Interessanter Kommentar Tierschutz/Straßenhunde

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Variatio

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23. Juni 2015
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Hi!
Habe gerade einen interessanten Kommentar zu Tierschutz vs. Straßenhunde gelesen. Sind definitiv einige interessante Ideen drin! :)

http://www.zeit.de/2015/43/strassenhunde-tierschutz-suedeuropa

Zum Teil lässt sich das sicherlich auch auf Katzen übertragen, wobei ich da bisher noch wenig Erfahrung habe.
 
A

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@ Variato, nun, es kommt wohl immer auf die Sichtweise an.
Und darauf, wie man was macht.
Unter vielen seriösen TSlern (klar, schwer zu finden) z. B. hier mal
reinschauen (die vermitteln nicht nach D, von daher kann man ganz entspannt lesen...) www.sternentiere.ch, auch auf FB möglich, ohne dort Mitglied zu sein.
Hunde, die nicht vermittelbar sind, Aufgrund Verhalten, Erkrankung, haben im Land eine Alternative. Ebenso wird Hilfe im Land unterstützt. Ganz spannend.
Ist eine kleine Gruppe engagierter Menschen, die ich kenne.

@ Schwarzfell, die Doggennetz-Dame hat ihre Seite schon lange eingestellt.
Auffällig die militante "Gegenrichtung". Nicht immer zu unrecht, aber leider sehr
einseitig.
Berühmt ihre Formulierung "Schaschlik-Tierschutz", den man besser nicht ausdrücken konnte.
Gemeint ist Verbringung von bereits halbtoten Tieren, der "Rettung" wegen, was leider oft geschieht.

Grüsse
Tadi
 
@ Tadi:
Längst eingestellt?Im März diesen Jahres und das bedeutet,die aufgegriffenen Themen sind aktuell.Ich finde sie in einigen Themen sehr richtig,denn sie greift ein Tabu auf: Schlechten Tierschutz.Dh Tierschutz ohne Sachkenntnis und macht konkrete Vorschläge,wie man es besser machen kann und sollte.

Wer weiß denn beispielsweise ,dass das in Hundkatzemaus vorgeführte rumänische Tierheim nun in großen Teilen zur Schweinezucht verwendet wird,von gespendetem Futter für die Hunde.

Und meinst du,es sei falsch oder veraltet,dass viele Hunde,die einfach aus ihrem Umfeld(Hunderudel) herausgerissenen oder einfach völlig unsozialisierten Hunde hier einen Kulturschock erleiden,der dann hier einfach das Mäntelchen"hat im Ausland so schlimme Erfahrungen gemacht" fehlinterpretiert wird?Es gibt Misshandlungen und Tierqual und es gibt Hunde,die ein recht freies Leben in einem Hundverband führen und von Einheimischen gefüttert werden.


Ich habe eine gute Bekannte im Ort und es ist nicht die einzige,die mal eben einen Hund aus dem Ausland angeschafft hat,weil man dann ein " armes Tier rettet" ohne sich über den Verein zu informieren,ohne den Hund persönlich kennen zu lernen.

Dieser Schnauzermix ist ein eigenständiger Jäger,der sich draußen nicht mehr für seine Besitzerin interessiertund über Stunden zum Jagen abhaut ,obwohl er Zuhause ein "Festtagsmenue" bekommt.
Sein Leben sieht nun so aus:In einer Wohnung,insgesamt 2 Stunden Auslauf pro Tag.Mitnehmen kann man ihn nicht,denn er zieht wie verrückt und wird bei Autos,Stadt usw nervös.

Auslauf nur an der Flexileine,weil seine Besitzer weder Durchhaltevermögen in den beiden Hundeschulen hatten und die Schleppleine zu viel Gewickel ist.Er ist ein arbeitsloser und deshalb gestresster,unruhiger Hund, der sein Leben nur noch genießen soll(was für ein Blödsinn)und dem sein wuschelig-süßes Gesicht zum Verhängnis wurde,weil sein Anblick Kuschelbedürfnisse auslöst und das Hirn dabei ausgeschaltet wird.

Ich finde eine kritische Auseinandersetzung mit Tierschutz wichtig und notwendig.Rein emotionales Handeln reicht dabei einfach nicht aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Schwarzfell,

zu DN, Aua 1522, 12.3.15 -Doggennetz stellt die Arbeit ein.
(Die Dame war nie eine Journalistin, eine selbsternannte schon).

