Impfen für Freigänger

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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star*

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15. April 2010
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218
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Nordbayern
Hallo,

Ich bin neu hier, lese aber schon einige Zeit mit. Seit drei Wochen wohnt Jack bei mir. Er ist zwei jahre alt, EKH und aus dem Tierheim. Bevor er ins Tierheim kam, war er Freigänger und wurde noch drei Wochen auf einem Bauernhof gefüttert. Bei mir hat er seit einer Woche Freigang, wenn möglich nur tagsüber.

So, nun zur Frage an euch...
Ich war gestern beim Impfen. Er ist jetzt gegen Seuche und Schnupfen zwei mal geimpft, einmal mit Tollwut. Außerdem soll ich mir überlegen, ob Leukose sinnvoll ist. Hat er genug eigenen Immunschutz, wenn er vorher so lange streunern war, oder so schnell wie möglich impfen? Was haltet ihr für sinnvoll?
Wie geht es jetzt weiter? Ich habe gedacht, ich lasse Schnupfen/Seuche in einem Jahr noch mal impfen, dann alle drei Jahre.
Tollwut wurde mit "Novibac T" geimpft, der soll ja bei der Katze drei Jahre halten. Ist es dann erst 2013 wieder mit Tollwut soweit? Oder zusammen mit Schnupfen/Seuche noch mal?

Entschuldigt, falls es schon ähnliche Threads gibt, aber impfen ist immer unterschiedlich, je nach Katze und Vorgeschichte.

Vielen Dank schon mal, LG
 
A

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Ich denke, daß er jetzt den richtigen Schutz bereits hat. Wie es mit Auffrischungen aussieht, wird sich dann zeigen, wenn sie vielleicht fällig werden.
Gegen Leukose soll nur dann geimpft werden, wenn die Katzen beim diesbezüglichen Test leukosenegativ sind. Sind sie positiv und man impft drauf, kann das böse Folgen haben, z.B. auch Leukose ausbrechen lassen.

Zugvogel
 
Zugvofel hat sicher recht, was die Leukoseimpfung mit Lebendimpfstoffen angeht. Das sollte man nur bei getesten Tieren machen, soweit ich weiß. Bei anderen Impfstoffen gibt es, glaube ich, unterschiedliche Ansichten. Da habe ich auch schon gelesen, dass auch die Impfung auf eine vorhandene Infektion mit dem FEL-Virus nicht schadet. Aber das ist natürlich schon Risiko.

Grundsätzlich finde ich aber, dass man bei Freigängern überlegen sollte, ob man gegen Leukose impft. Der FEL-Virus ist schließlich sehr, sehr weit verbreitet und die Ansteckungsgefahr gar nicht so unwahrscheinlich. Man sagt, dass im ALter die Neigung, sich anzustecken abnimmt. Aber ein zweijähriger Kater fällt sicher nicht unter "alt". Soweit ich weiß, entwickeln die Katzen keine wirkliche Immunität gegen das Virus.

Ich ganz persönlich würde mich nicht darauf verlassen, dass schon nichts passiert. Ich möchte nie wieder eine Katze sehen müssen, die an Leukose krepiert (entschuldigt den Ausdruck, aber anders kann man es wirklich nicht nennen). Und die Krankheit ist tödlich, wenn sie einmal ausgebrochen ist.

Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Informiere Dich im I-Net und bei Deinem TA (und wo Du noch Informationen herbekommen kannst) und entscheide dann!
 
Wenn man mit gutem Gewissen sagen könnte, daß Impfen nur Nutzen aber keinen Schaden bringt, wäre das alles kein Problem, keine Frage.

Doch jede Impfung kann gravierende Nebenwirkungen haben, die in ihrer Schwere den Nutzen weit übertreffen. Und genau das macht die Entscheidung von Für und Wider so schwer.

