Kitten mit E.Coli und Clostridien - was tun?

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LakritzNase

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Hallo zusammen 😊
Wie bereits im Titel zu lesen, wurden bei Manni und Rudi E. Coli und Clostridien nachgewiesen.
Grund für das Kotprofil war Rudi's Durchfall.

Ich habe etliche Threads zu dem Thema bereits durchgelesen und auch einige hilfreiche Tipps mitnehmen können. Allerdings bin ich mir unsicher, ob man einige Vorgehensweisen problemlos auch auf Kitten übertragen kann.

Ich stelle zunächst mal den Befund ein:

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42121217kr.jpg


Empfehlung der Praxis:

1.) Laut Antibiogramm kommen 2 Antibiotika in Frage. Diese können aber bei so jungen Tieren laut Praxis Knorpelschäden verursachen 😱

2.) Darmaufbaukur (empfohlen wurde Bactisel) in Verbindung mit Futterumstellung. Hier nur eine Proteinquelle und eine Kohlenhydratquelle (wie auch im Befund).

Wir haben nun mit dem Darmaufbau begonnen.
Selbst gegartes Huhn mit Möhre grenzte an einen kulinarischen Mordanschlag 🙄, deshalb bekommen die Zwerge nun die pur-Sorten Huhn vom normalen Nassfutter. Ich mixe hier allerdings die Marken, weil ich panische Angst vor Mangelerscheinungen habe.
Morgens gibt es das Bactisel, abends Flohsamenschalenpulver.

Da ich mich auf dem ganzen Gebiet trotz Leserei immer noch etwas unsicher fühle, wäre ich dankbar für weitere Tipps und Erfahrungen.

- Kann ich das mit dem Nassfutter so weiter füttern? Und gibt es da nicht auf lange Sicht Mangelerscheinungen?

- Mache ich irgendwas falsch oder habe was vergessen?

- Von der Praxis wurde 14 Tage Darmaufbau empfohlen, was mit Sicherheit zu wenig ist. Aber wie lange sollte ich den Darmaufbau machen, bis dann mal was anderes folgt? Sprich, irgendwann macht es doch sicher Sinn, nochmal ein Kotprofil anzufordern, oder? Oder muss ich den Darmaufbau so lange machen, bis die Zwerge alt genug für's Antibiotikum sind?

Ihr seht, ich bin etwas überfragt. Bei älteren Katzen würde ich mir bezüglich Mangelerscheinungen und Antibiotikum nicht so große Gedanken machen, aber Manni und Rudi sind eben noch so klein und ich möchte nichts falsch machen.

Bislang hat sich am Durchfall übrigens nichts geändert.
 
A

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Mein einer Kater hatte auch schon seit langem immer wieder sehr matschigen Kot bei Dosenfutter. Gab es nur Barf, war alles perfekt, je mehr Nassfutter gefüttert wurde, desto matschiger würde es. Nur Dose ging gar nicht.
Ich hatte daraufhin im Laufe der Zeit immer mal wieder ein Kotprofil über Laboklin anfertigen lassen. Behandlung auch mal mit Antibiotikum, aber wirklich gebracht hat es nichts.

Beim letzten Mal habe ich daraufhin zusätzlich zum großen Kotprofil eine sogenannte "Dysbiose-Analyse" machen lassen. Dabei wird per PCR die genaue Bakterienzusammensetzung im Darm untersucht und vom Labor sowohl allgemeine als auch individuelle Behandlungsempfehlungen gegeben (siehe auch Befund im Thema dazu hier im Forum).

Dort heißt es jedenfalls u.a. "adsorbierende Therapeutika wie Huminsäuren, Zeolithe oder Flohsamenschalen sowie Prä- und Probiotika mindestens 6 Wochen einsetzen, gerne länger.
Zur Vorbeugung von Rezidiven sollte alle 2 Monate für ca. 14 Tage ein Probiotikum kurweise gegeben werden."

