Katze frisst fast gar nichts mehr

[Fabienne1985]

Hallo Zusammen,

wir haben ein ziemlich großes Futter-Problem mit unserer Katzendame.

Kurz zu ihrer Katzenperson: 13 Jahre, lebt bei meinen Eltern, Einzelgängerin, Freigängerin, fleißige Jägerin, Oberzicke, ziemlich zierlich mit 2,5 kg

Sie ist sehr mäkelig was das Nassfutter betrifft. Entweder rümpft sie gleich die Nase und isst es gar nicht oder wir haben Glück und sie isst etwas davon, lässt es allerdings nach ein paar Happen dann doch stehen. Hat sie das eine Futter mal gegessen oder gekostet, heisst es noch lange nicht, dass sie es am nächsten Tag oder jemals wieder fressen wird.

Wir haben wirklich schon alle gängigen Nassfuttersorten gekauft und trotzdem finden wir einfach kein Futter was unserer Dame recht ist. Egal ob das Nassfutter teuer oder billig ist, hochwertig oder a la supermarktqualität - mal wird davon ein bisschen gefressen oder es komplett ignoriert.

Abgekochtes Fleisch frisst sie z.B. für ihr Leben gern - roh allerdings wiederum nicht. Es scheint nur, dass sie das abgekochte Fleisch nicht mehr verträgt, da sie seit einiger Zeit immer Durchfall danach bekommt. Hier spielt es auch keine rolle welches Fleisch bzw. Innereien wir abkochen - von allem bekommt sie seit neustem Durchfall.

Da sie eben so wenig frisst, haben wir auch immer eine Schale Trockenfutter herumstehen - aber auch hier wird kaum etwas gegessen. Wenn es hoch kommt ist es ca. ein Esslöffel pro Tag - wenn überhaupt.

Wir haben das Futter auch schon oft stehen lassen mit der Absicht "Irgendwann muss sie mal fressen wenn sie Hunger hat". Jedoch hatten wir hier keinen Erfolg mit.

Tunfisch, Joghurt, Frischkäse, Käse etc. isst sie dafür sehr gerne, zwar sind es hier auch nur kleine Mengen - aber immerhin etwas.

Dieses Problem hat sich auch nicht mit der Zeit eingeschlichen, weil wir sie etwa verwöhnt hätten und ihr gleich neues Futter gegeben haben wenn sie ihres verweigert hatte, sondern es war schon immer so.

Wir machen uns große Sorgen, da sie eben das abgekochte Fleisch nicht mehr verträgt und dadurch im Winter so gut wie gar nichts mehr frisst. Im Sommer bringt sie immer viele Vögel, Mäuse und Maulwürfe nach Hause jedoch ist die Beute eben jetzt zur Zeit doch ziemlich rar. Sie frisst am Tag vllt 50 Gramm Nassfutter und das ist ja viel zu wenig für so ein Katzentier!

Kennt ihr vllt. irgendwelche Futtersorten, die eine hohe Akzeptanz haben? Oder irgendwelche Tricks wie wir unsere Kleine zum fressen bekommen?


PS: Bevor ich hier haue bekomme, weil die Dame alleine lebt: Wir haben es bei ihr schon zwei mal mit einer Zusammenführung versucht, die allerdings beide nach hinten los gegangen sind. Sie ist wohl eine der Katzen, die sich nicht mit anderen Katzen versteht. Hier findet ihr auf Seite zwei auch den Beitrag wo ich sie in einem anderen Tread beschrieben habe.

 

[Labahn]

Wart ihr schonmal beim TA mit ihr? Sind ja einige Symptome, die ich bei einer 13 Jahre alten Katzen lieber abklären würde. Denke geriatrisches Blutbild, Kotsammelprobe und auch Zahnkontrolle kann sicher nicht schaden. Bei ihrem Gewicht hat sie ja auch nicht gerade viel zuzusetzen.

 

[Fabienne1985]

Wir sind regelmäßig mit ihr beim Tierarzt, da sie im Winter oft mit ihren Bronchien chronisch zu kämpfen hat. Hier wird sie dann immer mit einem Kinder Antibiotika behandelt. Asthma ist es nicht, hierauf haben wir sie schon ein paar mal untersuchen lassen und mit den Zähnen ist auch alles in Ordnung.

Bei ihr wurde vor ca. einem Jahr auch festgestellt, dass ihre Nieren langsam abbauen. Der Tierarzt meinte jedoch, dass wir hier nichts unternehmen können, weil dies eben der Alterungsprozess mit sich bringt.

Da sie uns ja auch schon immer so Probleme mit dem fressen macht glaube ich nicht, dass es krankheitsbedingt ist. Oder etwa doch?

 

[Labahn]

Gerade dann würde ich mal ein geriatrisches Blutbild erstellen lassen. Gerade Nierenprobleme können auch der Auslöser für die Appetitlosigkeit sein. Und selbst wenn man eine solche Nierenerkrankung nicht heilen kann, so kann man das Fortschreiten hinauszögern.

