Katzenschnupfenkomplex

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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rism

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5. April 2012
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Hey Leute,
ich bin neu hier im Forum. Somit erstmal ein Hallo an alle Katzenbesitzer :)
Kurz zu unseren Katzen. Wir haben eine knapp 2 Jährige EKH Katze mit orientalischen Touch und 2 Maine Coon Kater die nun 19,5 Wochen alt sind.
die 2 Maine Coon Kater kamen logischerweise später hinzu. Am Anfang war es natürlich so, dass die EKH ihr Gebiet mit Fauchen und diversen Tönen verteidigen wollte. Jedoch schon nach 3-5 Tagen hat sich das eingestellt und sie haben sich schon ganz gut verstanden.

Mein Problem ist jedoch, dass die beiden Maine Coon Kater schon seit ca. 5 Wochen Katzenschnupfenkomplex haben.
Natürlich war ich schon gleich bei dem ersten Anzeichen beim Tierarzt, wo ich inzwischen auch schon einen ganz guten Urlaub da gelassen habe, was das finanzielle angeht.
Der Katzenschnupfen ist jedoch immer noch nicht weg.
Die beiden haben am Anfang Convenia, Echinacea und Membrana nasalium bekommen und nach mehreren Tagen sind wir dann auf eine Zylexis Kur (4 Injektionen bei jedem Kater) übergegangen. Für die Augen haben wir Oculoheel bekommen.
Zurzeit geben wir denen jeden Tag noch 1ml Echinacea pro Kater und 2*500mg L-Lysin. (Morgens und Abends)
nun lassen wir die beiden mit Meersalz ca 5 Minuten inhalieren.

Die EKH Katze hatte 2 Tage mal oft genießt und danach war wieder alles gut Somit ist sie nicht beim Arzt gewesen...


Hat jemand von euch noch Tipps, was man machen kann, damit der Katzenschnupfen ENDLICH mal weggeht ?


Vielen Dank schonmal.
Wünsche euch frohe Ostern!


Gruß,
rism
 
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Hallo,

erstmal herzlich willkommen, hier im Forum.

Katzenschnupen ist ein weites Feld. Ich geh mal davon aus, dass alle Katzen gegen Katzenschnupfen geimpft sind.

Wenn diese Symtome weiterhin nicht nachlassen, würde ich mal einen Abstrich machen lassen, da bei der Impfung nicht alle Erreger erfasst werden.

Wenn man dann, aufgrund des Abstrichs weiss, welcher Erreger nun die Probleme macht, kann man dagegen gezielt vorgehen.

Wünsche alles Gute

Frohe Ostern
 
sind alle selbstverständlich geimpft :)
 
Lass einen Abstrich machen und den/die Erreger bestimmen. Alles andere hat keinen Sinn. Man sollte wissen, womit man es zu tun hat, ob es Bakterien sind (dazu wird dann das passende Antibiotikum ermittelt) oder Viren.

Katzenschnupfen bei Haus-/Fundkatzen, wie ich sie habe, ist ja nichts besonderes. Aber warum Coonies, wo kommen die wohl her ...
 
die Coonies sind Hauskatzen. war bei dem Züchter auch so und dort hatten die noch keinen Schnupfen. Das kam erst ,nachdem die zu uns mit ihren 13 Wochen kamen. Was kostet denn ca so ein Abstrich,damit ich einen Anhaltswert habe? Ca eine Woche,nachdem die bei uns waren,hat das mit dem Schnupfen angefangen
 
sind alle selbstverständlich geimpft :)

das ist völlig korrekt so, verhindert aber leider weder infektion noch ausbruch der krankheit. es mildert allenfalls die symptome.

der ganze komplex ist ein weites feld, kann verschiedentliche symptomatik verursachen, die sich, je nach dem, auf die oberen atemwege inklusive nase sowie augen bezieht.
behandeln sollte man, eine verschleppte infektion kann hier "wandern" und unter umständen auch die unteren atemwege, sprich: lunge sowie die ohren befallen.

das problem an der sache ist: die erkrankung kann durch unterschiedlichste erreger verursacht werden, nämlich einerseits durch viren (herpes und/oder calici), andererseits durch bakterien (meist mykoplasmen, bordetellen, chlamydien) und oft genug durch beides.

