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Denise_N
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- 29. Dezember 2021
- Beiträge
- 6
Hallo zusammen
Ich wollte gerne einmal fragen, wie ihr die Situation beurteilt bei meiner Katzenzusammenführung, da dies meine erste ist. Entschuldigung, wenn der Text zu lange wird, aber ich möchte es gerne so detailliert wie möglich erklären.
Ich habe eine 8 Jahre alte Kätzin und leider ist ihr Bruder vor einem halben Jahr verstorben. Zunächst wollte ich sie allein halten, da die beiden sich, je älter sie wurden, immer mehr gezankt haben und sie oftmals die Leidtragende war. Mein Kater war ein kleiner Querulant, der niemals aufgehört hat, verspielt zu sein und raufen wollte. Ganz im Gegensatz zu meiner Kätzin, die eher die Ruhe genoss und nicht mehr durch die Wohnung gejagt werden wollte. Jedenfalls hat meine Kätzin nach seinem Tod begonnen, sich exzessiv das Fell vom Schwanz zu rupfen. Nach fünf Monaten ist der Schwanz nun bis zur Hälfte kahl. Nach zwei Konsultationen beim Tierarzt war ihm klar, dass es bei ihr psychisch sein muss, da gesundheitlich alles in Ordnung ist. Sie scheint unterfordert, obwohl ich mit ihr spiele und sie viel schmuse.
Deshalb habe ich entschlossen, eine neue Katze zu suchen und eine liebe, gut sozialisierte und gemäss Halterin auch ruhige Katze von 3 Jahren aufgenommen. Es ist eine Ragdoll und diese Rasse gilt ja im Allgemeinen als sozial, gut umgänglich und freundlich, was für mich im Endeffekt trotz des Altersunterschieds ausschlaggebend war. Meine Kätzin selbst ist eine sozial-zurückhaltende, aber offene Katze, wenn man ihr das nötige Vertrauen schenkt und sie immer wieder darin bestärkt. Wichtig zu wissen, ist, dass mein verstorbener Kater und meine Katze Findelkinder sind, die mit zirka 10 Wochen an einer Tankstelle in einem Karton ausgesetzt worden sind. Deshalb weiss ich nicht, wie gut sie selbst sozialisiert sind/waren.
Jedenfalls habe ich die neue Katze nach der Ankunft in einem separaten Zimmer ankommen lassen und meine Katze ausgiebig geschmust und bespasst. Da ich in einem Altbau wohne, sind die Türen alles andere als dicht und meine Katze hat schnell gehört und gerochen, dass da wer ist, der da nicht hingehört. Sie sind sich durch den Türspalt «begegnet» und meine Katze hat erst einmal gefaucht, sich aber von mir rasch beruhigen lassen und ist mit mir zurück in die Küche gekommen, wenngleich ihr Schwanz sichtlich erregt gezuckt hat. Ich habe getan, was ich sonst so Zuhause tue und nach ein paar Stunden geprüft, wie ruhig meine Katze und die neue sind. Beide waren verschmust, offen und in meinen Augen einfach normal irritiert von dem jeweiligen Miauen der anderen Katze. Deshalb habe ich beschlossen, die Verbindungstür mit dem Trenngitter einmal zu öffnen.
Entgegen meiner Erwartung hat meine Kätzin ihr Revier stark verteidigt. Normalerweise, zum Beispiel bei Hunden, die auf Besuch kommen, verzieht sie sich an einen ruhigen Ort und wartet ab, bis sie weg sind. Hier aber ist sie sofort ans Trenngitter gegangen, hat sich seitlich hingestellt, Haare gesträubt und gefaucht. Die neue Katze stand neugierig und mit freundlich erhobenem Schwanz (dieser Fragezeichenschwanz) in der Nähe, hat aber sofort Abstand gesucht, als meine Katze einen kurzen Drohgesang losliess. Das habe ich nie zuvor von ihr gehört und ich war ehrlich gesagt erschrocken, sowas von ihr zu hören, da ich eher dachte, sie sei jene, die sich versteckt oder beschwichtigt. Jedenfalls hat sich die Situation beruhigt, als die neue Katze Abstand genommen hat und ich habe meine Katze beruhigt und die Tür wieder geschlossen.
Beim nächsten Mal (wieder ein paar Stunden später) habe ich zuvor einen beruhigenden Spray vom Tierhandel verwendet und diesen auf Tücher/Teppiche gesprüht und bei den Zugängen zum Zimmer hingelegt. Beide haben daran gerochen und sich darauf gewälzt. Zudem habe ich deren Decken untereinander ausgetauscht und immer Leckerli gegeben, wenn sie daran gerochen haben (sofern ich es gesehen habe, da ich nicht bei beidem gleichzeitig sein kann). Als ich die Tür wieder geöffnet habe, kam die neue Katze erneut zum Gitter und beschnupperte alles neugierig, während meine Katze dieses Mal mit einigem Abstand davorsass und nur einmal knurrte, sodass die andere sich vom Gitter entfernte. Sie hat sich rasch von mir ablenken lassen und entspannt und ein Leckerli dafür bekommen. Der Neuen habe ich ebenfalls eins durch die Gittertür gegeben, als sie wieder näher kam und es relativ ruhig war. Danach habe ich die Zimmertür wieder ganz geschlossen.
