Lebenserwartung von CNI beeinflussen?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Pfotenengel

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24. November 2021
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Hallo ihr Lieben,
Ich bin neu hier im Forum und besitze 2 Katzen.
Meine Katze ist 20 Jahre alt und noch recht fit.
Mein 14 jähriger Kater Filou ist schwer Nierenkrank.
Alles fing bei Filou mit einem unerklärlichen akuten Nierenversagen an. Er wurde in der Klinik aber noch einmal gerettet. Sein Nierenwert hat sich im Oktober während seines Krankenhausaufenthalts von 8,9 auf 5,8 mg/dl stabilisiert und er frisst auch wieder.
Seine Nieren sehen jedoch per Ultraschal sehr schlecht aus. Eine Niere ist geschrumpft und hat keine Funktion mehr und die andere Niere ist riesig und mit viel Flüssigkeit gefüllt und hat geschätzt noch höchstens 10% Funktion. Es stand der Verdacht auf ein Nierentumor im Raum. Die Ärzte der Klink waren sich aber einig, dass er eine Narkose die dafür nötig wär, nicht überleben könnte. Die Ärzte gaben Filou noch 2 Tage Lebenserwartung ohne tägliche IV Infusionen und schlugen mir vor ihn einschläfern zu lassen.
Er war aber wieder so fit und lebensfroh nach seinem ein wöchigen Krankenhausaufenthalts und es fühlte sich so falsch an. Ich nahm ihn also mit nachhause und gebe ihm seit dem täglich seine Infusion. Ich hatte mit der Ärztin besprochen, dass ich ihn mit Hilfe der Klink gehenlassen werde sobald es ihm nicht mehr gut geht. Jetzt sind wir schon 6Wochen zuhause und ich fange an mir Gedanken zu machen ob er nicht villeicht doch noch eine Wunderheilung hatte. Sollte ich ihn nochmal untersuchen lassen? Ich würde mich sehr über eure Meinungen freuen.
 
A

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Schwierig.

Eine Wunderheilung gibt es nicht. Zerstörtes Nierengewebe regeneriert sich leider nicht. Die eine Niere, die bereits geschrumpft ist, wird also auch nicht besser. Bei der anderen muss es sich zeigen. Dass Filou so lebensfroh ist, ist eine sehr gute Entwicklung, dennoch würde ich nicht von Wunderheilung sprechen.
Hinsichtlich einer Kontrolle würde ich in der Klinik nachfragen, immerhin sollten sie ihre Aussage von vor sechs Wochen auch überdenken. Generell würde ich das befürworten, allerdings abhängig davon, wie er auf so einen Termin reagiert. Vorrangig würde ich ein geriatrisches Profil machen lassen und den Blutdruck messen. Eine Urinkontrolle wäre gut, aber ich würde das nicht auf biegen und brechen tun. Ebenso natürlich ein Nierenschall. Wenn er zu den Katzen gehört, die dabei entspannt bleiben können, dann würde ich das vermutlich alles durchziehen. Den Schall vorrangig, um zu schauen, wie die damals vergrößerte Niere sich entwickelt hat.
Aber wenn das alles zu viel Stress für ihn ist (das wars für mein CNIchen), würde ich es nicht machen.

Und ansonsten kannst du gegebenenfalls mit der Fütterung unterstützen, wenn du das noch nicht tust. Zusätzlich würde ich es mit SUC oder Renes versuchen. Das sind homöopathische Mittel. Ich glaube nich sonderlich daran, aber wenn nach jedem Strohhalm greifen angesagt ist, dann auch danach.
Je nach Untersuchung kann eine medikamentöse Unterstützung hilfreich sein (eventuell Semintra oder auch Herzmedikation, das hängt aber von Ergebnissen ab), aber während ich das alles normalerweise befürworte, würde ich das hierbei sehr von seiner Persönlichkeit und Zustand abhängig machen.
 
Schwierig.

Eine Wunderheilung gibt es nicht. Zerstörtes Nierengewebe regeneriert sich leider nicht. Die eine Niere, die bereits geschrumpft ist, wird also auch nicht besser. Bei der anderen muss es sich zeigen. Dass Filou so lebensfroh ist, ist eine sehr gute Entwicklung, dennoch würde ich nicht von Wunderheilung sprechen.
Hinsichtlich einer Kontrolle würde ich in der Klinik nachfragen, immerhin sollten sie ihre Aussage von vor sechs Wochen auch überdenken. Generell würde ich das befürworten, allerdings abhängig davon, wie er auf so einen Termin reagiert. Vorrangig würde ich ein geriatrisches Profil machen lassen und den Blutdruck messen. Eine Urinkontrolle wäre gut, aber ich würde das nicht auf biegen und brechen tun. Ebenso natürlich ein Nierenschall. Wenn er zu den Katzen gehört, die dabei entspannt bleiben können, dann würde ich das vermutlich alles durchziehen. Den Schall vorrangig, um zu schauen, wie die damals vergrößerte Niere sich entwickelt hat.
Aber wenn das alles zu viel Stress für ihn ist (das wars für mein CNIchen), würde ich es nicht machen.

