Kater kratzt und klettert, wenn er Aufmerksamkeit will

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miopeppio

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11. August 2013
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Hallo ihr lieben!

Mein Kater Willi (etwas über ein Jahr, lebt mit seiner Schwester bei mir) hat sich seit ein paar Wochen angewöhnt, an meinen Beinen hochzuklettern bzw. sich daran hochzurecken und dabei zu mauzen. Es sind meist Situationen, wo er offensichtlich Aufmerksamkeit will oder neugierig ist - also besonders, wenn ich am Kochen bin oder am Schreibtisch sitze. Manchmal macht er das auch, wenn ich gerade hocke (zb. beim Katzenklo säubern), dann ist mein Rücken der Leidtragende.
Das Ganze wäre ja niedlich, doch Willi zieht seine Krallen nicht ein.

Ich habe noch keine konsequente Lösung gefunden, darauf zu reagieren. Um ehrlich zu sein, tut es meistens so weh, dass ich im ersten Moment nur mit "Aua" aufschreien kann, mitunter wegzucke. Wenn ich dann wieder geistesgegenwärtig bin, versuche ich immer "Nein" zu sagen, ihn eventuell mit der Hand aus dem Hosenbein zu lösen, sollte er noch dranhängen, oder mit dem Bein sanft wegzuschieben.
Ich bin mittlerweile echt zerschunden und auch genervt.

Wie kann ich ihm das abgewöhnen? Habt ihr Tipps oder Erfahrungsberichte für mich.

Er macht das, wie gesagt, erst seit wenigen Wochen. Seine Schwester macht das nie.
Man muss dazu aber sagen, dass er allgemein immer stark seine Krallen einsetzt - er "verscharrt" sein Essen, wenn er zuviel gefuttert hat, kratzt manchmal minutenlang am Katzenklorand (anstatt im Streu) und neigt auch beim Spielen dazu, die Krallen einzusetzen - das kann auch eine böse Überraschung sein, wenn die Angel nicht lang genug ist oder irgendwas an deren Ende auch interessant wackelt. :wow:

Danke schonmal für eure Ratschläge! :)
 
A

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Puh, da gibt es mehrere Möglichkeiten, woran das liegen könnte.
Zuerst einmal: im ersten Moment "aua" schreien ist gar keine so schlechte Art zu reagieren ;-)
Im Grunde ist es egal, ob du aua oder nein sagst, der Kater versteht das eh nicht. Theoretisch könntest du ihn auch auf das Wort Wunderblume konditionieren, wenn er was lassen soll :p
Es kommt vor allem auf den Ton an.
Und da "aua" eine so spontane Reaktion auf Schmerz ist, wird er den Schmerz sicher in deiner Stimme hören und in deinem Gesicht sehen, daher merkt er durchaus, dass das eine schlechte Idee ist.

Woran das liegen könnte, könnte einerseits sein, dass er - aus welchen Gründen auch immer - nie gelernt hat, dass Krallen wehtun.
Zum anderen könnte es auch was mit dem typischen Kater/Katze-Problem zu tun haben. Hast du vielleicht schonmal bemerkt, wie dein Kater deine Katze zum Raufen aufgefordert hat, und sie nicht wollte? Vielleicht möchte er gern mit jemandem raufen, und weil seine Schwester nicht will, nimmt er eben dich.
Es kann auch sein, dass er einfach betteln oder neugierig schauen und sich daher strecken will, und zum besseren Halt eben seine Krallen einsetzt. Mein Kater macht das immer, wenn ich BARF zubereite ;-)
 
Also ehrlich gesagt schwingt bei mir natürlich immer die Angst mit, die beiden könnten sich irgendwann nicht mehr vertragen oder der Katze wird die Rauferei zuviel... bis jetzt sieht alles gut aus. Ich bin dank home office viel zuhause und kann die beiden beim Raufen beobachten. Willi ist auf jeden Fall größer und stärker als Milli, aber nicht selten fordert sie ihn sogar zum Kabbeln auf und springt ihm hinterher. Also bis jetzt ist alles im Lot.

