Katze greift Menschen an

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Julia.K.

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Hamburg
Hallo,

ich habe ein Problem mit meiner Katze Minka. Kurz zu ihrer Geschichte: Sie ist 4-5 Jahre alt und lebt seit ca 3 Jahren bei mir und meinem Freund. Ihr Vorbesitzer war ein Alkoholiker. Er und Minka haben in einer sehr kleinen Wohnung gewohnt, obwohl sie die meiste Zeit allein war. So weit ich weiß, ist sie viel zu früh von der Mutter getrennt worden. Als ich Minka bekommen habe, hat sie, sobald man sich bewegt hat, extrem gebissen und gekratzt und ließ sich gar nicht streicheln. (obwohl sie die Nähe zum Menschen doch immer gesucht hat)

Heute ist sie sehr verkuschelt und zugänglich. Aber ein Problem ist immernoch geblieben. Das Angreifen.
Wir leben in einer 65qm Wohnung und Minka hat freien Zugang zum Balkon(Katzenklappe). Leider ist sie allein, weil sie andere Katzen hasst ( wir haben es ausprobiert)

Also, momentan ist es so, dass sie mich und meinen Freund oft mehrfach am Tag angreift. Entweder sie lauert im Flur und geht auf die Füße los (bevorzugt Abends) oder sie greift, wenn ich auf dem Sofa sitze, meine Arme an. Dabei springt sie mir richtig an den Unterarm und kratzt und beißt. Wir haben langezeit versucht das einfach zu ignorieren, aber dann wurde es noch schlimmer. Mittlerweile benutzen wir eine Spritzflasche mit Wasser. Aber selbst das hält sie nicht auf. Sie erschreckt sich, putzt sich kurz und fixiert dann wieder meinen Arm.

Auch wenn ich abends nochmal so lange mit ihr spiele, bis sie sich lang auf die kalten Fliesen legt, hilft das nicht. 10min später lauert sie doch wieder im Flur und wartet auf Füße...
Ich denke oft, dass es Unterforderung und/oder Langeweile ist, aber was kann ich dagegen noch tun?

Habt ihr irgendwelche Tipps für mich und Minka?:)

Danke schon mal im Voraus!
 
A

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Ein typisches Einzelkatzenproblem... Und ja ich denke auch, dass es unterforderung/Langeweile ist + spielen aus Katzensicht.
Wie sind die Vergesellschaftungen denn genau abgelaufen? Vielleicht habt ihr da Fehler begangen, die man beheben könnte?
 
Hallo,
das sind leider die typischen Verhaltensweisen von zum Menschen gemachten Einzelkatzen. Dazu kommt dann noch das sie zu früh von der Mutter getrennt wurde und eine wichtige Sozialisierungsphase eventuell verpasst hat.

Wie habt ihr das denn probiert mit dem Zusammenführen mit einer weiteren Katze? Eine VG kann in diesem Fall über mehrere Monate dauern.
 
Und: Wie hat sie sich den anderen Katzen gegenüber denn genau verhalten?
 
Und bitte nicht noch mit Wasser bestrafen, sie macht ja aus ihrer Sicht nichts falsch, denn Katzen brauchen solche Spiele... wenn du sie dann auch noch mit Wasser nass machst, dann versteht sie die Welt garnichtmehr.. für sie ist schon schlimm genug ,dass keiner "vernünftig" mit ihr spielt.
 
Danke für eure schnellen Antworten!
Das mit dem Wasser kann ich voll und ganz nachvollziehen, aber für mich sieht das nicht nach einem Spiel aus, wenn sie mich angreift. Sie beißt mich richtig blutig.

Also, ich weiß, dass wir bei der Vergesellschaftung Fehler gemacht haben. Leider.
Die andere Katze war eigentlich perfekt. Hab auch lange gesucht. Sie war in ihrem Alter, verspielt und hat in einer großen Katzengruppe gelebt.

