Ich drehe durch vor Sorge- Hilfe

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Bjulie

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10. März 2011
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Köln
Liebe Dosenöffner,

leider muss ich mich hier zu Wort melden, weil ich eure Hilfe und auch eure Erfahrung brauche. Mein kleiner Luke, geboren im Mai 2011 ist aktuell in einer guten Tierklinik in Düsseldorf und sollte dort heute Morgen operiert werden. Damit ihr euch ein genaues Bild machen könnt, hole ich aus, um die ganze Vorgeschichte zu schildern.

Ende Mai 2012: Luke spielt mit Chino in der Küche, plötzliches Katzengejammer. Nachts zum Nottierarzt, linkes Bein verletzt. Er bekommt Schmerzmittel. Eine Diagnose konnte der Nottierarzt nicht stellen, sagte, wir sollen mit ihm wiederkommen, wenn es nicht besser wird. Gesagt getan: Am nächsten Morgen direkt wieder hin, stationär aufgenommen für Röntgen-Bilder. Nachmittags sollten wir ihn wieder abholen. Dann die Schock-Diagnose: Oberschenkel-Hals angebrochen. Luke und Chino sind Hauskater. Der Tierarzt sagte, dass es unnormal sei, dass sich ein Kater im Haushalt eine derartige Verletzung zuzieht. Er riet uns dazu, Käfigruhe zu verordnen, weil es von alleine heilen kann, sollte sich der Zustand innerhalb dreier Werktage nicht klinisch verbessern, müssen wir operieren. Okay. Wir haben ihn ruhig gestellt und wir haben eine deutliche Besserung erkannt, so deutlich, dass wir noch drei weitere Tage abgewartet haben und dann entschieden haben, nicht zu operieren. (Wegen der Risiken und weil der Tierarzt sagte, dass das Narbengewebe, welches sich bilden wird, wird das Bein wieder gut stützen).
Alles war perfekt, Luke hat sich erholt, etwas gelahmt, aber er war schmerzfrei. In den letzten drei Wochen lief er sogar ohne sichtbare Beeinträchtigungen. Wir haben sogar einen neuen Kratzbaum gekauft, auf dem er auch rumtobte.

Montagnachmittag dann der Schock. Ich saß auf dem Sofa, mein Partner am Schreibtisch. Luke stand aus der Kratzbaum-Hängematte auf und fing merkwürdig an zu miauen. Mein Freund hat ihn hochgehoben und solche Schmerzlaute hatte ich noch nie gehört. Ich muss dazu sagen, dass ich so etwas absolut nicht gut verpacke. Ich habe mich dann dazu entschieden, ihn bei unserer Haustierärztin hier in Köln untersuchen zu lassen, vorher gab ich ihm noch Traumeel und Melosus, das hatten wir noch von der Beingeschichte. Luke hatte so starke Schmerzen, dass ich es kaum ausgehalten habe. Als wir beim Arzt waren, hat die Tierärztin sofort ein HD-Röntgen erstellt. Es stellte sich sofort raus, dass Lukes rechtes Bein nun auch ‚durch‘ sei. Ich war sehr geschockt, bin es auch immer noch. Der Oberschenkelknochen hat sich vom Gelenkkopf gelöst und es muss sofort, wie sie sagte, eine Femurkopfentfernung stattfinden, am besten auf beiden Seiten.