Zugvogel
 
Danke schon mal für die Antworten.
Das man für FeLV erst Blut trestet, hat mir die TÄ schon gesagt. Müsste man halt vor der Impfung noch machen. Ich würde das Blut aber nur testen lassen, wenn ich impfen wollte.
Was sagt ihr zu Tollwut: reicht alle drei Jahre?
LG
 
Hallo star,

die empfohlenen Abstände bei der Tollwutimpfung richten sich immer nach dem verwendeten Serum.
Die Zeiträume findest Du (oder Dein Tierarzt) in der Packungsbeilage oder schau mal hier, manche TW-Impfstoffe sind auch für 4 Jahre zugelassen:
http://www.haustierimpfungen.de/index2.htm

Was die Leukoseimpfung angeht: ich würde sie bei jeder Katze machen lassen, die Kontakt zu anderen Katzen hat/haben könnte.
Heikel sind Impfungen vor allem wegen den gefürchteten Impfsarkomen.
In den meisten Impfstoffen sind sog. Adjuvantien enthalten und die stehen im Verdacht, Impfsarkome auszulösen.
Es gibt einen FeLV-Impfstoff (Purevax von Merial), der ohne diese Adjuvantien auskommt. Ist zwar etwas teurer, aber mir war es das wert.

Wegen den Impfintervallen für Seuche, Schnupfen schau mal hier:
http://www.tieraerzteverband.de/wKl...en/pdf/StIKo_Vet.-Impfempfehlung_Katze-09.pdf

Egal wie man zu Impfungen steht, ich finde eine Grundimmunisierung ist ein MUSS.
Dazu gehören 2 erstmalige Impfungen im Abstand von 4-6 Wochen (meistens im Kittenalter) und nach einem Jahr noch eine Auffrischungsimpfung (Booster).

Grüße
 
Was sagt ihr zu Tollwut: reicht alle drei Jahre?

Ja!
Das sagen ja selbst die Hersteller, dass die Impfung mindestens 3 Jahre lang anhält.

Auch ich würde Dir zu einer Leukose-Impfung raten, bin jetzt allerdings auch gebranntes Kind, da mein Kater ebenfalls vor 2 Wochen an den Folgen ausgebrochener Leukose krepiert ist (anders kann man es wirklich nicht ausdrücken :( ).

Ich bin allgemein eher impfkritisch eingestellt und lasse meine Tiere nur gegen das Nötigste impfen.

Ich kann jedem nur das Buch "Haustiere impfen mit Verstand" von Monika Peichl empfehlen, da sind alle Impfungen und ihre Vor- und Nachteile aufgelistet.
Gerade die Leukose-Impfung ist aber sehr mit Vorsicht zu genießen. Es gibt auch noch keine Studien zur Schutzdauer der Impfung.
In manchen Studien zeigte sich sogar eine Negativ-Wirkung, d.h. dass mehr geimpfte als ungeimpfte Tiere erkrankten.

Es ist die Entscheidung jedes Einzelnen, aber ich würde immer empfehlen, nicht unbedingt blind auf den TA zu hören, sondern sich selbst schlau zu machen, gerade was Impfungen angeht, und dann nach eigenem Ermessen zu entscheiden.
Damit fährst Du mMn einfach am Besten.
 
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Also bei Tollwut empfiehlt meine Praxis die jährliche Wiederholung für Freigänger in tollwutgefährdeten Bezirken, ansonsten alle zwei bis drei Jahre.

Ich glaube, in deutschland gibt es nur noch wenige bis keine tollwutgefährdeten Bezirke mehr, so dass ich zwei bis drei Jahre für ausreichend halte. Ich werde da die Impfintervalle auch auf zwei, drei Jahre strecken.
 
Hallo,
ich habe auch noch nie von Tollwut in unserer Gegend gehört und falls sich in Dtl. ja mal was tut, wird es schon nicht bei mir ausbrechen. Irgendwo hier gab es mal eine Liste der Tollwutimpfstoffe, da habe ich nachgeschaut, dass meiner 3 Jahre hält.
Ich habe heute mal bei der TÄ angerufen, wegen Kosten für Leukose. Ich finds richtig happig. 50 für den Bluttest, je Spritze 40! Das wären ja 130 fürs erste und dann jedes Jahr auffrischen. Das erscheint mir sehr teuer. Geimpft wird mit Virbac (empfolen von der LMU ist nur einer von Merial).
Für Seuche/Schnupfen/Tollw. habe ich 38,50 gezahlt. Werde wohl noch bei anderen TÄ nachfragen.
LG
 
  • #10
Also bei Tollwut empfiehlt meine Praxis die jährliche Wiederholung für Freigänger in tollwutgefährdeten Bezirken, ansonsten alle zwei bis drei Jahre.

Ich glaube, in deutschland gibt es nur noch wenige bis keine tollwutgefährdeten Bezirke mehr, so dass ich zwei bis drei Jahre für ausreichend halte. Ich werde da die Impfintervalle auch auf zwei, drei Jahre strecken.