Vollkommen richtig, TS sehr kritisch zu sehen, ganz besonders den
sogenannten Auslandstierschutz, den man sauber vom Auslandstierschutz
trennen sollte. Das hat DN nicht gemacht, alle in einen Topf.
Nichtsdestotrotz hat sie über vieles berichtet, was leider sonst niemand tat und tut. Man kann und muss - so sehe ich das - sich schon selbst informieren.
Das ist mühsam und es ist viel einfacher, sich mal eben ein Tier aus dem
I-Net zu bestellen, weil man Mitleid hat etc.
Ein umfangreiches Thema. Das nicht nur in Schwarz und Weiss aufzuteilen ist.

Zu Deiner guten Bekannten und der traurigen Hundegeschichte.
Ein Beispiel von Tausenden. Und, es tut mir leid, aber die gute Bekannte ist
mit Schuld daran. Es ist ähnlich, wie ein Tier beim Vermehrer zu kaufen.
Hier mal ein "System" des sog.TS (es gibt andere Variationen):

2 Leute, meist Ansässige, gehen in eine Tötung, von Zwinger zu Zwinger.
Fotos werden gemacht, von den Tieren, die entweder besonders ansprechend
aussehen oder besonders Schrecklich. Verhalten : Lieb (fast immer!)
Diese Leute kennen die Tiere nicht, es sind Momentaufnahmen, Verhalten wird
interpretiert oder einfach angenommen.
Die Fotos werden eingestellt von "Orgas". Da kennt ebenfalls niemand die Tiere. Druck wird aufgebaut, Tötungstermine etc. Schnell soll man sich entscheiden. Weil der nächste Transport bald geht und da kann das Tier ja mit...VKs werden als besonders seriös verkauft.
Die VK-Leute werden per I-Net gesucht, auch die kennen die Tiere nicht, die Orga kann keine Auskunft geben, ausser : ist lieb. Orga und VK-Leute kennen sich ebenfalls nicht.
Die Qualität der VK führe ich mal nicht aus.
Tier wird geliefert.
Tier war evtl. niemals in Menschengeselschaft, ist panisch, unsauber, kennt nichts.
Ergebnis oft, Tier entläuft, kommt zu Tode oder wird nicht mehr gefunden.
Oder lebt so, wie der Hund Deiner guten Bekannten.
Die könnte das korregieren. Nämlich den Hund abgeben, damit er dann via einem guten TH zu den Menschen kommt, die das können. Passiert dauernd, leider.
Aber besser, als das, was er jetzt hat.
Solche Orgas gibt es zu Hauf, und sie können ihre gut gehenden Geschäfte
nur machen, weil es Menschen gibt, die auf diese Art Tiere bestellen.
Und es gibt die anderen Orgas/Vereine/TH.
Die ihre Tiere kennen und passende Menschen suchen, nicht jedes Tier vermitteln und viele Fragen stellen an die Interessenten, auch mal nein sagen.
Was denkst Du, wer mehr Tiere vermittelt ?

Der unseriöse TS hat nur deswegen so viel Möglichkeiten, weil er entsprechend Zulauf von den "Adoptanten" hat.
Keine Fragen, keine Antworten, Liefern, Bezahlen, der Nächste bitte.
Du möchtest eine rumänischen Hund ?
Geh in einen deutschen Wald und fang Dir einen...oder einen Italienischen aus einem Canile, oder Spanischen aus einer Perrera, einen Polnischen, Russischen, Thailändischen....
Entlaufen oder ausgesetzt von Adoptanten, die überfordert sind, weil Mitleid nicht reicht.

Grüsse
Tadi
 
Das ist erschreckend, aber es gibt tatsächlich immer mehr entlaufene Hunde aus dem Auslandstierschutz in Deutschland.
 
nun, dieser Stefan Kirschhoff hat sich leider nie die Mühe gemacht und die Auslandshunde im Winter beobachtet.

Er beschränkt sich leider nur darauf, seine Filme,Bilder und Beobachtungen in der Zeit des Tourismus , der Wärme und des größeren Futterangebotes zu machen.

Gibt es eigentlich eine Statistik, die belegt, wie viel echt deutsche Hunde so jährlich entlaufen????

Und das kranke,alte Hunde und tragende Hündinnen Probleme haben, ihr Leben unversorgt zu Fristen, ist wohl jedem klar, oder?

