Luke zieht am Montag ein - Wann soll Gesellschaft einziehen?

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Guten Tag,

ich habe eine etwas lange Frage, zu der ich bisher keine Antwort fand und deshalb jetzt einfach mal die langjährigen Katzenflüsterer ausquetschen möchte und mich kurzentschlossen in Eurem Forum angemeldet habe. Für meine Langatmigkeit entschuldige ich mich schon einmal im Voraus :)

Mein Mann und ich hatten während unserer Kindheit viel Kontakt zu Freigängern, die zum Teil bei uns zuhause gewohnt haben. Einen oder zwei Freigänger zu halten ist leider bei uns im Neubau nicht möglich. Jahrelang haben wir wegen des Studiums und den damit einhergehenden finanziellen Unabwägbarkeiten sowie dem Dräuen häufiger Umzüge darauf verzichtet Katzen zu halten, da es die Tiere ja gut bei uns haben sollen! Inzwischen hat sich das alles ganz gut ergeben und mein Mann arbeitet ab Ende des Monats in einer anderen Stadt, während ich hierbleibe und im August eine Umschulung beginne. Soviel zur allgemeinen Situation.

Erst hatten wir ein Auge auf ein Katzenpaar bei einer privaten Pflegestelle geworfen. Die beiden haben sich dort kennengelernt und sich so gut angefreundet, dass sie nicht mehr getrennt werden sollen. Allerdings haben sie sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und sind furchtbar ängstlich und zurückhaltend. Obwohl ich die beiden sehr liebgewonnen habe, hatte ich immer Bauchschmerzen, ob ich es wirklich schaffen kann, die beiden richtig zu versorgen, da ich beispielsweise Angst hätte, dass ich sie im Falle einer Krankheit nicht die Box bekomme und so weiter. Jedenfalls sind wir daher nach einer Woche des Kennenlernens mit den beiden dann nochmal ins Tierheim und da hat es uns beide voll erwischt. Liebe auf den ersten Blick. Am Montag zieht also der dreijährige Luke bei uns ein! Bis dahin ist dann der Balkon gesichert, der Catwalk angebracht und der Kratzbaum aufgestellt. Und ich bin jetzt schon hibbelig :)
Luke soll aber nicht allein bleiben! Er war schon einmal vermittelt, alleine bei einem älteren Ehepaar, wo er (das Tierheim und ich tippen stark auf Langeweile) nachts die Wohnung umdekoriert, Tapeten zerkratzt und Teppiche angefressen hat. Im Tierheim ist er sehr langmütig, weshalb in sein Zimmerchen immer die Stinkstiefel gesteckt werden, die sich mit niemand anderem verstehen. Er verteidigt sich, wenn er angemacht wird; solange ihn die anderen in Ruhe lassen, ignoriert er sie. Durch seine recht eigenwilligen Zimmerpartner hat er keinen Kumpel den er aus dem Tierheim mitbringen könnte, sonst wäre das alles kein Problem. Er hat keine Präferenzen bei seinen Zimmergenossen gezeigt und schon mit beiden Geschlechtern zusammengewohnt. Beim Prügeln wurde er von den Pflegern noch nie beobachtet.

Nach diesem langen Vorgeplänkel nun meine Frage: Einen Gefährten sollte er unbedingt haben, da er auch im Tierheim stets Gesellschaft hatte, auch wenn diese nicht immer sehr zutraulich war. Bei der privaten Pflegestelle gäbe es eine 5jährige Katze, die sehr sozial ist, sich gut mit anderen Katzen/Katern und auch Menschen versteht.

1. Denkt ihr, dass es sinnvoll wäre die beiden zusammenzubringen? Da Luke nicht der übliche Prügelknabe zu sein scheint, könnte es doch hier in der Kater/Katze-Kombination passen, oder?

2. Wann wäre denn eurer Meinung nach eine Zusammenführung sinnvoll? So schnell wie möglich, dass sich Luke erst gar nicht als Pascha fühlen kann und auch nicht so lange allein sein muss? Das Tierheim empfielt mir, am besten beide am selben Tag zu holen, damit sich beide gleichzeitig an die neue Situation gewöhnen können. Oder lieber warten bis Luke sich halbwegs eingelebt hat, den Stress des Umzuges verdaut hat? Und wenn ja, wann würdet ihr dann versuchen die beiden zusammenzubringen (1-2 Wochen, 1 Monat oder länger)?

Allen die meinen Roman gelesen haben ein herzliches Dankeschön! Über Eure Meinungen würde ich mich sehr freuen!
 
A

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Hallo und herzlich Willkommen :)

Die Kombination Katze/Kater birgt immer Risiken. Aber es kann auch sehr wohl gut gehen.

Am besten ist es sicher, wenn Luke zusammen mit einem Kumpel/Kumpeline einziehen würde. Beide wären gemeinsam auf "fremden" Terrain und keiner hätte schon ältere Hausrechte. Das würde eine Zusammenführung sicherlich sehr erleichtern.

