Jimi - Chronische Enteropathie, Cholezystitis

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
rlm

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19. Februar 2011
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Ich möchte hier etwas von Jimi und seinem Krankheitsverlauf berichten.
Jimi ist ein roter Kater, evtl. etwas Mischmasch. Ein TA sagte, bei den roten hat man Autoimmunerkrankungen häufger.

Jimi ließ sich im Frühjahr 2015 als großer unkastrierter Kater bei uns blicken, ich glaube, dies

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war unsere erste Begegnung oder eine unserer ersten Begegnungen. Ganz so auffallend schlecht sah er da gar nicht aus, man sah ihm nicht auf Anhieb an, mit was er sich durchschlagen musste.
Zu dem Zeitpunkt wurde Jimi auf ein Alter von 5 Jahren geschätzt. Jimi war scheu, doch nicht extrem scheu und ich meine, er kannte Menschen, er wurde auch relativ schnell zutraulich.
Jimi ist ein extrem schmusiger Kater geworden, er lässt sich gern auf den Arm rumschleppen und kuschelt sich total an.

Jimi sein Zahnfleisch war sehr entzündet, die Zähne sahen schlecht aus. Für die Behandlung beim TA musste er dann zum Glück nicht in der Falle gefangen werden, Jimi wurde kastriert und Zähne wurden gezogen.
Ich befrug mich zuvor bei einer ZTÄ, sie riet zur vollständigen Entfernung der Backenzähne, was ich machen ließ. Es ging Jimi dann auch erstmal deutlich besser und er sah richtig gut aus.

Jimi sein Fell sah zeitweise ruppig aus. Er hatte dann schlimme Fußballen (plasmazellulöre Polodermitis), auch hatte er entzündete Ohren. Er wurde nochmal auf Parasiten behandelt und bekam für ein paar Wochen Prednisolon, welches dann ausgeschlichen wurde. Das ganze schlug gut an, man sah, Jimi ging es besser.

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Doch es flammte dann wieder auf.

41760164hn.jpg



Ich stellte Jimi einen anderen TA vor, dort sah man leider noch Wurzelreste, welche dann entfernt wurden, ebenso noch die Canini. Damit wurde alles gut, Jimi ging es gut. Das war Spätsommer 2016 oder zum Herbst hin.


Im Sommer 2019
bemerkte ich, dass Jimi deutlich an Gewicht verlor. Sein Höchstgewicht im Winter war mal 6,4 kg, normal so im Durchschnitt im Herbst/Winter 6 kg, Frühjahr/Sommer so 5,5 kg, auch mal etwas weniger.
Jimi erbrach des öfteren nach dem Futtern, allerdings schlang er das Futter ziemlich, so dass ich mir erst nsicher war, ob das Erbrechen evtl. durch das hastige Futtern kommen könne.
Ich machte einen Termin in der Internistik, er wog dann nur noch 4,4 kg.

Jimi wurde Blut untersucht und der Bauchraum geschallt, man sah im Schall einen Hinweis auf eine Entzündung am Dünndarm (Differenzialdignose Lymphom), vergrößerte Lymphknoten, leichte Entzündung der Gallenblase, Kristalle/Gries sowie veränderte Nieren.

Im Gastroprofil fiel ein erniedrigter Vit B 12 Wert auf, im geriatrischen Blutbild war soweit alles ok.



Jimi sollte Gastrofutter bekommen, welches er aber leider nicht ausschließlich futtert.
Weiterhin bekam Jimi täglich Vitamin B 12.
Es dauerte eine Zeit, aber Jimi nahm wieder an Gewicht zu, kam aber nicht mehr an sein altes Gewicht.

Im November 2019 wurde er im Schall kontrolliert, es gab keine gravierenden Veränderungen zum Vorbefund.



Vitamin B 12 könnte man nachkontrollieren, aber da das Dünndarmproblem besteht, braucht er das dauerhaft, sagte die TÄ.

Hinzu bekam er noch Ursochol für seine Galle.

Ich überlegte zwischenzeitlich immer, Jimi im Schall kontrollieren zu lassen, wusste aber auch, der nächste Schritt wäre dann eine Beprobung.

Soweit machte Jimi meißtens einen ganz guten Eindruck, aber unruhig ist man immer bei dem Wissen der bisherigen Befunde.

Im Januar 2021 stellte ich ihn in der Internistik vor, da er wieder erbrach, ihm unwohl war, er sich auffallend oft in einer Höhle verkroch.

Jimi sein geriatrischen Blutbild war ohne Auffälligkeiten.



Jimi bekam erstmal Omeprazol und Cerenia für ein paar Tage und sein Befinden wurde wieder besser.