Nach weiteren Stunden habe ich es erneut versucht. Zuvor habe ich mit beiden gespielt, sie gestreichelt und sie waren entspannt und freundlich (Fragezeichen-Schwänzchen). Meine Katze war schon eher aufmerksam, wenn die andere Katze miaut hat oder sonst ein Geräusch ertönte von dem ominösen Zimmer, aber sie hat sich sofort ablenken lassen und war wieder freundlich. Jedenfalls beim dritten Treffen lag die neue Katze zu einer Kugel gerollt in einigem Abstand zur Gittertür. Meine Katze machte einen kleinen Tanz. Vor und zurück zum Gitter, immer wieder, aber ohne Fauchen, Knurren oder Gesang, hat aber sehr akribisch die neue Katze beobachtet. Mit Leckerlis habe ich jede Näherung an das Gitter belohnt, während die Neue unbeeindruckt zugeschaut hat. Ihr habe ich auch Leckerli hingeworfen, aber sie hat es nicht beachtet und war ruhig und gelassen. Danach bin ich in ihr Zimmer gegangen und habe mit ihr geschmust und gespielt. Sie schien wirklich wenig beeindruckt von allen. Wobei wichtig ist, dass diese neue Kätzin in einem Haushalt gross geworden ist mit 10 weiteren Katzen und 2 Hunden.
Vielleicht war ich zu schnell, aber ich kenne meine Katze gut. Zwar hätte ich den Drohgesang niemals erwartet, aber durch die rasche Abminderung ihrer Reaktionen deute ich, dass durchaus eine Kommunikation stattgefunden hat zwischen den beiden. Oder wie seht ihr das? Habt ihr Tipps für mich? Soll ich es doch langsamer angehen und mehr Zeit zwischen den Begegnungen verstreichen lassen? Mir ist es wichtig, nicht allzu lange zuzuwarten, da ich die Territorien nicht über Wochen getrennt halten möchte. Aber ich möchte auch genug Zeit zu geben, damit die Katzen es mitentscheiden dürfen.
Wie gesagt, ich bin ein Laie in Zusammenführungen, habe mich aber eingelesen und leider hat man viele widersprüchliche Tipps darin. Ich handle deshalb auch nach Bauchgefühl, will aber natürlich nur das beste für beide Tiere.
Danke für eure Ansichten und Tipps und viele Grüsse
Denise
Ich wollte gerne einmal fragen, wie ihr die Situation beurteilt bei meiner Katzenzusammenführung, da dies meine erste ist. Entschuldigung, wenn der Text zu lange wird, aber ich möchte es gerne so detailliert wie möglich erklären.
Ich habe eine 8 Jahre alte Kätzin und leider ist ihr Bruder vor einem halben Jahr verstorben. Zunächst wollte ich sie allein halten, da die beiden sich, je älter sie wurden, immer mehr gezankt haben und sie oftmals die Leidtragende war. Mein Kater war ein kleiner Querulant, der niemals aufgehört hat, verspielt zu sein und raufen wollte. Ganz im Gegensatz zu meiner Kätzin, die eher die Ruhe genoss und nicht mehr durch die Wohnung gejagt werden wollte. Jedenfalls hat meine Kätzin nach seinem Tod begonnen, sich exzessiv das Fell vom Schwanz zu rupfen. Nach fünf Monaten ist der Schwanz nun bis zur Hälfte kahl. Nach zwei Konsultationen beim Tierarzt war ihm klar, dass es bei ihr psychisch sein muss, da gesundheitlich alles in Ordnung ist. Sie scheint unterfordert, obwohl ich mit ihr spiele und sie viel schmuse.
Deshalb habe ich entschlossen, eine neue Katze zu suchen und eine liebe, gut sozialisierte und gemäss Halterin auch ruhige Katze von 3 Jahren aufgenommen. Es ist eine Ragdoll und diese Rasse gilt ja im Allgemeinen als sozial, gut umgänglich und freundlich, was für mich im Endeffekt trotz des Altersunterschieds ausschlaggebend war. Meine Kätzin selbst ist eine sozial-zurückhaltende, aber offene Katze, wenn man ihr das nötige Vertrauen schenkt und sie immer wieder darin bestärkt. Wichtig zu wissen, ist, dass mein verstorbener Kater und meine Katze Findelkinder sind, die mit zirka 10 Wochen an einer Tankstelle in einem Karton ausgesetzt worden sind. Deshalb weiss ich nicht, wie gut sie selbst sozialisiert sind/waren.
