Kater mobbt - Kumpel in Panik und möchte nicht mehr rein

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25. Februar 2012
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Hallo zusammen,

ich erstelle diesen Beitrag, weil wir mittlerweile ziemlich verzweifelt sind und hier vielleicht noch jemand einen Tipp für uns hat.

Kurz zur Vorgeschichte:

Wir haben drei Freigänger, alle aus dem Tierschutz:
- Linus, 8 Jahre, wohnt seit drei Jahren hier, eher dominant
- Paul, 5 Jahre, wohnt seit zwei Jahren hier, eher schüchtern
- Santo, 2 Jahre, wohnt seit einem halben Jahr hier, eher schüchtern

Santo kam im Juni dazu, weil wir für Paul einen Spielgefährten gesucht haben. Linus mag es eher ruhig und Paul hat sich hier zum verspielten Kater entwickelt.
Die Zusammenführung war völlig problemlos, am Anfang wurde ein bisschen geknurrt und diskutiert, danach war alles prima. Santo hat sich super entwickelt und ist zum Schmuser mutiert und hängt sehr an Paul. Alles lief prima.

Seit Herbstanfang sieht es leider komplett anders aus. Alle waren mehr drinnen und Linus hat anscheinend da erst realisiert, dass hier wirklich noch zwei andere Kater wohnen. Er hat angefangen, Santo zu verscheuchen, obwohl nichts bestimmtes vorgefallen ist, es gab für uns keinen sichtbaren Auslöser. Santo hat sich anfangs noch gewehrt, es kam vermehrt zu Auseinandersetzungen mit Verletzungen auf beiden Seiten (blutige Ohren und Kratzer, Bisswunde), alles passierte draußen, nachdem Linus Santo durch die Katzenklappe rausgejagt und verfolgt hatte.

Mittlerweile traut Santo sich kaum noch rein. Er kommt zwar noch und möchte gerne, aber sobald er Linus auch nur sieht oder hört, läuft er wieder weg. Wir bekommen ihn meistens nur noch rein, wenn eine Person sich so vor Linus stellt, dass der Santo nicht anschauen kann. Dann flitzt Santo in die Küche, isst schnell etwas, und ganz eventuell flitzt er zum Sofa und bewegt sich nicht mehr vom Fleck (der einzige Ort, an dem er sich einigermaßen sicher fühlt), oder er steuert direkt wieder die Klappe nach draußen an. Er ist hier völlig verschüchtert und nur noch ein Schatten seiner selbst.

Linus wird durch Santos Panik angestachelt und will hinterher. Wenn Santo in der Küche frisst, oder auf dem Sofa ist und er kommt an ihn ran, dann schnüffelt er meist nur und geht wieder. Aber sobald Santo sich bewegt, was er nur schnell und leicht in Panik macht, will er hinterher.

Seit einigen Wochen stehe ich mit Ina hier aus dem Forum in Kontakt, beide bekommen Bachblüten und Globulis, wir versuchen Linus auszupowern und Santo zu bestärken. Es gab auch schon Tage, da lief es etwas besser, im Moment ist Santo wieder völlig verschreckt. Gefühlt drehen wir uns seit fast zwei Monaten im Kreis.

Aktuell bin ich leider verzweifelt und so langsam zerrt die Situation an unseren Nerven. Permanent versuchen wir zu erreichen, dass Santo sich rein traut und Linus nicht hinter ihm her kann und stehen so unter Dauerspannung. Meine letzte Idee wäre, eine neue Zusammenführung mit Gittertür zu probieren, wobei wir dann Santo in ein Zimmer sperren müssten.

Was meint ihr dazu?
Habt ihr sonst noch Ideen?
Hatte vielleicht jemand schon eine ähnliche Situation und konnte sie lösen?

Sorry für den langen Text und vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.
 
A

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Oh hallo Moni,
das tut mir so leid. Lese hier immer mit und war ganz begeistert, dass die drei so gut klar kommen und jetzt das :oops:!
Leider kann ich dir keinen Rat geben, merke aber auch bei mir eine deutliche Unruhe in der Gruppe, weil die mehr drin sind. Ich lass dir mal ein paar "good vibrations" für die Kater da und drück Dich mal! Mehr kann ich dir leider nicht helfen! :sad:
 
Hallo,

ich würde Santo erstmal nicht rauslassen. Ich hätte Angst, dass er irgendwann gar nicht mehr kommt.

Santo würde ich separieren, ihn zur Ruhe kommen lassen und eine erneute langsame Zusammenführung versuchen.