Im Frühjahr dann nahm er wieder deutlich ab und rupfte sich, kratzte sich das Fell aus und hatte auch wieder Schnotter im Ohr.
Ich machte einen Termin für Jimi in der Internistik mit Ultraschall, HNO und Dermatolgie. Das war im Mai.

Man machte ein Gastroprofil, darin zeigte sich hohes Vit B 12 und auch ein etwas erhöhter Folsäurewert. Das Vit B 12 wurde daraufhin abgesetzt.
Im Bauchultraschall gab es keine großartigen Veränderungen. Der Darmbefund war gleichbleibend, vermutlich entzündlich, Differentialdiagnose aber Lymphom.



Von der HNO bekam Jimi noch ein Präparat für die Ohren, das Verabreichen gefiel ihm aber gar nicht.
Die Dermatologie vermutete eine allergische Reaktion aufgrund von Umwelteinflüssen, weches vermutlich auch im Zusammnehang mit seinem Darmproblem stehen wird.

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Die Ärztinnen besprachen sich und man war sich einig, in diesem Fall aufgrund der Zusammenhänge mit Prednisolon zu behandeln.

Jimi verträgt das Prednislon gut und es geht ihm gut. Er ist jetzt wieder auf 5,5 kg, im Frühjar waren es 5 kg. Wollen wir hoffen, dass dies nun noch lang so bleibt.
Jimi ist lieb, es ist kein Problem, ihm die Tabletten zu geben, ich glaube allerdings, er geniest einfach auch da die Aufmerksamkeit. :traurigguck: Zudem ist er treu :grins_gelb: , er ist immer da und
rennt auch nicht erst ewig vor den Medikamenten weg (wie andere Spezis).

Bisher sprechen die Befunde eher für etwas entzündliches, daraus kann leider auch ein Lymphom werden, woran ich jetzt aber nicht denken mag.

Ich werde von Jimi berichten.
 
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Jimi geht es ganz gut, er hat wunderschönes Fell und sein letztes Gewicht lag im Dezember bei 6 kg :grins_gelb: (wobei er die deutlichen Probleme eher im FJ/Sommer zeigte).

Jimi bekommt weiterhin Prednisolon und Ursochol. Erbrechen kommt gar nicht mehr vor, wenn ich ab und an seinen Kot sehen konnte, sah dieser ganz normal aus, was lange Zeit zuvor nicht so war.

Das Prednisolon soll er durchgängig das ganze Jahr bekommen, da er dies nicht nur wegen der Allergie bekommt (dann gäbe es Prednisolon nur in den symptomatischen Monaten), sondern auch
aufgrund der Darmproblematik. Ich war unsicher und hatte nochmal nachgefragt, da die Darmproblematik ja vermutlich mit durch die Allergie ausgelöst ist und ich dachte, man könnte vielleicht Herbst und Winter aussetzen.

Vit B 12 war bei der Kontrolle im Herbst in der Norm und mußte weiterhin nicht zusätzlich verabreicht werden. Demnächst wird das wieder kontrolliert.


Dann hatte ich vergessen, die Antwort der TÄ auf die Nachfrage zum Allergietest und Schallkontrolle zu schreiben, was ich jetzt nachhole.

''Zuerst zum Allergietest:
Dieser wäre bei Jimi nicht sinnvoll, da die einzige Indikation hierfür eine Desensibilisierung wäre, die bei Jimi eigentlich nicht infrage kommt. Auch könnte man die Allergen, die bei ihm infrage kommen, nicht wirklich meiden (Umweltallergene wie bestimmte Bäume oder Pollen).

Bezüglich des Ultraschalls des Bauchraums halte ich eine Kontrolle für ebenfalls wenig sinnvoll, da man in der Regel bei Tieren mit einer chronischen Darmerkrankung keine sonographischen Kontrollen durchführt und man nicht wirklich sagen kann, ob sich die Befunde unter Therapie überhaupt normalisieren. Man kann daraus also nicht wirklich eine klinische Relevanz ziehen, wenn die Befunde gleichbleibend sind. Einen Therapieerfolg macht man eher an der klinischen Symptomatik fest, also an Erbrechen, Durchfall, Gewichtsschwankungen. Bei Jimi wäre also interessant, ob er Magen-Darm-Symptome zeigt und ob er wieder zugenommen hat/sein Gewciht halten kann. Die empfohlene Kontrolle nach 3 Monaten wäre eher der Vitamin B12-Spiegel laut Rücküberweisung, um zu schauen, ob Jimi nun ohne Substitution den Vitamin B12-Spiegel halten kann.''


