Kognitive Dysfunktion, Demenz der Katze

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Alberta

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Vor ein paar Jahren, als mein verstorbener Kater Caballito 14 Jahre alt war, bemerkte ich an ihm Veränderungen, er wurde schusselig und miaute viel, im Alltag vergaß er für ihn wichtige Rituale. Seinen Kumpel schien er auch manchmal nicht zu erkennen. Tierärztlich ließ ich ihn regelmäßig durchchecken.
Damals las ich viel zum kognitiven Dysfunktionssyndrom der Katze, fand Parallelen und las, dass es eine medikamentöse Unterstützung dazu gebe. Meine Tierärzte hier konnten mir da nicht weiter helfen, hatten keine Erfahrung damit bei Katzen und waren auch nicht sehr bemüht. Die Demenz der Katze ist bisher wenig erforscht, dabei soll jede zweite Katze über 15 davon betroffen sein.

Tommy ist jetzt 15 Jahre alt (er zog mit 14 Jahren bei mir ein) und zeigt nun auch ein paar leichte Anzeichen einer Demenz. Er wird regelmäßig tierärztlich untersucht, schon alleine wegen seiner IBD.
Der Unterschied zu Caballito ist, dass Tommy als Senior bei mir eingezogen ist und er mich samt der Wohnung erst seit einem Jahr kennt.

Hat von Euch jemand Erfahrungen mit Demenz bei der Katze?
Vielleicht auch mit medikamentöser Unterstützung?
Wie unterstützt Ihr Eure Senioren im Alltag?
 
A

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Ich selber habe keine Erfahrung, aber meine Schwester hatte zwei Katerbrüder, von denen der eine laut Tierarzt eine Demenz hatte.
Er hat wirklich den ganzen Tag lauthals miaut (fast sogar geschrien) hat die Klos und Näpfe nicht mehr gefunden und deswegen halt überall hingemacht.Ich meine mich daran zu erinnern, dass er keine Medikamente bekommen hat und immerhin fast 20 Jahre alt wurde. Er war eigentlich nur ruhig, wenn jemand bei ihm war....er wurde regelmäßig ins Klo gesetzt und die Näpfe wurden ihm hinterher getragen😕
 
Orientierung bieten z B. über Nachtlicht, antworten bei Rufen, wenn es noch gehört wird, sonst ins Gesichtsfeld treten, ggfs. begrenzen.
Ich nutze hier gerne das Gästeklo: 2 qm, Fußbodenheizung, Nachttlicht rein, Katzenklo, Wasser, Futter, Schlafplatz. Das gibt offensichtlich Sicherheit für die, die erst in hohem Alter bei mir eingezogen sind. Muss nicht durchgehend sein, aber anfangs oder nachts oder in Krisen sinnvoll.
Medikamente meist Schmerzmittel (Metacam, Onsior und Kortison). Denn oft sind es Schmerzen und nicht Orientierungsstörungen, wenn das Klo nicht gefunden wird.
Grunderkrankungen soweit bekannt behandeln. Bei Herz- und Nierengeschichten bin ich in dem Alter zurückhaltend und setze auf Lebensqualität.
Sehen und Hören ist oft schlecht, das macht es schwierig. Manchmal muss man ab einem gewissen Punkt den Freigang streichen.

Ach ja, ich führe seit vielen Jahren einen Miezensenioren- und -pflegestift. 😀
 
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Vielen Dank für Eure Beiträge!
meine Schwester hatte zwei Katerbrüder, von denen der eine laut Tierarzt eine Demenz hatte.
Er hat wirklich den ganzen Tag lauthals miaut (fast sogar geschrien) hat die Klos und Näpfe nicht mehr gefunden und deswegen halt überall hingemacht.Ich meine mich daran zu erinnern, dass er keine Medikamente bekommen hat und immerhin fast 20 Jahre alt wurde. Er war eigentlich nur ruhig, wenn jemand bei ihm war....er wurde regelmäßig ins Klo gesetzt und die Näpfe wurden ihm hinterher getragen😕
Caballito war zu seiner Demenz noch taub, er brüllte wirklich laut, das war teilweise schon recht nervenaufreibend. Aber durch kuscheln konnte ich ihn da auffangen. Sein Klo fand er glücklicherweise bis zu seinem Ende, er starb 13 Tage vor seinem 18. Geburtstag an Krebs. Nur vergaß er das Fressen, deshalb trug ich ihm auch den Futternapf hinterher.

