Kater humpelt/lähmt

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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jet

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4. Oktober 2011
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Hey,

einer meiner kleinen Coonies hat sich leider ernsthaft verletzt wie es aussieht und ich bin mir momentan ziemlich unschlüssig wie ich weiter vorgehen sollte.
Am Donnerstagabend lag der kleine Wurm (14 Monate) wie eigentlich die Hälfte des Tages auf meinem Schreibtisch hinter dem Monitor, als er dann plötzlich aufstand und runterhüpfte humpelte er sehr stark hinten links und konnte das Bein überhaupt nicht aufsetzen.
Wir haben dann erstmal die Nacht abgewartet, ob er sich am Ende nicht nur irgendwie kurzweilig verletzt hatte - war aber scheinbar nicht so, also Freitag am Morgen direkt zur Tierklinik.

Nach mehrmaligen Strecken, Beugen und sonstigen Verrenkungen des Beines kam der anwesende Chefarzt zur Erkenntnis, dass die Kniescheibe jedesmal beim Strecken, Belasten oder Dehnen des Beines rausspringt. Woher das plötzlich kommen soll, kann sich jedoch niemand bei uns so wirklich erklären - es wurde nicht hart mit dem anderen Kater gespielt (ich glaub die paar Stunden vorher überhaupt nicht). Ich vermute, dass er sich beim Sprung vom Kratzbaum (~1,50m Höhe) das Bein verdreht haben muss - er sprang aus dem (Halb)Schlaf liegend auf und landete auf den Fliesen als er ein für ihn ungewohntes Geräusch gehört hatte. Das Ganze war ungefähr 30-40 Minuten bevor er zu mir kam (als er ins Zimmer gelaufen kam, hat er noch nicht gehumpelt - aber vielleicht war da die Kniescheibe ja auch noch drin). Das ist für mich momentan zumindestens die einzig sinnvolle Lösung, ansonsten wär ich komplett planlos.


In der Tierklinik wurde mir Metacam mitgegeben, was er auch problemlos zu sicht nimmt. Nach 2 Wochen soll ich dort wieder aufschlagen und in dieser Woche sollte sich eine Besserung aufgrund des Mittels zeigen.
Jedoch macht mir der kleine Kerl gerade extreme Sorgen. Er war noch nie ein großer Fresskönig und ist von seiner gesamten Statur her sehr "drahtig und sportlich" - wiegt daher auch lediglich 5,7 Kg bisher.
Nun aber bewegt er sich seit Freitag maximal 3-4m pro Tag und liegt ansonste immer auf derselben Stelle, hin und wieder dreht er sich dabei, aber er steht nie auf.
Wenn er versucht aufzustehen, lässt er sich nach 3-4 Sekunden meist wieder fallen, weil anscheinend das Belasten des Hinterbeines nicht funktioniert. Er schafft es zwar irgendwann sich durch das halbe Haus zu robben, wenn er nicht mehr alleine in irgendeiner Ecke liegen will, aber das scheint eine ziemliche Qual (verständlich) zu sein. Aufs Katzenklo gehen scheint für ihn auch eine Qual zu sein, aufgrund der Körperhaltung - hatte heute neben dem Hundeschlafplatz einen kleinen Haufen von ihm gesehen und an seinem Fell am Hintern hing ebenfalls noch was.
Gegessen hat er jetzt seit Donnerstagabend etwa 200-250g - ich denke eher noch weniger. Mir ist klar dass er nicht sofort verhungert, aber ich weiß nicht, ob ich das wirklich noch lange aushalten möchte/muss.

Das Medikament scheint ein wenig den Schmerz zu lindern, mittlerweile bekommt er die Augen wieder auf und kann den Kopf bewegen und wirkt rein vom Gesicht her auch deutlich gesünder - seinem Bein scheints äußerlich aber unverändert schlecht zu gehen. Freitag und Samstag hatte er die Pupillen noch komplett aufgerissen und hat durchgehend auf den Boden geschaut, ohne jegliche Körperregung - von daher bin ich da schonmal ein wenig beruhigter, wenn auch nur ein wenig.