Und die Anzahl der unerzogenen "Tut nichts", die ohne Leine ständig unterwegs sind, da kann ich echt viel erzählen.
 
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Hallo Vente,

ob es eine Statistik "echt deutscher" entlaufener Hunde gibt, weiss ich nicht.
Du kannst bei find mich fix auf FB eine Gesammtstatistik (unvollständig natürlich, da sich das dauernd ändert) anschauen. 1. Post, vom 14.10. 15.
Erschreckend genug...
weiter gibt es auf FB die Seite Hundesuchmeldungen und die Seite
Vermisste/gefundene Hunde. Man kann alle anschauen, auch ohne bei FB zu sein. Einfach via google reingehen.
Dort findest Du dermassen viele Schrecklichkeiten, die Hunden widerfahren, ganz egal aus welchem Land sie stammen, gern auch deutsche Hunde.
Es ist ganz und gar nicht ein Auslandstier-Problem, sondern ein Mensch-Problem.
Solche Seiten gibt es auch für Katzen.
Und es gibt immer wieder auch wunderbare TSler, die dieses ganze Leid auffangen. Auch egal in welchem Land.

Ja, der Artikel des Touristen hat so seine Tendenz. Er hat auch wohl keine Zeit gehabt, sich mit der furchtbaren Abschlachtung Tausender Hunde zu befassen, die stattfand, weil man unterstellte, wilde Hunde hätten einen kleinen Jungen getötet. Nach Tausenden getöteten Hunden (an denen die Hundefänger 50 Euro pro Stück verdienten), stellte sich heraus, dass es Wachhunde eines Grundstückes waren. Furchtbar genug.
Rumänische Tierfreunde haben Hunde versteckt, auch frei lebende, um sie vor dem Massaker zu schützen.
Es gibt sie, in jedem Land,die Tierfreunde, nur ist das nicht geschäftsfördernd für die
Tierschlepper.
Wer sich ernsthaft für Tiere im Ausland interessiert, dem rate ich immer, fahrt hin, macht Euch selbst ein Bild. Helft mal nur eine Woche TSlern vor Ort.
Und dann macht das Gleiche hier.


Grüsse
Tadi
 
Ich finde es wichtig und richtig, dass der Tierschutz auch hinterfragt wird, bzw. sich selbst hinterfragt.
Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht.

Was die Tötungsaktion in Rumänien wegen dem Jungen angeht- doch das wurde in dem Artikel auch aufgegriffen :confused:
 
  • #10
Hallo Tadi,

ja,da stimme ich dir zu,schwarz-weiß Betrachtungen helfen niemandem und ich finde übrigens auch nicht alles gerechtfertigt,was sie geschrieben hat.Z.B den Artikel über Katzenfallen und manche Situationen,in denen ich es grenzwertig finde über Sachkunde usw zu diskutieren,wenn ich vor mir ein notleidendes Tier habe.

In meinem Ort kenne ich sehr viele Hundehalter und deshalb auch diejenigen,die sich ein Tier aus Rumänien,noch mehr aber aus Spanien geholt haben.Eine Bekannte hat sich ihren Kater direkt mitgebracht, eine andere fährt immer nach Spanien ind en Urlaub und füttert dann Katzen.Wenn sie wegfährt,dann entfällt die vorübergehende Futterquelle und das eben ist für mich kein ! sachkundiger Tierschutz.Da würde ich Einheimische anquatschen und ein Futterabo übers ganze Jahr verteilt machen- inclusive Kastrationspenden.
Aber nein,man muss ja gedankenlos sein 3 wöchentliches Mitleidsgefühl ausleben und danach packt man es für ein Jahr weg.

Und ja,meine Bekannte ist an der Misere mit ihrem Schnauzermix mitverantwortlich.Sie wollte einen süüüüßen Familienhund und obwohl hier einige Hundetrainer eine kostenlose Beratung anbieten,um herauszufinden welcher Hundetyp passt,hat sie dies nicht wahrgenommen,sondern als Hundeanfängerin nur nach der Optik+ Bezeichnung"Familienhund" geguckt und redet sich die jetzige Situation schön.Wenn sie mal wieder stundenlang auf ihren jagenden Hund wartet.

Und mir fallen daneben in eigen Abständen die Suchanzeigen der "spanischen Angsthunde" auf, die abgehauen sind und auch auf den Orgaseiten oder bei "Tiere suchen ein Zuhause" sind wirklich sehr viele Hunde ängstlich und nicht an das Leben mit dem Menschen unter hiesigen Verhältnissen gewöhnt (sozialisiert).