Ich freu mich wirklich sehr, dass Jimi sich immer wieder so gut macht. :love: Gleichzeitig zieht man immer Parallelen zu anderen Katzen, hier zu Miolein, und es kommen einen wieder Gedanken, ob er noch leben würde, wenn er eher mit Prednisolon behandelt worden wäre. :cry:
 
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Der Jimi möchte ein paar Grüße da lassen und sich natürlich auch zeigen. :cat-D:

Jimi geht es ganz gut. Da der Vit B 12 Spiegel im Blut ja gesunken war, zog ich es dann doch vor, ihm wieder tgl. Vit B12 (Methylcobalamin von Pure, also nichts aus der Drogerie) zu geben.

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Auf den ersten Bildern sieht sein Gesicht (vor allem um Mund und Nase herum) irgendwie total geschwollen aus. Wurde da außer den Zahnwurzelresten noch was getestet bzw. entdeckt?
 
Ich habe vorhin auch die ersten Fotos angeschaut und mir fiel der Unterschied in seinem Gesicht zum aktuellen auf. Ich begründete es mir mit der Zahnlosigkeit.

Außer den Entzündungen, den Zähnen und dann den Zahnwurzelresten wurde im Mäulchenbereich nichts festgestellt.
 
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Hey rlm,
Habe gerade deinen Thread hier gelesen. Wir haben auch mit einer chronischen Entzündung im Darm zu kämpfen.
Hast du schon mal Ulmenrinde versucht? Es soll den Darm beruhigen und auch entzündungshemmend wirken. Ich bin der Meinung, dass es bei uns gut wirkt.
Alles Gute weiterhin für Jimi 😊
 
Hallo paulaemilia, ich danke dir für deinen Tip. Ulmenrinde hatte ich bei jimi nicht probiert. Die Entzündung war schon sehr stark, ich weiß nicht, ob da Ulmenrinde langen könnte. Wie klappt das denn bei euch mit Ulmennrinde? Ich finde die Gabe mängenmäßig und 2 mal tgl schon nicht so toll und hätte Bedenken, ihn zu vergraulen, sodass die ganze Medikamentengabe nicht mehr klappt.
 
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Hi, bei uns klappt das erstaunlich gut. Die Ulmenrinde wird einfach so geschleckt. Da war ich auch erstaunt, weil sich sonst sämtliche Medikamente etc und z. B. Auch gequollene Flohsamen als schwierig erweisen.
Du könntest es versuchen, schaden sollen sie ja so oder so nicht.
 
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Jimi hat leider gerade mal wieder am Bauch dünnes Fell, da er sich sehr leckt und am Hals hat er sich Fell weggekratzt.

Ich werde erstmal das Prednisolon anpassen. Bisher kamen wir trotz er an Gewicht zulegte, mit den 5 mg aus. Wenn dies nicht hilft, muß er zum Doktor. Er freut sich ja beim TA, sogar den Bauchschall geniest er. :love:
 
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  • #10
Ein lieber Gruß vom Jimi, er schaut prächtig aus und hatte im Herbst seine Untersuchungen bei der Internistin (AU, Bauchschall, BD Messung) bestanden. Jimi freute sich wieder beim Schallen und tretelte aus Rückenlage. Der Ultraschallbefund war in Ordnung. :) Die Blutbefunde vom geriatrischen Profil und Gastroprofil waren auch ok. Vit B 12 muß er erstmal nicht zugegeben bekommen. Er bekommt weiterhin Prednisolon und Ursochol.
 
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  • #11
Jimi sieht prächtig aus, so wäre er letzte Nacht fast von jetzt auf gleich gegangen. Der 16.April wird nun als 2. Geburtstag von Jimi am Kalender stehen. Jimi wäre gestern fast erstickt, die Atemnot wurde natürlich mit dem Einpacken in die Tasche deutlich schlimmer, er lag schon auf der Seite mit blauer Zunge, ich dachte, es ist gleich vorbei. Im Auto gab er ein Geräusch von sich und er hechelte dann "nur" noch, es ging wieder Luft durch. Jimi war unter Schock, erholte sich dann aber zusehens. Mein Schock war auch riesig, ich dachte echt schon, er stirbt.
 
  • #12
Ich habe Jimilein am 16. April besonders fest gedrückt, es wäre haarscharf sein Todestag gewesen.

Aktuell hatte Jimi passend zu seinem EGK eine ganz schlimme Lippe und Zahnfleich, es sah eitrig aus.
Er bekam Antibiotika und das Prednisolon musste erhöht werden. Es dauerte eine Weile, doch die Stellen sind gut abgeheilt.
Wir können jetzt probieren, das Prednisolon auf 7,5 mg zu reduzieren und gut beobachten.
Jimi bleibt auch nicht viel erspart in seinem Leben, doch er macht alles ganz toll mit, und so lang geholfen werden kann, wollen wir froh sein.
 

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