HelenaRG
Erfahrener Benutzer
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- 15. Januar 2018
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- Schweiz
Hallo zusammen, dies ist mein erster Beitrag hier. Hoffe, er ist auch im richtigen Unterforum. Kleine Vorwarnung: der Bericht dürfte länger werden...!
Kurz zu mir, bin 46, verheiratet, keine Kinder; wir wohnen in einem schnuckeligen, mehrstöckigen Reiheneinfamilienhaus (REF) mitten in der Stadt – allerdings hat es in unserer Siedlung mit total 68 REF immer vorn und hinter dem Haus je ein Gärtchen, wir sind also eine grüne Kleinsiedlung mitten in der Grossstadt. Und dementsprechend hat es auch viele Freigängerkatzen hier, für mein Empfinden eher zuviel. Allein direkt um uns rum kann ich so 8 verschiedene Katzen ausmachen, fast alles Kater.
Nun also, meine Geschichte ist die. Im Oktober wurden zwei grosse Mehrfamilienhäuser direkt hinter unserem Haus abgerissen. Seit diesem Zeitpunkt konnte ich regelmässig eine Katze – ein Weibchen, wie ich nun weiss – bei uns im Gärtchen beobachten. Sie schlief bei jedem Mistwetter draussen, z.T. in unserem kleinen Schuppen oder im gedeckten Tomatenbeet.
Sie sah und sieht nicht ausgemergelt aus, sie wirkt eher stämmig, fast moppelig, das Fell ist äusserst dicht und steht etwas ab, so wie bei einer britisch Kurzhaar. Einzig ihre Augen sind seit den Feiertagen am Tränen.
Also vor den Feiertagen wollte ich sie ursprünglich mal durch den Tierrettungsdienst mit einer Lebendfalle einfangen lassen. Das ging leider schief, die Falle versagte. Da ich sie seit den Feiertagen auch 2x täglich füttere, kommt sie nun auch regelmässig und das zum Glück auch trotz des Fangversuches. Nun schläft sie einfach nur noch im Tomatenbeet, den Schuppen meidet sie nun.
Ich habe sie bei der STMZ.ch (offizielle Schweizer Meldezentrale für Findeltiere) gemeldet, Flyer ausgehängt, Nachbarn angesprochen usw. Gemeldet hat sich bisher niemand. Da ich sie früher schon um die Häuser dort ziehen sah, welche jetzt nicht mehr stehen, nehme ich an, dass sie früher dort gelebt hat.
Die Baustelle ist jetzt sehr laut und die Katze hat, so wie ich sie beobachte, vor ziemlich vielem Angst. Sie läuft ständig geduckt herum, sogar ein tieffliegender Vogel erschreckt sie. Ganz schlimm sind andere Katzen; voallem vor den Katern flüchtet sie sofort, einer (der unserer Nachbarn vis-à-vis) attackiert sie gleich. Er sabotiert quasi meine Zähmungsversuche; heute früh habe ich sie wie immer direkt vor der Türe hinten gefüttert, da tauchte er auf und sie war weg. Bis jetzt ist sie nicht wieder aufgetaucht.
Ich kann sie mit Trockenfutter (ansonsten kriegt sie nur gutes Nassfutter) ins Wohnzimmer locken, da sass sie auch schon mal direkt hinter der Türe auf dem Teppich, wusch sich usw. Aber sie lässt sich nicht anfassen! Komme ich mit der Hand zu nah, haut sie mich mit dem Pfötchen.
Ich bin mit Katzen aufgewachsen; wir haben etliche wirklich wilde Bauernhofkatzen aufgenommen und problemlos gezähmt. Doch da hatten wir eine ruhige Umgebung und auch noch andere, bereits zahme Katzen...
So, wie ich die Katze zurzeit einschätze, würde sie ein ruhiges Plätzchen schätzen, wo sie vor der lauten Baustelle und den anderen Katzen ungestört wäre. Im Haus drin ist die Baustelle zwar zu hören, aber bei weitem nicht so schlimm wie im Freien. Doch die Katze weiss von ihrem Glück ja nichts... gestern abend ist sie – als ich ganz kurz weg war – unter unser Sofa geflüchtet vor einem anderen Kater. Als ich wiederkam, sah ich nur den Tigerkater draussen und schloss die Türe wieder.
Da kam sie plötzlich unter dem Sofa hervor und miaute kläglich vor der auf einmal geschlossenen Türe, worauf ich sie wieder rausliess.