Was mir bei den Orgas zweimal aufgefallen ist,als ich nach einem Hund für eine Bekannte guckte: Ein und derselbe Hund wird von zwei Organisationen mit unterschiedlichen Vermittlungstexten und Preisen angeboten-Das hat mich doch sehr stutzig gemacht und ich hab herausgefunden,dass die wirkliche Arbeit die Tierschützer in Spanien machen und die Orgas wirklich nur zum Fotografieren da waren,um die Tiere online vorzustellen.

Und hier eben setzt meine Kritik auch an: Ich kann doch nicht an den Einheimischen vorbei agieren und "deutsche Tierärzte" in Herrenmenschenmanier mitbringen als wären sie per se besser und nehme mir die Chance,die Tierärzte vor Ort mit ins Boot zu holen und denen ein Einkommen für Kastrationen usw wegzunehmen.

In Rumänien,Russland usw sind Menschen arm und diese Armut bedeutet immer auch Elend für Tiere-doch nicht alle sind Tierquäler,da sind wir einer Meinung.Wie oft ist da jemand,der sein bisschen,was er zum Leben hat mit den Tieren teilt.
Diese Leute sind Tierhelden,nicht irgendein waffenverliebter "harter Hund" der selbstgefällig dort auftaucht,aufräumt und wieder abhaut ohne etwas nachhaltiges mit Einheimischen auf die Beine zu stellen.

@Vente:
Es geht doch nicht um entlaufene (auch deutsche) Hunde an sich,es geht um die Hunde( neben denen,die tatsächlich misshandelt werden und ganz klar gerettet werden müssen),die in ihrem Herkunftsland in einem Hunderudel frei laufen und dort von Einheimischen versorgt werden.Hunde,die im Namen des "Tierschutzes" aus einem unabhängigen Leben gerissen werden, nur um hier ein völlig anderes "besseres Leben" zugedacht zu bekommen, mit dem sie nicht klarkommen.
Es geht um gestresste Tiere, denen man falsch das Etikett"musste sooo leiden, deshalb sehr scheu-ängstlich" überstülpt.Sie leiden an den hiesigen Lebensbedingungen, nicht an ihrer Vergangenheit und leben hier im Dauerstess.

Bei den einheimischen ,dh deutschen Hunden im Tierheim fällt mir hingegen eher die Aggressionsproblematik auf oder dass verstärkt alte Tiere dort landen.

Ein Tierheim in meiner Gegend wurde wegen Misswirtschaft+Veruntreuung von Geldern usw geschlossen,deshalb bin ich da nun generell vorsichtiger ,egal ob Auslands- oder Inlandstierschutz.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
@ Sini, sorry, hast recht, hab ich überlesen...


Hallo Schwarzfell,

freue mich immer, wenn jemand kritisch ist, selber versucht, etwas herauszu finden. Du hast das System einiger Orgas verstanden :) !
Und auch das Auftreten so mancher Retter aus Nordeuropa (nicht nur Deutsche).
Es gibt, wie immer, auch die positive Seite. Nämlich dann, wenn Zusammenarbeit auf Augenhöhe stattfindet und auch vor Ort an Verbesserungen
gearbeitet wird. Kranken-Stationen gebaut werden, Vermittlungen vor Ort ebenso ein Ziel sind,Kastra-Aktionen auch für Privat-Leute angeboten werden, denn da muss angesetzt werden.
Damit Tiere gar nicht erst entsorgt werden und verwildern inkl. Vermehrung.

Ja, diese "Urlaubsbetreuung" von Touristen ist eine traurige Realität.
Sie sehen nicht, was nach der Saison mit den unliebsamen Tieren passiert, die sie so nett angefüttert haben...
Doch gibt es auch immer wieder Touristen, die immerhin versuchen, einen TS in der Nähe zu finden und wenigstens aufmerksam zu machen.
Schlimm, wenn sie Tiere einfach mitnehmen, schmuggeln und die dann an den Grenzen eingezogen werden, oder sich später Krankheiten herausstellen...

