[Kurios?] Unsauberkeit des Katers bei bestimmten Personen

  • Themenstarter web189
  • Beginndatum
W

web189

Erfahrener Benutzer
Mitglied seit
23. Dezember 2011
Beiträge
182
Hallo Leute,

ich habe vor einiger Zeit schon einmal einen Thread wegen der Unsauberkeit meines Katers (kastriert, ca 1 /12 Jahre alt, seit 6 Monaten bei mir) aufgemacht. Obwohl ich damals den Fragebogen ausfüllte und von vorne bis hinten alle Tipps ausprobierte gab es keinen dauerhaften Erfolg

Inzwischen habe ich die Situation beobachtet und konnte ein Schema erkennen und so die Ursache selbst lokalisieren. Wie erwartet handelt es sich um ein psychisches Phänomen. Nach dem ich monatelang die kein Schema erkennen konnte, machte ich schließlich folgende Entdeckung:

In meinem Haushalt leben dauerhaft 2 Personen (meine Mitbewohnerin und ich), häufig kommt jedoch auch Besuch (hauptsächlich meine Freundin und der Freund meiner Mitbewohnerin). Nun ist es so, dass der Kleine offenbar eine Abneigung gegen einige Personen hat und prompt aus Protest anfängt zu markieren.
Es lässt sich tatsächlich sehr genau auf bestimmte Personen eingrenzen - mit meiner Freundin kommt er hingegen super klar.

Er ist von sich aus recht ängstlich, auch wenn er im Laufe der Zeit große Fortschritte gemacht hat. Mit der jetzigen Situation bin ich überfragt, da ich nicht wirklich weiß was ich daran ändern kann. Derzeit liegt eine Bauplane über meinem Bett, was allerdings keine Dauerlösung sein kann (zumal sich sein Verhalten langsam auf andere Räume ausweitet).

Derzeit lebt er mit einer Katze zusammen, die seine Eigenart gar nicht toll findet. Sobald sie ihn ertappt, kommt es zur Schlägerei (stellenweise kontrolliert sie regelrecht die betroffenen Stellen). ich denke das Verhältnis der beiden wäre besser, wenn dieses Problem nicht bestünde.

Hat jemand von euch vielleicht eine Idee?

Grüße,

Sebastian
 
Zuletzt bearbeitet:
A

Werbung

Hallo Sebastian,

Nun ist es so, dass der Kleine offenbar eine Abneigung gegen einige Personen hat und prompt aus Protest anfängt zu markieren
Mit 100%iger Sicherheit pinkelt er nicht aus Protest und nicht aus Abneigung gegen bestimmte Personen.

Katzen reagieren auf Umstände, wenn sie unsauber werden. Niemals steht ein Protestgedanke oder gar eine böse Absicht oder auch eine Bekundung von Missgungst oder Abneigung dahinter!

Du schreibst, Dein Kater sei unsicher.
In dem Fall halte ich es für deutlich wahrscheinlicher, dass er den Besuch einschüchternd und als potentielle Bedrohung in seinem Revier empfindet.

Potentielle Bedrohungen müssen sofort angewehrt werden. Das will das Gesetz der Natur so. Was wird also getan? Man setzt eine deutlich Botschaft an den vermeintlichen Rivalen, dass bereits Anspruch auf dieses Revier erhoben wird. Wenn man dann noch ängstlich ist, hat man schneller und intensiver das Bedürfnis sein Reich wieder sicher zu machen.

Dass der Freund Deiner Mitbewohnerin weniger gern empfangen wird, als Deine Freundin kann mit deren Erscheinungsbild zusammen hängen.

Der Freund dürfte größer, stämmiger sein und eine tiefere Stimme haben, als Deine Freundin.
Tiefe, maskuline Stimmen schüchtern Katzen oft mehr ein als hohe weiblche Stimmen.

Wie gehen die beiden Partner mit der Tier um?

Begrüßen sie es? Fall ja wie?

Nehmen sie nonst Notiz von ihm? Falls ja wie?

