Kater traumatisiert?

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blackpearl173

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Mein Kater Merlin (1,5 Jahre) kam vor zwei Tagen abends total verstört nach Hause. Er hatte riesiege Pupillen, sein Verhalten war ganz anders als sonst. Er ist normalerweise ein sehr aufgeweckter, lebhafter Kater. Er wollte nichts fressen und legte sich in sein Körbchen. Dort lag er auch noch am nächsten Morgen, stand dann aber auf und ging raus. Von meinem Nachbarn erfuhr ich, dass er sich am Vortag mit einem anderen Kater heftig gefegt hatte. Bis heute verweigert er jede Nahrung, sogar sein Lieblingsfutter und -leckerlies. Ich komme nicht an ihn ran, er lässt sich nicht streicheln und läuft vor mir weg. Auch ins Haus kommt er nicht mehr.

Vielleicht kurz zur Vorgeschichte: Ich hatte ihn und seine Schwester im September 2007 von einer Bekannten geholt. Sie waren mehr oder weniger wildlebend; sie lebten mit mehreren Katzen in einem offenen Schuppen. Der Weg bis hierher war lang und hart aber er hat sich gelohnt. Ich konnte ihr Vertrauen gewinnen, vorallem der Kater wurde sehr zutraulich, reagierte auf rufen und kam auch durch die Katzenklappe ins Haus, wo er sein Körbchen stehen hat.

Jetzt ist er wie umgewandelt; ich erkenne ihn gar nicht wieder. Äußerlich kann ich keine Verletzung feststellen, habe nur bemerkt, dass er vermehrt speichelt und trinkt. Ich würde gerne mit ihm zum Tierarzt gehen, aber er lässt sich einfach nicht einfangen. Es war ja sonst schon immer eine Tortur sie zu fangen (man meint, Katzen wissen, wann man mit ihnen zum Tierarzt will) aber jetzt scheint es aussichtslos. Mit Futter lässt er sich nicht locken. Ich bin echt ratlos, vorallem, was mit ihm passiert ist, dass sein jetziges Verhalten erklärt.

Ich bin für jede Hilfe dankbar und bedanke mich im Voraus ganz herzlich,
Yvonne
 
A

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Hallo,

das klingt ja nicht so gut:(

Ich denke, Du musst zum TA, hat er ggf eine Falle, mit der Du den Kater einfangen kannst? Oder wenn doch er ins Haus kommt, versuchst Du ihm Beruhigungsmittel unterzuschieben und packst ihn dann ein:confused:

Wenn er gar nicht frisst, kann er verletzt sein. Wenn er so speichelt, ist er gegen Tollwut geimpft?? Wenn nicht, dann musst Du selber vorsichtig sein, dass er Dich nicht verletzt und dringend Kontakt mit dem TA aufnehmen.

Toi toi toi
 
Hallo Kerstin,

danke für Deine Antwort. Ja, gerade vor drei Wochen wurde die Impfung gegen Tollwut und alle sonstigen Impfungen aufgefrischt. Ich habe die Katzenklappe jetzt schon so gestellt, dass er rein aber nicht mehr rauskommt (mal sehen, wie viele Katzen sich morgen dort versammelt haben:). Wenn er mal drinnen ist, bekomme ich ihn schon, da mache ich mir keine Sorgen. Bei seinem jetzigen Verhalten allerdings rechne ich nicht damit.

Nochmals dankeschön für die Anteilnahme (meine Nerven liegen inzwischen schon ziemlich blank) und viele Grüße,
Yvonne
 
Wenn du näher an ihn ran kommst, solltest du meiner Meinung nach zuerst nicht versuchen ihn zu greifen bzw. zu fangen, sondern erstmal beruhigend auf ihn einreden. Er scheint ja ziemlich verstört zu sein. Vielleicht kommt er später - wenn es ruhig ist - von alleine zum Schlafen rein.

Vielleicht kannst du ihn mit besonders gut duftendem Futter (z. B. Fisch) hinein locken. Ich würde ihm draußen vielleicht erst mal nichts zu fressen hinstellen.

Das er so stark speichelt kann auch durch den Stress bedingt sein. Mein Kater hatte das nach einem sehr aufreibenden Tierarztbesuch, der ihn ganz schön verschreckt hat. Er saß da und dicke Speichelfäden hingen ihm aus dem Maul.

Ich drücke dir die Daumen, dass er sich so weit beruhigt, dass du ihn zum TA bringen kannst.
 
Hallo Miomomo,

lieben Dank für Deine Antwort. Er ließ sich schon ein bißchen am Köpfchen kraulen, hab dann aber versucht ihn zu packen. Danach war natürlich alles vorbei. Ich denke, er weiß schon, was ich mit ihm vorhabe, denn normalerweise laufe ich nicht hinter ihm her. Ich muss mich wohl in Geduld üben, auch wenn es mir sehr schwer fällt. Aber mit jemandem darüber zu sprechen bzw. zu schreiben tut schon gut - von meinem Freund höre ich nur "ach der beruhigt sich schon wieder...".