14 Tage - wie von deiner Praxis empfohlen - sind mit Sicherheit zu wenig. In Pfotenseeles Thema hier im Forum ist sogar die Rede von mehreren Monaten am Stück. Ich habe das tatsächlich auch über mehrere Monate mit Flohsamenschalen und Probiotikum durchgezogen und aktuell ist der Kot so gut wie noch nie. Selbst bei größeren Mengen Dosenfutter ist er vernünftig geformt. Hoffe, das hält an. 🤞 Aktuell habe ich das Probiotikum abgesetzt.
 
Mein einer Kater hatte auch schon seit langem immer wieder sehr matschigen Kot bei Dosenfutter. Gab es nur Barf, war alles perfekt, je mehr Nassfutter gefüttert wurde, desto matschiger würde es. Nur Dose ging gar nicht.
Ich hatte daraufhin im Laufe der Zeit immer mal wieder ein Kotprofil über Laboklin anfertigen lassen. Behandlung auch mal mit Antibiotikum, aber wirklich gebracht hat es nichts.

Beim letzten Mal habe ich daraufhin zusätzlich zum großen Kotprofil eine sogenannte "Dysbiose-Analyse" machen lassen. Dabei wird per PCR die genaue Bakterienzusammensetzung im Darm untersucht und vom Labor sowohl allgemeine als auch individuelle Behandlungsempfehlungen gegeben (siehe auch Befund im Thema dazu hier im Forum).

Dort heißt es jedenfalls u.a. "adsorbierende Therapeutika wie Huminsäuren, Zeolithe oder Flohsamenschalen sowie Prä- und Probiotika mindestens 6 Wochen einsetzen, gerne länger.
Zur Vorbeugung von Rezidiven sollte alle 2 Monate für ca. 14 Tage ein Probiotikum kurweise gegeben werden."

14 Tage - wie von deiner Praxis empfohlen - sind mit Sicherheit zu wenig. In Pfotenseeles Thema hier im Forum ist sogar die Rede von mehreren Monaten am Stück. Ich habe das tatsächlich auch über mehrere Monate mit Flohsamenschalen und Probiotikum durchgezogen und aktuell ist der Kot so gut wie noch nie. Selbst bei größeren Mengen Dosenfutter ist er vernünftig geformt. Hoffe, das hält an. 🤞 Aktuell habe ich das Probiotikum abgesetzt.

Vielen Dank für deine Antwort.
Ich hab mich auch ziemlich geärgert, dass keine Dysbiose-Analyse gemacht wurde, zumal ich mehrfach gesagt hatte, dass ich gern das Premium-deluxe-Paket mit allem drum und dran hätte. Nunja - doof jetzt, weil ich natürlich nicht gezielt Probiotika geben kann.
Von der Dysbiose-Analyse hatte ich auch leider in Pfotenseele's Thema erst nach Abgabe der Kotprobe gelesen.
Na dafür haben sie dann aber auf für mich überflüssige Dinge wie Corona getestet...

Barfen trau ich mir allerdings nicht zu. Dazu müsste ich mich auf jeden Fall erst mal wochenlang anständig auseinandersetzen. Gerade bei Kitten ist das ja ne heikle Sache 🙈

Wäre es dann jetzt wohl ratsam, direkt nochmal ein Kotprofil mit Dysbiose-Analyse anzufordern?
 
Man kann die Dysbiose-Analyse meines Wissens nach unabhängig vom normalen Kotprofil anfordern. Wenn dein TA das vergessen hat, könntest du also problemlos nochmals 3 Tage 💩💩💩 sammeln und nur eine Dysbiose-Analyse nachtesten lassen. Übrigens Vorsicht, es gibt zwei Dysbiose Tests bei Laboklin - Dysbiose-Analyse und Dysbiose-Profil.

Du kannst ja mal unter Hilfe, wir haben eine Dysbiose schauen, wie so eine Dysbiose-Analyse von Laboklin aussieht und ob dir das was nützen würde. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand sowas schonmal hier im Forum gepostet hatte (anders als normale Kotprofile), habe daher keinen Vergleich, wie individuell die "individuellen Therapieempfehlungen" tatsächlich sind oder ob das mehr oder weniger Standard-Texte sind.

