Können Katzen nun auf pflanzliche Inhaltsstoffe im Katzenfutter verzichten oder nicht

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Hallo,

wir hatten gestern mal wieder im Bekanntenkreis eine elend lange Diskussion,

da ich darüber im Forum nicht explizit etwas gefunden habe, frage ich jetzt einfach mal dummdusselig nach.

Ich war bisher immer der Meinung, Katzen könnten auf pflanzliche Bestandteile in der Nahrung komplett verzichten.
(Dabei geht es NICHT um das Billigzeug, dass in Whiskas-Dosen verschrotet wird, damit die Gewinnspanne wächst - das ist nämlich garantiert weglassbar.)

Allerdings kam das Argument, Katzen würden ja auch die Mägen der Mäuse und darin verdaute Pflanzenbestandteile fressen, bräuchten also doch zumindest geringfügig pflanzliche Nahrung. Klar, die ist schon vorverdaut.

Kann ich nun davon ausgehen, dass auch bei reinen Stubentigern das, was im fertigen Nassfutter schon an "Mägen" drin ist, für die Ernährung ausreicht oder... wie mach ich denn das am besten?

Ich weiß ja, barfen wäre am besten. Aber mir fehlt im Moment die Zeit dazu, damit anzufangen, also füttere ich lieber hochwertiges Nassfutter.

VG
 
A

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Reine fleischfütterung wäre jetzt, würde ich sagen, auch nicht gesund. Gemüse ist ja auch pflanzlich, und irgendwo müssen die katzen ja einen gewissen vitaminanteil haben, der nur in pflanzlichem steckt. nur der pflanzliche anteil soll halt so gering wie möglich gehalten werden, weil sich der organismus der katze auf tierische proteine eingestellt hat und diese auch zum größten teil beziehen muss. das richtige verhältnis macht es aus
 
Reine fleischfütterung wäre jetzt, würde ich sagen, auch nicht gesund. Gemüse ist ja auch pflanzlich, und irgendwo müssen die katzen ja einen gewissen vitaminanteil haben, der nur in pflanzlichem steckt.
Das stimmt einfach nicht.
Beim Barfen wird ein kleiner Anteil Gemüse dazugegeben, aber nur als Ballaststoff. Der Vitamin- und sonstige Nährstoffanteil darin bleibt bei der Berechnung völlig unberücksichtigt, für die Versorgung mit Nährstoffen sind ausschließlich Fleisch, Innereien und Supplemente zuständig.
Einzig Vitamin E scheint man nicht über tierische Produkte reinzubekommen, da werden Weizenkeimöl oder halt vorproduzierte Vitamintropfen verwendet - aber in Nassfutter wird das ja zugesetzt, darum muss man sich also bei Nassfütterung auch nicht kümmern.

Katzen sind so ziemlich die spezialisiertesten Fleischfresser auf diesem Planeten. Wenn sie unbedingt auf pflanzliche Nährstoffe angewiesen wären, dann würden sie auch in freier Natur Pflanzen fressen - denn auf den Mageninhalt der Beute kann man sich ja nicht unbedingt verlassen.
Das tun sie aber nicht, bis auf den gelegentlichen Grashalm, und ich hab noch kein Katzenfutter gesehen, das Gras enthält.
Es ist vielmehr umgekehrt: Katzen können viele pflanzliche Nährstoffe überhaupt nicht verwerten, die anderen, weniger spezialisierten Fleischfressern (oder gar Allesfressern) keine Probleme machen. Beispiel Vitamin A - Menschen und Hunde können pflanzliches Beta-Carotin im Körper in Vitamin A umwandeln, Katzen sind dazu nicht fähig, die brauchen fertiges Vitamin A aus einer tierischen Quelle. Genauso beim Taurin, deshalb haben Katzen so einen hohen Taurinbedarf.