Ich versuche ihn auch gezielt mehr in Raufspiele zu verwickeln - also mit einem dicken Handschuh oder einem Plüschtier. Für Aufmerksamkeitsspiele kann ich ihn weniger begeistern - Clickern funktioniert bisher nur bei der Katz, der Kater ist einfach zu verfressen. Aber sie sind ja noch jung, das kann sich ändern.

Dass er nicht versteht, dass Krallen mir weh tun, ist ganz sicher der Grund. Da hast du vollkommen Recht. Die Katze zieht ihre Krallen gezielt ein oder drückt nicht doll auf (wenn ich ihnen zb. ein Leckerli gebe und sie sich auf die Hinterpfoten stellen muss, um dran zu kommen). Der Kater poltert eher und ist eher unaufmerksam-ungeschickt. Sie wurde offensichtlich besser sozialisiert als er.

Okay, also den Ton meines "Aua" muss ich wohl etwas trainieren. Meistens klingt es schon eher überrascht bis schmerzhaft... Auf ein entschiedenes "Nein!" reagieren sie nämlich eigentlich recht folgsam.

Übrigens, wenn ich ihnen rohes Fleisch zubereite, muss ich sie immer aussperren. Da sind beide dermaßen aufgeregt, wenn sie es nur durch die Tüte riechen, da wäre überhaupt kein Zubereiten mit Katzen im Raum möglich. :grin:
 
Ich versuche ihn auch gezielt mehr in Raufspiele zu verwickeln - also mit einem dicken Handschuh oder einem Plüschtier.

Das würde ich nicht machen. Weder mit Handschuh noch mit Plüschtier in der Hand. Er sieht nicht, dass Du einen Handschuh trägst, er sieht nur, dass Du ihm die "Hand" hinhälst und er mit dieser raufen kann. Ähnlich mit einem Plüschtier, welches Du ja auch in Deiner Hand hälst.

Ansonsten würde ich auch immer laut AUA schreien und ihn ein wenig abschütteln. Je nach Charakter lernt er es schnell oder aber es wird immer wieder mal vorkommen. Am besten ist, Du sagst sofort energisch NEIN, wenn Du nur den Ansatz zu diesem Verhalten bemerkst.
 
Das würde ich nicht machen. Weder mit Handschuh noch mit Plüschtier in der Hand. Er sieht nicht, dass Du einen Handschuh trägst, er sieht nur, dass Du ihm die "Hand" hinhälst und er mit dieser raufen kann. Ähnlich mit einem Plüschtier, welches Du ja auch in Deiner Hand hälst.

Ok, also würde ich damit eher verstärken, dass er mich "angreift"? Dann lass ich das lieber sein.
Gibt es dann keine Möglichkeit, ihn quasi vorbeugend auszupowern - also, was die Rauferei betrifft?

Ansonsten würde ich auch immer laut AUA schreien und ihn ein wenig abschütteln. Je nach Charakter lernt er es schnell oder aber es wird immer wieder mal vorkommen. Am besten ist, Du sagst sofort energisch NEIN, wenn Du nur den Ansatz zu diesem Verhalten bemerkst.
Ja, das werd ich versuchen. Er macht es ja erst seit 2-3 Wochen, vielleicht stellt er es wieder ein.

Das Blöde ist eben, dass ich gemerkt hab, wie die Katze vor Schreck weggehopst ist, wenn ich "Aua" oder "Nein" gerufen hab. Sie ist ja meistens mit im selben Raum und wundert sich dann wohl, was sie jetzt falsch gemacht hat - während der Kater nur doof guckt.
 
Ok, also würde ich damit eher verstärken, dass er mich "angreift"? Dann lass ich das lieber sein.
Gibt es dann keine Möglichkeit, ihn quasi vorbeugend auszupowern - also, was die Rauferei betrifft?

Schwierig. Dafür sollte ja normalerweise der Kumpel/Kumpeline herhalten. Ich würde nie mit einer meiner Katzen "raufen". Spielen - Federangel, Ball etc. - ja, aber die Hände sind nur zum streicheln da.