Was halt für mich interessant war, war die Tatsache, dass bei den Therapieempfehlungen auf ein "Multispezies-Probiotikum mit Enterokokken, Laktobazillen und Bifidobakterien" hingewiesen wurde. Beim TA wird dagegen oft nur ein Probiotikum mit einer Bakterienkultur (Enterococcus faecium) verordnet, z.B. FloraComplex, Bactisel oder auch Symbio Pet. Auch @Kayalina empfiehlt öfter hier im Forum ein Präparat mit mehreren Stämmen (Sivomixx; wobei hier gar keine Enterokokken enthalten zu sein scheinen).

Ich habe den Eindruck, DIE eine, richtige Behandlungsmethode und DAS eine Mittel gibt es nicht. Viel geht über probieren, beobachten, Stellschräubchen drehen und weiter probieren. 😇
 
Beim TA wird dagegen oft nur ein Probiotikum mit einer Bakterienkultur (Enterococcus faecium) verordnet, z.B. FloraComplex, Bactisel oder auch Symbio Pet
Das kommt vor allem daher, dass in der EU eigentlich nur zwei Bakterienstämme für Tiere zugelassen sind und man beim TA eben speziell für Tiere zugelassene Präparate kaufen kann.

Auch @Kayalina empfiehlt öfter hier im Forum ein Präparat mit mehreren Stämmen (Sivomixx; wobei hier gar keine Enterokokken enthalten zu sein scheinen).
Ich habe mich zu Beginn des Jahres, als meine Katze eine Dysbiose hatte, in das Thema eingearbeitet und viele Studien dazu gelesen. Ich habe nach einem wissenschaftlichen Ansatz gesucht und keine Nachweise (Signifikantes Ergebnis im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, usw., nicht nur Erfahrungsberichte) für den oftmals von Tierheilpraktikern und Co angenommen Wirkungsmechanismus: X fehlt in der Darmflora --> Ergänzung von X --> Anteil an X in der Darmflora hinterher nachhaltig höher, gefunden. Wohl aber sehr viel Forschung aus den USA zum Einsatz von Probiotika bei Erkrankungen des Verdauungstraktes bei Hund und Katzen, unter anderem auch bei Dysbiosen. Die Quintessenz daraus war, dass es eine Wirkung gibt, diese aber anders funktioniert und erfolgsentscheidend eine hohe Anzahl an verschiedenen Bakterienstämmen und eine ausreichende Dosierung ist. Und es sollten nur Probiotika eingesetzt werden, zu denen auch klinische Daten vorliegen (auch um die Qualität zu gewährleisten).
Ein bisschen genauer hatte ich dazu woanders schon mal geschrieben, ich zitiere mich daher mal selbst:

Ich gebe mal wieder, was ich einem Webinar von ihm (Anmerkung: gemeint ist hier J. Suchodolski) als "Startpunkt" im Bezug auf Dysbiosen und Probiotika entnommen habe (stark vereinfacht und verkürzt natürlich):

Er sagt, dass die nachhaltige Veränderung des Darmmikrobioms damit nicht möglich ist bzw. in Studien nicht nachgewiesen werden konnte. Probiotika haben aber trotzdem einen Effekt, denn das Hauptproblem bei chronischem Durchfall und Dysbiosen sind die an die Mukosa (=Darmschleimhaut) anheftenden Bakterien. Da sitzen dann bei Dysbiosen die "schlechten" bzw. toxinbildenden Bakterien. Und da können Probiotika tatsächlich helfen, indem sie je nach Stamm z.B. ebenfalls dort andocken und somit die schlechten Bakterien verdrängen bzw. weniger Platz lassen. Dazu gehen Dysbiose und Entzündung oft Hand in Hand und verstärken sich gegenseitig, was dann natürlich alles noch schlimmer macht.
Der Effekt ist recht schnell nach Beginn der Gabe nachzuweisen (1-2 Tage), hört aber auch sehr schnell nach Beendigung der Gabe (ebenfalls 1-2 Tage) wieder auf. Das reicht in vielen Fällen aber trotzdem, weil damit die übermäßige Vermehrung der toxinbildenden Bakterien verhindert wird. Wenn man aber einen richtig nachhaltigen Effekt haben möchte, dann muss man die auch dauerhaft geben. Um den vorhin geschilderten Effekt des Anhaftens an die Mukosa zu erhalten muss die Dosierung und Qualität passen, ebenso haben die Stämme unterschiedliche Wirkungen.