Schön formuliert hast Du auch, dass sich Leute Hunde "holen".
Nettes Hundchen, nettes Kätzchen, bestellen, Happy-End ?
Kaum einer denkt darüber nach WIE die Tiere kommen. Wieviele Stunden sie in grauenhaften Transportern in engen Käfigen, oft mehrere Tiere in einem Käfig, "reisen" müssen. Wieviele diese Tortour nicht überleben, wieviele traumatisiert werden. Katzen zwischen Hunden, Stundenlange Todesangst.
Manchesmal keine Klima-Anlage. Dann kommen die Sprüche der TSler : da müssen die durch, danach ist alles gut. Ist das so?
Ich habe Transporter gesehen, mit toten, erstickten Tieren. Gerettet in den Tod.
Und die, die überleben, sollen sofort funktionieren im neuen Daheim. Dankbarkeit zeigen, Leinenlos laufen (Bindung muss man aufbauen, aber das dauert ja), Katzenklos benutzen, schmusen, schliesslich sind sie jetzt im Glück.
Es geht auch anders, aber das ist teurer, dauert länger. Und als Adoptant/PS müsste man sich evtl. auch über solche Dinge mal Gedanken machen.
Doch solange es nur wichtig ist, bestellen, geliefert, gerettet, bezahlt,
wird nicht nach dem Wie geht das eigentlich gefragt.
(Der längste Transport, von dem ich weiss, ging 62 Stunden, das heisst, die Tiere, die zuerst eingeladen wurden, waren 70 Stunden unterwegs, im Käfig.
Ungezählte Zwischenstopps, um Tiere zu-und aus zu laden.)
Sollte man mal als Mensch ausprobieren...

Grüssse
Tadi
 
  • #12
@ Tadi,
es klingt schrecklich,was du schilderst und bisher habe ich von diesen Haustiertransporten und Deportationen nur auf der Doggennetzseite gelesen.Bei Nutztieren werden diese Transporte zu Recht ins öffentliche Bewusstsein gebracht,im Rahmen "des HaustierTierschutzes" ist man jedoch entweder bewusst oder unbewust betriebsblind und setzt sich damit nicht auseinander.

Hier mal ein gelungenes einheimisches Tierschutzprojekt in Portugal:
http://www1.wdr.de/fernsehen/ratgeber/tieresucheneinzuhause/sendungen/gemeinschaftstier100.html

Lieben Gruß:
Marie
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
Hallo Marie,

Danke für den Link :). Ich habe selbst einen Portugiesen hier.
Ist inzwischen ein Senior. Und man hat ihn völlig Grundlos gerettet damals.
Seine Pensionskosten konnten vom Besitzer nicht bezahlt werden und schwupps,
hat man ihn gerettet. In ein deutsches TH. Das keine Ahnung hatte von seiner Rasse. Da fand ich ihn, völlig fertig, weil man vor dem Flug !!! noch eben kastriert hatte. Riesenentzündung, Nach-OP, aus lauter Verzweiflung biss er nur noch um sich.
2 lange Jahre hat es gedauert, bis er zu dem werden konnte, was er heute ist.
Und oft denke ich, wie gut er dort leben konnte. Vielleicht wäre er nicht so alt geworden, wie er jetzt ist (14), aber er hätte seine Freiheit gehabt, die hier nicht möglich ist (Jagdtrieb).
Portugal war schon immer das "Stiefkind", was Auslandstierschutz betraf.
Offenbar war das gar nicht so schlecht.
Auch in Spanien hat sich vieles geändert, wenn auch längst nicht genug.
Aber auch dort werden im Land Tiere adoptiert, auch dort geht man auf die Strasse, um gegen den brutalen Umgang mit den Tieren zu kämpfen.
Das wird hier nur kaum bis gar nicht kommuniziert.
Auch nicht, was für wahre Wunder spanische Tierärzte und Kliniken vollbringen können.
Das sind keine Idioten, denen die Nordeuropäer erst mal sagen müssten, wie was geht.
Wenn wir alle mal von einander lernen würden, das wäre schon was wert.
Angefangen beim Respekt vor den Tieren, egal, wo sie geboren wurden.
Weiter bei denen, die Tiere als Ware behandeln. Nicht unterstützen, was neues Leid schafft, das kann eben auch schlechter Tierschutz sein.
Nicht nur im Ausland.

Grüsse
Tadi
 
  • #14
ich habe zu dem Thema eine sehr gespaltene Meinung.

In einem stimme ich erst mal dem zu, was Tadi hier über einige "Rettungsaktionen" schreibt.

Ich kenne es selber in der Praxis nur so, dass direkt mit dem Tierschutz der Länder eng zusammen gearbeitet wird.