Und ansonsten kannst du gegebenenfalls mit der Fütterung unterstützen, wenn du das noch nicht tust. Zusätzlich würde ich es mit SUC oder Renes versuchen. Das sind homöopathische Mittel. Ich glaube nich sonderlich daran, aber wenn nach jedem Strohhalm greifen angesagt ist, dann auch danach.
Je nach Untersuchung kann eine medikamentöse Unterstützung hilfreich sein (eventuell Semintra oder auch Herzmedikation, das hängt aber von Ergebnissen ab), aber während ich das alles normalerweise befürworte, würde ich das hierbei sehr von seiner Persönlichkeit und Zustand abhängig machen.
 
Vielen Dank für die ausführliche Antwort 🙏,

Filou ist eigentlich sehr lieb in der Klinik und man hat auch schon das ganze Programm (Nierenpunktion etc. )mehrmals mit ihm durchgezogen bevor wir ihn mit nachhause genommen haben. Stress bereitet ihm va. Die Autofahrt und das Warten auf den Arzt. Seinem Herz ging es angeblich noch gut und deshalb haben wir nur Infusionen (NaCl und Sterofundin im Wechsel) und Nierendiätfutter bekommen. Er trinkt seit der Klinik nicht mehr und deshalb habe ich noch den kattovit Drink für ihn gekauft und tatsächlich liebt er dieses Süppchen und trinkt es. Die Ärzte nehmen meine Sorgen zwar ernst aber meinen, dass man nichts mehr falsch machen könnte, da er ja palliativ behandelt wird. Irgendwie habe ich aber Angst etwas zu übersehen und andererseits habe ich auch die Sorge, dass ich einfach nicht sehen will, dass es ihm langsam immer schlechter geht. Manche Zeichen kann ich schon erkennen. Er steht zum Beispiel oft mit seinem ganzen Hinterbein und nicht nur mit der Pfote auf dem Boden wenn er frisst und auch die Rippen und Wirbel kann ich jetzt deutlich bei ihm fühlen. Er war sonst immer eher muskulös und stabil, daher sieht er zwar nicht richtig dünn aus, aber der Unterschied zu vorher ist schon sicht/fühlbar.
Ich möchte ihn auf keinen Fall in seine letzte Zeit noch quälen und unnötige Untersuchungen mit ihm machen lassen, aber die Hoffnung ist einfach noch da und ich weiß nicht ob sie berechtigt ist. Im Internet steht zu der letzten cni Phase eine Lebenserwartung von 35 Tagen. Das haben wir schon längst überschritten und das macht mir einerseits Mut und andererseits lässt es mich an der Diagnose zweifeln.
 
Es gibt einfach nie eine pauschale Antwort hinsichtlich der Lebenserwartung, weil die Verläufe total unterschiedlich sind, egal in welcher Phase.

Wenn die Fahrt für ihn Stress ist, würde ich sie ihm vermutlich nicht mehr zumuten. Aber wirklich entscheiden kannst nur du das, ich sehe ihn ja nicht, sondern habe nur deine Schilderungen, das ist nie dasselbe.

Frisst Filou denn von dem Diätfutter gut? Oder würde er lieber etwas anderes haben? Denn er scheint doch eindeutig abzunehmen.
Was das Trinken betrifft, normalerweise machen gesunde Katzen das ohnehin nicht. Für mehr Flüssigkeit hilft es oft, etwas zusätzliches Wasser ins Nassfutter zu geben, weil das der natürliche Weg für Katzen ist, ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Das ist etwas, das du probieren kannst, wobei du natürlich durch die Infusionen auch gut unterstützt.

Wenn ich das mit seiner Haltung beim Fressen richtig verstehe, ist das aber eine entspannte Haltung? Shiyuu hat hier immer gesessen und nicht nur gestanden, die Hinterbeine waren bei ihr beim fressen immer aufgelegt, ebenso wie sie die Vorderbeine quasi eingefahren hat.

Insgesamt denke ich, merkst du, ob es ihm soweit gut geht, dass es noch nicht an der Zeit ist, ihn gehen zu lassen. Solange er frisst und so lebensfroh ist, wie du oben schilderst, hat er ja doch Lebenswillen. Das klingt nicht nach einem Tier, das man gehen lassen sollte. Wenn sich das ändert, wirst du es auch erkennen, denke ich.
 

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