Nun weiß ich nicht, ob ich wirklich noch solange warten soll oder ob es nicht besser wäre eine eventuelle Operation möglichst schnell herbeizuführen.
Vielleicht gibt es hier ja wen, der sich damit etwas besser auskennt als ich - damit er arme Kerl endlich einer Besserung entgegensehen kann.
 
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Hallo jet,

eine Patellaluxation ist häufig erblich bedingt, kann aber auch durch ein Trauma entstehen. Sie kann unterschiedlich schwere Grade aufweisen. Ruhigstellung bzw. Schonung ist dabei normal und gewollt.

Dein Kleiner scheint allerdings wirklich Schmerzen zu haben und es geht ihm nicht gut. Ich weiß nicht, ob ich noch 2 ganze Wochen abwarten würde. Eher nicht, vor allem, wenn er schon unsauber wird. Zumindest würde ich den behandelnden TA telefonisch um Rat fragen.

Alles Gute
Jubo
 
Hallo,

so starke Schmerzen sind bei einer Patella-Luxation meiner Erfahrung nach nicht normal. Mein Merlin hatte das auch, aber bis auf das Humpeln ging es ihm bestens. Wir waren damals bei einem Gelenkspezialisten, der mir auch eigens demonstriert hat, dass das Rausspringen der Kniescheibe alleine nicht schmerzhaft ist. Da müssten zusätzlich schon Bänder gerissen sein etc., damit solche Schmerzen auftreten.

Auch dass Euer Kater sich kaum noch bewegen kann, finde ich nicht normal. Merlin hat zwar auch häufiger Schonhaltung eingenommen und war sehr vorsichtig bei Sprüngen, ist aber ganz normal durch die Wohnung spaziert, hat sein Klöchen aufgesucht etc.

Ich würde an Eurer Stelle also nach einem Gelenkspezialisten suchen und es nicht bei einer Tastuntersuchung belassen, sondern Röntgen oder Ultraschall oder was auch immer machen, um herauszufinden, ob da nicht noch mehr im Busch ist.

Dass euer Katerchen nicht frisst, kann am Metacam liegen, bei manchen Katzen schlägt das auf den Appetit. In so einem Fall könnte es sinnvoll sein, auf ein anderes Schmerzmittel zu wechseln. Manche Katzen werden davon auch ziemlich lethargisch, denk mal nach, ob er erst seit dem Metacam so schlapp ist.

LG Silvia
 
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Hey Jet,

leider hat bisher niemand einen Ratschlag für Dich, ich auch nicht.

Aber Dein Katerchen tut mir leid und vielleicht solltest Du noch eine zweite Meinung einholen. 2 Wochen sind doch noch so lang... :(

Gute Besserung für den Kleinen,

Dagmar
 
Ja ich habe auch überlegt noch woanders hinzugehen, um mir eine zweite Meinung einzuholen.
Mich hat bei der Tierklinik etwas gestört, dass da lediglich abgetastet wurde - ich hätte mir rein logisch ein Röntgenbild versprochen, zumindestens wäre das nachvollziehbar für mich gewesen.
Andererseits habe ich mit dieser Tierklinik bisher ausgezeichnete Erfahrungen gemacht, sodass ich auch keineswegs an der Kompetenz zweifeln möchte, aber in solchen Fällen denkt man aber viel emotionaler über sowas.
Es gibt allerdings in Hamburg noch eine weitere Tierklinik, die mir spontan einfällt, die hier bei uns einen ziemlich guten Ruf hat: Kleintierzentrum Merkurpark von Dr. Ali Hassan, falls das jemandem was sagen sollte.
Dieser Arzt wurde uns damals von den kleinen Tierärzten ganz groß angepriesen als Spezialist für unseren Hund, der unter schwerer HD leidet.

Das Fast-Einstellen des Fressens ist ja nunmehr seit Donnerstagabend, Metacam hat er erst um die Mittagszeit am Samstag bekommen - würde also sagen es liegt nicht am Mittel.



Zu meinem Erstaunen muss ich gestehen, dass er im Moment einen etwas aufgeweckteren Eindruck auf mich macht und sich heute mehr bewegt hat als am ganzen Wochenende zusammen, aber wahrscheinlich seh ich im Moment alles ein wenig mit anderen Augen und jede Kleinigkeit würde mich begeistern.
 