Meine griechische ehemalige Straßenhündin kommt aus einer solchen griechisch/deutschen Zusammenarbeit .

Sie war sehr mager, sehr krank ,hat eine sehr unschöne Strangulationsnarbe unten am Hals und hatte mit ca 9 Lebensmonaten schon zum ersten Mal eigene Welpen.
Sie bettelte vor Tavernen und wurde von einer griechischen Tierschützerin mit genommen, da sie vom Personal der Taverne mit heißem Wasser übergossen worden war.

Welche Chance sie im Lande hätte??
Sie ist keine Schönheit, ein Griffon-Mix.

Ich hatte mich bereit erklärt, die Hündin als Pflegestelle des Vereins hier in Deutschland gesunden zu lassen, sie etwas um zu gewöhnen und sie dann zu vermitteln.

Leider lieben meine zwei Enkeltöchter und mein Schäferhund diese Hündin und meine Katze spielt inzwischen mit ihr, also bleibt sie jetzt.

So stelle ich mir vernünftigen Tierschutz vor, eine deutsche Pflegestelle, die mit dem Verein handelt, Kosten trägt der Verein.

Und eine sinnvolle ,durchdachte Vorauswahl im Lande und der deutschen Endstelle.

Achja, ich setzte die Hündin , so wie meinen Schäferhund auch als Therapiehündin ein.
(beide wurden geprüft, ich habe eine Ausbildung)
 
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  • #15
Hallo Vente,

schön, das die Hündin bleiben darf :). Wie kam sie denn zu Dir ?
Landweg oder per Flieger ?
Nun ja, so wie Du es beschreibst, läuft es ja oft. Verstehe mich nicht falsch, bitte. Denn das, was ich jetzt schreibe, muss ja nicht auf Dich zutreffen.

PS, die dann selbständig die Tiere vermitteln. Das setzt Erfahrungen in der
Vermittlungsarbeit voraus, eine Menge Menschenkenntnis dazu.
Und natürlich seit der Aenderung im TSCHG. §11, Sachkunde, bei der
PS von Auslandstieren.
Wenn man mal die diversen facebook-Orgas nimmt, die Hunde aus Tötungen, welche sie nicht mal kennen, an PS geben, die sie auch nicht kennen,sich dann
raushalten (ausser bei der Schutzgebühr), was u.U. mit den Tieren weiter geschieht, kann man schon Angst bekommen. So manche "PS" hat einem Tier schon den "Rest" gegeben, einen Wanderpokal aus so einem Tier gemacht, an dessen Ende dann ein Wrack stand.
Aus Unwissenheit, Ueberforderung etc.
Gibt es jedoch eine reguläre Zusammenarbeit, in der der Verein weiter
Verantwortung übernimmt, nicht nur Finanziell, dann kann das eine gute Variante sein.
Natürlich haben nicht alle Tiere in ihrer Heimat eine Chance, ebensowenig, wie man alle Tiere retten kann.
Aber wenn man einem Tier helfen möchte, dann mit Herz UND Verstand.
Vielleicht, oder sicher sogar, kann man dann am Ende des Jahres nicht von Hunderten geretteten Tieren sprechen und sich auf die Schultern klopfen.
Aber für die Tiere, die es in ein dauerhaft gutes Zuhause geschafft haben, für die ändert sich die ganze eigene Welt.
Egal, ob im eigenen Land oder in einem anderen.
Ich weiss von einer verwilderten Hündin in Spanien, die eben nicht gefangen und zu Menschenkontakt gezwungen wurde. 1x schon, zur Kastra.
danach lebte sie jahrelang frei und wurde von einer Frau mit Futter etc versorgt, sie bekam sogar eine Art "Unterstand, den sie annahm. Ein altes Autodach, gepolstert mit Decken. Bis zu ihren Tod ging es dieser Hündin gut.

In Griechenland gab es einen Verein, leider weiss ich den Namen nicht mehr,
die besorgten den armen Hunden, die mitten im Nichts irgendein Nichts bewachen mussten, an Blechtonnen gekettet in grösster Hitze etc, tolle grosse isolierte Hütten, brachten regelmässig Futter und Wasser.
Es hatte keinen Sinn gemacht, diese Hunde zu retten, am nächsten Tag war der nächste Hund an der Tonne.
So schaute man eben, es so gut wie nur möglich für die Tiere zu machen.
So traurig das ist, manchmal geht es nur so.