Es gibt recht wenig Studien dazu, ab welcher Menge man bei Katzen eine sichere Kolonisation der Bakterienstämme erreicht, für Hunde gibt es das (da bewegt man sich im Bereich um die 50 bis 500 Milliarden KBE pro Tag, Weese et al. 2002). Und da sind die für Hunde und Katzen erhältlichen Probiotika eigentlich alle unterdosiert, weshalb häufig auf Präparate aus der Humanmedizin zurückgegriffen wird. Dazu kommt, dass für Hunde und Katzen in der EU nur zwei Bakterienstämme zugelassen sind.


Dazu passt auch:
Was halt für mich interessant war, war die Tatsache, dass bei den Therapieempfehlungen auf ein "Multispezies-Probiotikum mit Enterokokken, Laktobazillen und Bifidobakterien" hingewiesen wurde.
Auf die Dosierung wurde ja auch verwiesen. Allerdings ist dann die Produktempfehlung interessant, die ist zwar wesentlich besser dosiert als viele andere Präparate (u.a. die, die du auch aufgezählt hast), aber eben immer noch wesentlich weniger als bei den Humanpräparaten und auch weniger als das, was in Studien an Hunden und Katzen ausprobiert wurde.

Unsere Dysbiose-Analyse war auch von Laboklin, sah damals aber noch etwas anders aus. Die Therapieempfehlung war etwas anders, im Prinzip sind das aber dennoch Standardtexte bzw. Textbausteine. Diese separat anzufordern ist kein Problem. Das Dysbiose-Profil kostet mehr als das Doppelte, ich habe damals nur die Analyse machen lassen. Calprotectin hatten sie (aus welchen Gründen auch immer) aber auch gemacht, das ist allerdings normalerweise nicht in der Analyse dabei (und auch nicht notwendig, die Relevanz ist auch umstritten).
 
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Man kann die Dysbiose-Analyse meines Wissens nach unabhängig vom normalen Kotprofil anfordern. Wenn dein TA das vergessen hat, könntest du also problemlos nochmals 3 Tage 💩💩💩 sammeln und nur eine Dysbiose-Analyse nachtesten lassen. Übrigens Vorsicht, es gibt zwei Dysbiose Tests bei Laboklin - Dysbiose-Analyse und Dysbiose-Profil.

Du kannst ja mal unter Hilfe, wir haben eine Dysbiose schauen, wie so eine Dysbiose-Analyse von Laboklin aussieht und ob dir das was nützen würde. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand sowas schonmal hier im Forum gepostet hatte (anders als normale Kotprofile), habe daher keinen Vergleich, wie individuell die "individuellen Therapieempfehlungen" tatsächlich sind oder ob das mehr oder weniger Standard-Texte sind.

Was halt für mich interessant war, war die Tatsache, dass bei den Therapieempfehlungen auf ein "Multispezies-Probiotikum mit Enterokokken, Laktobazillen und Bifidobakterien" hingewiesen wurde. Beim TA wird dagegen oft nur ein Probiotikum mit einer Bakterienkultur (Enterococcus faecium) verordnet, z.B. FloraComplex, Bactisel oder auch Symbio Pet. Auch @Kayalina empfiehlt öfter hier im Forum ein Präparat mit mehreren Stämmen (Sivomixx; wobei hier gar keine Enterokokken enthalten zu sein scheinen).

Ich habe den Eindruck, DIE eine, richtige Behandlungsmethode und DAS eine Mittel gibt es nicht. Viel geht über probieren, beobachten, Stellschräubchen drehen und weiter probieren. 😇
Vielen Dank für den Link, den kannte ich noch nicht. Da werde ich mich mal durchwühlen 🙂


Das kommt vor allem daher, dass in der EU eigentlich nur zwei Bakterienstämme für Tiere zugelassen sind und man beim TA eben speziell für Tiere zugelassene Präparate kaufen kann.