Gehen sie auf das Tier zu? Wann, wie schnell, wie oft?

Versuchen sie es zu berühren? Falls ja, in welcher Körperregion?

Harnmarkierverhalten ist weiterhin oft ein Ventil um große Anspannung abzubauen, für die keine anderes, geeigneteres Ventil zu finden ist.
Manche Katzen urinieren vor lauter Anspannung in die Küche, wenn ihre Dosi das Futter zubereitet.

Anspannung mit und ohne Unsicherheit begegnet man am besten mit Selbstsicherheitstraining und viel Auslastung.
Wer körperlich ausgelastet ist, baut weniger schnell und weniger viel Anspannung auf.



Blasenentzündung wurde ausgeschlossen, ja?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sebastian,

Mit 100%iger Sicherheit pinkelt er nicht aus Protest und nicht aus Abneigung gegen bestimmte Personen.

Katzen reagieren auf Umstände, wenn sie unsauber werden. Niemals steht ein Protestgedanke oder gar eine böse Absicht oder auch eine Bekundung von Missgungst oder Abneigung dahinter!

Du schreibst, Dein Kater sei unsicher.
In dem Fall halte ich es für deutlich wahrscheinlicher, dass er den Besuch einschüchternd und als potentielle Bedrohung in seinem Revier empfindet.

Potentielle Bedrohungen müssen sofort angewehrt werden. Das will das Gesetz der Natur so. Was wird also getan? Man setzt eine deutlich Botschaft an den vermeintlichen Rivalen, dass bereits Anspruch auf dieses Revier erhoben wird. Wenn man dann noch ängstlich ist, hat man schneller und intensiver das Bedürfnis sein Reich wieder sicher zu machen.

Dass der Freund Deiner Mitbewohnerin weniger gern empfangen wird, als Deine Freundin kann mit deren Erscheinungsbild zusammen hängen.

Der Freund dürfte größer, stämmiger sein und eine tiefere Stimme haben, als Deine Freundin.
Tiefe, maskuline Stimmen schüchtern Katzen oft mehr ein als hohe weiblche Stimmen.

Wie gehen die beiden Partner mit der Tier um?

Begrüßen sie es? Fall ja wie?

Nehmen sie nonst Notiz von ihm? Falls ja wie?

Gehen sie auf das Tier zu? Wann, wie schnell, wie oft?

Versuchen sie es zu berühren? Falls ja, in welcher Körperregion?

Danke ersteinmal für deine schnelle Antwort. Der Freund meiner Mitbewohnerin ist zugegebenermaßen ein riesiger Kerl (2,05m). Normalerweise ignoriert er die Tiere - er ist kein großer Fan von Katzen und sucht eigentlich nie Kontakt zu Ihnen. Meine Katze ärgert ihn manchmal, indem sie sich auf seine Papiere legt, wenn er arbeiten möchte. Dann nimmt er sie runter und setzt sie auf den Boden (aber nicht grob oder gar gewalttätig). Mit dem Kater kommt er eigentlich nie in Kontakt, da er ihm von alleine aus dem Weg geht.

Der Kleine ist bei allen Freunden bereits bekannt für seine Unsicherheit, daher verhält sich unser Besuch entsprechend. Es scheint die pure Anwesenheit zu sein, die dem Kater Angst macht - bei einigen fremden Personen tritt dieses Verhalten ebenfalls auf (Handwerkern ect.).

Ich bin ihm auch keineswegs böse - für seine Instinkte kann er nichts. Bestraft habe ich ihn bisher nie für seine Unsauberkeit, allerdings habe ich mich in die anschließenden Raufereien mit der Katze auch nicht eingemischt (ist das richtig so? Blut ist nie geflossen, nur ein wenig Fell geflogen).

