Kater einschläfern lassen?

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Silvia281

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14. August 2020
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Hallo zusammen,

Mein Kater ist mittlerweile 15 Jahre alt, hat bereits Darmkrebs überlebt, und jetzt hat er seit einigen Wochen Probleme mit seinen Hinterbeinen.
Es fing eigentlich recht harmlos an mit gelegentlichem Wegknicken. Irgendwann kam er gar nicht mehr auf die Beinchen hoch und rutscht seit etwa 3 Wochen jetzt eigentlich nur noch mit dem Popo über den Boden. Er bekommt dabei täglich Metacam gegen mögliche Schmerzen und Grünlippmuschel. Die TÄ vermutet etwas neurales, da Herz und Wirbelsäule okay sind. Blutwerte sind auch vor kurzem gekommen worden und die waren auch noch gut.
Zwischendurch hat er mal gute Tage wo er sich tatsächlich hochdrückt und ein-zwei Schrittchen läuft und sich dann wieder auf den Hosenboden plumpsen lässt. Er ist sogar auch auf den Kratzbaum geklettert.
Seit ein paar Tagen ist er allerdings plötzlich stark unsauber (oder ehr inkontinent) geworden und lässt laufen wo er grad ist. Mir macht das nichts aus, ich mach die Pfütze weg und mach seinen Popo sauber und gut ist.
Auf Empfehlung eines Kollegen haben wir nächste Woche auch noch einen Termin bei der Tierphysio.
Jetzt waren wir heute beim TA weil ich einen Knubbel am Hintern festgestellt hatte. Es ist Gott sei Dank der ehemalige Hodensack, ist also alles okay. Sie hat auch die Beine noch mal untersucht und da ist wohl die Muskulatur sehr verhärtet. Ein Bein hielt er auch sehr verkrampft, allerdings macht er das zu Hause nur selten. Meistens liegt er völlig entspannt, auch die Hinterbeine.
Allerdings hatte mein Kater auch in der Box wieder gepinkelt und war dadurch am Po total nass. Ich hab der TÄ das erzählt, dass er halt das Wasser einfach nicht mehr richtig halten kann. Und sie hat mir dann nahe gelegt, meinen Kater zu erlösen, denn so hätte er ja keine Lebensqualität mehr.
Das hat mich sehr verunsichert. Mein Kater ist außer den Beinen und dem Pinkeln putzmunter, frisst und trinkt völlig normal, schmust wie immer, putzt sich auch noch intensiv. Kurz, er zeigt noch Lebensmut. Da fällt es mir schwer, diese Entscheidung gegen das Leben zu fällen. Ich weiß grad echt nicht, was ich tun soll.
 
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Liebe Silvia
Eine solche Entscheidung zu treffen ist immer sehr schwierig und verstehe dich sehr gut. Was ich als Rat dir mitgeben kann ist, dass es wichtig ist deine Katze nicht leiden zu lassen. Viele vergessen manchmal, das ein Tier wie deine Katze Tierarztbesuche, Therapien, Behandlungen und das ganze prozedere NICHT BEGREIFEN! Manchmal ist es für das Tier nur noch stress. Ich musste meinen Kater auch einschläfern lassen, was mir nach langer Zeit immernoch sehr schmerzt. Aber ich weiss dass ich mich damals richtig entschieden habe, den seine Zeit ist trotz 10. Lebensjahr einfach gekommen. Er hatte Lungenkrebs, unheilbar.
Wenn die Natur, so grausam und fiess sie auch ist einfach so gnadenlos zuschlägt, solltest du zuerst mit dieser Tatsache im Rheinen sein. So findest du den Weg bei der richtigen, vielleicht auch sehr schmerzlichen Entscheidung ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Geniesst eure Zeit die noch bleiben und nimm dir auch Zeit bei der Entscheidung. Viel Kraft und alles Gute
 
Willkommen Silvia
Es tut mir leid, dass du so viel Sorgen mit deinem Kater hast. Ich würde auch nicht gleich ans Erlösen denken bei seinem Lebenswillen. Eine Untersuchung bei einer Physiotherapeutin finde ich schon mal gut. Die Inkontinenz könnte z.B. mit Arthrose zusammenhängen.
Wurde denn ein komplettes Blutbild beim TA gemacht?
Bestimmt melden sich noch Foris mit diesbzgl. Erfahrungen.

Ich wünsche euch alles Gute und Zuversicht.
Schön, dass du nicht gleich aufgibst.
 