Ich habe mich zu Beginn des Jahres, als meine Katze eine Dysbiose hatte, in das Thema eingearbeitet und viele Studien dazu gelesen. Ich habe nach einem wissenschaftlichen Ansatz gesucht und keine Nachweise (Signifikantes Ergebnis im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, usw., nicht nur Erfahrungsberichte) für den oftmals von Tierheilpraktikern und Co angenommen Wirkungsmechanismus: X fehlt in der Darmflora --> Ergänzung von X --> Anteil an X in der Darmflora hinterher nachhaltig höher, gefunden. Wohl aber sehr viel Forschung aus den USA zum Einsatz von Probiotika bei Erkrankungen des Verdauungstraktes bei Hund und Katzen, unter anderem auch bei Dysbiosen. Die Quintessenz daraus war, dass es eine Wirkung gibt, diese aber anders funktioniert und erfolgsentscheidend eine hohe Anzahl an verschiedenen Bakterienstämmen und eine ausreichende Dosierung ist. Und es sollten nur Probiotika eingesetzt werden, zu denen auch klinische Daten vorliegen (auch um die Qualität zu gewährleisten).
Ein bisschen genauer hatte ich dazu woanders schon mal geschrieben, ich zitiere mich daher mal selbst:




Dazu passt auch:

Auf die Dosierung wurde ja auch verwiesen. Allerdings ist dann die Produktempfehlung interessant, die ist zwar wesentlich besser dosiert als viele andere Präparate (u.a. die, die du auch aufgezählt hast), aber eben immer noch wesentlich weniger als bei den Humanpräparaten und auch weniger als das, was in Studien an Hunden und Katzen ausprobiert wurde.

Unsere Dysbiose-Analyse war auch von Laboklin, sah damals aber noch etwas anders aus. Die Therapieempfehlung war etwas anders, im Prinzip sind das aber dennoch Standardtexte bzw. Textbausteine. Diese separat anzufordern ist kein Problem. Das Dysbiose-Profil kostet mehr als das Doppelte, ich habe damals nur die Analyse machen lassen. Calprotectin hatten sie (aus welchen Gründen auch immer) aber auch gemacht, das ist allerdings normalerweise nicht in der Analyse dabei (und auch nicht notwendig, die Relevanz ist auch umstritten).
Wow, tausend Dank für deine riesen Mühe, die du dir mit deiner ausführlichen Antwort gemacht hast 😘!
Dann werde ich wohl nochmal 💩 sammeln und für eine Dysbiose-Analyse einschicken.
Rudi tut mir im Moment besonders leid. Wenn er seinen Durchfall hat und dann aus dem Klo hüpft, verteilt er meistens noch was davon auf dem Boden. Das sauber putzen, geschenkt. Aber ich hab das Gefühl, dass er sich damit auch unwohl fühlt, weil er eben nicht so reinlich sein kann, wie er gerne würde 😕

Müsste der Kot eigentlich mit passenden Probiotika etc. fester werden? Meine Frage rührt daher, weil ich gerade grüble, ob wir überhaupt ne Chance haben, die Colis und Clostridien auch ohne Antibiotika loszuwerden?
 
Ich glaube ich würde erstmal keine Dysbiose-Analyse mehr machen und nach dem bisherigen Befund behandeln. Sind andere Ursachen (Einzeller) zuverlässig durch PCR-Tests ausgeschlossen?

Ich würde es erstmal ohne AB versuchen, wenn es irgendwie geht. Die Keime sind ja ziemlich resistent, heißt die Antibiotika mit denen man da rangeht sind entsprechend schon echte Hammer. Das sind keine "Standard"-Breitband-AB.
Noch dazu sind Clostridien oft die Folge von Antibiotikabehandlungen, kann also gut sein, dass damit die falschen Bakterien abgetötet werden und es noch schlimmer wird.