EDIT: Entschuldige, hab einen Teil deines Posts übersehen. Blasenentzündung wurde ausgeschlossen. Ich gebe mir Mühe, dem kleinen seine Angst zu nehmen und mir gegenüber ist er schon viel zutraulicher geworden. Leider ist das mit der Auslastung nicht so einfach. Ich arbeite ganztags und habe leider nicht soviel Zeit wie ich gerne hätte. Dennoch spiele ich für mein Empfinden recht häufig mit ihm (täglich ~30min).


Ich denke derzeit drüber nach ihm temporär wieder Zylkene zu geben, wenn ich weiß das eine problematische Person zu Besuch kommt. Vielleicht kann ich auf diesem Weg den Druck etwas reduzieren?

Liebe Grüße,

Sebastian
 
Zuletzt bearbeitet:
Was wurde denn aus dieser Mobbingsache?

Scheuem Kater den Stress nehmen

Wenn die Katze immernoch mobbt, kannst Du vermutlich noch so viel mit dem Kater trainieren, die Katze wird für eine Aufrechterhaltung seiner Unsicherheit sorgen.

Und was genau unternimmst Du zwecks Selbstvertrauenstraining?
Hattest Du Ina1964 wegen einer Bachblütenmischung angeschrieben?

Dass der Freund und auch sämtliche andere Besucher den Kater ognorieren, ist jedenfalls gut!
Auch langes Ansehen sollte vermieden werden, denn Ansehen kommt Starren gleich und Starren ist eine massive Drohgeste im Katzenreich.
Wenn eine Katze eine andere lange ansieht, sie also anstarrt, bedroht sie sie offensiv, also nicht aus Abwehrstimmung heraus, sondern aus Provokationsstimmung heraus.



Und, nur ganz am Rande, leg Du Dich mal auf den Boden, Gesicht nach oben und schau den 2,05m Freund Deiner Mitbewohnerin an.
Was meinst Du wie sich das anfühlt?

Oder stell Dir vor, Du stehst einem dreistöckigen Haus gegenüber. Dieses Haus wirkt irgendwie bedrohlich.

Ungefähr so fühlt sich der Größenunterschied von Mensch zu Katze an, nämlich wie von dem Haus zu Dir.



Ist ne ganz schöne Leistung, dass Katzen sich in der Regel sehr entspannt mit uns Riesen gleichzeitig im selben Raum bewegen oder sogar dulden, dass man über sie rüber steigt! :eek:
 
Was wurde denn aus dieser Mobbingsache?

Scheuem Kater den Stress nehmen

Wenn die Katze immernoch mobbt, kannst Du vermutlich noch so viel mit dem Kater trainieren, die Katze wird für eine Aufrechterhaltung seiner Unsicherheit sorgen.

Und was genau unternimmst Du zwecks Selbstvertrauenstraining?
Hattest Du Ina1964 wegen einer Bachblütenmischung angeschrieben?

Dass der Freund und auch sämtliche andere Besucher den Kater ognorieren, ist jedenfalls gut!
Auch langes Ansehen sollte vermieden werden, denn Ansehen kommt Starren gleich und Starren ist eine massive Drohgeste im Katzenreich.
Wenn eine Katze eine andere lange ansieht, sie also anstarrt, bedroht sie sie offensiv, also nicht aus Abwehrstimmung heraus, sondern aus Provokationsstimmung heraus.

Und, nur ganz am Rande, leg Du Dich mal auf den Boden, Gesicht nach oben und schau den 2,05m Freund Deiner Mitbewohnerin an.
Was meinst Du wie sich das anfühlt?

Oder stell Dir vor, Du stehst einem dreistöckigen Haus gegenüber. Dieses Haus wirkt irgendwie bedrohlich.

Ungefähr so fühlt sich der Größenunterschied von Mensch zu Katze an, nämlich wie von dem Haus zu Dir.



