Katzenbabys vom Bauernhof: Drinnen oder draußen eingewöhnen

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hofkatze

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11. Oktober 2017
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Hallo zusammen,

meine Kinder und ich möchten uns für unseren Resthof ein paar Katzen dazuholen - zum Spielen/Schmusen/Streicheln aber auch als Mäusefänger. Sie sollen auf Dauer auf jeden Fall als Hofkatzen auf der Diele oder in der Scheune o.ä. leben. Sie dürfen natürlich auch gerne mal reinkommen und sich Streicheleinheiten abholen - aber primär sollen sie "draußen" leben. Natürlich sollen sie regelmäßig Futter und dergleichen bekommen.

Ein paar Straßen weiter wurden mir nun von einem Bauern Katzenjunge angeboten, die ca. 3 Monate alt sein sollen (wäre ja das perfekte Alter, wenn die Angabe stimmt), aber wohl komplett draußen leben und zum Fressen in einen Windfang kommen und dort dann mit dicken Handschuhen eingefangen werden könnten. Sprich: Sonderlich zutraulich und Menschen-gewohnt werden die kaum sein. Klingt nicht gerade optimal...

Zwei Fragen habe ich nun:
1. Wie viel Zeit und Aufwand schätzt ihr ein, bevor die Katzenbabys soweit zutraulich sind, dass sie sich auch streicheln lassen und meine Kinder (zwischen 5 und 10 Jahren) gefahrlos mit ihnen umgehen können?
2. Wenn ich die Katzen hole: Wo und wie gewöhne ich die am besten ein? Zunächst drinnen im Wohnbereich, damit sie nicht gleich wieder zurücklaufen oder abhauen - obwohl sie später draußen leben sollen? Oder lieber in der Diele einen Bereich versuchen soweit dicht zu kriegen, dass sie in der Diele leben können und sich dort aber auch verkriechen können, wenn sie so menschenscheu sein sollten wie ich befürchte?

Gibt es äußere Anzeichen, woran ich beim Abholen erkennen kann, dass die Katzen bereits jetzt krank oder Parasiten-befallen sind? Beim Tierarzt waren sie bislang jedenfalls noch nicht...

Zu mir noch: Ich bin mit Hunden aufgewachsen (also jeweils einer zur Zeit, aber mehrere "Generationen"...) und meine Eltern hatten irgendwann auch noch Katzen (gefunden und zugelaufen), die grundsätzlich drinnen lebten, aber jederzeit raus durften in den Garten/Umgebung, wenn sie wollten. Aber das war schon in meinen letzten Jugendjahren, in denen ich noch zuhause lebte. Sprich, ich bin durchaus nicht unerfahren, was Tierhaltung im Allgemeinen betrifft, aber mit Katzen kenne ich mich noch nicht sooo gut aus.

Für jegliche Tipps wäre ich sehr dankbar! :)
 
A

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Hallo, willkommen.

Zu deinen Fragen: Wie lange es dauert, bis die Kätzchen zahm werden, kann man vorher nicht sagen. Normalerweise geht es bei jungen Katzen recht schnell. Aber da spielen halt noch einige Faktoren mit, z.B. haben sie schon schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht? Oder die Mutterkatze, die evtl. ihren Babys beigebracht hat, vor Menschen auf der Hut zu sein?
In dem Zusammenhang finde ich auch das Einfangen mit Handschuhen nicht so prickelnd - die erste Erfahrung mit Händen ist damit gleich deutlich negativ besetzt.

Drin oder draußen, tja, kommt darauf an, was du wirklich haben möchtest. Wenn du sie jetzt rein holst, wirst du kaum noch reine Draußenkatzen aus ihnen machen können. Aber viele Freigänger halten sich trotzdem sehr viel draußen auf, vor allem mit eueren Möglichkeiten.
Aber wenn ihr sie jetzt z.B. bis zum Frühjahr drin haltet, werdet ihr es kaum fertig bringen, ihnen dann die Tür vor der Nase zuzuschlagen, wenn sie rein möchten.

Äußere Anzeichen für Parasiten sind z.B. wenn sich die Katzen sehr viel kratzen, Schmutz in den Ohren, dicker Wurmbauch.
Aber zum Tierarzt müßt ihr auf jeden Fall, Wurmkur ist auch Pflicht, sowie impfen und möglichst frühzeitig kastrieren. Auf jeden Fall vor dem rauslassen. Dort kann dann auch nach Parasiten wie Flöhen oder Ohrmilben geguckt werden.