1.) Laut Antibiogramm kommen 2 Antibiotika in Frage. Diese können aber bei so jungen Tieren laut Praxis Knorpelschäden verursachen 😱
Veraflox (Pradofloxacin) ist ab sechs Wochen zugelassen mit der Aussage, dass es keine Auswirkung auf die Knorpel hat. Bei Clinitox findet man beim Wirkstoff auch den Hinweis auf die sechs Monate, aber beim Medikament an sich nicht. Da es ein recht junger Wirkstoff ist könnte es auch sein, dass man da anfangs Vorbehalte hatte, weil die Vorgänger aus der Gruppe eben Knorpelschäden bei jungen Tieren verursachen können. Ich habe es auch schon bei Katzen angewendet, die jünger als sechs Monate waren.

Die Fütterung kannst du so beibehalten, ein paar Wochen einer Sorte einer hochwertigen Marke führen nicht zu Mangelerscheinungen. Das geht auch bei Kitten gut. Bei Barf bzw. gekochter Schonkost hättest du nicht mit einem Fertigsupplement arbeiten können, das ist dann schon recht tricky.

Der Darmaufbau sollte wesentlich länger gemacht werden, ich würde mal sechs Wochen ansetzen.
 
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Ich glaube ich würde erstmal keine Dysbiose-Analyse mehr machen und nach dem bisherigen Befund behandeln. Sind andere Ursachen (Einzeller) zuverlässig durch PCR-Tests ausgeschlossen?
Meine Güte, deine Antworten sind echt Gold wert, vielen Dank 🙂

Untersucht wurden mit PCR:
- Tritrichomonas foetus: negativ
- Giardien: negativ
- Cryptosporidien: negativ
- Parasiten: negativ
- Clostridium perfringens Enterotoxin: negativ
- Clostridium difficile Toxin: negativ
- Gram-positive Keimflora: negativ
- Gram-negative Keimflora: geringer Gehalt Escherichia Coli
- obligat pathogene Keimflora: negativ
- mykologische Untersuchung: negativ
- Gasbildner (Clostridien): positiv
- mikroskopischer Befund: geringer Gehalt saccharolytische Keime.


Das mit dem Barfen bei Kitten und Fertigsupplementen hatte ich mal in anderem Zusammenhang gelesen, deshalb lasse ich das auch. Da muss man schon ganz tief ins Thema eintauchen, um keine Kardinalsfehler zu begehen.
Dann belassen wir es also bei unseren pur-Sorten. Derzeit füttere ich nur Catz Finefood, Mjamjam, Mac's und Granatapet.


Wir haben jetzt noch für 5 Tage Bactisel. Macht es Sinn, dann mal zu wechseln?

Das hier oft empfohlene Synbiotic D-C hat als Bakterienkultur ebenfalls Enterococcus faecium, allerdings eben noch zusätzlich Präbiotikum.

Das Sivomixx hat ja deutlich mehr Bakterienstämme. Allerdings habe ich von einer Fütterungsempfehlung von 2-4 Kapseln pro Tag und Katze gelesen.


Ich bin mir echt unsicher, was dann Sinn macht. Mit dem Bactisel gab es jedenfalls keine sichtbare Verbesserung, aber wahrscheinlich braucht es auch einfach Zeit.
 
  • #10
Herzlichen Dank, @Schlumps! Den Artikel hatte ich noch nicht gelesen.
Ich fröne heute ohnehin der literarisch schweren Kost zu diesem Thema.
Was man halt an nem Sonntag so macht 😂
Und ich wundere mich, was doch an Wissen an Bakteriologie ausm Biounterricht aus der Schule noch hängen geblieben ist. Irgendwo ganz hinten, tief vergraben in den Hirnwindungen 😆
 
  • #11
Das Sivomixx hat ja deutlich mehr Bakterienstämme. Allerdings habe ich von einer Fütterungsempfehlung von 2-4 Kapseln pro Tag und Katze gelesen.
Ich kaufe die Beutel mit 1,5g. Die enthalten 200 Milliarden KBE und ich dosiere dann 200 Milliarden pro 5kg Katze. Die Angaben dazu variieren auch teilweise, ich denke da muss man sich rantasten. Ich würde sowieso immer erst mit einer geringeren Menge beginnen und dann weiter steigern.