Ballaststoffe bei natürlicher Beute sind vor allem Fell und andere unverdauliche Körperteile. Weil man bei ordentlicher Nassfütterung oder Barf natürlich kein Fell im Futter hat, gibt man stattdessen halt irgendwas mit Pflanzenfasern. Inwieweit die Katze darauf angewiesen ist, muss man ausprobieren - ich denke, es gibt Katzen, die kommen auch ganz ohne aus. Aber das sieht man ja sehr schnell an der Kotkonsistenz. Nährstoffmangel bekommen sie durch eine komplett pflanzenfreie Ernährung jedenfalls nicht.
 
Ich hatte das auch so gelesen wie Nonsequitur. Ich bin unter Umständen bald in einer Situation, wo ich nem alten "Nur - typische - Hofkatzen"-Kenner erklären muss, wie heutzutage Katzen gefüttert werden.

Von daher war mir das, wo es in der Diskussion schon aufgekommen war, unheimlich wichtig.

Also, vielen Dank für euere Antworten, ihr habt mir sehr geholfen.
 
Mein Kater kanns offensichtlich nicht. Er kam heute morgen freudestrahlend zu mir auf die Couch gehopst mit einem Paprikastrunk im Maul, den er aus dem ehemals verschlossenen Biomüll gemopst hat. Ich war total baff und er hat angefangen gezielt das Fruchtfleisch abzunagen :D
 
Hihi :D
Unsere Nachbarskatze ist total verrückt nach Papaya und Mango ... sie hat ein paar Jahre in Brasilien gelebt, bevor sie mit ihrer deutschen Familie wieder hierher rückgesiedelt ist, vielleicht hat das was damit zu tun :confused:
 
Mein Sternenkaterchen fraß für sein Leben gern Melonen :confused::confused:. Woher das kam... keine Ahnung :D

Aber wenn sie das freiwillig tun, ist das was anderes, als wenn unverantwortliche Futterhersteller Biomüll ins Futter packen...
So ist es einfach nur lustig.
 
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Ich hab hier jedenfalls einen ganz traditionellen Kater, der von dem neumodischen Zeug überhaupt nix hält. :D
Er frisst absolut alles, wo Fleisch, Ei oder Milch drin ist, aber auch nur das. Gemüse etc. im Katzenfutter frisst er klaglos mit, aber wenn man's ihm pur hinhält, interessiert er sich überhaupt nicht dafür. Und er unterscheidet sogar zwischen Kuchen (wird angeknabbert) und Brot (wird ignoriert).
 
Noch ergänzend zu Nonsequiturs Posting:

Für uns ist ja Gemüse bzw. Obst aufgrund der Zufuhr von Vitamin C so wichtig. Dieses können die Katzen jedoch selbst in ihrer Leber synthetisieren.

Ein weiteres Vitamin, wäre das Vitamin D. Dies ist im Alleinfuttermittel ausreichend vorhanden und zugleich können es Katzen im Sonnenlicht selbst bilden (Vorteil für Freilauf oder Balkonkatzen).

Vitamin E muss hingegen zugeführt werden. Überwiegend ist dies in Nüssen und Getreide zu finden. Aber auch in tiersichen Produkten wie Eier, Butter, Leber und Fisch.

Außerdem können Katzen auch Taurin synthetisieren, jedoch in zu geringen Mengen. Dadurch muss es durch die Nahrung zusätzlich aufgenommen werden.
 
  • #10
  • #11
Für uns ist ja Gemüse bzw. Obst aufgrund der Zufuhr von Vitamin C so wichtig.
Im Grunde ist nichtmal das wirklich richtig ;)

Würden Menschen tierische Beutetiere (Fisch sollte dann dabei sein) roh und mit allem drum und dran: Fett, Organen, Blut ... verputzen, dann könnten auch sie ganz alleine davon leben. Könnten nicht nur - es gibt Volksgruppen, die das jahrtausendelang erfolgreich taten. Die Ureinwohner arktischer Gebiete, die Inuit. Daher kam auch die Bezeichnung "Eskimo", was ein abfällig gemeintes Wort mit der Bedeutung "Rohfleischfresser" ist/war. (wobei ich auch beim Menschen nix abfälliges daran erkennen kann, wenn er denn Rohfleisch futtert - ich liebe Tatar, Carpaccio etc. :p ) Die kamen auf diese Art ganz ohne Obst und Gemüse aus. In rohem Tier ist alles drin.