Hallo,

wenn du schreibst er bekommt Metacam gegen "mögliche" Schmerzen, dann finde ich dies fatal. Metacam sind keine Gummidrops, Metacam kann viele Nebenwirkungen verursachen. Und hier sind wir beim Thema: wurde geröngt? Wie hat der TA denn die Wirbelsäule untersucht? Es gibt in dem Alter einige knöcherne Erkrankungen wie Arthrose, Spondylose etc. Und dies gilt es festzustellen oder auszuschliessen. Einer meiner älteren Kater (fast 15 Jahre) hat beispielsweise Spondylose und verliert immer mal wieder einiges an Tröpfchen, zeigt dann aber auch das ihm das Springen schwer fällt Zeichen von Schmerzen, ebenso in seinem Verhalten. Wir haben es soweit tatsächlich im Griff, wir geben Onsior einige Tage - ein deutlich besser verträgliches Schmerzmittel als Metacam. Dabei zeigt sich dann: das Tröpfeln wird deutlich weniger bzw. setzt ganz aus, er springt wieder. Eine "Kur" mit Onsior dauert bei uns 3-4 Tage.
Mit dem Pinkeln eures Katers, es ist sicher nicht verkehrt mai eine komplette Urinuntersuchung machen zu lassen. Auch hier geht es dann u.U. um Ausschluss ob alles nicht evtl. auch mit einem Harnwegsinfekt zusammenhängt.
Mit den Beinchen und sich nicht halten können, es kann mit einer Nierenerkrankung zusammenhängen die altersbedingt auch häufiger auftritt. Auch wenn der TA sagt Blutbild sei o.k., meint er tatsächlcih alles o.k. oder altersbedingt o.k.?
Was helfen könnte wäre eine Zweitmeinung einzuholen.
VG
 
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Katzen sind in der Regel penibel sauber. Unsauberkeit an sich selber mögen sie meist nicht, habe ich immer wieder bei Katzen mit Harnwegsinfekt gesehen, die dann phasenweise unsauber waren.
Alte Katzen riechen oft nicht mehr gut, stören sich dann weniger dran.

Bewegen, Fressen, Ausscheiden von Kot und Urin, Schlafen sind Primärbedürfnisse.
Wenn die nicht mehr erfüllt werden können, sollte man neben Diagnostik und Behandlung auch über das Ende nachdenken.

Tiere sind keine Menschen, die entsprechend medizinisch versorgt werden können.
Sie können sich auch nicht mit einem Buch aufs Sofa legen oder durchs Netz surfen wie Menschen, die in ihrer Bewegung eingeschränkt sind.
Sie wissen nicht, dass es ein Morgen gibt, sie leben im Moment.
Deshalb nehmen sie ihre Lebenssituation auch immer so tapfer an.
Ob sie damit glücklich sind?

Dein Kater hat ein langes Leben gehabt, wurde umsorgt und geliebt.
Zur Liebe gehört auch der Abschied.
Oder die Klärung der Frage, wo man ihm noch helfen kann.


Zur Frage Metacam oder Onsior.
Onsior macht seltener und schwächer Nebenwirkungen, macht aber fast die gleiche wie Metacam. Und es ist in der Wirkung schwächer.
Ob eine Kurzbehandlung ausreicht oder Dauerdope notwendig ist, muss man zusammen mit dem Tierarzt entscheiden.
 
wenn du schreibst er bekommt Metacam gegen "mögliche" Schmerzen, dann finde ich dies fatal. Metacam sind keine Gummidrops, Metacam kann viele Nebenwirkungen verursachen. Und hier sind wir beim Thema: wurde geröngt? Wie hat der TA denn die Wirbelsäule untersucht? Es gibt in dem Alter einige knöcherne Erkrankungen wie Arthrose, Spondylose etc. Und dies gilt es festzustellen oder auszuschliessen. Einer meiner älteren Kater (fast 15 Jahre) hat beispielsweise Spondylose und verliert immer mal wieder einiges an Tröpfchen, zeigt dann aber auch das ihm das Springen schwer fällt Zeichen von Schmerzen, ebenso in seinem Verhalten. Wir haben es soweit tatsächlich im Griff, wir geben Onsior einige Tage - ein deutlich besser verträgliches Schmerzmittel als Metacam. Dabei zeigt sich dann: das Tröpfeln wird deutlich weniger bzw. setzt ganz aus, er springt wieder. Eine "Kur" mit Onsior dauert bei uns 3-4 Tage.
Mit dem Pinkeln eures Katers, es ist sicher nicht verkehrt mai eine komplette Urinuntersuchung machen zu lassen. Auch hier geht es dann u.U. um Ausschluss ob alles nicht evtl. auch mit einem Harnwegsinfekt zusammenhängt.
Mit den Beinchen und sich nicht halten können, es kann mit einer Nierenerkrankung zusammenhängen die altersbedingt auch häufiger auftritt. Auch wenn der TA sagt Blutbild sei o.k., meint er tatsächlcih alles o.k. oder altersbedingt o.k.?
Was helfen könnte wäre eine Zweitmeinung einzuholen.
VG

Ich sehe es wie Ferufe.
 