Wenn ihr sie in der Scheune halten wollt, müßt ihr sie gleich dort hinbringen. Einen Teil abtrennen, damit sie nicht weg können, macht auf jeden Fall Sinn. Und hier erst recht - erst kastrieren, dann komplett rauslassen. Sonst erwischt ihr sie evtl. nicht mehr.

Das andere, inwieweit scheue Kätzchen Kinderkompatibel werden, hängt auch sehr stark von den Kindern ab. Und wie du es schaffst, deinen Kindern beizubringen, das die Katzen sehr viel Angst haben und die Kinder sie deshalb so lange in Ruhe lassen müssen, bis die Katzen selber Kontakt aufnehmen möchten.
Wobei eine gewisse Interaktion natürlich erlaubt ist. Erlaubt wäre z.B., die Kätzchen zum spielen zu animieren. Womit, muß man im Einzelfall sehen. Oder zu versuchen, ihnen Leckerlis vorsichtig hinzu rollen, oder sie zum nachjagen zu bringen.
Nicht erlaubt dagegen wäre, die Katzen anzufassen, solange sie es nicht selber möchten oder wenn sie irgendwo liegen und schlafen. Sie dürfen auch nicht aus ihrem evtl. Versteck geholt oder gescheucht werden.

Ich habe hier 2 Katzen, wo man diese Regeln nicht beachtet hat. Der Sohn der Familie durfte mit den scheuen Kätzchen spielen, dafür wurden sie abends eingefangen.
Das Resultat waren 2 unsaubere Katzen, deshalb kamen sie zu mir. Und haben nach Jahren noch panische Angst, wenn sie auch nur auf der Straße Kinderstimmen hören.
Also ein Selbstläufer wäre das mit den Kätzchen nicht. Aber unmöglich ist es auch nicht.
 
Ich kann dem von Starfairy geschriebenen nur anschließen: Ich denke, wenn ihr die Kätzchen halbwegs zahm bekommen wollt, müsst ihr sie mit ins Haus nehmen. Sonst haben sie viel zu wenig Menschenkontakt und lernen nicht, dass Menschen was nettes und gutes sind.
Viele junge Katzen wollen dann erstmal den Freigang genießen, so war es bei meinen und wenn sie älter werden, wollen sie gerne oder viel lieber rein.
 
Für eure Wünsche sollten keine Babys her halten.
Geht ins Tierheim und übernehmt erwachsene Scheuchen , die Tiere werden es euch danken.
Die sind dann auch bereits kastriert und geimpft und eignen sich für Scheune oder ähnliches. Für Kinder sind sie eher nicht geeignet, aber Katzen sollten sowieso nicht als Spielzeug gesehen werden.

Grundsätzlich ist allerdings diese Art der Katzenhaltung nicht mehr zeitgerecht.
Katzen sollten immer ins Haus dürfen. Katzen lieben Wärme und wollen gern bei ihren Menschen sitzen.

Im übrigen finde ich es vorsichtig ausgedrückt sehr schade, dass ihr euch zwar für die Kitten interessiert, die Mutter der Kätzchen aber nicht kastriert wird, also weiter Babys groß ziehen muss. :mad:
Wenn ihr unbedingt Kitten wollt, was zu euren Vorstellungen nicht passt, dann nur aufnehme, wenn die Mutter sehr zeitnah, eigentlich sofort kastriert wird.
.....die Tierheime quellen über.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum sollen Eure Katzen denn primär draußen leben, hat das einen bestimmten Grund? Du kennst es doch aus Deiner Kindheit auch anders.

Eine engere BIndung entwickeln Katzen in der Regel zu Menschen, wenn sie auch das Leben dieser Menschen teilen, sprich, wenn sie ins Haus können, wann immer sie das möchten. Mit einer Katzenklappe ist das ja auch organisatorisch kein Problem.

Und noch ein Punkt, den ich wichtig finde: Kätzinnen können schon sehr früh schwanger werden. Wenn Ihr also so junge Katzen unkastriert nach draußen lasst, riskiert ihr es, dass die schon mit fünf oder sechs Monaten gedeckt werden. Freigang ohne Kastration ist aus Tierschutzgründen ein absolutes no go.
 
Nun, sie Nackenhaare stellen sich mir nicht auf. Ja ich kann verstehen, dass man katzen auch als mäusefänger anschafft. Aber es muss natürlich trotzdem ein liebevoller Umgang und medizinische Versorgung gewährleistet sein. Und nein ich denke nicht, dass das eine das andere ausschließt.

Ideal finde ich die kitten Wahl aber auch nicht. So wie ihr die Tiere halten möchtet, wäre das tatsächlich ein prima platz für scheuchen. Wenn man sie kommen lässt auch mit der Möglichkeit langsam zahm zu werden. Nimmt euch das Problem mit der Kastration.

