Ist Barf (kein Massentierhaltungsfleisch) wirklich günstiger als Nassfutter?

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amylein

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Ich lese immer wieder, dass barfen günstiger wäre, als Nassfutter zu füttern.

Geht das denn auch, wenn ich kein Fleisch aus Massentierhaltung kaufen möchte?

Denn der Grund fürs barfen wäre für mich in erster Linie, dass ich weiß, dass das Fleisch aus artgerechter Haltung kommt.

Also - ist dies möglich?
 
A

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Deine Grundidee beißt sich ein bisschen selbst in den Schwanz, denn das Fleisch im Nassfutter ist garantiert aus Massentierhaltung, oder als Bio ausgewiesen, dann aber auch recht teuer.

Trotzdem ist der Wunsch natürlich nachvollziehbar und löblich. Schau mal bei den Frostfleischversendern, wer welches Biofleisch anbietet, und schau dann selbst.
Toll wäre es natürlich, wenn du selbst schlachtende Biobauern kennst, dann sollte es bestimmt möglich sein, denn auch in Bio-Qualität ist Kopffleisch oder Schlund eher unverkäufliches Fleisch.
 
Deine Grundidee beißt sich ein bisschen selbst in den Schwanz, denn das Fleisch im Nassfutter ist garantiert aus Massentierhaltung, oder als Bio ausgewiesen, dann aber auch recht teuer.

Trotzdem ist der Wunsch natürlich nachvollziehbar und löblich. Schau mal bei den Frostfleischversendern, wer welches Biofleisch anbietet, und schau dann selbst.
Toll wäre es natürlich, wenn du selbst schlachtende Biobauern kennst, dann sollte es bestimmt möglich sein, denn auch in Bio-Qualität ist Kopffleisch oder Schlund eher unverkäufliches Fleisch.


Ich weiß ja selbst, dass das Fleisch aus Nassfutterdosen nicht aus der besten Haltung kommt - genau deswegen will ich ja barfen.


Naja, aber Bio heißt ja nicht gleich, dass es sich um artgerechte Haltung handelt oder nicht? Ich hab das lange geglaubt, aber man sagt doch bei Bio geht es einfach um die Ernährung der Tiere bis zur Schlachtung oder seh ich das falsch?
 
Hallo Amy

Es kommt darauf an, welches Fleisch man füttert. Das kann von sehr sehr günstig bis sehr sehr teuer gehen.
Pferd ist z.B teurer als Huhn. "Konventionelles" Fleisch günstiger als "Bio".

Ich kaufe derzeit einen Mix aus reinem Bio-Fleisch. Und zwar direkt vom Hof. Das ist schon sehr teuer, trotz Angebote, da ich z.B viele Schlachtabfälle kaufe(also Dinge, die keiner kaufen möchte, von der Qualität her natürlich super sind). Oft bleibt auch Fleisch von der Theke über, dass ich zu guten Preisen bekomme. Aber insgesamt liege ich im Vergleich zu Onlinebestellungen mind. doppelt, oft drei oder vierfach so teuer. Dementsprechend ist für mich Barf derzeit nicht günstiger als hochwertige Dosennahrung (Preisklasse zwischen Macs und Catzfinefood).

Für mich ausschlaggebend ist aber weniger der Preis, sondern - ähnlich wie bei Dir- auch die Herkunft vom Fleisch und eben, dass ich selbst bestimmen kann, was meine Katzen bekommen.

Dennoch bekommen sie (aus div. Gründen) zusätzlich Dosenfutter und ich überlege gerade -aus finanzieller Sicht- nur noch zu 60 Prozent das Fleisch direkt beim Biohof zu kaufen. Die restlichen 40 möchte ich Online bestellen und direkt beim Metzger kaufen (auch "Schlachtabfälle"). Da habe ich natürlich nicht so einen guten Einblick, woher das Fleisch kommt. Auf der anderen Seite kann ich so mehr Abwechslung bieten und mein Geldbeutel wird es freuen.

Zu Bio gehört schon etwas mehr als Ernährung (und auch da muss man aufpassen), deswegen kam/kommt für mich auch nur infrage, dass ich mir alles vor Ort selbst anschauen darf. Ich war auch schon bei Schlachtungen anwesend. Natürlich hat das Ganze seinen Preis, und man ist nicht so flexibel (muss erstens eine Strecke fahren, bekomme öfter kleinere Portionen, da ich mich an die Schlachttermine halte etc.).

Grüße
 
Naja, aber Bio heißt ja nicht gleich, dass es sich um artgerechte Haltung handelt oder nicht? Ich hab das lange geglaubt, aber man sagt doch bei Bio geht es einfach um die Ernährung der Tiere bis zur Schlachtung oder seh ich das falsch?

Das ist von Tierart zu Tierart sehr unterschiedlich, da musst du dich einfach genau informieren und idealenfalls die einzelnen Höfe anschauen, so wie Quasy das macht. Diese Bedingungen hat bloß leider nicht jeder :oops:

Bei Hühnern z.B. ist "Freilandhaltung" ja bereits artgerecht, "Bio" wird hier über die Fütterung bestimmt. Ziegen dagegen stammen sehr oft aus artgerechter Haltung, auch wenn sie nicht als "Bio" definiert werden - Ziegenfleisch ist ohnehin eher ein Nischenprodukt.
 