Ich bin mir echt unsicher, was dann Sinn macht. Mit dem Bactisel gab es jedenfalls keine sichtbare Verbesserung, aber wahrscheinlich braucht es auch einfach Zeit.
Ich würde das Bactisel absetzen. Das enthält (wenn ich richtig gerechnet habe ^^) mit 100x10^9 pro Kilo (!) 100 Milliardien KBE Bakterien. Mal als Vergleich, bei Sivomixx haben die Beutel mit 1,5g 200 Milliarden Bakterien. Wie ich oben bereits beschrieben habe ist die Dosierung aber wichtig. Du wirst mit dem Bactisel also nie eine nennenswerte Wirkung erreichen, dazu sind schlicht und ergreifend nicht genug Bakterien enthalten.
 
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  • #12
@Kayalina Danke für deine ausführlichen Erklärungen und Informationen. Sehr interessant, werde ich mich bei Gelegenheit mal etwas tiefer einlesen.

Ich muss aber auch gleich noch eine Rückfrage stellen: laut Napfcheck Webseite sind die Kapseln für Katzen gedacht, die Beutel für Hunde. Dosierungsempfehlung: 2-4 Kapseln täglich pro Katze (also 20-40 Mrd. Bakterien) bzw. 1/4 - 2 Beutel täglich für Hunde, abhängig vom Gewicht. 1 Beutel (also 200 Mrd.) wird für 15–30 kg schwere Hunde empfohlen. Ist das dann nicht für eine normale Katze stark überdosiert? 🤔
 
  • #13
Ich muss aber auch gleich noch eine Rückfrage stellen: laut Napfcheck Webseite sind die Kapseln für Katzen gedacht, die Beutel für Hunde. Dosierungsempfehlung: 2-4 Kapseln täglich pro Katze (also 20-40 Mrd. Bakterien) bzw. 1/4 - 2 Beutel täglich für Hunde, abhängig vom Gewicht. 1 Beutel (also 200 Mrd.) wird für 15–30 kg schwere Hunde empfohlen. Ist das dann nicht für eine normale Katze stark überdosiert? 🤔
Ich weiß nicht, woher Napfcheck die Dosierempfehlungen nimmt, das müsste man dort anfragen. Zu Hunden gibts zu dem Thema mehr Studien, kann sein dass es dann einfach auf Katzen runtergerechnet wurde. Ich habe mich an einer Studie für Katzen orientiert (allerdings ging es da um Verstopfung, nicht um Durchfall): https://www.wageningenacademic.com/doi/abs/10.3920/BM2017.0023
Habe mit sehr wenig angefangen und dann über mehrere Tage gesteigert. Da es alle Katzen gut vertragen haben bin ich dabei geblieben. Eine Überdosierung im klassischen Sinne ist nicht möglich, höchstens kommt es zu Verstopfung (daher habe ich auch langsam geschaut, wie viel die Katze verträgt).
 
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  • #14
Tausend Dank @Kayalina @Schlumps für eure Antworten und äußerst hilfreichen Tipps und Links!
Ich habe das Sivomixx bestellt und Unmengen an Literatur gelesen.
Wir haben das Sivomixx seit 2 Tagen im Einsatz und ich hatte auch noch ein neues bio-FSSP bestellt. Rudi und Manni sind ganz wild darauf und möchten den Glibber am Liebsten so futtern 😳
Wir sind nun am Ende von Woche 2 mit Monoproteinfutter und - es kann Zufall sein - heute habe ich den ersten, würstchenförmigen Output bei Rudi beobachten können 🙂
Naja, über was man sich in solchen Momenten halt so freut 😅
Ich werde auf jeden Fall weiter berichten 👍
 
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  • #15
Ich vermelde: Würstchenalarm!!

42274747eo.jpg

Und das war definitiv Rudi! Ich hab ihn in flagranti erwischt.
Es sieht doch so aus, als wären wir auf dem aufsteigenden Ast, oder? 😊 kein Vergleich mehr zu den Kuhfladen von vor ein paar Wochen, juhu!

Es ist natürlich noch Luft nach oben, aber scheinbar sind wir Dank euren Tipps @Kayalina @Schlumps Auf dem richtigen Weg und das freut mich wirklich sehr!
Wir werden den Darmaufbau auf jeden Fall noch einige Wochen so weiter führen (morgens Sivomixx, abends Flohsamenschalenpulver und natürlich Monoproteinfutter).
Und dann denk ich, dass es sinnvoll wäre, nochmal ein Kotprofil anzufordern.
 