Wichtig ist halt, dass beide sozial sind.

Ich würde noch einmal genau nachfragen, wie das Spielverhalten der beiden ist - besonders von Luke, da ein 3 jähriger Kater schon noch ziemlich verspielt sein wird. Und wenn es passt, dann beide gleichzeitig holen.
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Zum Spielverhalten konnte mir die Dame im Tierheim leider recht wenig sagen, da er sich mit den Stinkstiefeln arrangiert aber nicht mit ihnen spielt. Da er sich aber auch nicht aktiv mit ihnen geprügelt hat und auch mit den Katzen wohl zurecht kam, sollte wohl auch eine Katze im Bereich des Möglichen liegen.

Leider muss ich Luke spätestens am Montag holen, da er sonst wieder aktiv vermittelt wird. Sonst hätte ich mich erstmal in Ruhe um einen Kumpel gekümmert...

Morgen gehen wir bei der Pflegestelle vorbei und sehen mal nach Kati (die ich dann gern umbenennen würde :)).
 
Dann würde ich auf der Pflegestelle nachfragen, wie Kati sich verhält, wenn einer der Kater ein wenig raufen möchte.

Viel Glück :)
 
Hallo Revolverfrau,

willkommen im Forum :)

Ich stimme Mikesch grundsätzlich zu,

Am besten ist es sicher, wenn Luke zusammen mit einem Kumpel/Kumpeline einziehen würde. Beide wären gemeinsam auf "fremden" Terrain und keiner hätte schon ältere Hausrechte. Das würde eine Zusammenführung sicherlich sehr erleichtern.

aber wenn nicht bekannt ist, wie sich der Kater im Alltag verhält, finde ich es schwierig das passende Tier auszuwählen.

Stellt sich Zuhause raus, dass er eigentlich ein typischer Raufkater ist (und derzeit nur von der TH-Situation beeindruckt ist), dann würde ich keine Kätzin (und schon garnicht ältere Kätzin) und auch keinen sanften Kater wählen.
Ist er ein eher sanfter vorsichtiger Kater, kann ein weibliches Tier durchaus passen.
 
aber wenn nicht bekannt ist, wie sich der Kater im Alltag verhält, finde ich es schwierig das passende Tier auszuwählen.

Stellt sich Zuhause raus, dass er eigentlich ein typischer Raufkater ist (und derzeit nur von der TH-Situation beeindruckt ist), dann würde ich keine Kätzin (und schon garnicht ältere Kätzin) und auch keinen sanften Kater wählen.
Wollte ich auch gerade schreiben ;)

Der Kater zeigt ja kein enspanntes Spielverhalten. Wie auch. Das hat ja auch die Mitarbeiterin so beobachtet.
Zum Spielverhalten konnte mir die Dame im Tierheim leider recht wenig sagen, da er sich mit den Stinkstiefeln arrangiert aber nicht mit ihnen spielt.
Erst in einem gesicherten Zuhause mit passendem Kumpel wird er sein Spielverhalten zeigen.
Da er sich aber auch nicht aktiv mit ihnen geprügelt hat und auch mit den Katzen wohl zurecht kam, sollte wohl auch eine Katze im Bereich des Möglichen liegen.
Wie der Kater sich im TH den Artgenossen gegenüber verhält, spricht für sein sehr soziales Verhalten.
Das ist gut ausgeprägt und das ist gut zu wissen - aber ist etwas anderes als entspanntes Spielverhalten.

Da er noch jung ist, würde ich davon ausgehen, dass er ein "normaler" Kater ist, der altersgemäß auch gern mal so rauft, dass es einer Kätzin schnell zu viel werden könnte.
Also lieber einen auch sehr sozialen Kater dazusetzen und keine Katze, meine ich :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Eure Hilfe. Ich tendiere auch eher zu einem Kater. "Ausprobieren" ist ja etwas schwierig :).
Dennoch besuche ich morgen erst einmal Kati, frage nach ihren Spielgewohnheiten und wenn ich mir nicht sehr sicher bin, dass es passen könnte, fahre ich am Freitag nochmal in ein etwas weiter entferntes Tierheim mit welchem ich heute telefoniert habe. Sie haben gerade sehr viele Kater da, auch im passenden Alter, insofern ließe sich dort sicher jemand für Luke finden.

Ich kann schon seit zwei Nächten nicht mehr schlafen, weil ich so aufgeregt bin :aetschbaetsch1:
 
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Wollte nur nochmal eine kleine Entscheidungshilfe nachschieben :oops: :D
hier klickmich
ist humorvoll das unterschiedliche Spielverhalten beschrieben :).
 
Sie haben gerade sehr viele Kater da, auch im passenden Alter, insofern ließe sich dort sicher jemand für Luke finden.

Viele Katzen können gut Kompromisse eingehen und sich auf ihre neuen Artgenossen einlassen.