Jedenfalls habe ich die neue Katze nach der Ankunft in einem separaten Zimmer ankommen lassen und meine Katze ausgiebig geschmust und bespasst. Da ich in einem Altbau wohne, sind die Türen alles andere als dicht und meine Katze hat schnell gehört und gerochen, dass da wer ist, der da nicht hingehört. Sie sind sich durch den Türspalt «begegnet» und meine Katze hat erst einmal gefaucht, sich aber von mir rasch beruhigen lassen und ist mit mir zurück in die Küche gekommen, wenngleich ihr Schwanz sichtlich erregt gezuckt hat. Ich habe getan, was ich sonst so Zuhause tue und nach ein paar Stunden geprüft, wie ruhig meine Katze und die neue sind. Beide waren verschmust, offen und in meinen Augen einfach normal irritiert von dem jeweiligen Miauen der anderen Katze. Deshalb habe ich beschlossen, die Verbindungstür mit dem Trenngitter einmal zu öffnen.
Entgegen meiner Erwartung hat meine Kätzin ihr Revier stark verteidigt. Normalerweise, zum Beispiel bei Hunden, die auf Besuch kommen, verzieht sie sich an einen ruhigen Ort und wartet ab, bis sie weg sind. Hier aber ist sie sofort ans Trenngitter gegangen, hat sich seitlich hingestellt, Haare gesträubt und gefaucht. Die neue Katze stand neugierig und mit freundlich erhobenem Schwanz (dieser Fragezeichenschwanz) in der Nähe, hat aber sofort Abstand gesucht, als meine Katze einen kurzen Drohgesang losliess. Das habe ich nie zuvor von ihr gehört und ich war ehrlich gesagt erschrocken, sowas von ihr zu hören, da ich eher dachte, sie sei jene, die sich versteckt oder beschwichtigt. Jedenfalls hat sich die Situation beruhigt, als die neue Katze Abstand genommen hat und ich habe meine Katze beruhigt und die Tür wieder geschlossen.
Beim nächsten Mal (wieder ein paar Stunden später) habe ich zuvor einen beruhigenden Spray vom Tierhandel verwendet und diesen auf Tücher/Teppiche gesprüht und bei den Zugängen zum Zimmer hingelegt. Beide haben daran gerochen und sich darauf gewälzt. Zudem habe ich deren Decken untereinander ausgetauscht und immer Leckerli gegeben, wenn sie daran gerochen haben (sofern ich es gesehen habe, da ich nicht bei beidem gleichzeitig sein kann). Als ich die Tür wieder geöffnet habe, kam die neue Katze erneut zum Gitter und beschnupperte alles neugierig, während meine Katze dieses Mal mit einigem Abstand davorsass und nur einmal knurrte, sodass die andere sich vom Gitter entfernte. Sie hat sich rasch von mir ablenken lassen und entspannt und ein Leckerli dafür bekommen. Der Neuen habe ich ebenfalls eins durch die Gittertür gegeben, als sie wieder näher kam und es relativ ruhig war. Danach habe ich die Zimmertür wieder ganz geschlossen.
Nach weiteren Stunden habe ich es erneut versucht. Zuvor habe ich mit beiden gespielt, sie gestreichelt und sie waren entspannt und freundlich (Fragezeichen-Schwänzchen). Meine Katze war schon eher aufmerksam, wenn die andere Katze miaut hat oder sonst ein Geräusch ertönte von dem ominösen Zimmer, aber sie hat sich sofort ablenken lassen und war wieder freundlich. Jedenfalls beim dritten Treffen lag die neue Katze zu einer Kugel gerollt in einigem Abstand zur Gittertür. Meine Katze machte einen kleinen Tanz. Vor und zurück zum Gitter, immer wieder, aber ohne Fauchen, Knurren oder Gesang, hat aber sehr akribisch die neue Katze beobachtet. Mit Leckerlis habe ich jede Näherung an das Gitter belohnt, während die Neue unbeeindruckt zugeschaut hat. Ihr habe ich auch Leckerli hingeworfen, aber sie hat es nicht beachtet und war ruhig und gelassen. Danach bin ich in ihr Zimmer gegangen und habe mit ihr geschmust und gespielt. Sie schien wirklich wenig beeindruckt von allen. Wobei wichtig ist, dass diese neue Kätzin in einem Haushalt gross geworden ist mit 10 weiteren Katzen und 2 Hunden.
Vielleicht war ich zu schnell, aber ich kenne meine Katze gut. Zwar hätte ich den Drohgesang niemals erwartet, aber durch die rasche Abminderung ihrer Reaktionen deute ich, dass durchaus eine Kommunikation stattgefunden hat zwischen den beiden. Oder wie seht ihr das? Habt ihr Tipps für mich? Soll ich es doch langsamer angehen und mehr Zeit zwischen den Begegnungen verstreichen lassen? Mir ist es wichtig, nicht allzu lange zuzuwarten, da ich die Territorien nicht über Wochen getrennt halten möchte. Aber ich möchte auch genug Zeit zu geben, damit die Katzen es mitentscheiden dürfen.
Wie gesagt, ich bin ein Laie in Zusammenführungen, habe mich aber eingelesen und leider hat man viele widersprüchliche Tipps darin. Ich handle deshalb auch nach Bauchgefühl, will aber natürlich nur das beste für beide Tiere.
Danke für eure Ansichten und Tipps und viele Grüsse
Denise