Ist ne ganz schöne Leistung, dass Katzen sich in der Regel sehr entspannt mit uns Riesen gleichzeitig im selben Raum bewegen oder sogar dulden, dass man über sie rüber steigt! :eek:

Danke für dein Engagement :) Die Mobbingsache hat sich weitestgehend gelegt, es dauert noch einige Wochen doch inzwischen zeigt Akim ganz deutlich, wenn die Mietze zu weit geht. Es macht auf mich den Eindruck als hätten die beiden sich arrangiert - manchmal kommt es einen Abend lang zu Konflikten, die jedoch am nächsten Tag wieder aus der Welt sind. Die beiden sind zwar keine Freunde, aber haben sich wohl mit der Situation abgefunden. Das Dauerchaos von damals ist auf jeden Fall Vergangenheit.


Derzeit versuche ich den Kater nach und nach an intensiveren Kontakt zu gewöhnen. Das sieht bei mir so aus:

Ich versuche vorsichtig ihn zu streicheln, was er auf dem Boden eigentlich immer genießt. Auf Möbelstücken gibt es eine 50/50 Chance, der er zurückweicht, dann lasse ich ihn in Ruhe. Dieser Status ist für mich schon ein großer Erfolg - noch vor einigen Wochen war es unmöglich ihn zu streicheln, solange er bsp. auf der Couch liegt.

Außerdem spiele ich viel mit ihm - meist mit einem Lederband. Dabei kommt er immer wieder in Berührung mit mir, so dass er Körperkontakt inzwischen weitestgehend als normal empfindet. Inzwischen darf ich ihn sogar am Bauch streicheln, wenn er gerade in der Stimmung ist.

Gäbe es nur meine Freundin und mich, wäre ich rundum zufrieden (weil der Kater sich wochenlang versteckte und lange Zeit überhaupt keinen Kontakt wollte). Die aktuelle Situation ist also schon eine rapide Verbesserung, auch wenn die Pipi-Problematik bleibt. Ich habe ihn übrigens vom Tierschutz (wurde aus schlechter Haltung befreit) und war daher schon auf ein scheues Tier vorbereitet. Niemand weiß genau, unter welchen Bedingungen der kleine aufgewachsen ist - daher kann ich ihm sein Verhalten nicht verdenken.

Die Bachblüten-Therapie schien bei ihm überhaupt keinen Effekt zu haben, weder im Positiven noch im Negativen. Ich habe dies zusammen mit einer Tierärztin aus meinem Bekanntenkreis durchgeführt.

In einiger Hinsicht scheint die Katze auch einen positiven Einfluss auf ihn zu haben - von ihr hat er sich unter anderem das "Guten Morgen"-Ritual abgeguckt, was so aussieht, dass sich die beiden beim Klingeln meines Weckers am Kopfende meines Bettes platzieren. :D

Liebe Grüße,

Sebastian
 
Schön, dass sich die allgemeine Situation bei euch gebessert zu haben scheint.

Dennoch ein paar Anmerkungen:

Die Bachblüten-Therapie schien bei ihm überhaupt keinen Effekt zu haben, weder im Positiven noch im Negativen. Ich habe dies zusammen mit einer Tierärztin aus meinem Bekanntenkreis durchgeführt
Wenn Bachblüten gar keinen Effekt zu haben scheinen, kann es durchaus sein, dass nicht die richtige(n) Blüte(n) ausgewählt wurden.

Daher würde ich Dir tatsächlich doch nochmal empfehlen Dich deswegen an Ina zu wenden.
Sie ist erfahren in Bachblütenberatungen und könnte das Vorgehen objektiver einschätzen als die bekannte TÄ.

In einiger Hinsicht scheint die Katze auch einen positiven Einfluss auf ihn zu haben - von ihr hat er sich unter anderem das "Guten Morgen"-Ritual abgeguckt, was so aussieht, dass sich die beiden beim Klingeln meines Weckers am Kopfende meines Bettes platzieren. :D
Das ist prima. Rituale geben Sicherheit, weil sie verlässlich sind. Und, dass der Kater sich an der Katze orientiert gibt ihm trotz des nicht optimalen Verhältnissen vermutlich auch Sicherheit, weil die Katze eben auch immer da ist und als Orientierungshilfe nützlich sein kann.