Fleisch + Fleischnebenprodukte sind das einzige Lebensmittel, von dem auch Menschen ausschließlich (über-)leben können. Fleisch hat massenhaft auch Vitamin C. Ansonsten muss man alles irgendwie mit anderen Lebensmitteln ergänzen, um keine Mangelernährung zu riskieren. Bei Fleisch nicht. Voraussetzung: alles mitessen und ROH.

Um auf die Katzen zurückzukommen: ich bin überzeugt, dass pflanzliche, fellige, fedrige u. ä. Bestandteile bei ihnen nur zum "innerlich durchputzen" benötigt werden. Aber das eben doch.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Ich habe aber das Problem, dass ich nicht so auf rohe Organe stehe. Das gibt immer so ne Sauerei. ;)
Da bleib ich lieber beim Ergänzungsfutter Gemüse/Obst.

Aber ich glaube Eskimos hätten auch Probleme beim Gemüseanbau und bei denen fällt man auch nicht tot um, wenn man rohes Fleisch ist (womit ich bei unserem Fleisch aus den Lebensmittelbetrieben über kurz oder lang rechnen würde).

Aber um zum Thema zurück zu kommen:
Also meiner Meinung nach haben pflanzlichen Nahrungsmittel bei Katzen den einzigen Sinn in der Ballaststoffzufuhr.
In der freien Natur beträgt der Anteil ca. 5%. Funktionen der Ballaststoffe sind u.a.:
- Bindung von Giften und anderen schädlichen Substanzen, die mit der Nahrung in den Darm gelangen und Förderung deren Ausscheidung
- Regulierung von Blutfett- und Blutzuckerwerten
- Nährboden für positive Darmbakterien und sind dadurch mitverantwortlich für eine gesunde Darmflora.
- Beschleunigung der Darmpassage

Also, so lange die Katze keine Verstopfung, oder allgemeine Darmprobleme hat, würde ich bei der Fütterung von NaFu nicht all zu viel Gedanken an Pflanzen verschwenden. ;)
 
  • #13
Pflanzliche Inhaltsstoffe...dazu zählt dann doch auch Getreide oder?
Mich macht es im Moemtn nämlich total verrückt, dass hier quasi als mantra wiederholt wird "Kein Getreide, Kein Zucker!" und nun stelle ich fest, die "guten" Marken, wie Macs, werben sogar mit Reis als Inhaltsstoff :oha:

Reis ist Getreide, Getreide ist schlecht, in Macs ist Getreide enthalten, Macs ist gut. Häää? Ich verstehs nicht....Bitte um Klärung von den Futterexperten!
 
  • #14
Gwions Worte ;) Dieses "Kein Getreide, kein Zucker"-Mantra ist, zumindest was den Getreideanteil angeht, zu vereinfachend.
Vielleicht könnte man sagen, "kein undefiniertes Getreide". Im Supermarktfutter ist nämlich meistens nur "Getreide" deklariert, nix Näheres über Art und Menge. Und das sagt nix Gutes über die Qualität aus - es klingt nach "irgendein Abfall, der halt grad übrig war", genauso wie "Fette und Öle" übrigens.
Was den Reis angeht: Weizen und Mais sind für Katzen etwas schlechter verwertbar als Reis, und sie lösen anscheinend eher Allergien aus (wegen Gluteneiweiß?). Aber Reisallergien und -unverträglichkeiten sind auch nix Unbekanntes.