Das Blöde ist eben, dass ich gemerkt hab, wie die Katze vor Schreck weggehopst ist, wenn ich "Aua" oder "Nein" gerufen hab. Sie ist ja meistens mit im selben Raum und wundert sich dann wohl, was sie jetzt falsch gemacht hat - während der Kater nur doof guckt.

Meine Katzen hören sehr gut auf ihre Namen. Wenn ich laut sage: Ole NEIN, dann weiß jeder, wer gemeint ist. Versuche, nach dem AUA oder NEIN noch seinen Namen zu sagen.
 
Ok, also würde ich damit eher verstärken, dass er mich "angreift"? Dann lass ich das lieber sein.

Ganz genau, das wäre jetzt auch mein Einwand gewesen.

Gibt es dann keine Möglichkeit, ihn quasi vorbeugend auszupowern - also, was die Rauferei betrifft?

Nicht wirklich. Du kannst versuchen, generell viel mit ihm zu spielen, allerdings nicht, ihn zum Raufen mit dir zu animieren.

Das Blöde ist eben, dass ich gemerkt hab, wie die Katze vor Schreck weggehopst ist, wenn ich "Aua" oder "Nein" gerufen hab. Sie ist ja meistens mit im selben Raum und wundert sich dann wohl, was sie jetzt falsch gemacht hat - während der Kater nur doof guckt.

Das hab ich hier auch. Ich mecker den Kater an, der guckt doof, und die schreckhafte Katze, die gar nichts getan hat, ergreift die Flucht :-D
Aber das regelt sich mit der Zeit^^
 
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Ok, also würde ich damit eher verstärken, dass er mich "angreift"? Dann lass ich das lieber sein.
Gibt es dann keine Möglichkeit, ihn quasi vorbeugend auszupowern - also, was die Rauferei betrifft?

Bei unserem Einzelkater Leo hilft es sehr gut, um überschüssige Raufenergie ab zu bauen, wenn ich ein großes Badetuch über ihn werfe und ihn dann so richtig durchknuddle.

Er ergreift dann so schnell wie möglich die Flucht, weil er bei der Aktion natürlich den Kürzeren zieht, aber bei uns hat diese Aktion als Resultat, dass er eine ganze Zeit lang moderater ist, was die Benutzung von Zähnen und Krallen anbelangt.
 
Danke für eure guten Ratschläge!
Ich war mir mit der Rauferei nicht sicher, das werde ich jetzt als Mensch gegenüber dem Kater schnellstens wieder sein lassen. Wie gesagt, die Katze macht es ja bisher gut mit (stiftet es selbst auch an) - auch wenn sie natürlich allein vom körperlichen her unterlegen ist und er manchmal kein Ende findet. Sollte das irgendwann schlimmer werden - und toi toi toi, dass es nicht so kommt - dann muss ich in Zukunft eben über einen zweiten Kater nachdenken...

@nandoleo - den Handtuchtipp werd ich bei Willi lieber nicht anwenden. Er ist trotz seiner Poltrigkeit eher ein Angsthase, und ich will ihn ja nicht vor mir verschrecken.

@Mikesch1 - ja, da habe ich leider im Vorhinein nicht gut nachgedacht. :oops: Sie heißen Milli und Willi... Glaub, den Unterschied, wen von beiden ich anspreche, erkennen sie nicht... Spitznamen gibts zwar ne Menge, aber auch nicht so katzegezielt. Aber vielleicht fällt mir noch was ein.

@Chloui - bei dir funktioniert es aber mit Katze und Kater?
 
  • #10
@Chloui - bei dir funktioniert es aber mit Katze und Kater?

Nein, es hat bei mir leider nicht funktioniert. Ich habe deshalb zwei Maßnahmen getroffen.
Zum einen habe ich eine dritte Katze gekauft, auch weiblich, aber mit eher kateriger Spielweise, sie ist ein kleiner Raufbold.
Zum Zweiten hab ich meinem Kater nun - trotz eher semioptimaler Umgebung - schweren Herzens Freigang gewährt. Seitdem ist er super ausgelastet und alles läuft super mit denen :)
Und draußen ist er glücklicherweise auch superglücklich und sehr vorsichtig.
 

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