Auf Möbelstücken gibt es eine 50/50 Chance, der er zurückweicht, dann lasse ich ihn in Ruhe
Soweit, dass er ausweicht, solltest Du es nicht kommen lassen.
Wenn er sich wehren muss (=ausweichen) verbindet er dieses letzte, unangenehme, bedrängte Gefühl mit Deinen Berührungen.
Du solltest immer darauf achten, dass es gar nicht so weit kommt, dass er ausweicht, sondern immer schon vorher von selbst aufhören oder gar nicht erst anfangen Körperkontakt aufzubauen, wenn nicht eindeutig signalisiert wird, dass dieser jetzt willkommen ist.

Außerdem spiele ich viel mit ihm - meist mit einem Lederband. Dabei kommt er immer wieder in Berührung mit mir, so dass er Körperkontakt inzwischen weitestgehend als normal empfindet. Inzwischen darf ich ihn sogar am Bauch streicheln, wenn er gerade in der Stimmung ist.
Das ist widerum sehr gut. Aber auch noch ausbaufähig. Zwecks weiterer Festigung des Selbstvertrauens zu sich würde ich dem Kater Fummelbretter anbieten und, wenn Du es Dir zutraust, auch mit ihm clickern.
Beide Beschäftigungsmethoden bringen sehr viel positives Feedback, welches der Kater selbst erzeugt.
Er lernt, dass er 1. mit seinem eigenen Handeln positive Ergebnisse erzeugen kann und 2. dass er Situationen beeinflussen kann, was dazu führt, dass er unangenehme Situationen irgendwann leichter duldsam aushalten kann.
Fummelbretter zu Beginn ganz leicht gestalten, sodass die Leckereien ganz am Rand liegen und nur angehaucht werden müssen um sie zu kriegen.
Erfolg macht Spaß. Spaß an eigens erzeugten Situationen verleiht Selbstsicherheit und Vertrauen in sich und sein Können.

Clickertraining funktioniert genauso. Nur mit noch mehr Erfolgen, die zudem mit dem Halter verknüpft werden, denn dieser belohnt erwünschtes Verhalten und wird somit in das gute Gefühl mit einbezogen.

Auch die Katze kann durch Fummelbretter und Clickertraining profitieren, denn sie kann ebenso durch selbsterzeugtes gutes Gefühl lernen sich in angespannten Momenten entspannter zu verhalten, sie wird ausgelasteter sein und den Kater möglicherweise weniger aggressiv angehen.

Clickertraining mit beiden gemeinsam (erst später!) kann zusätzlich nachhelfen das Verhältnis der beiden zu entkrampfen und zu verbessern, denn wenn beide in Anwesenheit des anderen und des Halters viele positive Momente erleben, werden die mit allen Anwesenden verknüpft.
Also ungefähr: Halter+Artgenosse+Clicker = super Gefühl

Die aktuelle Situation ist also schon eine rapide Verbesserung, auch wenn die Pipi-Problematik bleibt.
Beschränkt sich das Unsauberkeitsproblem denn derzeit auf die Momente mit Fremden oder eben euren Partnern oder besteht immernoch insbesondere KLOmobbing? Ist er noch in anderen Momenten unsauber oder nur bei Besuch?
 
Schön, dass sich die allgemeine Situation bei euch gebessert zu haben scheint.

Dennoch ein paar Anmerkungen:


Wenn Bachblüten gar keinen Effekt zu haben scheinen, kann es durchaus sein, dass nicht die richtige(n) Blüte(n) ausgewählt wurden.

Daher würde ich Dir tatsächlich doch nochmal empfehlen Dich deswegen an Ina zu wenden.
Sie ist erfahren in Bachblütenberatungen und könnte das Vorgehen objektiver einschätzen als die bekannte TÄ.


Das ist prima. Rituale geben Sicherheit, weil sie verlässlich sind. Und, dass der Kater sich an der Katze orientiert gibt ihm trotz des nicht optimalen Verhältnissen vermutlich auch Sicherheit, weil die Katze eben auch immer da ist und als Orientierungshilfe nützlich sein kann.