Mich hat bei der Tierklinik etwas gestört, dass da lediglich abgetastet wurde - ich hätte mir rein logisch ein Röntgenbild versprochen, zumindestens wäre das nachvollziehbar für mich gewesen.
Andererseits habe ich mit dieser Tierklinik bisher ausgezeichnete Erfahrungen gemacht, sodass ich auch keineswegs an der Kompetenz zweifeln möchte, aber in solchen Fällen denkt man aber viel emotionaler über sowas.

Eine Tierklinik kann durchaus in bestimmten Bereichen hervorragende Arbeit leisten, in anderen aber wieder höchstens durchschnittlich sein. Das ist ja in der Humanmedizin auch nicht anders: Da gibt es in Krankenhäusern Abteilungen mit einem hervorragenden Ruf, während man z.B. für Geburten lieber woanders hingeht.

Eine Patella-Luxation lässt sich tatsächlich durch reines Abtasten feststellen. Bei uns hatte damals die Haustierärztin ein Röntgenbild gemacht, aber nichts entdecken können. Deshalb sind wir dann zum Spezialisten gefahren, der in fünf Minuten die Diagnose hatte.

Aber wie schon gesagt, so schlimm ging es Merlin damit nie, gerade wenn ein Tier kaum noch frisst, würde ich unbedingt auf weiterer Diagnostik bestehen.

Du kannst ja hier unter der Rubrik "Tierärzte" noch nach weiteren Spezialisten fragen.

Ich wünsche Euch viel Glück und dem Kleinen gute Besserung.

LG Silvia
 
jet, eine Röntgenaufnahme ist für die Diagnose Patellaluxation nicht erforderlich. Allein durch Tasten, Strecken, Beugen kann der TA schon eine Diagnose stellen. Die Aufnahme wird häufig erst vor einer OP gemacht, um einen besseren Überblick über das OP-Feld zu bekommen.

Schön, daß es dem Kleinen etwas besser geht. Achte bitte weiter auf sein Fressverhalten. Die genannte Klinik kenne ich nicht, fände es aber auch gut, wenn du dir noch eine 2. Meinung einholst. Allerdings würde ich nicht mehr so lange warten. Unnötige Schmerzen muß dein Kater nicht aushalten müssen!

Gruß
Jubo
 
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So, damit ich das ganze mal auflösen kann:

Ich bin tatsächlich noch einen Tierarzt und den obengenannten Spezialisten aufsuchen gegangen - alle haben dasselbe festgestellt, jedoch hat er sich im Laufe der Zeit erstaunlich gut erholt gehabt. Aus dem Grund war auch erst vor 2 Tagen der erneute Besuch beim Tierarzt vorgesehen, da er nach wie vor stark humpelte, aber schon deutlich aktiver war, was Spielen, Springen und Fressen betraf.

Auf dem Röntgenbild kam dann der Schock (zumindestens für mich ist das jetzt die denkbar schlechtere Ausgangslase, aber ich hab da leider zuwenig Ahnung von).
Es war keine Patellaluxation, die Kniescheibe war wieder ordnungsgemäß an Ort und Stelle und machte beim "Herumziehen und Herumdrehen" der Beine auch keinerlei Anstalten mehr herauszuspringen.
Dafür wurde entdeckt, dass der Kopf des Oberschenkelknochens quasi einmal zersprengt wurde, nachdem er vorher wohl brüchig/porös war - und dieser Sprung oder was auch immer es gewesen sein mag, ihm sozusagen den Rest gegeben hat.

Nun wurde der kleine Kerl operiert (Femurkopfresektion) und muss 10 Tage intensiv geschont werden, was Sprungbewegungen angeht.



Sehe ich das richtig, dass dieser Ausgang der Schlechtere ist? Der Tierarzt sagte mir, dass nach der OP an der Patella er wieder nahezu genauso sein wird wie vorher.
Als ich ihn heute abgeholt habe, wurde mir gesagt, dass er nach dieser OP/Behandlung auf keinen Fall mehr wie vorher sein wird. Er wird auf jeden Fall nachhaltende Schäden/Symptone haben. Jedoch soll er dabei keinerlei Schmerzen empfinden.
Kann mir jemand erzählen, wie ich mir das weitere Leben von ihm vorstellen muss? Ist er nun bei irgendetwas eingeschränkt oder kann gewisse Dinge gar nicht bzw. nur noch sehr spärlich machen (was ich bei 14 Monaten nicht mal ansatzweise hoffen mag)?