Wenn es unbedingt die Kleinteile werden sollen, müssen diese unbedingt kastriert werden bevor sie irgendwie die Chance haben raus zu kommen. Und ich würde sie definitiv nur unter der Bedingung nehmen, dass die Mutter kastriert wird. Das würde ich auch selber zahlen zur Not als Vermittlungsgebühr und das kontrollieren oder mich selbst drum kümmern.
 
Huhu,

also wir haben unsere Kitten von einer Streunermama bekommen, die draußen bei einem Arbeitskollegen im Garten geworfen hatte und bis zur Abgabe nur das draußen kannte.

Zwei sind dort verblieben und werden dort auch weiterhin als reine "Draußenkatzen" gehalten (natürlich kastriert). Die sind recht "wild", also groß streicheln, hochnehmen etc. funktioniert nur bedingt. Sobald die Kinderschar anrückt (Arbeitskollege hat ne 5-jährige Tochter) nehme sie Reißaus und kommen eigentlich nur zum füttern, dafür wurden bereits erste Jagden erfolgreich bestritten.

Unsere zwei sind nun reine Wohnungskatzen, anfangs sehr scheu. Ist mittlerweile überhaupt kein Problem, das "draußen" haben die zwei wohl recht schnell vergessen. Gekuschelt wird nun täglich, hochnehmen etc. ist kein Problem. Sie sind zutraulich und lassen sich wenn sie Lust drauf haben auch gerne mal von jemanden anderen kraulen... jetzt packen wir allmählich das Projekt Freigang an... da merkt man das haben die total vergessen (Gras ist auf einmal Ihhhh- besonders wenn es nass ist :grin:) & muss alles neu kennengerlernt werden.

Also ich denke wenn dir der Menschenbezug besonders wichtig ist solltest du die zwei erst mal im Haus halten. Den Gedanken die Katzen (auch) wegen der Mäuse zu halten finde ich übrigens nicht unbedingt verwerflich, ich hoffe doch auch das meine zwei der Mäusekolonie an der Terrasse dann mal auf den Leib rücken :aetschbaetsch1:
 
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Unsere Herren das Hauses sind eingezogen als das Kind 5 war. Das Kind ist sehr verständig und rücksichtsvoll mit den Katern umgegangen. Dies sehe ich als Voraussetzung für die Komi aus Kitten und Kindern.

Bitte mach deinen Kids klar, dass eine Katze die man bedrängt kratzt und beißt.

Es wurde schon vieles geschrieben, was ich aber noch nicht gelesen habe ist: Das sonst empfohlen wird die Katzen erst mit einem Alter von ca. einen Jahr raus zu lassen, da sie dann nicht mehr so unbedarft an Gefahrenquellen gehen. Also wenn es diese Katzen sein sollen, dann erst mal bis zum Frühsommer im Haus.

Allerdings habe ich mich damals (weil ich nicht wußte wie das Kind Rücksicht auf die Kater nimmt) bewusst gegen Scheue Kitten entschieden und welche geholt, die schon menschlichen Kontakt gewohnt waren. Also es waren auch welche vom Dorf, aber eben anfassbare Tiere. Heute wo ich weiß wie das Kind mit den Tieren umgeht, sind Scheuchen kein Problem mehr, das Kind hilft sogar bei der Zähmung.
 
Diese Kitten (wieviele sollen es eigentlich werden?) "draussen" zu zaehmen und und Kinder-kompatibel zu machen, wird kaum moeglich sein - noch dazu in dieser Jahreszeit.
Zum Eingewoehnen und an den Menschen heranzufuehren, wirst du sie drinnen zuerst in einem Zimmer separieren muessen und dann langsam und verstaendnisvoll Vertrauen aufbauen lassen - um sie dann im Fruehjahr wieder vor die Tuere zu setzen und zu sagen "So, jetzt kommt mal draussen klar, ihr Zwerge"?

Ein solches Szenario, wie du es gern haettest, kann ich mir nur vorstellen, wenn die Kitten bei euch am Hof geboren sind und dort mit Mamakatzi aufwachsen. So etwas aehnliches habe ich hier - aber meine Tochter ist viereinhalb und die Kleinen fluechten, wenn sie sie auch nur sehen.

Ich glaube aber ohnehin, wenn du sie erstmal drinnen domestiziert hast, wirst du vielleicht gar nicht mehr wollen, dass es reine "Draussen-Katzen" werden ....

Liebe Gruesse
Isa
 

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