Ich habe Josha( so hieß die andere Katze) in unser Schlafzimmer gelassen für ca 2h. Ich dachte, dann kann sie genau den Raum und die Versteckmöglichkeiten kennenlernen. Dann haben wir die Tür einfach aufgemacht,
Beide Katzen haben sich gesehen und sind in unterschiedliche Richtungen gelaufen, was mich sehr gefreut hat, weil ich dachte, dass Minka keine Angst zeigen wird.
Das ging bestimmt eine Woche gut. Sogar so gut, dass sie in einem Raum waren und ich sie gleichzeitig aus verschiedenen Händen fressen lassen konnte. Sie haben vorsichtig den Hintern beschnuppert, wenn der andere mal nicht aufgepasst hat usw. Josha war aber von Anfang an recht schüchtern im Umgang mit Minka.
Leider wurde ihr das zum Verhängnis, denn nach ca 2 Wochen hat Minka gemerkt, dass Josha Angst vor ihr hat und hat das Total ausgenutzt, sie hat sie nur noch durch die Wohnung gejagt, sie angeknurrt usw. Und Josha hatte nur noch Panik. Ich habe dann die Schlafzimmertür wieder zugemacht. Also war Josha im Schlafzimmer. Hab immer die Schlafdecken ausgetauscht und so, aber Minka ist ganz wild geworden und dann auch total auf die Decken losgegangen.
Dann haben wir Josha schweren Herzens wieder abgegeben=(

Ich war vor ca einem halben Jahr im Tierheim und wollte mich doch nochmal zwecks Zweitkatze beraten lassen. Die Tierheimmitarbeiterin hat aber gesagt, solange wir Minkas Angriffe nicht in den Griff bekommen, würde sie das keiner anderen Katze antun.
Sie hat uns auch den Tipp mit dem Wasser gegeben.

Schönen Gruß
 
Ich war vor ca einem halben Jahr im Tierheim und wollte mich doch nochmal zwecks Zweitkatze beraten lassen. Die Tierheimmitarbeiterin hat aber gesagt, solange wir Minkas Angriffe nicht in den Griff bekommen, würde sie das keiner anderen Katze antun.
Sie hat uns auch den Tipp mit dem Wasser gegeben.

Dann kann ich mir schon vorstellen in welchem TH in Hamburg du warst :grr:
Auch wenn die Katzen nix dafür können, aber ich weiß, warum ich in genau diesem TH nicht nach einer neuen Begleitung für meine Viri gesucht habe :dead:

Sei's drum.. Zum Thema VG kann ich auch nur das sagen, was ich mir angelesen habe, da mir das mit Viri ja bevor steht, von daher halte ich mich hier vornehm zurück und les lieber mit und sammel Tipps.
 
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Hmm... Da Minka ja eh recht rauflustig scheint, wäre es vielleicht eine Option, es mit einem selbstbewussten, aber nicht dominanten Kater zu versuchen, der ein bisschen älter ist als sie?
Und sehr langsamer Vergesellschaftung? Also erst komplett getrennt, dann Gittertür und dann erst nach einigen Tagen/Wochen die Tür rausnehmen?

Einfach wird das auf jeden Fall nicht.

Ich würde in einem solchen Fall eigentlich immer dazu raten, gleich zwei Katzen dazuzunehmen, damit die zwei Neuzugänge sich gegenseitig haben und die erste Katze nicht bedrängen, aber das ist halt etwas eng auf 65 qm.
 
Hallo,

also für mich hört sich der Vergesellschaftungsversuch nicht so gelungen an. Sowas kann dauern. Grad, wenn die erste Katze so lange allein war.

Trotzdem würde ich zu einem weiteren Versuch raten, dann würden auch die "Angriffe" aufhören. Auch wenn die Katze dich dabei blutig beißt, sind es vermutlich trotzdem mißglückte Spielversuche. Die arme Miez weiß es einfach nicht besser!
Schön wäre natürlich, wenn man 2 Katzen dazu nehmen könnte, aber das ist wohl wirklich etwas wenig Platz.
Lies dich mal hier in die langsame Zusammenführung ein, das wird schon helfen. Du brauchst Zeit und ganz viel Geduld! Und du kannst hier im Forum immer sehr kompetente Hilfe finden:)

Ich würde den zukünftigen Partner genauer auswählen, weil du ja nun auch besser einschätzen kannst, wie deine Katze reagiert. Ich denke, eine selbstsichere Katze, die vielleicht auch ein bißchen rüpelig ist, oder ein Kater, der nicht extrem katerig ist, würde da vielleicht besser passen.
Außerdem würde ich dir raten, das zukünftige Katzentier über eine Pflegesetlle zu suchen. Du kannst hier bei den Notfellchen ein Gesuch einstellen udn deine Katze so genau, wie nur möglich beschreiben.