Ich glaube bei dem ganzen Dilemma steht einfach die Lebensqualität im Vordergrund.
Als Besitzer vor Ort ist es mir möglich das für und wider auszuloten.
Den Prozess zu verkürzen wenn nicht zwingende Gründe vorliegen, würde ich unterlassen.
Auch ich muß mit dieser Entscheidung leben können und ein zu früh könnte mein Gewissen auf lange Zeit belasten.
Da ich meine Katze kenne kann ich beurteilen, ob die Lebensqualität auf null geht.
Medizinisch kann ich nichts beitragen, ich bin auch gegen unzählige Arztbesuche die die Katze nur stressen
und der Gesundheit nicht dienlich sind.
Aber wie gesagt es ist meine Ansicht, ich wünsche euch alles Gute.
 
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Hallo,
Danke für die Antworten.
Also, ich lasse schon seit mehreren Jahren (eigentlich seit er den Krebs hatte vor 4 Jahren) regelmäßig ein geriatrisches Blutbild machen. Die Werte waren da immer top, nie irgendwelche Auffälligkeiten.
Neu ist mir jetzt, dass auch das mit den Beinen von den Nieren kommen kann. Da werde ich die TÄ noch mal bitten, diese Werte genauer zu untersuchen. Danke für den Hinweis.
Die Wirbelsäule wurde geröngt. Man sagte mir, dass ein CT sich nur lohnt, wenn man auch je nach Befund eine OP machen würde. Da er aber schon 15 ist, schließe ich eine OP und die damit verbundene Narkose aus. Ich hab Einfach Angst, dass er das nicht mehr übersteht und ich damit ehr sein Leben verkürze statt es zu verlängern.
Übrigens wurde auch ein Herzultraschall gemacht (im Rahmen des eh regelmäßigen Ultraschalls der Bauchgegend um mögliche Wiederkehr des Krebses feststellen zu können). Das Herzchen ist absolut in Ordnung.
Arthrose konnte die TÄ bei der Untersuchung nicht ertasten. Deshalb schließt sie das aus. Das mit der Spondylose hör ich jetzt auch zum ersten Mal. Werde ich auch abklären lassen.
Zum TA gehts auch nur, wenn unbedingt nötig. Auch die Physiotherapeutin sagte mir schon am Telefon evtl machen wir nur die eine Sitzung und sie gibt mir Übungen an die Hand, die ich zu Hause machen kann. Ihrer Erfahrung nach sind Katzen halt wenig kooperativ bei Fremden, aber bei den Haltern in gewohnter Umgebung klappt es dann besser. Mir gehts aber auch darum, auch ihre Meinung zu der Sache zu hören, da sie auf Orthooädie spezialisiert ist. Sie hat da vielleicht noch mal einen ganz anderen Blick drauf als die TÄ.
Sieht aus, als gäbe es da tatsächlich noch mal Dinge aufzuklären, bevor ich mit gutem Gewissen eine Entscheidung über Leben und Tod treffen kann. Im Moment würde es sich anfühlen wie Verrat an meinem Kater. Er war schon immer ein Kämpfer und scheint sich noch nicht aufgegeben zu haben - zumindest scheint es ganz so. Bei seiner Kumpeline, die ich vor etwa 1,5 Jahren mit 16 1/2 gehen lassen musste, war es sehr eindeutig, dass sie sich aufgegeben hatte und auch sie war Zeit ihres Lebens eine Kämpferin.
 
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Ich würde durchaus noch mal in Betracht ziehen Cortison zu geben.
Und Vitamin B
Und wenn er frißt und trinkt und so deutlich Lebenswillen hat würde ich ihn auch nicht einschläfern lassen.
Aber am Ende muß es immer der Mensch entscheiden der das Tier am besten kennt und das damit auch am besten beurteilen kann.
 
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  • #10
Hallo,
Seit Sonntag hat mein Kater leider sehr abgebaut, hat kaum noch gefressen und getrunken, hat sich zurück gezogen. Ich habe leider das Gefühl, er hat sich nun leider doch aufgegeben und das schmerzt mich zu sehen.
Deshalb habe ich heute die Entscheidung getroffen, ihn zu erlösen. Es ist mir nicht leicht gefallen. Aber er hat mir nun doch deutlich genug gezeigt, dass er nicht mehr will. Und ich will auch nicht, dass er noch mehr leidet. Ihn so fertig zu sehen, zerreißt mir das Herz.
In etwa 1 Stunde haben wir den Termin beim TA. Und dann geht er an einen besseren Ort. An einen Ort wo er wieder gesund ist und wo er wieder mit seiner Kumpeline rumtoben und sie wieder ärgern kann.
 
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  • #11
In diesen schmerzlichen Stunden denken wir an euch.:sad:
 
  • #12
Viel Kraft auf diesem Weg ...
 
  • #13
Es tut mir sehr leid für euch.

Du erweist deinem Kater den letzten Liebesdienst - in deinem Herzen wird er weiterleben.

Wünsche dir viel Kraft.
 

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