Es ist so, das einzige, was sie an diesem doch zurzeit wegen der Baustelle schrecklichen Ort hält, ist mein regelmässiges Füttern.
Durch den Garten der anderen Nachbarn könnte sie problemlos in den ruhigeren Bereich der anderen Häuser gelangen (so gelangen auch die Kater zu uns), aber das macht sie nicht. Sie bleibt immer hinten.
Ich fühle mich so schlecht irgendwie, auch wenn ich weiss, dass sie einen dicken Pelz hat, bei jedem Hudelwetter muss sie draussen schlafen, ständig nervös und angespannt und immer Angst habend. So stelle ich mir das vor. Es ist für sie zurzeit ein Überleben, kein Leben.
Normalerweise funktioniert das Zähmen mit viel Geduld und regelmässigem Füttern gut – aber die Baustelle und vorallem die anderen Katzen sabotieren mir jegliche Fortschritte. Oder muss ich einfach mehr Geduld haben?
Hier noch Bilder, damit man sich das ein wenig vorstellen kann.
Die Katze, wie sie direkt hinter der Türe sitzt. Soweit kommt sie rein, wenn ich Futter auf den Teppich lege.
Hier ein Teil der Baustelle, die Katze gleich hintendran
Das Tomatenbeet ist zusammen mit dem im Winter abgedeckten Kaktusbeet ihr Schlafplatz... habe etwas Stroh hingelegt, welches sie akzeptiert hat.
Meine Schwester meinte mal, ich soll doch einfach mal die Türe zumachen, wenn sie drin ist, und sie eingesperrt lassen für ein paar Wochen. Ich bin jedoch nicht dieser Meinung. Zudem kennt diese Katze ja bereits ihr Gebiet hier, ausserdem sind wir auch teilweise berufstätig und haben natürlich auch keine Katzenklappe. Mein Gefühl sagt mir, ich müsse zuerst das Tier mal soweit zähmen, dass ich sie mal streicheln könnte, aber ich würde sie zu gern auch mal beim Tierarzt vorstellen, nach Chip absuchen, die Augen behandeln und sonstwie untersuchen. Ich weiss ja nicht mal, ob sie kastriert ist (ich hoffe es...) Sie wirkt einfach wie eine verlassene Hauskatze, die früher vielleicht nicht mal Freigängerin war und daher so ängstlich ist...
Danke fürs Mitlesen! Es war gut, das auch einfach mal aufzuschreiben.
Kurz zu mir, bin 46, verheiratet, keine Kinder; wir wohnen in einem schnuckeligen, mehrstöckigen Reiheneinfamilienhaus (REF) mitten in der Stadt – allerdings hat es in unserer Siedlung mit total 68 REF immer vorn und hinter dem Haus je ein Gärtchen, wir sind also eine grüne Kleinsiedlung mitten in der Grossstadt. Und dementsprechend hat es auch viele Freigängerkatzen hier, für mein Empfinden eher zuviel. Allein direkt um uns rum kann ich so 8 verschiedene Katzen ausmachen, fast alles Kater.
Nun also, meine Geschichte ist die. Im Oktober wurden zwei grosse Mehrfamilienhäuser direkt hinter unserem Haus abgerissen. Seit diesem Zeitpunkt konnte ich regelmässig eine Katze – ein Weibchen, wie ich nun weiss – bei uns im Gärtchen beobachten. Sie schlief bei jedem Mistwetter draussen, z.T. in unserem kleinen Schuppen oder im gedeckten Tomatenbeet.
Sie sah und sieht nicht ausgemergelt aus, sie wirkt eher stämmig, fast moppelig, das Fell ist äusserst dicht und steht etwas ab, so wie bei einer britisch Kurzhaar. Einzig ihre Augen sind seit den Feiertagen am Tränen.
Also vor den Feiertagen wollte ich sie ursprünglich mal durch den Tierrettungsdienst mit einer Lebendfalle einfangen lassen. Das ging leider schief, die Falle versagte. Da ich sie seit den Feiertagen auch 2x täglich füttere, kommt sie nun auch regelmässig und das zum Glück auch trotz des Fangversuches. Nun schläft sie einfach nur noch im Tomatenbeet, den Schuppen meidet sie nun.
Ich habe sie bei der STMZ.ch (offizielle Schweizer Meldezentrale für Findeltiere) gemeldet, Flyer ausgehängt, Nachbarn angesprochen usw. Gemeldet hat sich bisher niemand. Da ich sie früher schon um die Häuser dort ziehen sah, welche jetzt nicht mehr stehen, nehme ich an, dass sie früher dort gelebt hat.
