So wie ich bereits oben geschrieben habe ist es deine Entscheidung allein wie es weiter geht mit dem Kätzchen.
Ich möchte dir nur versuchen zu erklären, wie es weiter verlaufen würde wenn du sie allein behältst.
Mit der Zeit wird sie ihre Katzensprache verlernen (dazu zählen Lautäußerungen, Stellung der Ohren sowie Tasthaare, Positionierung des Körpers, Bewegungen des Schwanzes und noch viel mehr sowie das komplexe Zusammenspiel dieser ganzen genannten Dinge).
Sie wird sich mit dir gut verständigen können, beispielsweise wird sie lernen dass ein Anstarren in die Augen nichts böses ist (Menschen schauen ihren Katzen ja sehr gern mal intensiv in die Augen, weil sie ja so wunderschöne haben. In der Katzensprache ist das aber eigentlich eine Provokation oder der Beginn eines Konfliktes).
So lebt sie mit dir dann vielleicht ein paar Jahre und beschränkt sich mit dir auf die Kommunikation die zwischen euch beiden möglich ist.
Kommt eine zweite Katze dazu (manchmal passiert das ja auch sehr spontan weil ein Freund seine Katze los werden will oder sonstiges) und du setzt diese zu deiner Katze, die alles verlernt hat, dann wird sie vermutlich alles total fehlinterpretieren was zwischen ihr und der neuen Katze passiert - sie selbst wird dann vermutlich auch falsche Signale senden wie beispielsweise das Anstarren in die Augen, auch wenn sie damit gar nicht provozieren wollte. Es entsteht Angst, Frustration und vielleicht sogar echte Eskalationen. Es ist dann sehr sehr schwer die beiden zu vergesellschaften und viele Halter geben dann auf, weil sie sehen dass tatsächlich eine der beiden oder sogar beide darunter leiden. Mit viel Fingerspitzengefühl kann man es schaffen, aber es kostet Zeit und gute Planung.
Es sind oft Dinge die uns Menschen als so klein und vielleicht unbedeutend erscheinen. Ein Blinzeln, ein kleines Gurren beim Vorbeilaufen oder einfach zusammen auf der Fensterbank sitzen und die Vögel auf dem Häuserdach gespannt beobachten. Letztendlich natürlich auch ein gegenseitiges Putzen oder sich den Kratzbaum hoch und runter jagen. Das alles sind wertvolle Dinge im Leben einer Katze und wir Halter sollten nach Möglichkeit schauen dass unsere Katzen dies mit einem Artgenossen erleben können, weil die Kommunikation und körperlichen Gegebenheiten zwischen Mensch und Katze dafür einfach nicht ausreichen.
Vielleicht gibt es die Möglichkeit nochmal mit deinem Vermieter zu reden; vielleicht ist das aber auch der springende Punkt für dich um in dieser Situation zu entscheiden sie doch weg zu geben.
Und zu einem späteren Zeitpunkt einer beispielsweise älteren Katzendame ein schönes Zuhause zu geben, die vielleicht auch ihren besten Freund durch den Tod verloren hat so wie du.
Ich wünsche dir alles Gute, egal wie du dich entscheidest. Und natürlich dass du den Verlust gut überstehst.