Einer unserer Hunde hat schwere HD seit seinem 2. Lebensjahr, dem wurde vor 2 Jahren ein Nervenstrang durchtrennt, damit er die Schmerzen nicht mehr wahrnimmt und eine bessere Muskulatur dort bekommt.
Auch bei ihm hieß es, dass er nie ganz frei von Einschränkungen sein wird. Nach etwas mehr als 2 Jahren habe ich jedoch noch keinerlei Probleme festgestellt, etwa alle 5-6 Monate humpelt er kurz für einige Minuten wenn er mal wegknickt (was denke ich jeder Hund machen dürfte), ansonsten läuft er nicht mal schief und macht alles genau wie vorher.
Muss ich mir das so in etwa vorstellen oder wird das bei meinem Kater etwas/deutlich anders ablaufen?



Tut mir leid, falls es dieses Anliegen bereits häufiger gab - aber ich bin gerade ein wenig verwirrt und hoffe daher auf Erfahrungen, die ich bisher nicht habe. Ich besitze zwar schon seit 20 Jahren Katzen, habe jedoch noch nie irgendetwas Ernsthaftes bisher erleben müssen (also verzeiht mir bitte die tölpelhaften Fragen); auf solche Erfahrungen hätte ich gerne verzichtet. :(
 
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Firlefanz! Das ist ein guter Ausgang :verschmitzt:
Ehrlich, abgesehen davon, dass er sicher ungeheure Schmerzen hatte - wenn der Femurkopf entfernt ist, hast du bald deinen alten Kater ohne Schmerzen und Beeinträchtigungen zurück :D

Ich habe Nurmi nach einer solchen OP (eigentlich als Pflegestelle) übernommen. Da war er 5 Monate alt und hatte wohl 2 Monate davon mit einem aus der Hüftpfanne gelösten Femurkopf gelebt mit sicherlich wahnsinnigen Schmerzen. Er hat das Beinchen gar nicht mehr benutzt und hatte entsprechend kaum Muskeln dort.

Trotzdem war er 3 Tage nach der OP in der Tierheimbox nicht mehr zu halten und kam zu mir. Ich habe ihn zwar zunächst nur in einem Raum gehabt in dem er nicht so viel herumturnen konnte, aber auch nur ein paar Tage. Dann lief er ganz normal mit und es dauerte nicht wirklich lange, bis er die fehlenden Muskeln aufgebaut hatte und ganz normal herumflitzte.
Daher hat er auch seinen Namen, Nurmi nach dem finnischen Läufer.

Er hatte und hat überhaupt keine Beeinträchtigung (obwohl er zudem einen kleinen Stummelschwanz hat, von dem man ja auch immer sagt, dass ein Steuerelement fehlt).

Es gibt hier einige Katzen mit solchem OP-Hintergrund, sogar beidseitig! Es melden sich sicher noch einige.

Das ist er kurz nach der OP:



und ein paar Monate später (hoch oben im Apfelbaum, der sich allerdings in einem Gehege befindet):



und letzten Winter:

 
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  • #10
Da bin ich ja erstmal beruhigt auf jeden Fall. Für mich klang das am Anfang irgendwie ernster als die ursprüngliche Diagnose, zumindestens was die nachhaltenden Schäden angeht.

Mittlerweile ist er auch schon ziemlich aktiv geworden und nur noch halb so stinkig auf mich, nachdem ich ihn jetzt so oft zum bösen Tierarzt gebracht habe. :rolleyes:
 
  • #11
Hallo Jet,

selbst wenn er in Zukunft hin und wieder leicht humpeln sollte, wird er gut damit klar kommen. Es gibt sogar dreibeinige Katzen, die alles das können, was andere Katzen auch schaffen. Die Hauptsache ist, dass er keine Schmerzen hat.

Ich hab übrigens einen einäugigen Kater, der sogar Freigang hat und dem man nicht die geringste Einschränkung anmerkt.

LG Silvia
 

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