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  • #16
Glückwunsch an alle Beteiligten, das sieht doch von der Konsistenz her prima aus! 👍🍾
PS: Ich glaube, man muss Katzen- oder Pferdebesitzer sein, um sich so über wohlgeformten Kot zu freuen. 😂
 
  • #17
Glückwunsch an alle Beteiligten, das sieht doch von der Konsistenz her prima aus! 👍🍾
PS: Ich glaube, man muss Katzen- oder Pferdebesitzer sein, um sich so über wohlgeformten Kot zu freuen. 😂
Ja! 😂 wir unterhielten uns gestern hier auch über Futter, Konsistenz von Kot und deren Zusammenhänge.
Und irgendwann sagte mein Freund: "Ohweia. Ich hätte mir nie erträumt, dass wir mal über solche Dinge reden und man sich auch noch darüber freuen kann." 😃

À propos Futter: ohne das Forum wäre ich nie nimmer nicht auf diesen Zusammenhang gekommen. Aber es scheint ja einige Fälle von Unverträglichkeiten in Sachen Mjamjam hier zu geben.
Bis vor Kurzem dachte ich, dass Rudi an manchen Tagen einfach besonders gut gefuttert hat und das Bäuchlein deswegen gelegentlich so dick ist. Dann habe ich hier von der Mjamjam-Problematik gelesen und ich meinte mich zu erinnern, dass es an entsprechenden Blähbauchtagen Mjamjam gegeben hat, was hier von allen dreien ausgesprochen gerne gefressen wird.
Ich habe seit ca einer Woche Mjamjam vom Speiseplan gestrichen und siehe da - kein Blähbauch mehr bei Rudi. 😳
Ich werde das jetzt auf jeden Fall auch weiter beobachten.
Bei Manni und Uschi gibt's durch Mjamjam keine Veränderungen. Aber da alle irgendwie aus allen Näpfen futtern, ist's vorerst für alle drei vom Speiseplan gestrichen.
 
  • #18
Das sieht doch schon vergleichsweise super aus :) Ich würde auch noch eine ganze Weile den Darmaufbau weitermachen, mal so ca. 4-6 Wochen und dann nach Gefühl eine Komponente nach der anderen ausschleichen und gucken was passiert.
Welche Marken fütterst du jetzt aktuell?
 
  • #19
Ich setz mich mal dazu und "klau" mir all die guten Tipps von euch 😉

Heute kam die Diagnose Clostridien für unsere Pflegis, die auch seit sie bei uns sind mit DF zu kämpfen haben - aber was ich von euch lese macht mir Mut, dass wir das wieder in den Griff bekommen 💪

Und Bravo Rudi, das wird doch! 😄👌
 
  • #20
Das sieht doch schon vergleichsweise super aus :) Ich würde auch noch eine ganze Weile den Darmaufbau weitermachen, mal so ca. 4-6 Wochen und dann nach Gefühl eine Komponente nach der anderen ausschleichen und gucken was passiert.
Welche Marken fütterst du jetzt aktuell?
Aktuell füttere ich Catz Finefood pur, Tasty Cat, Granatapet, Mac's und Wild Freedom.

Zusätzlich hatte ich wegen der Abwechslung noch Sandra's Schmankerl, Fellicita, Hermann's Bio-Reinfleisch (oder so ähnlich) und die Bio-Hausmarke von ZP gekauft. Die Bio-Produkte werden hier allerdings nicht gemocht.

"Nach" dem Darmaufbau wollte ich dann langsam zusätzlich zum Huhn Geflügel allgemein geben. Dafür hätte ich hier im Regal noch Feringa, Grau, Leonardo und eben Geflügel-Mix-Sorten von obigen Marken.

Gibt es bei den Futtersorten irgendwas, das ich lieber nicht geben sollte oder zusätzlich etwas, das wir noch nicht im Programm haben? Oder weshalb hast du nach den Marken gefragt?
 

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