Kastration Streuner-Omi

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Hallo liebe Foris,

eine Kollegin hat mich angesprochen. Sie wohnt sehr ländlich und in ihrem Schuppen ist eine unkastrierte Streuner-Omi eingezogen. Meine Kollegin war auch schon mit ihr beim Tierarzt und wollte sie kastrieren lassen. Die Tierärztin meinte aber, die Katze wäre viel zu alt (geschätzt mindestens 15, eher noch wesentlich älter) und würde die Kastration mit ziemlicher Sicherheit nicht überleben. Außerdem wäre sie viel zu alt, um noch Junge zu bekommen.

Tja, jetzt hat sie schon zweimal geworfen. Beim ersten Mal ein, beim zweiten Mal zwei Kitten. Die Omi hatte nicht mehr genug Milch und meine Kollegin hat die Kleinen mit der Flasche zugefüttert und dann vermittelt. Jetzt sieht es so aus, als wäre die Omi schon wieder trächtig.

Ich habe meiner Kollegin geraten, zu einem anderen Tierarzt zu gehen, und die Katze umgehend kastrieren zu lassen. Da ich den Eindruck hatte, dass meine Kollegin die Kosten für die Kastration nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln kann, hab ich ihr angeboten, das zu übernehmen (da ich das schon öfter gemacht habe, kam sie sich - hoffentlich - auch nicht so vor, als würde sie irgendwelche Almosen bekommen). Sie will jetzt nächste Woche zum Tierarzt.

Im Nachhinein ist mir jetzt aber doch ein bisschen mulmig. Wenn die Katze bei der Kastration tatsächlich stirbt, hab ich sie auf dem Gewissen. :(
Auf der anderen Seite kann man die arme Omi ja auch nicht fröhlich immer weiter werfen lassen.

Was würdet ihr tun? Habt ihr Erfahrungswerte mit der Kastration von sehr alten Katzen?
 
A

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Eine Geburt ist deutlich kräftezehrender als eine Kastration.
Ich würde mal bei einer Tk oder modernerem Ta anfragen, der sich auch mit den unterschiedlichen Narkosearten auskennt.
Dass sie über 15 ist und noch so oft wirft ist eher unwahrscheinlich. Also da könnte ich mir vorstellen, dass sich die TA auch deutlich verschätzt hat.
 
Ja, das hab ich mir auch schon gedacht.

Ich werde mal rumfragen. Danke!
 
Hi,
ich würde auch einen kompetenten TA suchen und die Kastra machen lassen.
Allerdings würde ich nach den Erfahrungen der letzten Wochen, in denen ein älterer hochpotenter Kater und meine eigene 12 jährige Dame hier nach der Narkose deutliche Kreislaufprobleme hatten , dazu raten, dass Du vielleicht die Katze nach der OP mit nach Hause nimmst und selbst gut überwachst.

Der Kater wäre beinahe gestorben, da der Besitzer nicht wusste, was da los war, ihn auch schon für tot hielt und auch kein Auto hatte. Den Anruf nachts um 3:00 werd ich so schnell nicht vergessen und auch nicht den anschließenden Klinikbesuch ....:stumm::stumm:
 
Seid ihr euch sicher, dass es keinen Besitzer der Omi gibt? Vielleicht wird sie ja auch irgendwie vermisst, ich würde mal im tierheim nachfragen. Weiß auch nicht wie das ist, wenn man "fremdes Eigentum" kastrieren lässt
 
@ENM
Oh je! :(
Ich werde mal ein paar Tierärzte fragen, wie das mit einer Inhalationsnarkose aussieht. Und was die sonst so dazu sagen. Ich kenn mich da echt nicht aus. Vielleicht finden wir ja gar keinen, der so eine alte Katze kastriert!?
Mit zu mir nach Hause wäre etwas schwierig in meiner 70 m² Wohnung, alles offen, fast ohne Türen. Ich bin mir aber auch sicher, dass meine Kollegin sich gut um die Katze kümmert (ich sprech sie aber noch mal darauf an).

@Laureen
Meine Kollegin wohnt mitten auf dem Land. Da gibt es viel Bauern- und sonstige Höfe und (wahrscheinlich) jede Menge unkastrierter Katzen. Die Omi lebt schon seit einigen Monaten (oder Jahren? - so genau weiß ich das gar nicht) in ihrem Schuppen, ist nicht gechipt oder tätowiert. Ich denke, es ist eher unwahrscheinlich, dass sie jemandem gehört, aber natürlich möglich. Im Tierheim nachfragen könnte ich natürlich. Und ich lass mir mal ein Foto schicken und such mal ein bisschen im Netz. Kann ja nicht schaden. Danke! :)
 
Viel Platz braucht die Katze erstmal nicht.
Ein Raum ohne Klettermöglichkeit und hohe Gegenstände, ein Katzenklo und eine Schale Wasser reichen für eine Nacht auf jeden Fall aus. Das Bad ist da ein guter Platz oder ein grosser Hundetransportkäfig. Die sollen sich zwar etwas bewegen können aber eben nicht springen und wild rumrennen. Die sind am Anfang wirklich noch sehr torkelig und neben der Spur. Bei dem Kater hat die Ausnüchterung der Narkose letztendlich fast 20 Stunden gedauert. Eine Ausnahme sicher, aber er musste halt sehr viel Narkosemittel bekommen und war dementsprechend lange fertig....
Wenn die Katze nicht noch einmal zur Nachsorge eingefangen werden kann , bitte auf selbstauflösende Fäden achten, beim TA das Stichwort "Streuner" fallen lassen. Dann sollten sie eigentlich wissen, wie sie arbeiten müssen.
 