Soweit, dass er ausweicht, solltest Du es nicht kommen lassen.
Wenn er sich wehren muss (=ausweichen) verbindet er dieses letzte, unangenehme, bedrängte Gefühl mit Deinen Berührungen.
Du solltest immer darauf achten, dass es gar nicht so weit kommt, dass er ausweicht, sondern immer schon vorher von selbst aufhören oder gar nicht erst anfangen Körperkontakt aufzubauen, wenn nicht eindeutig signalisiert wird, dass dieser jetzt willkommen ist.


Das ist widerum sehr gut. Aber auch noch ausbaufähig. Zwecks weiterer Festigung des Selbstvertrauens zu sich würde ich dem Kater Fummelbretter anbieten und, wenn Du es Dir zutraust, auch mit ihm clickern.
Beide Beschäftigungsmethoden bringen sehr viel positives Feedback, welches der Kater selbst erzeugt.
Er lernt, dass er 1. mit seinem eigenen Handeln positive Ergebnisse erzeugen kann und 2. dass er Situationen beeinflussen kann, was dazu führt, dass er unangenehme Situationen irgendwann leichter duldsam aushalten kann.
Fummelbretter zu Beginn ganz leicht gestalten, sodass die Leckereien ganz am Rand liegen und nur angehaucht werden müssen um sie zu kriegen.
Erfolg macht Spaß. Spaß an eigens erzeugten Situationen verleiht Selbstsicherheit und Vertrauen in sich und sein Können.

Clickertraining funktioniert genauso. Nur mit noch mehr Erfolgen, die zudem mit dem Halter verknüpft werden, denn dieser belohnt erwünschtes Verhalten und wird somit in das gute Gefühl mit einbezogen.

Auch die Katze kann durch Fummelbretter und Clickertraining profitieren, denn sie kann ebenso durch selbsterzeugtes gutes Gefühl lernen sich in angespannten Momenten entspannter zu verhalten, sie wird ausgelasteter sein und den Kater möglicherweise weniger aggressiv angehen.

Clickertraining mit beiden gemeinsam (erst später!) kann zusätzlich nachhelfen das Verhältnis der beiden zu entkrampfen und zu verbessern, denn wenn beide in Anwesenheit des anderen und des Halters viele positive Momente erleben, werden die mit allen Anwesenden verknüpft.
Also ungefähr: Halter+Artgenosse+Clicker = super Gefühl


Beschränkt sich das Unsauberkeitsproblem denn derzeit auf die Momente mit Fremden oder eben euren Partnern oder besteht immernoch insbesondere KLOmobbing? Ist er noch in anderen Momenten unsauber oder nur bei Besuch?

In den letzten Tagen konnte ich es ganz gut nachvollziehen: Das Unsauberkeitsproblem beschränkt sich ausschließlich auf Besuch, abgesehen davon benutzt er das Katzenklo. Klomobbing konnte ich seit geraumer Zeit nicht mehr beobachten, was allerdings nicht viel heißen muss - was passiert wenn ich nicht da bin weiß ich leider nicht.

Danke dir erstmal für deine hilfreichen Tipps, ich lese deine Posts immer gerne - du möchtest wirklich helfen und hast das notwendige Wissen. Ich finde es toll, dass du dir hier so viel Mühe machst. :)


Das Fummelbrett ist eine schöne Idee, da werde ich mich bei nächster Gelegenheit einmal umschauen.

Was die Bachblüten betrifft, habe ich meine Erfahrung gemacht und würde es ungern noch einmal probieren. Ich war von Anfang an skeptisch, da ich trotz aufwendiger Recherche keinen wissenschaftlichen Beweis für die Wirksamkeit finden konnte und mir die Beschreibungen der Beführworter ein wenig seltsam vorkamen. Bei der Anwendung wurden meine Erwartungen bestätigt, obwohl besagte Bekannte eine recht militante Befürworterin ist.