Auch in Deutschland kannst Du solche Art der Hilfe finden, nämlich bei all den
Unermüdlichen, die täglich Futterplätze für verwilderte Hauskatzen betreuen.
Gegen soviel Widerstände der evtl. Anwohner etc.


Grüsse
Tadi
 
  • #16
Tadi,

wie schon geschrieben, Du hast da recht, wo die Hunde eine anständige Chance bekommen.

Du beschreibst es ja auch, die Tiere werden kastriert und bekommen einen Heimat , eine Versorgung.

Aber welcher Hund hat nur auf sich gestellt, unkastriert, alleine , eine echte Chance auf Dauer???

Meine Hündin habe ich vom Flugplatz vom Flugpaten übernommen.


Wer natürlich blind ein armes Tier vor der Tötung retten will, der sollte wirklich drei mal hinschauen, was er da macht.
Reicht ja schon der illegale Welpenhandel, da retten ja unendlich viele für wenig Geld.
(das Elend kommt immer zum Schluss)
 
  • #17
Hallo Vente,

nein, die Hunde und Katzen, um die sich niemand kümmert, haben keine
echten Chancen auf ein gutes oder gar langes Leben.
Deshalb ist es so wichtig, die Haltung zu Tieren in den Ländern zu ändern.
Deshalb sollte man nur Vereine/Orgas unterstützen, die auch IM entsprechenden Land aktiv sind und sich nicht auf das "Rausholen" beschränken. Das führt zu nichts.
Das ist ein langer, wahrscheinlich unendlicher, Weg.
Wenn man das Elend, was in auch in Deutschland gibt, betrachtet, ein
Weg der kleinen Schritte.
Aber wir müssen sie gehen. Jeder kann sich informieren, niemand muss
weg schauen, wenn er etwas sieht, das nicht ok ist und wer heute noch
Welpen aus irgendwelchen Kofferräumen kauft, kann mir nicht mehr erzählen, nicht gewusst zu haben, was er da tut.
Scheinbar ist jedoch noch eine Menge Aufklärung nötig, was die "Blindadoption" aus Tötungen betrifft -das hast Du gut ausgedrückt, Danke.

Heute bekam ich die Info einer Freundin, die notfallmässig einsprang für eine
PS und für 4 Tage einen Panikhund aufnahm, direkt ab Transport.
2 Tage konnte er sich nicht lösen !! Dann öffnete sich der Kleine, nahm Kontakt auf mit ihr und ihren Hunden. Musste auf die PS und entlief duch die offene Tür dort nach 2 Stunden.....
Na, dann gehen wir mal suchen und hoffen, er überlebt.
In seinem Land kannte er sich ja aus, hier nicht...
Finden wir ihn gesund, wird er bei der Freundin bleiben, einspringen für irgendwelche Orgas wird sie nie mehr.

Grüsse
Tadi
 
  • #18
Hallo Tadi,

ich drücke euch die Daumen,dass ihr baldmöglichst die Hündin findet!

Bei uns sind schon 2 frischimportierte Panikhündinnen unauffindbar geflohen und bei den anderen Hunden hat es Wochen gedauert,bis man sie fand und einfangen konnte.



Gestern habe ich noch etwas durch die Doggennetzseite glesesen und bin auf den Blog einer Tierärztin gestossen,die mit den Folgen solchen "Tierschutzes" konfrontiert wird.
http://strodtbeck.de/blog/node-549ef9ff29983.html

Solcherart durch das Herausreißen aus ihrem gewohnten Lebensumfeld und Leben gestresste Hunde bauen nämlich z.B. keinen genügenden Impfschutz auf sind hier eben nicht allesamt dankbar und glücklich,aber es scheint zu wenigen Menschen auzufallen,dass fast alle Hunde hier Panikhunde sind.

Falls hier noch jemand anderes mitlesen möchte:
http://www.doggennetz.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1067:aua882-gastbeitrag-marla-elan-tierschutz-fuer-actionfans&catid=37:tier-a-doggen-schutz-kritik&Itemid=117

So werden Hunde zu ihren Adoptanten,hier GBR verschleppt :http://www.doggennetz.de/index.php?option=com_content&view=article&id=418:aua263-tierschuetzer-hundetransport-auf-offenem-lkw-5-hunde-in-1-kaefig&catid=37:tier-a-doggen-schutz-kritik&Itemid=117