Nochmals herzlichen Dank,
Yvonne
 
Ich war gerade noch einmal draußen. Auf Rufen kam er auch maunzend auf mich zu, blieb aber drei Meter vor mir stehen. Als ich mich ihm langsam näherte, ging er weg. Plötzlich kam der Kater, mit dem er sich in der Wolle hatte und er legte sich hin. Ich denke mal ein Unterwürfigkeitsverhalten. Aber kann ihn der Streit mit dem Kater das so verschreckt haben, dass er auch zu mir das Vertrauen verloren hat und nichts mehr frisst? Hat jemand Erfahrung damit gemacht, wie lange so etwas anhalten kann?
 
Könntest Du Deinem Kater ab und zu etwas Notfalltropfen in den Nacken geben, vielleicht sogar liebevoll einmassieren?
Es ist schwierig, vorherzusagen, wie lange ein solchen Trauma den Kater verschreckt sein läßt. Manche Katzen überwinden es sehr schnell, manche haben für ihr Leben lang 'ihr Fett weg'.

Zugvogel
 
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Ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen, dass er nur wegen einem Katerstreit so verschreckt ist, dass er tagelang nicht frisst. Ehrlich gesagt bin ich aber auch nicht der Riesenkatzenexperte. Vielleicht kann dir da jemand anders noch etwas sagen.

Dass du dir Sorgen machst, kann ich gut verstehen. Ich bin auch meist sehr besorgt und kann mir dann auch anhören, dass das wohl alles nicht so schlimm ist. Aber man kann eben aus seiner Haut nicht heraus.

Wenn Merlin gemerkt hat, dass du in schnappen willst, dann ist es ganz klar, dass er erst Abstand hält. Mein Kater Mo muss z. B. abends ins Haus kommen und bleibt dann drin (wir haben keine Katzenklappe). Manchmal möchte er das aber noch nicht, weil z. B. irgendetwas noch sehr interessant ist. Dann achtet er auch ganz genau darauf mir nicht zu nahe zu kommen. Er weiß natürlich, dass ich ihn dann einfangen könnte. Da lässt er sich auch nicht mehr mit Leckerlies bestechen. Die sind ja nicht doof ;-)

Ich würde - so schwer es fällt - zuerst gar nicht mehr versuchen ihn einzufangen, sonder nur beruhigend auf ihn einreden. Es kann natürlich auch sein, dass er deine Aufregung spürt und du ihm deshalb auch etwas unheimlich bist.
 
Oh. Ich war zu langsam. Also kann so etwas doch tagelang nachwirken?!
 
  • #10
Wenn der Kater sich nähert, aber nicht anfassen lässt, kannst du ihm auch die Notfalltropfen (je 1) auf ein Trofu-Stückchen geben und hinwerfen. Mit ein bissl Glück frisst er es. Bedrängen würde ich ihn auf keinen Fall, eher zurück in die Wohnung gehen, vielleicht folgt er.

Ja, so etwas kann tagelang, sogar wochenlang nachwirken. Das mit dem Fressen sollte sich allerdings bald geben...

aber er verhält sich richtig (Unterwürfigkeitsgeste gegenüber dem Kater), der weiß schon, was er macht...

hab Vertrauen zu dem Tier. Er kommt vielleicht begründet nicht rein, um seinen Revieranspruch auf das Heimatrevier zu wahren. Langsam und behutsam ist jetzt der richtige Weg - aber das machst du ja schon.
 
  • #11
Hallo nochmal,
war mit Merlin beim Tierarzt. Er kam rein und mein Freund stand zufällig draußen und hat geistesgegenwärtig die Türe und Katzenklappe geschlossen, so dass ich ihn fangen konnte. Er hat einen Infekt und Fieber. Katzen fressen wohl nicht, wenn sie Fieber haben, meinte die Tierärztin. Das das mit dem Katerstreit dazukam, war wohl reiner Zufall aber man macht sich ja so seine Gedanken und bringt das damit in Verbindung. Er hat jetzt Spritzen bekommen und muss wohl oder übel die Nacht zur Beobachtung drinnen bleiben. Er hat auch schon ein paar von seinen Knuspertaschen gefressen und liegt jetzt in unserem Bett, beim Kraulen schnurrt er auch wieder. Jetzt bin ich erleichtert und werde die Nacht gut schlafen können. Ich kam mir schon ein bißchen blöd vor, als die Tierärztin sagte, dass es eigentlich kein Notfall wäre. Aber mir und vorallem Merlin geht es jetzt besser und das Geld war es mir wert. Es hätte ja auch was Schlimmes sein können, bei dem ich mir hinterher Vorwürfe gemacht hätte, nicht zum Tierarzt gegangen zu sein.
In diesem Sinne, ganz herzlichen Dank für die Anteilnahme und viele Grüße,
Yvonne
 
  • #12
Schön, dass du ihn erwischt hast und das es nicht allzu schlimm ist. Dass es kein großer Notfall ist, kann man ja vorher nicht wissen.

Das sehe ich so wie du: Besser hingehen und dann beruhigt sein, als später zu bedauern, dass man zu lässig gewesen ist.
 

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