Eine weitere Möglichkeit wäre Freigang, wenn das bei euch geht. Dann kann sie sich draußen austoben.

Eine so junge Katze sollte nicht den Rets ihres Lebens alleine sein müssen.
 
  • #10
Hallo Julia,

ich denke auch, dass ihr - sehr vorsichtig und nach sorgfältiger Auswahl - eine erneute (und langsame) Zusammenführung versuchen solltet...


bis dahin möchte ich aber einen Tipp geben, mit dem ihr evtl. die Angriffe der Kätzin "umlenken" könnt...

ich selbst habe eine freigehende Einzelkätzin, die in Regenperioden oder im Winter auch gelegentlich solche "Angriffe" startet. Ich habe ihr von der Firma Trixie einen sogenannten "Dummy" gekauft, der eigentlich für Hunde gedacht ist, von der Größe eines Katerrumpfes... immer, wenn ich merke, dass sie angreifen will, kommt der Dummy zum Einsatz, mittlerweile holt sie ihn sich auch selbst, um sich daran auszutoben.



Wie gesagt, ihr solltet noch einmal über eine Zusammenführung nachdenken, ich würde da auch eher an einen sozialen Kater denken, und auf jeden Fall an eine langsame Zusammenführung mittels Gittertüre...
 
  • #11
Wir haben in Leo ja auch so ein verkorkstes Einzelexemplar zu Hause. Allerdings rauft er viel mit unserem Hund.
Dennoch muss ich immer wieder als Sparringspartner herhalten.

Ich nehme ein großes, dickes Handtuch, wickel den Leo darin ein und knuddel ihn richtig heftig durch.
Er findet das natürlich nicht so prickelnd, weil er in dieser Situation den Kürzeren zieht, aber es hilft.

Inzwischen hat er gelernt, dass man mit Mensch vorsichtig um zu gehen hat.
 
  • #12
Guten Morgen und vielen lieben dank für die zahlreichen Antworten!

Die erste Reaktion meines Freundes über den Tipp mit dem "Katze in Handtuch wickeln": "Oh Gott, die würde uns töten!":D

Wir haben gestern Abend lange darüber nachgedacht und werden es wohl wirklich nochmal mit einer Zweitkatze versuchen.
Den Tipp mit dem Suchen hier im Forum werde ich auf jeden Fall nutzen!
Leider haben wir nur eine Zweizimmerwohnung. Welchen Raum soll ich dann separieren? Im Schlafzimmer schläft sie nachts mit uns und im Wohnzimmer hält sie sich den Tag über auf.
Und wo bekommt man so eine Gittertür her?

Und noch eine wichtige Frage: Muss mir die andere Katze/Kater nicht leid tun, wenn Minka anfängt zu "spielen"??
 
  • #13
Guten Morgen Julia,

eine Gittertür kannst du dir recht einfach selbst bauen. Anleitungen findest du hier auch irgendwo:p
Ein paar Dachlatten und ein Katzenschutznetz - fertig ist die Gittertür

Finde ich gut, daß ihr das nochmal versuchen wollt! Wenn du hier bei den Notfellchen schaust, siehst du ja auch, wer hier Katzen in Wohnungshaltung vermittelt, schreib die dann doch direkt mal an. Oder eben ein Gesuch.

Wenn du dir wirklich Zeit läßt für die richtige Auswahl der Zweitkatze muß die dir dann hoffentlich auch nicht leid tun:)

Wichtig ist aber wirklich: Geduld, Geduld, Geduld!
Es gibt hier ja auch einige Threats über gescheiterte Zusammenführungen. Lies die auch mal durch. Oft genug kann man da auch aus den Fehlern lernen

Mit 2 Zimmern ist natürlich schwierig, aber eins muß dann eben für den oder die Neue/n da sein. Du kannst das ja auch immer mal wechseln, dann können sich beide an den Geruch des jeweils Anderen gewöhnen.

Ich drück euch die Daumen!
LG
 
  • #14
Jonika hat Recht, das Wechseln ist wichtig!
Es spricht also nichts dagegen, dass ihr die Katzen und Zimmer regelmäßig tauscht.