Die Baustelle ist jetzt sehr laut und die Katze hat, so wie ich sie beobachte, vor ziemlich vielem Angst. Sie läuft ständig geduckt herum, sogar ein tieffliegender Vogel erschreckt sie. Ganz schlimm sind andere Katzen; voallem vor den Katern flüchtet sie sofort, einer (der unserer Nachbarn vis-à-vis) attackiert sie gleich. Er sabotiert quasi meine Zähmungsversuche; heute früh habe ich sie wie immer direkt vor der Türe hinten gefüttert, da tauchte er auf und sie war weg. Bis jetzt ist sie nicht wieder aufgetaucht.
Ich kann sie mit Trockenfutter (ansonsten kriegt sie nur gutes Nassfutter) ins Wohnzimmer locken, da sass sie auch schon mal direkt hinter der Türe auf dem Teppich, wusch sich usw. Aber sie lässt sich nicht anfassen! Komme ich mit der Hand zu nah, haut sie mich mit dem Pfötchen.
Ich bin mit Katzen aufgewachsen; wir haben etliche wirklich wilde Bauernhofkatzen aufgenommen und problemlos gezähmt. Doch da hatten wir eine ruhige Umgebung und auch noch andere, bereits zahme Katzen...
So, wie ich die Katze zurzeit einschätze, würde sie ein ruhiges Plätzchen schätzen, wo sie vor der lauten Baustelle und den anderen Katzen ungestört wäre. Im Haus drin ist die Baustelle zwar zu hören, aber bei weitem nicht so schlimm wie im Freien. Doch die Katze weiss von ihrem Glück ja nichts... gestern abend ist sie – als ich ganz kurz weg war – unter unser Sofa geflüchtet vor einem anderen Kater. Als ich wiederkam, sah ich nur den Tigerkater draussen und schloss die Türe wieder.
Da kam sie plötzlich unter dem Sofa hervor und miaute kläglich vor der auf einmal geschlossenen Türe, worauf ich sie wieder rausliess.
Es ist so, das einzige, was sie an diesem doch zurzeit wegen der Baustelle schrecklichen Ort hält, ist mein regelmässiges Füttern.
Durch den Garten der anderen Nachbarn könnte sie problemlos in den ruhigeren Bereich der anderen Häuser gelangen (so gelangen auch die Kater zu uns), aber das macht sie nicht. Sie bleibt immer hinten.
Ich fühle mich so schlecht irgendwie, auch wenn ich weiss, dass sie einen dicken Pelz hat, bei jedem Hudelwetter muss sie draussen schlafen, ständig nervös und angespannt und immer Angst habend. So stelle ich mir das vor. Es ist für sie zurzeit ein Überleben, kein Leben.
Normalerweise funktioniert das Zähmen mit viel Geduld und regelmässigem Füttern gut – aber die Baustelle und vorallem die anderen Katzen sabotieren mir jegliche Fortschritte. Oder muss ich einfach mehr Geduld haben?
Hier noch Bilder, damit man sich das ein wenig vorstellen kann.
Die Katze, wie sie direkt hinter der Türe sitzt. Soweit kommt sie rein, wenn ich Futter auf den Teppich lege.
Hier ein Teil der Baustelle, die Katze gleich hintendran
Das Tomatenbeet ist zusammen mit dem im Winter abgedeckten Kaktusbeet ihr Schlafplatz... habe etwas Stroh hingelegt, welches sie akzeptiert hat.
Meine Schwester meinte mal, ich soll doch einfach mal die Türe zumachen, wenn sie drin ist, und sie eingesperrt lassen für ein paar Wochen. Ich bin jedoch nicht dieser Meinung. Zudem kennt diese Katze ja bereits ihr Gebiet hier, ausserdem sind wir auch teilweise berufstätig und haben natürlich auch keine Katzenklappe. Mein Gefühl sagt mir, ich müsse zuerst das Tier mal soweit zähmen, dass ich sie mal streicheln könnte, aber ich würde sie zu gern auch mal beim Tierarzt vorstellen, nach Chip absuchen, die Augen behandeln und sonstwie untersuchen. Ich weiss ja nicht mal, ob sie kastriert ist (ich hoffe es...) Sie wirkt einfach wie eine verlassene Hauskatze, die früher vielleicht nicht mal Freigängerin war und daher so ängstlich ist...
Danke fürs Mitlesen! Es war gut, das auch einfach mal aufzuschreiben.
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