das macht natürlich die behandlung schwieriger: sind es viren, sind es bakterien, ist es beides? bei den viren kann man ohnehin nur das immunsystem aufbauen und/oder virostatika geben - es gibt ansonsten keine medikamente gegen viren. bei den bakterien ist es eben leider nicht mit einem xbeliebigen antibiotikum getan, denn antibiose ist ein komplexes und kompliziertes feld - nicht jedes ab wirkt gegen jedes bakterium, dann kommen noch evtl. individuelle natürliche resistenzen hinzu usw..

ihr habt, außer homöopathischem zeugs, convenia und zylexis gegeben. zylexis ist ein immunmodulator, der aufbauend wirken soll und gegen virenerkrankungen helfen soll.
convenia ist ein langzeit-antibiotikum, das ca. zwei wochen wirkt, auf dem wirkstoff cefovecin basiert und somit aus der gruppe der cephalosporine stammt.

die bakterien, die im normalfall die pathogenen (= krankheitsauslösenden) primärerreger sind, habe ich oben genannt: mykoplasmen, bordetellen und chlamydien.
convenia wirkt leider WEDER gegen chlamydien NOCH gegen mykoplasmen - und zwar NIE. beide bakterien hausen intrazellulär in der wirtszelle, haben deshalb keine eigene zellwand, die wirkungsweise aller beta-laktam-antibiotika, zu deren gruppe convenia gehört, ist es aber, die zellwand zu beeinträchtigen - funktioniert eben nur, wenn die bakterien überhaupt eine haben...

langer rede: ich weiß, dass convenia mittlerweile bei atemwegsinfekten gerne eingesetzt wird (vor allem wegen der einfachen handhabe - eine injektion hält so lange), halte es aber für absolut nicht optimal ausgewählt, da es gegen einen großteil der bakterien, die normalerweise für infekte der oberen atemwege verantwortlich sind, NICHT WIRKT. ganz abgesehen davon, dass blinde antibiose ohnehin alles andere als optimal ist.

ich würde schleunigst einen abstrich machen lassen (kostenpunkt labor vielleicht 40 - 60 euro plus eben das, was der tierarzt dafür berechnet für die tätigkeit -- je nach dem vermutlich dann was zwischen 50 und 80 euro, habe die preise und die got gerade nicht exakt im kopf) - bitte auf viren UND bakterien.
und dann sollte man aufbauend auf das antibiogramm eine adäquate antibiose wählen bzw. evtl. virostatika parallel geben.

ach ja, sollte eine bindehautentzündung (konjunktivitis) vorliegen im rahmen des katzenschnupfenkomplexes - dann reichen diese homöopathischen tropfen definitiv nicht.
dann sollten parallel auch die augen adäquat behandelt werden. unbehandelte konjunktivitis kann durchaus zum verlust des augenlichtes führen, wie man ja an vielen kleinen ungeimpften kätzchen oder auch katzen aus mittelmeerländern sieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit letzen Jahr ist das AB Veraflox auf dem Markt, es hat hier u. a. einen zugelaufenen Katerchen mit verschleppten Katzenschnupfen sehr gut geholfen.

Beim Calicivirus wurde das Serum Feliserin eingesetzt (nicht anwenden, wenn gerade geimpft wurde).
 
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EDIT: jetzt habe ich es gerade nachgelesen und ergänze deshalb gerne:
wie gehabt --> convenia = wirkstoff cefovecin = cephalosporin dritter generation.
"Cephalosporine sind eine Gruppe von Breitband-Antibiotika für den medizinischen Einsatz. Wie auch die Penicilline gehören sie der Gruppe der β-Lactam-Antibiotika an. Sie wirken bakterizid auf proliferierende Bakterien, d. h. sie töten sich teilende Bakterien, indem sie ihre Zellwandsynthese stören." Quelle Wiki, Artikel Cephalosporine.
Und weiter: "Alle β-Lactam-Antibiotika sind unwirksam gegen Mykoplasmen, Chlamydien und Legionellen." Quelle Wiki, Artikel Beta-Lactam-Antibiotika.
---> Convenia KANN NICHT gegen Mykoplasmen oder Chlamydien wirken.

Eine kleine weitere Recherche ergab:
"Katzenkrankheiten" (Kraft, Hartmann, Dürr), Seite 219:
"Bordetella bronchiseptica ist empfindlich gegen viele Antibiotika, wie Chloramphenikol, Aminoglykoside, Tetrazykline, Fluorchinolone und Polymyxine. Gegen Penizilline und einige Cephalosporine, vor allem der dritten Generation, sind Bordetellen jedoch oft resistent."