Und ja, einige hier füttern tatsächlich kein Mac's oder Grau - bzw. nur die reisfreien Sorten davon, die gibt's ja auch -, weil sie Getreide im Futter grundsätzlich ablehnen.

Ich selber richte mich da nach der Definitions- und der 5%-Regel, kaufe also getreidehaltiges Futter, wenn
- die Getreideart genau definiert ist (und dann eher Reis als Weizen)
- und der Getreideanteil genau angegeben ist und (zusammen mit den anderen pflanzlichen Zutaten, falls vorhanden) nicht höher als 5% ist.

"Pflanzliche Nebenerzeugnisse" kommen mir dagegen überhaupt nicht ins Futter, denn das ist dann wirklich Abfall. Oder irgendwas Verdauungsregulierendes, was da gar nicht rein müsste, wenn die anderen Zutaten besser wären.
 
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  • #15
Man sollte sich mal überlegen was ne Maus Draußen in der Natur frisst und dann grübelen was Katze dann isst, wenn sie diese Maus fängt :cool:

Somit ist nur logisch was Katze gut tut :D :D
 
  • #16
Gibt es denn ein Katzenfutter mit 3% vorfermentierten Gräsern auf dem Markt? ;)
Getreide kriegen die Mäuse bei uns im Wohngebiet nicht wirklich zu futtern ... außer sie knacken irgendwo einen Küchenschrank.
 
  • #17
Naja, ne Maus könnte auch Grassamen knabbern , lieben meine Renner total, denn die sammel ich ihnen gerne ;)
 
  • #18
Man sollte sich mal überlegen was ne Maus Draußen in der Natur frisst und dann grübelen was Katze dann isst, wenn sie diese Maus fängt :cool:

Somit ist nur logisch was Katze gut tut :D :D

Gefühlsmäßig gebe ich Dir ja recht, aber wenn mal drüber nachdenkt....

Ich habe aber auch noch nie gehört, das eine Katze ein Rind gerissen hat....

Auf den Futterdosen steht ja z.B. pflanzliche Nebenerzeugnisse und das kann alles sein.
Bei Grau steht z.B. bei den Sorten mit Reis Getreide (davon 4 % Reis) und was ist dann der Rest? Das kann doch alles sein. Getreide ist ja ein weites Gebiet.

Ich finde es echt schwierig! Denn ich mache hier wegen Futtermittelunverträglichkeit eine Ausschlußdiät und befasse mich momentan mit den Zusammensetzungen. :rolleyes: Ätzend!!

Ich bin zwar noch nicht bei den Kohlenhydraten, aber man kann ja schonmal gucken......
 
  • #19
Ich finde es echt schwierig! Denn ich mache hier wegen Futtermittelunverträglichkeit eine Ausschlußdiät und befasse mich momentan mit den Zusammensetzungen. :rolleyes: Ätzend!!

Ich bin zwar noch nicht bei den Kohlenhydraten, aber man kann ja schonmal gucken......

Ohwei, das ist tatsächlich ätzend. Mir reicht das Maß schon dicke, mit dem ich mich damit befasst hab.
Und das war garantiert nicht so grundlegend.

Also, dazu äh... herzlichen Glühstrumpf. :oops:

Die ganze Debatte mit Getreide oder nicht ist schon schwierig. Aber wenn man dann halt so gar nicht sagen kann, was nun drin ist, weil da steht "pflanzliche Nebenerzeugnisse" oder so ein Krampf, würde ich auch die Finger von lassen. *grusel*
 
  • #20
tja, ich Barfe hier schon einige Jahre, auch wegen meinen Aslan , aber ohne Kalkulationen usw ...

Bin "Instinkt Barfer" und da packe ich Tomate, Salat, Gras ,Fett, Eierschale oder Ähnliches völlig Willkürlich ins Fleisch - Menue ;)

Verfüttere auch OFT ganze Küken & Mäuse ;)
 

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