Orientierung bieten z B. über Nachtlicht, antworten bei Rufen, wenn es noch gehört wird, sonst ins Gesichtsfeld treten, ggfs. begrenzen.
Ich nutze hier gerne das Gästeklo: 2 qm, Fußbodenheizung, Nachttlicht rein, Katzenklo, Wasser, Futter, Schlafplatz. Das gibt offensichtlich Sicherheit für die, die erst in hohem Alter bei mir eingezogen sind. Muss nicht durchgehend sein, aber anfangs oder nachts oder in Krisen sinnvoll.
Medikamente meist Schmerzmittel (Metacam, Onsior und Kortison). Denn oft sind es Schmerzen und nicht Orientierungsstörungen, wenn das Klo nicht gefunden wird.
Grunderkrankungen soweit bekannt behandeln. Bei Herz- und Nierengeschichten bin ich in dem Alter zurückhaltend und setze auf Lebensqualität.
Sehen und Hören ist oft schlecht, das macht es schwierig. Manchmal muss man ab einem gewissen Punkt den Freigang streichen.
So wie Du es machst, hatte ich bei Caballito auch umgesetzt mit Nachtlicht, Antwort auf Rufen und Schmerzmedikation. Der Bursche hatte zu seiner Taubheit auch noch Artrose. Er fand seine Klos immer noch, konnte aber nur im Stehen pinkeln.

Tommy hat hier eine Katzenklappe, die ca. 1,5m von der Balkontür entfernt durch die Wand geht. Er nutzt sie gerne, findet aber manchmal den Weg nicht zurück ins Haus und steht dann klagend vor der Balkontür (auch wenn er mich nicht sieht). Dann rufe ich ihn durch die Katzenklappe und er klettert zügig durch. Die Klappe an sich habe ich mit einem Gurt hoch gebunden, sie steht immer auf.
Die Nachtlichter biete ich ihm auch an.
Auf sein Rufen antworte ich ebenso, dann steht er meist im Flur oder im Bad und wirkt etwas irritiert.

Ach ja, ich führe seit vielen Jahren einen Miezensenioren- und -pflegestift.
Das finde ich prima!
Meine ersten Katzen in diesem Jahrtausend waren mit geschätzten 6-8 Jahren noch richtig junge Hüpfer. Nach dem Tod meiner Senioren-Kater (zuerst Matou und 1 1/2 Jahre später Caballito) kamen nur noch Senioren für mich in Frage und da entdeckte ich im Tierheim den 14jährigen Tommy mit diversen Verdachtsdiagnosen, die sich teilweise bestätigt haben.

Nun kommt die Demenz, aber das schaffen wir auch.
Gelesen habe ich von Propentofyllin auch für Katzen: "Propentofyllin verbessert die kognitiven Fähigkeiten beim alternden Tier" Quelle: https://www.wdt.de/media/1813/rz_news_sonderdruck_propentofyllin-web.pdf
Das werde ich spätestens im August mit der TÄin besprechen, da muss Tommy wieder zum Herzultraschall.
 
Ich habe noch keine Erfahrung mit Katzensenioren. Bei älteren Menschen hilft oft Gingko die Durchblutung im Gehirn zu verbessern. Kann Gingko auch bei Katzen eingesetzt werden?
 
Weder für Pentofyllin noch für Gingko gibt es belastbare Studien beim Menschen.
Memantine hat ein vielleicht.
Die Cholinesterasehemmer haben auch nicht gehalten, was sie versprochen haben.

Ob bei Katzen mit einer dieser Substanzen ein Blumentopf zu gewinnen ist, wage ich zu bezweifeln.
 
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Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einer homöopathischen Therapie bei Demenz.
Dafür habe ich eine Mischung von meiner Tierärztin erhalten. Da war unter anderem Ginkgo dabei aber auch etliche andere Mittel.
Ein mit Homöopathie erfahrener Tierarzt kann die passenden Mittel finden.
Unter anderem die Firma Heel bietet da einige passende Mittel an. Man kann sich auch dort beraten lassen.
Ja, ich weiß, Homöopathie ist nicht jedermanns Sache.
Und man muß nicht daran glauben.
Aber einen Versuch ist es sicher oft wert.
 
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