Wichtig ist nur, dass ihr gezielt sucht und ganz offen und möglichst detailliert den Charakter eurer Katze beschreibt. Und ideal wäre es, wenn ihr für den Fall des Scheiterns eine Art "Rückgaberecht" vereinbart - aber so eine Zusammenführung kann gut und gerne ein halbes Jahr oder mehr dauern, stellt euch darauf bitte ein, denn das wird auch für euch heftig!
 
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  • #15
Vielen Dank nochmal für die Antworen!

Ist es denn nicht von Nachteil, wenn man Minka die Räume, die ihr wichtig sind (Wohnzimmer, Schlafzimmer) wegnimmt?
Also, wenn wir z.B. dann mit der anderen Katze im Schlafzimmer schlafen und Minka auf einmal ausgeschlossen wird?
Gibt es bei Katzen sowas wie "Eifersucht"?

Ich habe jetzt bei Gesuche etwas geschrieben. Ich hoffe sehr, dass sich jemand meldet.
 
  • #16
Nun ja, die Räume, die ihr Minka "wegnehmt", das sind die einzigen Räume und Möglichkeiten, die ihr zur Verfügung habt....

insofern müsst ihr mit genau diesen Räumen arbeiten....



am Anfang, so für 2-3 Tage, könnt ihr mit Minka umziehen, sie ist nachts im Schlafzimmer und Tags im Wohnzimmer, und das "Neue" ist jeweils hinter der Gittertüre...

danach würde ich versuchen, dass je ein Partner wie gewohnt bei Minka ist, und der andere bei dem Neueinzug, damit auch der Beziehung aufbauen kann - und das würde ich dann auch wechseln, damit auch der andere von euch Beziehung aufbauen kann....


Ihr solltet euch auf eine - durchaus längere - Zeit einstellen, in der eure wesentliche Aufgabe "Katzenzusammenführung" heißt und in der Partys und Kinobesuche eher eingegrenzt sind, bzw. abhängig davon, wie es bei den Miezen gerade läuft...




aber all das kann man vorher nicht sagen, es kann auch sein, dass nach wenigen Tagen alles kippt und die beiden Miezen zueinander wollen... man kann (leider) nicht alles vorab planen, auch wenn gute Vorbereitung und Einlesen in das Thema sinnvoll ist...
 
  • #17
Soooo.....

nun ist es offiziell...Maya, 6 Jahre, zieht am Freitag bei uns ein=)

Alle Vorkehrungen sind getroffen und ich bin bereit:D
 
  • #18
  • #19
Hallo Julia!

Das finde ich klasse, daß ihr noch einen Versuch wagt! Du schriebst ja, ihr seid jetzt gut vorbereitet, prima:)! Ich drück die Daumen, daß es klappt.

Bitte habt wirklich Geduld und wenn was komisch ist, einfach hier fragen! Lieber 1 Mal zu viel, als 1 Mal zu wenig.

Vergesellschaftungen können anstrengend werden, aber es lohnt sich!

LG und viel Glück!
 
  • #20
Leider haben wir hier im Forum keinen passenden Partner gefunden. Deswegen habe ich dann angefangen, bei Katzenschutzbunden und Katzenhilfen zu suchen. Und bin dann auch bei der Katzenhilfe Winterhude (Hamburg) fündig geworden.

Maya wohnt noch 50km von Hamburg entfernt. Ihr Besitzerin kann sie leider nicht mehr behalten, weil sie jobbedingt umziehen musste und dort jetzt ein Hund ist, der Katzen hasst. So dass momentan, immer einer weggesperrt werden muss.

Der Besitzerin ist es sehr wichtig, dass Maya ein schönes Zuhause findet, und deswegen würde sie sie auch sofort wieder zu sich nehmen, wenn es mit den beiden doch nicht klappen sollte.

Sie hat auch jahrelang mit einer anderen Katze zusammengelebt und war immer friedlich. Hat aber sofort gezeigt, wenn ihr etwas zu viel wurde.
Und ich denke, dass ist doch perfekt für unsere Minka:D


Vielen Dank, für eure tolle Unterstützung und die zahlreichen Tipps bisher!!

Ich werde bestimmt nochmal Hilfe brauchen...wahrscheinlich spätestens Samstag:D
 

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