Und ich würde mit Santo auch zum TA und ihn untersuchen lassen. Manchmal bemerken es Katzen untereinander sehr viel schneller, wenn etwas nicht in Ordnung ist.

Ich habe ja hier auch eine Dreiertruppe und hier kommt es auch vor, dass Tim und Julchen auf Sarah losgehen. Gerade im Herbst/Winter, wenn das Wetter schlecht ist. Aber ich geh sofort dazwischen, lass es nicht zu, dass hier eine Hetzjagd losgeht. Ich lenk sie dann ab mit Spielen oder Leckerchen und dann ist auch wieder gut.

Auf alle Fälle drücke ich Euch aber alle Daumen, dass wieder Ruhe einkehrt in Deine Truppe und sich alle wieder wohlfühlen.

LG Manuela
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für euren Zuspruch und die "good vibrations" ;)

Wir haben heute das Zimmer für Santo fertig gemacht, auch Ina ist für eine neue Zusammenführung mit Gittertür. Jetzt müssen wir ihn "nur noch" einfangen. Er war heute nur zwei Mal zum Fressen da bis jetzt und ist direkt wieder zur Klappe raus (obwohl Linus gar nicht da war). Hoffentlich kommt er dann nachher noch Mal und wir können ihn eintüten.

Zum Tierarzt werden wir dann direkt im neuen Jahr gehen und ihn durchchecken lassen, vielleicht schlummert da ja wirklich etwas.

Danke euch und schöne Weihnachtstage.
 
Wir haben Santo jetzt seit vier Tagen separiert mit Gittertür. Soweit hält er sich gut. Die ersten paar Tage hat er etwas gejammert, jetzt scheint er sich mit der Situation abgefunden zu haben. Wobei wir ihn auch mehrmals täglich ausgiebig bespaßen, und Paul kommt mittlerweile auch gerne mal mit, weil da oben bei Santo mehr Spaß ist als woanders ;-) Santo fühlt sich recht wohl in seinem derzeit sehr bescheidenen Reich.

Hoffentlich bekommen wir schnell einen Tierarzttermin, die haben leider erst morgen wieder geöffnet. So oder so bleibt die Trennung aber bis nach der Silvester-Knallerei erhalten.

Ein paar Fragen habe ich noch:

Woran erkenne ich, dass ich Linus und Santo zusammenlassen kann?
Leckerchen fressen mit Gittertür dazwischen geht ohne Probleme. Wenn Santo sich im Raum bewegt, schaut Linus allerdings manchmal, als würde er ihm gerne an die Gurgel gehen. Santo zieht sich dann auch zurück. Was ist der richtige Moment? Und soll ich danach wieder trennen?

Wenn wir dann hoffentlich soweit kommen und Santo kann wieder im Haus rumlaufen, kann ich ihn dann nachts wieder in seinem Zimmer unterbringen oder besser nicht? Ich frage, weil die Katzenklappe ohne Chip ist und ich möchte sie nachts nicht sperren, damit Linus wie gewohnt raus kann.
 
Santo kann sich nun seit zwei Tagen im Haus bewegen, bleibt aber meistens noch oben, weil er sich dort sicherer fühlt.

Ich habe noch ein paar Fragen, ob ich mich richtig verhalte:

- Wenn Santo von unten nach oben geht oder Linus ihn oben hört, geht er manchmal hinterher. Ich gehe dann nach und bewege ihn dazu, wieder nach unten zu gehen. Ist das richtig? Oder soll ich ihn lassen, solange nichts passiert? Oder verhindern, dass er hinterher läuft?

- Santo versteckt sich oben unter dem Bett, wenn Linus hoch geht. Wenn Linus ihn dort findet, geht er langsam näher ran, Santo knurrt dann sehr. Soll ich Linus dann dort weg holen? Oder machen lassen?

Ich bin unsicher, wie viel Kontakt ok ist. Ist ja unsere letzte Chance, wenn sie sich jetzt nochmal ernsthaft prügeln, weiß ich nicht, wie das noch was werden soll... :(
 
Ich kann nur sagen, wie ich das machen würde:

Solange Santo noch solche Angst zeigt, würde ich dazwischen gehen. Da machst Du das ganz richtig.

Du solltest Deine Kater weiter beobachten, damit es zu keinem Kampf kommt und Santo wieder selbstbewußter wird und sich wieder mehr zutraut.

Warst Du mit Santo beim TA?
 
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Vielen Dank.

