine eigene Erfahrung mit Scheuchen, aber vll bringt der Tipp trotzdem was: Deine Frau könnte versuchen, mit Luzy (bzw auch mit beiden, erst mal getrennt voneinander) zu klickern. Das gibt den Katzen wohl Selbstbewusstsein. Mit viel Geduld und einigen Wochen/Monaten Klickertraining können Scheuchen aufblühen.

Wegen der Problematik mit Lilly kommen sicher noch gute Tipps von Profis.
 
Hallo Jimmys Mom,
vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Luzy reagiert leider nur sehr verhalten auf Aktionen von uns. Spielchen, z.B. mit einem Federnstab, die ihren Jagdinstinkt wecken sollten, ignoriert sie. Sie schaut dann zur Seite und/oder zieht sich weiter in ihrer Höhle zurück. Wir werden das aber mit dem Klickern bei der Futtergabe versuchen.

Lilly ist ein Energiebündel und sollte sich eigentlich im Freigang austoben. "Leider" ist sie noch in der Obhut des Tierheimes und wir dürfen sie nicht raus lassen.
 
Erfahrenere Nutzer mögen mir widersprechen, aber ich würde noch nicht versuchen, mit Luzy zu clickern. Es wäre wichtig, ihr einen sicheren Raum zu schaffen, ein Zimmer mit geschlossener Tür, in das Lilly nicht rein kommt, damit sie zur Ruhe kommen kann.

Den Gedankengang mit Lilly verstehe ich, unser Scheuchen hat sich sehr am bereits vorhandenen Kater orientiert.

Aber so wie es aussieht, müsst ihr die beiden doch langsam zusammenführen.

Habt ihr die klassischen Tipps, wie zb Luzy vorlesen etc schon probiert? Der Thread von Taskali könnte für euch sehr hilfreich sein, sie ist quasi Scheuchen-Expertin. Erzwingen bitte gar nichts, jede Katze hat ihr eigenes Tempo, im schlimmsten Fall zerstört das jedes bisschen Vertrauen, dass sie eventuell aufgebaut hat.
 
ihr solltet der katze oben im wohnraum auch "verstecke" anbieten, der wird s an der heizung sicher nicht zu warm. und falls doch, kann sie ja wieder gehen.

die katze muss langsam und mit ihren eigenem rythmus lernen, dass ihr nicht gruselig seid! das kann sie nicht, wenn sie nur im keller ist. bietet ihr also auch im wohnbereich wieder boxen / höhlen / kartons an.

könnt ihr den neuzugang erst einmal separieren? in einem raum? das wäre hilfreich. die katze hätte meines erachtens auch eine chance verdient. und ja, wenn die beiden miteinander klarkommen, wird sie ein gutes beispiel abgeben, an dem sich euer scheuling orientieren kann.
 
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Hallo,
Ich würde auch versuchen, ihr ein Versteck mehr in Eurer Nähe anzubieten, wo sie euch sehen und kennenlernen kann. Es ist schwierig bei scheuen Tieren die Balance zwischen nicht bedrängen und zuwenig fordern zu finden, aber ich finde es schon heftig dass sie nach 5 Monaten immer noch im Keller sitzt. Schaut doch bitte hier noch mal rein. Ihr müsst das nicht 1:1 umsetzen, es sind aber bestimmt brauchbare Anregungen darunter Der Umgang mit Wildlingen und seeehr scheuen Katzen
 
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Guten Morgen zusammen,

vielen Dank für eure Antworten.

Wir haben gestern den Vorschlag von Selina90 umgesetzt. Luzy ist jetzt ins Obergeschoß in ihr eigenes Zimmer gezogen. Es hat mich sehr viel Überwindung gekostet sie in ihrer Höhle, mit Handtuch drüber, nach oben zu tragen und sie somit wieder zu stressen. Das hat sie mir mit einem Rückzug hinter das Sofa quittiert. Ich hätte nie gedacht, dass sie da rein passt.:(

In der Nacht ist sie rausgekommen und hat das Zimmer begutachtet. Ihre Kuschelhöhle meidet sie.
Nun soll sie sich ein paar Tage einleben und dann starten wir einen neuen Versuch ihre Angst abzubauen. An dieser Stellen vielen Dank an Razielle für den Link. Interessant fand ich deine Anmerkung "Balance zwischen nicht bedrängen und zu wenig fordern". Ich glaube aus Angst sie zu sehr zu bedrängen, haben wir sie zu wenig gefordert. Daran arbeiten wir zukünftig.

@minna e , Lilly hat das Zepter übernommen, stellt unser Haus auf den Kopf und bekommt ihre Chance.
Lange können wir sie nicht im Haus halten, sie drängt nach draußen. :)

Beurteile ich die Situation jetzt richtig, dass wir uns über eine zeitnahe Zusammenführung keine Gedanken machen müssen, solange Luzy nicht "aufgetaut" ist oder bin ich absolut auf dem Holzweg? Ich bitte um Anregungen und Tipps.

Vielen Dank.

Hubert
 
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luzy muss nicht mit euch aufgetaut sein, wenn ihr die beiden vergesellschaften wollt. aber die beiden katzen sollten etwas behutsam zusammengeführt werden.

denn angst vor der anderen katze wäre obenauf total schlecht.

daher bin ich ja auch der meinung, lilly sollte erst einmal etwa eingeschränkt werden.
 

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