Sprich: Drei mögliche bakterielle Primärerreger des Katzenschnupfenkomplexes - Convenia wirkt gegen zwei davon gar nicht und gegen den dritten aller Wahrscheinlichkeit auch nicht.


Was Veraflox angeht - das ist ein Pradofloxacin und der Nachfolger von Marbocyl (Marbofloxacin). Hier ist ein breites Wirkstoffspektrum gegeben, das im Regelfall zumindest oben genannte Bakterien der Möglichkeit nach enthält.
Blind geben lassen würde ich trotzdem nicht. Das fördert nur Resistenzen.
 
Unbedingt einen Abstrich machen lassen,damit man den Feind kennt den man bekämpfen will.
So ins Blaue weiter zu therapieren ist nicht gut und bringt meistens auch nichts.
Das Echinacea ist fürs Immunsystem ganz gut,aber ich denke ohne AB wird es nicht gehen,man sollte dann nur wissen welches.
Besprich das bitte nochmal mit deinem TA.
 
  • #10
Unbedingt einen Abstrich machen lassen,damit man den Feind kennt den man bekämpfen will.
So ins Blaue weiter zu therapieren ist nicht gut und bringt meistens auch nichts.

in diesem falle KANN das antibiotikum gar NICHT wirken, wenn es eine erkrankung des katzenschnupfenkomplexes ist.

ich würde auch einen tierarztwechsel in erwägung ziehen, denn dieser hier kennt sich ganz offensichtlich nicht besonders gut mit der wirkungsweise von standardantibiotika aus.
 
  • #11
Das größte Problem ist halt leider,das unheimlich viele TÄ auf fast alles mit AB hauen,ohne vorher zu gucken wirkt überhaupt ein AB bei dieser Erkrankung und wenn ja dann welches.
Meistens wird CONVENIA,SYNULOX und BAYTRIL verwendet und das halt leider ins Blaue mit ner VERDACHTSDIAGNOSE und keiner GESICHERTEN DIAGNOSE.:mad:

Leider ist das in der Humanmedizin auch sehr oft der Fall.:mad:
 
  • #12
Das größte Problem ist halt leider,das unheimlich viele TÄ auf fast alles mit AB hauen,ohne vorher zu gucken wirkt überhaupt ein AB bei dieser Erkrankung und wenn ja dann welches.
Meistens wird CONVENIA,SYNULOX und BAYTRIL verwendet und das halt leider ins Blaue mit ner VERDACHTSDIAGNOSE und keiner GESICHERTEN DIAGNOSE.:mad:

Leider ist das in der Humanmedizin auch sehr oft der Fall.:mad:

ja, das ist ein problem, da pflichte ich dir bei.
krasser finde ich aber einfach in diesem falle, dass bei einer rhinotracheitis bzw. einem verdacht auf den katzenschnupfenkomplex convenia eben überhaupt nicht die erreger abdeckt, die diesen verursachen. d.h. wenn der doc diese diagnose gestellt hat, dann weiß er entweder nicht, welche bakterien hier im regelfall pathogen sind oder er weiß nicht, dass diese mit convenia nicht behandelbar sind.
vielleicht hat das ab irgendwelche sekundärerreger erreicht - mag sein. die gibt es ja evtl. auch. gegen die hauptsächlichen erreger aber bringt es halt einfach nichts. das MUSS man doch als arzt wissen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
und vom tollen veraflox hab ich auch so die faxen dicke! :mad:
8 wochen und keine besserung in sicht, würg!
 
  • #14
Hallo Heiko,

gegen was hat deine Katze denn veraflox bekommen????

Meine bekommt es grad gegen Mykoplasmien.

Gruss Ulli
 
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  • #15
und vom tollen veraflox hab ich auch so die faxen dicke! :mad:
8 wochen und keine besserung in sicht, würg!

nun ja, bei euch war ja aber auch weder marbo- noch enrofloxacin sensibel getestet, sondern beide lediglich intermediär. d.h. dass das pradofloxacin aller wahrscheinlichkeit nach auch nur intermediär wirksam ist - will sagen: allenfalls im besten falle (!) eine mögliche mässige wirksamkeit. optimal ist die anwendung somit natürlich nicht, weil die wirksamkeit selbst in vitro nicht überzeugend war. dafür kann das veraflox aber nichts :)