Bis jetzt konnte ich die meisten Zusammentreffen gut ausklingen lassen, indem ich mich erst dazwischen gesetzt habe und als beide einigermaßen entspannt waren, gab es Leckerlies. Dann geht irgendwann einer von beiden freiwillig und gut ist.

Zwei Mal war Linus auf Krawall aus und wollte hinter Santo her unters Bett, da musste ich ihn wegholen. Passiert ist bisher nichts.

Die Reviere vermischen sich gerade etwas. Santo kommt öfter mal runter, Linus schläft seit gestern gerne oben. Ich war erst skeptisch, weil Santo sich oben sicher fühlt, aber so kann er jetzt sehen, dass Linus ihm nichts will. Heute Nacht waren beide zeitweise in einem Zimmer und es ist nichts passiert. Oder soll ich Linus nicht so sehr in Santos Revier lassen?

Mit Santo waren wir beim TA, er hat eine Zahnfleischentzündung und dafür ein Langzeitantibiotikum bekommen. Ansonsten ist er topfit.
 
Gut, dass du mit Linus beim TA warst.

Ich würde das weiter beobachten. Vielleicht beruhigt sich ja jetzt auch alles wieder.

Geht denn Linus wieder raus? Hier solltest Du vorsichtig sein. Er sollte dann auch ein gutes Selbstbewußtsein haben, damit es für ihn auch wieder selbstverständlich ist ein- und auszugehen und er keine Angst mehr zeigt.

Das wird wieder. Da brauchst Du halt ein wenig Geduld.

LG Manuela
 
  • #10
Ich hoffe auch, dass sich die Situation jetzt nach und nach beruhigt. Im Moment darf Santo noch nicht raus, ich denke, soweit sind wir noch nicht. Mein Ziel wäre, dass er nicht vor Linus wegrennt, wenn der auf ihn zu geht. Das wird aber noch ein gutes Stück Arbeit.
 
  • #11
Hilfe :(

Nachdem es hier drinnen mittlerweile sehr gut lief und Santo sich meist selbstbewusst bewegt hat oder Linus aus dem Weg gegangen ist, wenn nötig, haben wir ihn heute wieder in den Freigang gelassen.

Und es zeichnet sich jetzt schon das alte Muster ab: Santo kommt rein und geht hoch, Linus geht irgendwann auch mal hoch und sucht Santo, der rennt runter, Linus hinterher und jagd ihn zur Klappe raus, Santo jault und knurrt draußen vor der Klappe und versteckt sich dann draußen.

Die nächste Stufe ist dann wieder, dass er sich nicht mehr rein traut. :(

Wenn er heute irgendwann zurück kommt, lassen wir ihn nicht mehr raus heute. Das wird dazu führen, dass er den ganzen Abend heult.

Aber wie sollen wir bloß weitermachen? :( Santo nie wieder raus lassen?
Hat noch jemand eine Idee? Ich weiß nicht weiter und mir blutet das Herz bei dem Gedanken, Santo abgeben zu müssen :(
 
  • #12
Habt ihr mal überlegt eine Tierpsychologin zu konsultieren?

Eventuell kann die euch ja weiterhelfen.
Den so ist das auf dauer ja kein zustand.
 
  • #13
Ich habe mit Ina hier aus dem Forum Kontakt. Beide haben Bachblüten und Globulis bekommen, zudem haben wir über Selbstbewusstsein stärken gesprochen, die Übungen hatten drinnen ja auch gut angeschlagen. Meinst du das mit Tierpsychologie?

Problem ist weiterhin, dass Santo vor Linus wegrennt, und dadurch eskaliert es, wenn er den Fluchtweg nach draußen hat. Ich habe da keine Lösung für, er hat hier drinnen eigentlich gelernt, dass nichts passiert, wenn Linus auf ihn zugeht. Aber sobald er die Wahl hat, raus zu rennen, macht er lieber das und es ist total kontraproduktiv...
 
  • #14
Und wie ist das mit dem dritten Kater - wird der von beiden akzeptiert? Ist mit Linus gesundheitlich alles in Ordnung und auch mit Santo? An Bachblüten glaube ich persönlich nicht - mir wurde mal Chamomilla zur Deeskalation empfohlen.
 
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  • #15
Unser dritter Kater wird von beiden akzeptiert, da gibt es keinerlei Probleme.

Santo hat Zahnfleischentzündung, welche mit Langzeitantibiotikum behandelt wird und schon besser geworden ist. Zudem hat er eine Zahnreinigung bekommen. Ansonsten ist alles in bester Ordnung, Blutwerte sind top.

Mit Linus waren wir nicht beim Arzt. Meinst du, das ist nötig? Ich denke eigentlich nicht, denn er verhält sich im Grunde für ihn normal. Er geht halt gerne auf andere zu, verteilt mal Klapser, markiert den Chef. Aber es passiert nichts schlimmes. Unser anderer Kater hat das verstanden und geht dann einfach ein paar Schritte zur Seite, schon ist die Situation gelöst.

Santo rennt halt weg, wenn er kann, dann rennt Linus hinterher, Santo versteht das als bösen Angriff und jault, knurrt, flüchtet raus, wenn er kann. Würde er das nicht machen, wäre alles in bester Ordnung. Ist der Weg zur Klappe dicht, bleibt er auch mal sitzen und entsprechend passiert nichts. Sobald er aber weiß, dass er durch die Klappe kann, rennt er. Ich denke, hier ist der Schlüssel, um es in den Griff zu kriegen. Aber wie können wir Santo verständlich machen, dass er nicht wegrennen soll?
 
  • #16
Ich denke auch, dass es an Santos Verhalten liegt. Sein Selbstbewußtsein sollte gestärkt werden.

Schafft Ihr es, für ein paar Tage/Wochen den Freigang zu streichen und die Kater im Haus zu beobachten und zu leiten? Frag aber bitte Ina (wer immer das auch ist) wie man Santo unterstützen könnte. Wenn Bachblüten, dann würde ich es bei Santo sofort mit den Notfalltropfen versuchen.

Tierpsychologe wäre wirklich empfehlenswert.
 
  • #17
Danke! Vielleicht war es einfach noch zu früh, die Klappe für Santo zu öffnen. Santo war ja jetzt schon über drei Wochen drinnen und ist wieder viel sicherer geworden. Wir leiten die beiden auch schon so lange, spielen, bestärken friedliches Zusammensein mit Leckerlies etc. Die anderen beiden gehen sowieso nur kurz raus im Winter, die sperren sich quasi freiwillig ein.

Ich habe überlegt, Santo nur selbst raus zu lassen vorerst, so dass er raus kann, wenn er möchte und Linus schläft, aber nicht die Klappe als Fluchtweg nutzen kann. Ihm fällt hier so langsam die Decke auf den Kopf. Was haltet ihr davon?
 
  • #18
Ein Tierpsychologe schaut sich die Tiere an und beurteilt die Situation vor Ort.
Er kann dir tips geben wie du die Situation für die Tiere verändern kannst.
Auch dein Verhalten im Umgang mit bestimmten Situationen kann sich auf die Tiere auswirken.
Währe einen Versuch wert.
 
  • #19
Ich habe überlegt, Santo nur selbst raus zu lassen vorerst, so dass er raus kann, wenn er möchte und Linus schläft, aber nicht die Klappe als Fluchtweg nutzen kann. Ihm fällt hier so langsam die Decke auf den Kopf. Was haltet ihr davon?

Ich habe selbst keine Erfahrungen mit solchen Situationen, aber es klingt für mich nicht schlecht. Die Frage wird dann halt sein, was passiert wenn die zwei sich draußen treffen. Ist das o.k.?

Ich habe mir noch überlegt, ob du für Santo nicht auch im Haus einen sicheren Platz schaffen kannst. Dann muss er nicht nach draußen flüchten, wenn er Angst hat.
 
  • #20
Ah, danke für die Erläuterung, dann schaue ich mal nach einer Tierpsycholgin. Einen Versuch ist es definitiv wert.

Ich denke, ich probiere das heute mal mit dem gesteuerten Freigang für Santo. Linus schläft tagsüber, da kann Santo sich dann austoben. Rein kommt er glücklicherweise meist auf Zuruf, so kann ich hoffentlich gut steuern. Wenn die beiden sich draußen begegnen, läuft Santo weg und Linus geht nur bis zur Reviergrenze hinterher. Schlecht ist, wenn Santo sich eingekesselt fühlt, dann kommt es zum Kampf. Ist definitiv ein Risiko...

Santo hat die letzten Wochen hier drinnen eigentlich gelernt, wo er sich verstecken kann und macht das ja auch, wenn er sich unsicher fühlt (Kratzbaum, Schränke etc., da geht auch keiner hinterher). Nur wenn die Klappe erreichbar ist, ist das sein Fluchtweg Nummer eins. Ich verstehe nicht, warum er direkt zur Klappe läuft, denn da kommt es in den meisten Fällen zu Stress, ganz im Gegensatz zu seinen Verstecken im Haus...
 

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