Bei einem 13 Jahre alten Tier würde ich das checken lassen. Genau wie den widerkehrenden Durchfall, denn dieser ist ja auch nicht normal.

Zum Futter selber würde ich wohl versuchen es mit Leckerli aufzuwerten (Thunfisch, Bierhefe, Parmesan, Hühnerbrühe, ...) oder auch versuchen anzuwärmen. Vielleicht riecht sie das Futter auch nicht mehr so gut. Konsequentes Hungern halte ich bei ihrem Gewicht für gänzlich falsch.

 

[Fabienne1985]

Habe gerade bei unserem Tierarzt angerufen und wollte wissen was in der letzten Zeit bei ihr alles untersucht wurde. Es wurde tatsächlich im Sommer 2013 ein geriatrisches Blutbild gemacht und bis auf, dass die Nierenwerte erhört waren, war sonst nichts zu sehen.

Klar, versuchen wir das Nierenleiden hinauszuzögern - haben für den Anfang von unserem Arzt spezielle Trockenfutter bekommen. Da aber die Nieren zur Zeit noch normal arbeiten rät er uns noch nichts - außer eben das spezielle Trockenfutter zu füttern.

Wir werden wohl in dieser Woche noch einmal ein Blutbild machen lassen um auf Nummer sicher zu gehen.

Hungern lassen wir sie auf keinen Fall. Wir helfen uns halt mit anderem Futter weiter wie Käse, magerem Schinken, Tunfisch, firschem Lachs, Joghurt, Hüttenkäse etc. und kaufen immer mal wieder im Köllezoo von jedem Futter eine kleine Dose bzw. Beutel in der Hoffnung, dass sie eben doch eins davon dann mal frisst.

 

[Maiglöckchen]

Hallo Fabienne,

wenn die Nieren noch normal arbeiten, hat die Katze auch kein Nierenleiden. Bei einer CNI sind nämlich nur noch 30- 40 Prozent der Nierenfunktion erhalten geblieben. Trockenfutter ist bei Nierenerkrankungen nicht so dolle, wenn schon, dann sollte die Süße Nassfutter als Nierendiät fressen.

Ich würde an Eurer Stelle die Nierenwerte jetzt wirklich sehr zeitnah nochmals checken lassen, bzw. noch einmal ein geriatrisches Profil machen. Lass Dir die Blutbilder in Kopie geben und dann kannst Du sie hier unter CNI einstellen und den Fragebogen ausfüllen, dann werden sich da User zu Wort melden, die sich sehr gut auskennen. Eine Urinuntersuchung wäre auch nicht verkehrt, um die Diagnose Nierenleiden zu bestätigen oder eben nicht. Denn ein einmalig erhöhter Nierenwert ist noch nicht zwangsläufig eine CNI.

Es gibt bei CNI durchaus mehr Behandlungsmöglichkeiten als nur Diätfutter, sofern es überhaupt eine CNI ist. Euer Tierarzt scheint da nicht so viel Erfahrung zu haben.

 

[Fabienne1985]

Guten Morgen Maiglöckchen,

vielen Dank für deine Ratschläge. Wir wissen, dass Trockenfutter nicht so dolle ist aber zumindest frisst sie hiervon wenigstens etwas. Das Nassfutter wird ja nur seltenst gegegessen daher macht es keinen Sinn. Wir schmeißen da mehr weg als sie frisst

Die erhöhten Nierenwerte wurden ja auch schon vor über einem Jahr festgestellt und beim letzten Blutbild waren diese auch wieder erhöht, daher denke ich schon das dies von dauer ist.

Zur Behandlung sind wir in der Tierklinik in Heidelberg. Eigentlich hat diese einen ziemlich guten Ruf und wir waren bis jetzt auch immer sehr zufrieden.

Wie schon gesagt, meine Ma wird in den kommenden Tagen nochmal ihr Blut untersuchen lassen und die Werte stelle ich dann hier rein. Danke für den Tip mit dem Fragebogen, den werde ich dann auf jeden Fall ausfüllen.

 

[Maiglöckchen]

Ich bezog mich ja vor allem auf Deine Aussage, dass die Nieren noch normal arbeiten. Das ist bei einer CNI nun mal nicht der Fall, deshalb ist da ja auch eine Urinuntersuchung sinnvoll und ggf. ein Ultraschall, um zu schauen, wie weit das fortgeschritten ist.

Wenn der TK außer Nierendiät nichts einfällt, kann sie so gut auch nicht sein. Je nachdem, wie Blut- und Urinwerte aussehen, gibt es z.B. noch die Möglichkeit, ACE-Hemmer einzusetzen, unterstützend SUC zu geben oder auch mit Phosphatbindern im Futter statt Nierendiät zu arbeiten.

Ich würde bei einer Katze in dem Alter auf jeden Fall auch die Schilddrüse checken lassen, falls das noch nicht geschehen ist. Falls die Tierklinik das Blutbild im eigenen Labor gemacht hat, kann es nämlich sein, dass diese Werte noch nicht genommen wurden. Auch die Schilddrüse kann nämlich für Futterverweigerung verantwortlich sein.