Das ist nicht als Angriff gemeint und ich möchte auch nicht die generelle Wirkungsweise in Frage stellen - nur ich habe für MICH eine Meinung gebildet und beschlossen, dass es keinen weiteren Versuch wert ist. Ich hätte einfach kein gutes Gefühl dabei. Dann versuch ich es lieber wieder mit Zylkene, das brachte in meinem Fall sehr positive Ergebnisse. Ist vielleicht auch abhängig vom Einzelfall (Feliway hatte ebenfalls keinen Effekt).

Clickertraining klingt wirklich interessant, wobei du vermutlich Recht hast - das ist noch ein bisschen früh. Langfristig wäre es denke ich wirklich etwas für mich. Ich versuchs erstmal mit dem Fummelbrett und informier mich mal zum Thema Clickertraining :)

Viele Grüße,

Sebastian
 
Werbung:
Danke dir erstmal für deine hilfreichen Tipps, ich lese deine Posts immer gerne - du möchtest wirklich helfen und hast das notwendige Wissen. Ich finde es toll, dass du dir hier so viel Mühe machst. :)
Keine Ursache, danke!

In den letzten Tagen konnte ich es ganz gut nachvollziehen: Das Unsauberkeitsproblem beschränkt sich ausschließlich auf Besuch, abgesehen davon benutzt er das Katzenklo. Klomobbing konnte ich seit geraumer Zeit nicht mehr beobachten, was allerdings nicht viel heißen muss - was passiert wenn ich nicht da bin weiß ich leider nicht
Wie hattet ihr noch gleich das Klomanagement modifiziert? Bzw. wie ist das Klomanagement derzeit? Wieviele Klos? Offen oder Haube? Welches Streu? Welcher Standort?
Finde auf die Schnelle gerade keine Auskunft dazu.

Das Fummelbrett ist eine schöne Idee, da werde ich mich bei nächster Gelegenheit einmal umschauen
Da gibts ganz unterschiedliche Modelle. Bei Zooplus und anderen gibts mehrere in der Kategorie Beschäftigungsspielzeug - Intelligenzspielzeug - aus der "Cat Aktivity...."-Reihe (bisschen runter scrollen).

Oder, wer mag, kann auch selber bauen. Auf www.katzenfummelbrett.ch gibts jede Menge Anregungen.

Gib am Anfang auf jeden Fall ganz leichte Aufgaben, die ganz schnell und ganz einfach zu lösen sind!
Wenn schon zu Beginn nicht oft genug Erfolg erzielt wird, kann das zu Frust und weiterer Verunsicherung führen.
Mach´s leicht und gib dem Kater die Chance sich ganz allein mit dem Brett zu beschäftigen. Separiere ihn dazu also vorübergehend von der Katze.
Diese kann sich in einem anderen Zimmer zeitgleich mit einem anderen Fummelbrett beschäftigen. Da sie bisher auch keine kennt, macht aber auch ihr die Bretter am Anfang ganz einfach.

Clickertraining klingt wirklich interessant, wobei du vermutlich Recht hast - das ist noch ein bisschen früh. Langfristig wäre es denke ich wirklich etwas für mich. Ich versuchs erstmal mit dem Fummelbrett und informier mich mal zum Thema Clickertraining :)
Ich meinte nicht, dass Du mit Clickertraining warten musst, sondern, dass gemeinsames Clickertraining mit beiden Katzen erst was für später ist. Um mit mehr als einer Katze gleichzeitig trainieren zu können, muss der Trainer, also Du, schon gut Bescheid wissen und einige Übung haben, sonst kann es passieren, dass die Katzen mehr verwirrt werden, als dass das Training einen positiven Effekt hat.
Zum Aneignen des Basiswissens und zur Anschauung der Theorie in der Praxis kann ich folgendes sehr empfehlen:
Buch: Trickschule für Katzen
DVD: (anschließend) Clickertraing - mehr als Spaß für Katzen
und um keine Katze zu erschrecken, einen leicht und flüssig händelbaren, leisen Clicker

;)
 

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben