Kater mobbt die Katzendamen

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Alpenveilchen

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9. Februar 2009
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Hallo,

ich habe eine Frage zum Thema Mobbing.
Vor ca. 1,5 Jahren habe ich vier junge mutterlose Katzen angefüttert. Ein Kater und drei Mädchen. Die haben sich wunderbar verstanden, alles gut. Sind Freigänger, kommen aber mittlerweile bei schlechtem Wetter auch gerne rein.
Nun mobbt der Kater aber die Mädchen. Es hat im Juli angefangen. Die schwächste Katze bekam immer Hiebe, durfte nicht mehr mitfressen, kam dann nur noch außerhalb der Fresszeiten. Irgendwann kam sie gar nicht mehr. Wir haben gedacht, sie war evlt. krank und ist gestorben. Haben Suchanzeigen geschaltet, die Nachbarn informiert, Suchzettel aufgehängt, nichts. Dass die Katze evlt. wegen Mobbing abgewandert sein könnte stand damals für uns nicht auf dem Plan.

Nun hat der Kater sich aber auf die zweitschwächste (im Sinne von Rangordnung) Kätzin eingeschossen. Er lauert ihr auf, verprügelt sie, läßt sie weder fressen noch zu den Schlafplätzen. Er verwendet unglaubliche Energie darauf, dieser Katze alle Ressourcen zu entziehen.
Diese Katze kommt nur noch selten, frisst dann 5 Näpfchen auf einmal und kommt dann tagelang nicht. Die dritte Kätzin bekommt jetzt auch immer öfter Schläge. Wir haben es mit positiver Konditionierung versucht, nach dem Motto: Immer wenn du die Mädchen mitfressen läßt, gibt es was ganz toll leckeres. Funktioniert nicht.
Wir haben Wasser aus einer Gieskanne auf ihn geschüttet, sobald er zum Kampf ansetzte - Nutzt nur was wenn ich direkt neben ihm stehe. Aber ich stehe ja nicht 24 h am Tag neben dem Kater:reallysad:
Ich habe versucht, mehrere Futterplätze einzurichten im Garten, um Konflikte zu vermeiden- aber er kontrolliert alle Plätze und die Mädchen dürfen nicht mal in seine Nähe. Selbst wenn er sie von weitem sieht läuft er dorthin und vermöbelt sie. Und das Auflauern ist am Schlimmsten. Liegt irgendwo im Dunkeln und wenn sie kommen - zack- von hinten immer drauf.
Woher kommt urplötzlich so ein Verhalten? Wir hatten schon gedacht, das ist nicht unser Kater, das ist ein anderer (er ist schwarz, da könnte das ja mal eher vorkommen). Haben wirklich nochmal die Tattoo-Nr. nachgeschaut, da er wie ausgewechselt ist. Alle Tiere sind kastriert und beim Tierarzt waren wir auch, da wohl auch Krankheiten Mobbing auslösen können. Aber da war alles ohne Befund. Er macht auch ehrlich gesagt keinen kranken Eindruck, vor allem bei der Energie, die er in die Verfolgung und das Auflauern steckt.

Und nun pinkelt er auch auf die Decken und Schlafplätze unseres Hundes.

Habe jetzt eine Anzeige geschaltet, dass wir ihn abgeben. kann ja echt nicht sein, dass der mit und mit alle Kätzinnen vergrault. Die Nachbarn haben sich auch beschwert, weil er wohl auch schon ihrer Katze auflauert.
Zu Menschen ist er superlieb, aber sein Verhalten zu anderen Katzen ist einfach nur sch... :grummel:

Hat noch jemand irgendeinen Rat? Könnte noch irgendetwas helfen? bin echt verzweifelt. Kann sowas einfach so auftreten, obwohl die zusammen aufgewachsen sind?
 
A

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Was für untersuchungen wurden denn beim Tierarzt genau gemacht?
Wurde der Urin auf eine Blasenentzündung untersuch?
 
Hallo,

er wurde abgetastet und alle Öffnungen beguckt (also Augen, Ohren, Zähne, Körper abgetastet, Fieber gemessen) abgehört und Blut untersucht. Urin wurde nicht getestet.
Wir haben dann noch darüber gesprochen, wie sich das Mobbing zeigt. Ob er Verhaltensänderung in Sachen Schlafen oder Fressen hat (beides Nein).
Ob die Tiere auf zu engen Raum leben (Nein), ob wir eine von den anderen Katzen bevorzugen (nein) und wie lange die Tiere schon zusammen leben (seit immer). Er konnte keine Auffälligkeit feststellen, Blut war ohne Befund sagte man uns später.
TA meinte, sowas komme gelegentlich auch mal vor, ohne dass trifftige Gründe vorliegen.

Zum Thema Urin/Blasenentzündung: Von meiner Seite zeigt er da keine Auffälligkeit. Er geht ja drinnen auch normal aufs Katzenklo, ohne Anzeichen von Schmerzen oder dass ich sagen könnte, die Frequenz ist erhöht. Wir hatten mal ganz früher einen Kater, der hatte Zysten in den Nieren und musste dann auch eingeschläfert werden - der hatte z. B. beim Urinieren immer einen angestrengt/konzentrierten Gesichtsausdruck. Ich glaube ich kenne meine Pappenheimer so gut, dass ich erkennen würde, wenn sie Schmerzen haben. Könnte eine Blasenentzündung denn sowas auslösen?
 
Ich würde auf jeden Fall nochmal eine Urinprobe untersuchen lassen bevor ich an Abgabe denken würde.
Wenn er wirklich eine Blasenentzündung hat und somit ja krank ist spüren das die anderen Katzen und es kann zu Spannungen in der Gruppe kommen.
Katzen können Schmerzen so gut verstecken da kann meist selbst der Besitzer nicht immer erkennen wenn das Tier Schmerzen hat.
 
Hallo,

ich werde es auf jeden Fall probieren. wie nehme ich die Urinprobe? Muss ich einen Becher drunterhalten wie beim Menschen oder geht auch frische Streu mit Urin dran? Wahrscheinlich nicht, oder?

Wir machen es uns nicht leicht mit der Abgabe, aber die anderen Katzen leiden ja schon extrem unter seinem Verhalten.

Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass er krank ist. Er betreibt dieses Mobben mit einer Verbissenheit und einer Energie - also da braucht man eigentlich alle Kräfte zu.
Ich könnte es verstehen wenn er aggressiv wäre, wenn sie ihm zu nahe kommen und er gerade Schmerzen hat. Aber er betreibt das als wäre es ein Sport. Er hatte schon als Jungtier so kleine Anwandlungen nach dem Motto: Er wartet bis jeder sich an einem der vier Näpfe eingefunden hat und dann, wenn die Mädchen mit der Nase im Napf sind und nix mitkriegen, beschließt er dass er unbedingt an dem Napf fressen muss, wo schon jemand ist. Und natürlich wurde das auch gerne mit Gewalt umgesetzt, weil die Mädchen nicht mitkriegen, dass der Chef jetzt beschlossen hat, er muss den Napf wechseln.
Oder er wartet im Dunkeln bis eines der Mädchen vom Toilettengang kommt und stürzt sich auf sie. Aber das waren so kleinere Reibereien. Das ging dann auch tagelang wieder gut und war so halb Spiel halb Ernst.

Er hat übrigens im Zuge des Mobbings auch sein Revier drastisch vergrößert, falls dies irgendwie zusammenhängen kann.
 
Also die Probe sollte möglichst Frisch ohne Streu sein. Du kannst entweder einen Becher oder Suppenkelle unter den Pobbes heben oder wenn das nicht geht gibt es auch noch die möglichkeit den Urin beim Tierarzt "rausdrücken/ausmassieren"zu lassen.
Das ist nicht sehr angenehm aber wenn es anders nicht geht solltest du das machen lassen.
 
Einer von meinen Katern hat dieses Verhalten auch gezeigt. Der war auch ca. 1,5 Jahre alt, vielleicht etwas älter, das weiß ich nicht mehr genau.
Das war echt fürchterlich, der hat sich einige Kätzinnen aus meiner Gruppe rausgesucht (immer die Schwächsten) und denen auch aufglauert, wo immer er sie gefunden hat.
Der ist abends rein gekommen und ganz gezielt die Wohnung abgelaufen und hat gesucht, wo welche Katze liegt und wer am passendsten liegt zum angreifen.

Ich habe damals alles mögliche probiert. Der Kater wurde komplett untersucht, quasi das Innere nach außen gedreht. Nichts, der Kerl ist kerngesund. Ich habe Bachblüten probiert, hom. Sachen (obwohl ich an sowas eigentlich gar nicht glaube), sogar Tierkommunikation, ein totaler Reinfall. Er bekam Spritzen, die die Hormone unterdrücken, obwohl er natürlich kastriert war, aber weil er trotzdem so ein extremes Katerverhalten zeigte.
Zum Schluß bekam er noch Zylkene. Hier hatte ich wenigstens ein bisschen das Gefühl, das es besser wurde. Es war echt schlimm. Einige von meinen Katzen trauten sich nicht mehr nach Hause, ich habe sie bei den Nachbarn oder auf der Straße eingesammelt und nach Hause getragen.

Schließlich lies ich den Kater nicht mehr in die Wohnung, damit die anderen Katzen sich irgendwo sicher fühlen konnten.
Der Kater bekam im Flur einen Schlafplatz, den er überraschend auch sofort akzeptiert hat.

Ich wollte ihn abgeben. Allerdings hat mein Kater im Zweifel auch Menschen angegriffen. Und logischerweise wollte so ein Tier niemand haben, obwohl er bildschön ist.
Ich wollte ihn sogar im Tierheim abgeben. Aber dort war kein Platz für ihn frei, er konnte ja nicht zu anderen Katzen. Deshalb hätte er in so einem kleinen Quarantänekäfig sitzen müssen.
Das hab ich nicht fertig gebracht und habe ihn wieder mit nach Hause genommen.

Wenn er hier drin war, und sich "falsch" benommen hat, habe ich ihn konsequent rausgeworfen. Mit der Zeit wußte er das und es wurde schon besser. Aber genau wie bei dir, nur dann, wenn ich dabei war. Alleine konnte ich ihn mit einigen von den anderen Katzen keinesfalls in einem Zimmer lassen.
Dann wurde die Kätzin, die er am meisten hasste, überfahren. Von da an war er nicht mehr ganz so schlimm.
Es wurde allgemein besser, als er älter wurde. Jetzt ist er 8, und seit ca. 1 Jahr ist er friedlicher. Er wird nie ein richtig freundlicher Kater werden. Aber wenigstens ist er auch nicht mehr der totale Stinkstiefel. Auch streicheln darf man ihn jetzt, ohne immer damit rechnen zu müssen, gebissen zu werden. Und er hat wirklich gebissen, das hat richtig geblutet. Im Stall hatte ich ein Schild hängen, das er nicht gestreichtelt werden darf.

Leider habe ich kein Rezept, wie du deinem Kater dieses Verhalten abgewöhnen kannst. Und ich wünsche dir, das du einen Platz für ihn findest, weil ich weiß, wie man sich fühlt, wenn man nichts dagegen tun kann, wenn der wieder außer Reichweite die Katzen angreift. Dieses fürchterliche Schreien, eine von meinen Katzen hat vor Angst unter sich gemacht dabei.

Aber nach meinen Erfahrungen wirst du ihm das nicht abgewöhnen können. Vielleicht ist das eine extreme Form von Revierverhalten?
 
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Ich denke über den Fall seit gestern nach. Ich finde es extrem schwer, etwas zu raten. Da man auf Freigänger allgemein viel weniger Einfluss hat.

Das einzige, was mir eingefallen ist, wäre es ein gangbarer Weg, ihn zur Futterzeit konsequent weg zu sperren? Das heißt, in im Haus mit Fressen für eine halbe Stunde einzusperren? Damit er aus dem Weg ist und die Katzen wenigstens ohne Angst ihr Futter bekommen?

Wie ist er denn im Haus? Könntest Du ihn da für ein paar Stunden am Tag separieren?
 

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