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Meine Kollegin hat einen abgeschlossenen Wintergarten, da hat die Omi mehr oder weniger überwintert, weil es in dem Schuppen zu kalt war. Das wäre ein guter Ort, wo sie sich nach der Kastration erholen kann und auch stressfreier, als die Katze nach Hamburg zu fahren (die Kollegin wohnt irgendwo nordwestlich von Berlin). Sie hat auch selbst zwei (natürlich kastrierte) Kater.
Aber mal gucken, ob wir in ihrer Gegend einen Tierarzt finden. Sonst frag ich auch mal meine Tierärztin. Im Notfall würde es sonst auch in meinem Schlafzimmer gehen.

Das mit den selbstauflösenden Fäden ist noch mal ein guter Hinweis. Danke! :)
 
Seid ihr euch sicher, dass es keinen Besitzer der Omi gibt? Vielleicht wird sie ja auch irgendwie vermisst, ich würde mal im tierheim nachfragen. Weiß auch nicht wie das ist, wenn man "fremdes Eigentum" kastrieren lässt

Das ist möglicherweise eine Sachbeschädigung nach §303 StGB. Allerdings müsste die Sache vorsätzlich beschädigt worden sein, ebenso müsste Vorsatz bezüglich der Fremdheit bestehen. Geht man nach Recherche usw nun davon aus, dass die Sache herrenlos ist, kümmert sich wohl noch um das Tier und irrt sich somit über die Fremdheit, fehlt es am Vorsatz. Ohne Vorsatz keine Sachbeschädigung. Fahrlässige Sachbeschädigung gibt es nicht, also auch keine Fahrlässigkeitsstrafbarkeit.

Es bleibt natürlich ein zivilrechtlicher Schadensersatzanspruch. Der dürfte allerdings ziemlich gering sein. Mal davon ab wären dann auch die bisherigen Versorgungskosten in Rechnung zu stellen.

Hinweis (muss man geben): Dies ist keine rechtliche Beratung. Kein Anspruch auf Richtigkeit, jeder Fall wird im Zweifel als Einzelfall entschieden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
Könnte man nicht bei so einer scheuen Katze, evtl. mit einer Hormonspritze arbeiten? ALlerdings müsste sie ja dan regelmäßig gefangen werden um das aufzufrischen?
 
  • #11
Das wäre vielleicht noch eine Alternative.

Ich hab das mal gegoogelt. Wenn die Wirkung so 4 Monate anhält, müsste man ja 3 x im Jahr mit ihr zum Tierarzt. So scheu ist sie auch gar nicht mehr, lässt sich auch anfassen. Das wäre vielleicht machbar.
Danke für den Hinweis!
 
  • #12
Tut ihr diesen Stress nicht an, auch eine 15 Jahre alte Katze kann man noch kastrieren. Ich denke nur an die Omimutterkatze von den Bauernhofbabies vom vergangenen Jahr. Sie war auch sehr dünn und hatte einen chronischen Schnupfen, trotzdem hat sie die Kastration gut überstanden. Sucht euch einen anderen guten Tierarzt, der eine schonende Narkose macht. Das Alter ist doch sowieso nur geschätzt und da kann auch ein TA ganz schön daneben liegen.
 
  • #13
Danke, Brigitte! Das lässt hoffen! :)
 
  • #14
Könnte man nicht bei so einer scheuen Katze, evtl. mit einer Hormonspritze arbeiten? ALlerdings müsste sie ja dan regelmäßig gefangen werden um das aufzufrischen?

Finde ich keine gute Idee. Kann zum einen Nebenwirkungen haben und zum anderen nicht zuverlässig funktionieren.
Alte Katzen müssen immer mal wieder Unters Messer, zB auch wegen Zahnerkrankungen, Brüche usw. Klar, Narkosen sind nicht schön, aber wenn es nunmal sein muss...
 
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  • #15
Maschas Meinung moechte ich mich absolut anschliessen, zumal Mascha (wie auch ich zumindest in der Vergangenheit) viel mit Streunern zu tun hat.
Geschaetztes Alter kann sehr daneben liegen und Hormonbehandlung ist aufgrund von Nebenwirkungen nicht so unumstritten.
Kastra mit Inhalationsnarkose und speziellem Augenmerk des TAs auf die Katze.
Alles Gute fuer die Mulle.
 

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