Aber es gibt auch unter Katern Sensibelchen, die schon mit einem normalen Katerverhalten überfordert sein können.

Es wäre also schon gut zu wissen, wie die Kater spielen und raufen.

Ein gemeinsamer Einzug kann die Zusammenführung vereinfachen.
Man könnte aber auch erst den ersten Kater holen, ihm Zeit für die Eingewöhnung geben und schauen, wie er sich charakterlich zeigt, wie er rennt und spielt und dann den dazu passenden Gefährten aussuchen.
 
  • #10
Wir haben über den Tierschutz noch einen zweiten Kater gefunden. "Pünktchen" ist 5 Jahre alt, gut sozialisiert, aber seit dem Tod seines Kumpels vor einem Jahr und vor 5 Wochen seiner Dosine war er allein. Und hat sich ein Kummerbäuchlein angefuttert. Wir haben uns gedacht, dass Luke, der ab heute Anton heißt, da gut passen würde, da er sehr vorsichtig und einfülsam ist. Auf Anraten diverser Stellen (u.a. Tierheim und Tierschutz, sowie katzenerfahrene Freunde) haben wir beide heute gemeinsam geholt und zusammengesetzt. Das erste Beschnuppern lief völlig friedlich ab, nicht mal ein bestürztes Fauchen war zu hören. Dennoch ist Pünktchen erstmal in unser Bücherzimmer unters Gästebett und hat sich versteckt. Als wir Wasser und Futter gebracht haben, bzw. Anton neugierig aber vorsichtig näher kam, brummte und fauchte es unter dem Bett.
Meine erste Reaktion: "Na toll, alles falsch gemacht!" - Das war aber kein Grund nicht wenigstens dem neugierigen Anton ein schönes Willkommen zu bereiten. Der kleine hat mit sich spielen und schmusen lassen, eine halbe Portion Thunfisch und eine kleine Tüte Nassfutter verdrückt, getrunken, war auf dem Katzenklo und hat mich sogar seinen Bauch kraulen lassen.
Keine drei Stunden nachdem sich Pünktchen ängstlich verkrümelte, steckte er aber schon die Nase aus "seinem" Zimmer und sitzt nun immerhin am anderen Ende des Flurs, erkundet ein wenig das Schlafzimmer und scheint immerhin getrunken zu haben. Futter hat er noch nicht angerührt, aber das ist bei ihm nicht so furchtbar.
Man merkt, dass für Pünktchen noch alles sehr ungewohnt und komisch ist, und sich Anton mächtig am Riemen reißt um seinen neuen Kumpel nicht gleich zu bestürmen. Beide geben sich sehr viel Mühe, gegenseitig Raum und mir eine große Freude. Hoffentlich bleibt es so entspannt und die beiden fühlen sich wohl bei uns!
Danke nochmal für Eure Hilfe! Falls es interessiert gebe ich natürlich gern Updates wie es mit den zwei Süßen so läuft!
 
  • #11
Nadann sag ich mal willkommen bei den Katzenverrückten :D

Das liest sich doch recht entspannt an :)

Du musst immer dran denken - blutjunge Kitten raufen sich schnell zusammen - erwachsene Katzen hingegen sind da etwas vorsichtiger, selbst wenn sie gut sozialisiert sind. Fauchen wäre absolut normal und auch ok.

Ich finde das Verhalten, das du beschreibst völlig der Situation angemessen. Pünktchen ist zwar Artgenossen gewohnt, aber lebte jetzt ca 1 Jahr ohne, da ist er erstmal etwas skeptischer als Anton.
Für beide ist ja erstmal alles neu.
Sicher sollen (und werden) sie sich erstmal kennenlernen - aber hast du in der gesamten Wohnung auch unterschiedliche Ruhezonen?
Wenn nein, sorg dafür, dass sich jeder in jedem Raum auch zurückziehen kann, ohne dass er sich verkriechen müsste.
Viele kleine gemütliche versteckte Kuschelhöhlen, aber auch erhöhte Aussichtsplätze, wo sie ihre Ruhe haben können, aber die Umgebung gut überschaubar ist. Das gibt Sicherheit. Je sicherer sich Katzen fühlen können, desto eher trauen sie sich auch, aufzutauen.

Ich drück die Daumen, dass es so entspannt weitergeht und ja, berichte weiter, was sich so tut :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Die beiden haben sich jetzt auch schon kurz in der Stube begutachtet. Pünktchen mit Brummeln und leisem Fauchen, Anton ganz entspannt unter dem Couchtisch. Ruhezonen haben sie in jedem Zimmer, sowohl oben als auch unten, als auch in Verstecken. Wir haben Catwalks bzw. gut erreichbare Schränke und Kommoden in jedem Zimmer um den Überlick zu garantieren, aber auch Höhlen, Körbchen und gepolsterte Schrankfächer. Ich denke Rückzug ist für beide jederzeit gegeben.
 

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