Das alles war schon schlimm genug. Natürlich haben sich alle Beteiligten dann dazu entscheiden, die OP durchzuziehen, allein wegen der Schmerzen und weil wir ihn so lieb haben. Er blieb dann über Nacht bei meiner TÄ und verhielt sich gut. Am nächsten Morgen holten wir ihn ab, er war gut drauf, nicht auffällig, ein bisschen wackelig, aber sonst Luke halt. Die TÄ erzählte mir noch amüsiert, dass Luke am liebsten die ganze Zeit beschmust worden wäre. Er tut mir so leid…
Wir sind dann umgehend mit ihm nach Ddorf gefahren, wo uns der Chefarzt der dortigen Klinik empfing und schon über alles informiert war. Er erklärte uns die Risiken und die Erfolge der Op. Es sollte nur das rechte Bein operiert werden. Danach 6-8 Wochen Käfigruhe, Nachuntersuchungen bei meinem TA. Alles gut soweit. Wir hätten den Kleinen heute um 15 Uhr abholen können. Heute Morgen um 10 Uhr geht mein Telefon eine Ärztin sagte mir, dass es Komplikationen gäbe, weil Luke die ganze Nacht viel Wasser getrunken habe und sie nun ein Blutbild erstellt habe (ohne mein Wissen!?), welches sagt, dass die beiden Nierenwerte ‚sehr schlecht‘ seien. Sie wollen so nicht operieren und mein Okay haben, dass sie ein Ultraschall der Niere machen. Ich stimmte auf jeden Fall zu, sie sagte mir dann noch die Kosten (Für mich völlig unverständlich, ich war am Heulen, wie ein Schlosshund) und dann sagte sie, sie rufe mich bei einem neuen Befund zurück. Nach 10 Minuten rief meine Haus Tierärztin an und stand mir seelisch bei, sie erklärte mir auch noch mal, was passiert ist, sie sagte, wir sollen hoffen, dass es keine chronische und dauerhafte, bzw. angeborene Sache ist. Wir hofften und zwei Stunden später rief mich die Klinik erneut an, um mir zu sagen, dass sie keine Veränderungen oder Auffälligkeiten an der Niere festgestellt hätten. Ich betonte, dass Luke nie irgendwelche Anzeichen für eine Nierenkrankheit gezeigt hatte und fragte nach, wie das in dem noch so jungen Alter sein könne. Sie sagte, es käme halt auch mal bei jungen Katzen vor. Letztendlich einigten wir uns, nachdem sie mir erneut den steigenden Behandlungspreis nannte, dass sie in der Klinik alles versuchen, um die Nierenwerte zu pushen, damit er morgen endlich operiert werden und nach Hause kommen kann.

Das ist der aktuelle Stand. Ich bin seit heute Morgen nur noch am Heulen und habe so eine elendige Angst um meinen kleinen Schmusekater. Ich bin wirklich am Boden und verzweifelt und ich benötige guten Zuspruch und Erfahrungen.
Kann es sein, dass diese akute Niereninsuffizienz durch eine Medikation/Stress/Nicht-Pipi-Machen-Wollen entsteht? Oder IST es nun eine Krankheit?
Was soll ich tun, wenn die Werte morgen nicht oben sind, OP ja oder OP nein?
Ich kann ihn nicht einschläfern lassen, ich muss kotzen, wenn ich daran denke. Der Kleine tut mir so unendlich leid und ich liebe ihn so sehr. Unser dicker Chino, sein Freund, sucht ihn schon seit Montag und fragt sich, was da los ist. Luke muss unbedingt wieder nach Hause kommen.
Ich bin echt verzweifelt.

Viele Grüße und Danke!

Julia

Hier noch ein, zwei aktuelle Fotos von meinen beiden Pappnasen, Luke ist der Rote.





 
A

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Danke für die Antwort! Ich aktualisiere alle 10 Minuten fleißig.

Der Punkt ist:

Sollten die Nierenwerte schlecht sein, morgen früh, dann wird mich die Ärztin fragen, ob sie dennoch operieren sollen, OBWOHL ein Risiko besteht, dass dann bei der OP was schief geht, weil die Nieren versagen könnten usw.

Hey, ich bin so ratlos, weil ich eben kein Mediziner bin und nicht weiß, was los ist und ob man trotz erhöhter Werte operieren sollte. Nein, um eine OP kommen wir nicht rum, das Bein heilt nicht von alleine, der Gelenkkopf muss entfernt werden.
Ich vermisse ihn so sehr... Ich werde noch wahnsinnig.
 
Ich kann mich tiha nur anschließen. Versuch etwas runterzukommen und etwas ruhiger zu werden. Ich würde mich auf jeden Fall für die OP entscheiden. Letztendlich bleibt keine andere Wahl.
Hier sind alle Daumen, Pfoten und Pfötchen für den Kleinen gedrückt!