Oder hier eine Deportation mit dem Transporter aus Polen ,alles im Namen des "Tierschutzes"...
http://www.doggennetz.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1184:aua994-ehrliche-bilder-von-einem-transport-der-hundehilfe-polen-1-bilder-vorab&catid=35:aua&Itemid=53

Leider finde ich ihren ausführlichen Bericht nicht mehr.. mit konkreten Vorschlägen,wie guter Tierschutz in Zusammenarbeit mit den einheimsichen Menschen,Tierärzten und auch der Futtermittelhersteller gehen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #19
Ich muss sagen ich sehe diese "Auslandsrettungsaktionen" auch sehr kritisch. Einerseits denke ich dass jeder Hund/Katze ein schönes Zuhause haben sollte, andererseits denke ich auch oft dass das "schöne Zuhause" für Mensch und Hund wohl etwas unterschiedlich aussieht.
Solange die Straßentiere gesund sind (und auch n icht in irgendwelche Tötungsstationen gesteckt werden) haben sie denke ich auf der Straße ein besseres Leben als in menschlicher Obhut.
Tiere die sich den ganzen Tag frei im Rudel bewegen konnten werden in 2-Zimmerwohungen (am besten noch alleine) gesteckt.
Aber viele Tiere sind natürlich auch sehr glücklich endlich einen liebenden Menschen zu haben.
Mein Gedanke ist aber oft wieviel Geld dann in ein einziges Tier gesteckt wird und was man alles mit diesem Geld verändern könnte (wieviele z.B. kastrieren).
Ich denke es ist viel wichtiger im Land etwas zu verändern, das Denken der Menschen zu verändern.
Auch Kastrations und Impfaktionen sind zwar sehr sinnvoll (und wichtig!!), wichtiger fände ich es aber beispielsweise mit den Hunden in Kindergärten zu gehen oder Fernsehspots zu schalten um die Menschen für Umgang und die Verantwortung für ihre und auch die Straßentiere zu sensibilisieren. Da passiert glaube ich noch recht wenig.
Das Argument mit den deutschen Tieren die deshalb nicht aus den Tierheimen vermittelt werden teile ich hingegen gar nicht. Einige Leute die ich kenne haben sich einen Auslandshund geholt weil sich schlicht und einfach keinen Hund aus dem Tierheim bekommen haben. Und sie wollten gerne einem notleidendem Tier helfen.
Da sollten die Tierheime dann vielleicht mal ihre Vermittlungspraxis überdenken.
 
  • #20
Hallo Kiwi,

ich weiß selbst zu wenig über den Tierschutz im Ausland,um mir anmaßen zu können,welche Tiere die Kosten verdient haben und welche nicht.
Und ich möchte darüber nicht urteilen,denn ich gehöre eher zu den Tierhaltern,die keine Kosten und Mühen scheuen-aber nur wenn es eine Chance gibt und das Tier Lebensqualität hat.
Bei diesen Hunden bin ich mir nicht sicher...

http://www.doggennetz.de/index.php?option=com_content&view=article&id=427:aua275-gastbeitrag-marla-elan-tierschuetzer-ohne-erbarmen-mit-tieren&catid=37:tier-a-doggen-schutz-kritik&Itemid=117


Einen Aspekt sehe ich anders als du:Ohne Kastration wird ja der Kreislauf von Tieren auf der Strasse nie unterbrochen,das stelle ich an die erste Stelle,egal in welchem Land und dass man zusätzlich Projekte entwickelt,die an Kindergartenkinder oder Schüler richten ist, wäre dann nachhaltiger Tierschutz in der Zukunft.
Soclhe Kindergarten/Schulaktionen finde ich auch in der BRD nötig,um Kinder an Tiere und sachkundige Tierhaltung heranzuführen.
Projektwoche "Kaninchenhaltung aber richtig" "Welches Haustier passt zu mir " und so weiter.

Seit Jahren kämpfe ich nämlich gegen die stumme Tierqual in meiner Nachbarschaft an(leider allein).Hamster werden zu Tode gehalten,Meerschweinchen und Fische auch und nun habe ich seit kurzem einen Nachbarn mit einem Kaninchen in Folterboxhaltung + seit 2 Tagen auch eine Jungkatze..auch alleine...
Ahnungslosigkeit ,Unerfahrenheit und Gleichgültigkeit.Und wenns nicht mehr passt werden die Überlebenden weitergeschenkt.

"Generation Tierverschleißer" und "Hauptsache niedlich-egal woher".

:stumm:
 
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