Das ist von Tierart zu Tierart sehr unterschiedlich, da musst du dich einfach genau informieren und idealenfalls die einzelnen Höfe anschauen, so wie Quasy das macht. Diese Bedingungen hat bloß leider nicht jeder :oops:
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Es ist eben auch sehr umständlich und mit viel "Fahrerei" verbunden.

Ich beziehe Kaninchen/Hase von einer Freundin. Die züchtet und schlachtet selbst (3km).
Pute kommt von einem Hof (Bekannte von meiner Oma) ein paar km weiter (10km).
Rind und Huhn kommt von einem Demeter-Biohof 40km von hier (Vorteil: Ich komme dort auch an Blut).
Pferd, Ente, Ziege, Schaf usw. habe ich momentan überhaupt nicht, außer wenn die Metzgerei etwas über hat.

Natürlich liegen da die Preise z.B für ein Huhn nicht bei 5€, wie vielleicht im Supermarkt (?), sondern eben zwischen 8-15€. Je nachdem hat man eben auch noch viel zusätzliche Arbeit, z.B wenn man die Pute/ den Hasen selbst zubereiten muss; sprich: da ist nichts mit "gewolft geliefert", sondern am Stück. Vorteil ist eben, dass man selbst bestimmen kann, was man verwendet (bzgl. Innereien, Klauen, Fell...) und in der Regel hat man auch wenig Abfall.

Die meisten Höfe bereiten aber auf Wunsch alles soweit vor. Meist gegen Aufpreis. Möchte man den nicht zahlen, hat man eben selbst die Arbeit (vielleicht auch nicht für jeden etwas. Also mir fällt das schon schwer und ich kann auch kein ganzes Kaninchen zerlegen, bekomme es ebenfalls so wie gewünscht "vorbereitet").

Deswegen kann ich auch nicht pauschal sagen, dass Barf immer günstiger ist. Ich kann es ja nur an meinem "Fütterungskonzept" messen. Und da kann es preislich mit gutem Nassfutter mithalten, ist -so finde ich- aber gesünder, schmeckt den Katzen besser und beschäftigt sie auch.

Da ich allerdings in einem halben Jahr umziehe, werden alle Höfe wegfallen. Da muss ich mir auch was einfallen lassen, deshalb werde ich wohl in Zukunft um die Onlinebestellungen nicht herum kommen.

Wenn Du mehr über BIO ansich wissen möchtest, kann ich Dir auch Links per PN schicken.

Grüße :)
 
Eben - an der Fahrerei scheitert es bei mir dann leider. Ich wohne 100km von meiner Familie weg und bin ohne Auto.

Ich habe lange Zeit beispielsweise im Supermarkt darauf geachtet Biomilch zu kaufen. Dann hab ich jedoch eine Reportage gesehen, dass dies keine Garantie für artgerechte Haltung ist.

Über Links würde ich mich freuen.
 
Werbung:
Links über Diskussionen bzgl. BIO bzw. über BIO allgemein oder Links woher Du Bio-Fleisch (ganz gut und günstig) beziehen kannst?
Grüße
 
Gerne beides. Denn bevor ich wieder auf Bio umsteige, hätte ich schon gerne die Sicherheit, dass ich Produkte kaufe von Tieren, die in artgerechter Haltung gehalten werden.

Macht es denn generell einen Unterschied, ob ich die Bioprodukte im Discounter kaufe oder beim Metzger?
Sollte hinter dem Siegel Bio nicht immer das selbe stehen?
 
  • #10
Schön wär's, wenn Bio immer gleich Bio wär ;) Aber es gibt streng kontrollierte Siegel wie Demeter oder Bioland, und es gibt solche, die vor allem der Gewissensberuhigung von Leuten dienen, die zu bequem oder zu gestresst sind, um sich ausführlich zu informieren. Im Discounter werden wohl vor allem letztere zu finden sein.
(Unser örtlicher Bioladen hat dann auch noch sowas wie mexikanische Bio-Limetten im Sortiment ... die werden wohl auch nicht mit dem Fahrrad nach Deutschland gebracht worden sein ... da frag ich mich dann auch, was der Quatsch eigentlich soll.)

Also ich meine, wenn man's richtig durchdenkt und nicht nur das nächstbeste Stück Fleisch mit "Bio"-Aufschrift kauft, dann ist Bio-Barf auf jeden Fall deutlich teurer als konventionelles hochwertiges Nassfutter.
Ob es auch teurer ist als hochwertiges Bio-Nassfutter nach denselben strengen Standards? Das glaube ich wiederum nicht. Aber ich hab mich mit Bio-Nassfuttermarken zuwenig beschäftigt, um da wirklich harte Zahlen bringen zu können.

Von dem, was ich bisher an Bio-Nassfutter gesehen habe, hatte ich auch gelegentlich den Eindruck, dass sie möglichst lasche Standards (also welche, die sich grad noch "Bio" nennen dürfen, ohne dass hinter der Bezeichnung wahnsinnig viel Inhalt stecken würde) hinter möglichst generischen Dosenaufschriften verstecken - also genau dasselbe dämliche Spiel, das auch konventionelle Futterhersteller mit ihren Käufern spielen. Und das ist genau der Hauptgrund, warum ich auf selbstgemachtes Futter umgestiegen bin.
 

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