@ minnifand:
heiricos katze bekommt das veraflox gegen einen naturaliter multiresistenten pseudomonas aeruginosa, der so gut wie keine sensitiven antibiotika aufweist laut erregernachweis sowie gegen mykoplasmen. darüber hinaus bekommt die maus noch doxycyclin, um zwecks der mykoplasmen auf der sicheren seite zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #16
Jaaaaaa.... die lieben Abstriche... Hab hier ja auch so nen chronischen Schnupfer sitzen. Abstrich auf Viren, Chlamiydien und Mykoplasmen: negativ. Bakteriologie und Mykologie: Kein Wachstum pathogener Keime... ergo: auch kein Antibiogramm. Und nun? Irgendwo muß er gelbe Schnodder ja herkommen.... Da hat wohl was bei der Probenentnahme nicht gepasst... Irgendwie muß man ja aber behandeln. Auch bis das Ergebnis da ist. Also nimmt man die üblichen Verdächtigen.... Einige tage später einen neuen Abstrich machen hat dann wenig Sinn, weil schon eine AB-Therapie begonnen wurde.
 
  • #17
Jaaaaaa.... die lieben Abstriche... Hab hier ja auch so nen chronischen Schnupfer sitzen. Abstrich auf Viren, Chlamiydien und Mykoplasmen: negativ. Bakteriologie und Mykologie: Kein Wachstum pathogener Keime... ergo: auch kein Antibiogramm. Und nun? Irgendwo muß er gelbe Schnodder ja herkommen.... Da hat wohl was bei der Probenentnahme nicht gepasst... Irgendwie muß man ja aber behandeln. Auch bis das Ergebnis da ist. Also nimmt man die üblichen Verdächtigen.... Einige tage später einen neuen Abstrich machen hat dann wenig Sinn, weil schon eine AB-Therapie begonnen wurde.

natürlich ist es in so einem falle notwendig, ein antibiotikum auf verdacht zu nehmen.

convenia scheint mir aber hier einfach gar nicht angebracht zu sein. falls ich da daneben liege kannst du mich fachlich gerne korrigieren, aber... so gut wie alle erkrankungen der oberen sowie unteren atemwege werden, soweit sie bakteriell (mit)verursacht werden, von gramnegativen oder zellwandlosen bakterien ausgelöst. das feld der primärerreger ist nicht so wahnsinnig groß - in den oberen atemwegen eben meist mykoplasmen, chlamydien, bordetellen, manchmal pasteurellen, in den unteren kommt noch escherichia coli hinzu. dann sollte das antibiotikum, wenn man eine solche erkrankung vermutet, schon wenigstens dieses spektrum abdecken.

convenia tut es definitiv nicht. bei meiner katze wurde damals bei einer vermuteten rhinotracheitis veracin gegeben - genauso eine idiotenaktion: veracin besteht aus benzylpenicillin, das nur gegen grampositive bakterien wirkt, sowie aus dem gegen gramnegative bakterien potentiell wirksamen streptomycin, das laut vetpharm und horzinek so gut wie nicht mehr eingesetzt wird aufgrund seiner sehr schlechten resistenzlage und eines extrem schmalen wirkspektrums. ich frage mich da ehrlich, was sich manche ärzte dabei denken.
 
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  • #18
Convenia ist in dem Fall leider tatsächlich nicht geeignet. Sonst hätt ich hier ein Fläschchen stehn für meinen Schnupfenzwerg. Der braucht ja dauernd was. Bei ihm hat am besten und nachhaltigsten bisher Chloramphenicol geholfen. Ist ein ziemlicher Hammer und ich würde das auch nicht einfach empfehlen. Aber in unserem Fall ist es leider so, daß Amoxicillin nur solange wirkt, wie es gegeben wird. Mit Chloramphenicol wars jetzt immerhin mal 6 Wochen ok. Mit dem schlechten Wetter kam leider ein neuer Schub pünktlich zu den Feiertagen. Also momentan kein neuer Abstrich.
 
  • #19
Sprich: Drei mögliche bakterielle Primärerreger des Katzenschnupfenkomplexes - Convenia wirkt gegen zwei davon gar nicht und gegen den dritten aller Wahrscheinlichkeit auch nicht.

Da frage ich mich dann: wieso verabreicht dann ein Tierarzt dieses AB. Soviel Wissen sollte er doch eigentlich haben?:confused:
 
  • #20
Convenia ist bequem, weils mit einer einzigen Spritze getan ist. Ist aber eher für Abszesse und so geeignet. Nicht für Atemwegsinfekte.
 

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