Das ist auch wieder eine Logik die ich nicht verstehe.
Entweder die Tiere sind geschützt oder sie sind es nicht.
Wenn sie geschützt sind, brauche ich auch in einem tollwutgefährdeten Bezirk nicht jährlich impfen.
 
  • #11
Hallo, ich bins noch mal,

Mir hauts die Fragezeichen raus! :confused:

Der Wald- und WiesenTA, bei denen die Katze meiner Eltern ist, verlangt pro Impfung 20 Euro. Woher kommen diese Unterschiede?

Die Sprechstundenhilfe hat mir auch gesagt, dass man einen Bluttest nicht unbedingt machen muss, weil: Wenn er den Virus hätte wäre er höchstwarscheinlich im Tierheim und beim Umzug krank geworden. Ob das so stimmt?
Als Jack zu uns kam, bekam er Milben und eine bakt. Infektion in den Ohren, kann das ein Hinweis sein, oder nur Überbleibsel seiner Streunerkarriere? Oder ist so was im Tierheim nicht auszurotten?

Eigentlich vertraue ich diesem TA schon. Das Katerle von meinen Eltern war meistens wegen Bissen und Abzessen da, alles super gemacht. Er erklärt auch alles prima und so... Und macht einen nicht noch panischer, als man sowieso schon ist. Ist auch schon ein Älterer. (TÄ vom Jack war ne ganz Junge)

Ich bin verwirrt! Damit habe ich nun nicht gerechnet! Was jetzt?

Lg
 
  • #12
Leukose würde ich NIE ohne Test impfen lassen!
Ich habe bei meinen den Test direkt bei der Kastration mit machen lassen.

Habe dafür 30 Euro pro Katze gezahlt.

Die Leukose Impfung kostet bei uns pro Katze 38 Euro.
 
  • #13
Bei Tollwut ist nicht allein der körperliche Schutz maßgebend, sondern die gesetzlichen Bestimmung greifen da mit ein.
Egal, ob die Katze immun ist oder nicht - sollte es in einem tw-gefähdeten zu Kontrollen kommen, wird jede freilaufende (?) Katze unweigerlich getötet. Ob sie immunisiert ist, spielt dann keine Rolle mehr, allein maßgebend ist der nach den aktuellen Bestimmungen geführte Impfpaß.

Da D als tollwutfrei geführt wird, ist die Wahrscheinlichkeit einer Kontrolle äußerst gering. Es kann vorkommen, daß auf Flughäfen tollwutkranke Tiere aus dem Ausland entlaufen, oder in grenznahen Gebieten Tierschmuggler mit kranken Tieren auffällig werden. Aber diese Fälle gabs hin und wieder in den letzten Jahren, doch nie eine restriktive Fahndung nach heimischen Freiläufern.
Mir selber ist diese Lage sehr bewußt, aber sie hat mich bisher nicht dazu gebracht, ein Tier zu impfen. Die Wahrscheinlichkeit einer Fahndung und eines echten Infektes ist mir zu gering, um deswegen mein Tier mit einer Impfung zu belasten.

Sollte in einem als tw-gefährdeten Bezirk ein Freigänger stromern, wird sie mit Sicherheit konfisziert, wenn nicht gar sofort getötet. Ob ein gültiger Impfnachweis vorliegt, wird erst später eruiert.

Zugvogel
 
  • #14
Ohne Bluttest kommt mir auch spanisch vor, werde ich auch nicht machen.

Also ich wohne weder in Grenznähe noch nahe bei einem Flughafen (jeweils ca 100km). Außerdem dachte ich, dass ländere Intervalle vom Gesetz her erlaubt sind, wenn der Hersteller das angibt.
 
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  • #15
Meines Wissens wird in die neueren Impfpässe nicht mehr der Impftag eingetragen, sondern der nächste Impftermin gemäß den Angaben des Herstellers. Diese Intervalle sind nach Hersteller nicht einheitlich.

Die von den Herstellern angegebenen Impfintervalle sind weitestgehend ohne wissenschaftlichen Hintergrund über die Mindestdauer des Impfschutzes angegeben. Die nämlichen Produkte, die einst jährlich geimpft werden 'mußten', haben heute eine angegebene Laufzeit von drei Jahren. Die ständige Impfkommission übernimmt diese Empfehlungen ohne Prüfung.

Zugvogel
 

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