Ich schicke Euch alle guten Gedanken!
 
die entfernung des oberschenkelhalskopfes ist (auch beidseitig) kein problem. Unser teddy hat beide rausbekommen (im 4 wochenabstand).
ja, nierenprobleme können bei zuvielen narkosen chronisch werden. Ich glaub man spült mit infusionen so lange bis die nieren wieder gut sind, dann kann man auch wieder operieren, oder?
Toi toi toi
 
Mich interessieren die Kosten eher nicht. Ich würde all mein Hab und Gut verkaufen, wenn es sein muss.
Ich habe mal in mich hineingehorcht und was mich so extrem runter zieht ist die Tatsache, dass es nun so ist, wie es ist. Dass er scheinbar ein Nierenproblem hat, welches man wohl eher schwer und nur mit Medikation in den Griff bekommt. Ich habe gerade in der Klinik angerufen, ich komme mir schon vor, wie eine hysterische Katzenmama, die haben mir gesagt, dass er munter in seiner Box ist und man ihm nichts anmerkt. Ich will ihn unbedingt zu Hause haben, hoffentlich geht morgen alles gut.

Er ist noch so klein und hat eigentlich ein langes Leben vor sich gehabt. Mich macht das alles so traurig...
 
Gib ihm Stärke und Kraft durch positive Gedanken. Das ist das Beste, was Du im Moment für ihn tun kannst. Kämpft gemeinsam!
 
Die Klinik hat angerufen! Lukies Werte sind ganz nahe dem Normbereich und er wird gleich operiert und darf heute Abend nach Hause, ich bin überglücklich! :)
 
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Was für eine wunderbare Nachricht!:)

Bei uns bleiben weiterhin alle Daumen, Pfoten und Pfötchen gedrückt.
Wir denken an Euch.
 
Die OP ist gut verlaufen, mein Freund holt ihn um 17 Uhr ab ;)

:D

Und nun habe ich einige Fragen:




Sieht komisch aus, ich kann nicht so gut zeichnen. Ihr seht hier unser Schlafzimmer. Hier werden wir ihn die nächsten 4-6 Wochen unterbringen wegen der Käfigruhe. Ist das so in Ordnung? Er hat die Möglichkeit, sich zurück zu ziehen, da wir Platz unterm Bett gelassen haben, ist also wie ein kleiner Vorsprung. Klo und Fressnapf ist auch nicht zu dicht beieinander denke ich. Der Kratzbaum kommt noch raus, den werden wir nach dem Wochenende dazustellen. Das ganze ist mit Kaninchendraht abgetrennt.
Was gibt es bei Käfigruhe noch zu beachten? Ich mache mir auch Sorgen um unseren Dicken, weil der ja auch nicht weiß, was los ist. Sollen wir sie täglich zusammenführen? Sollen wir Chino ermöglichen, dass er dauerhaft (außer Nachts) Luke 'besuchen' kann, also die Möglichkeit hat, den Raum zu betreten?

Ich weiß, dass Luke jetzt noch ziemlich stinkt, nach TA und OP usw. wir werden für Chino morgen früh die Tore öffnen und ihm zeigen, dass Luke wohlauf ist. Ich hoffe, er kennt ihn noch.

Ja, für jede Menge Tipps (auch Futter-Tipps) wäre ich sehr dankbar.

=)

Julia
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
Ach Gott, der arme Kerl, und so ein süßer...HD in so jungem Alter...
Du fragtest, ob die Nierenwerte schlecht sein können, wenn kein Urin abgesetzt wird - ja, das kann daher kommen. Das staut sich quasi zurück. Also darauf achten, dass er pieselt.

Femurkopfresektionen werden leider immer häufiger. Mittlerweile sind viele TÄ der Meinung, dass es von Vorteil ist, die Katze danach nicht ruhig zu stellen, jedenfalls nicht im Käfig.

Ich finde Deinen Plan gut. Und ich würde Chino zu ihm lassen, wenn beide das nicht zu arg aufregt - wann immer sie möchten. Reib Luke mit einem getragenen Shirt oder mit seiner Lieblingsdecke ab, das hilft etwas, den Geruch zu nehmen.

Gute Besserung für den hübschen Katermann - ich kann Dich sehr gut verstehen. Ich rege mich auch immer furchtbar auf, wenn mit meinen Katzen was ist - aber man muss versuchen, ruhig zu bleiben, sonst überträgt man diese Aufregung auf die Katzen.
 
  • #11
Ich denke auch, Du musst es jetzt einfach auf Euch zukommen lassen.
Dein Plan ist gut und ich würde einfach mal beobachten, ob Du eventuell noch etwas ändern musst.
Das wird sicher gelingen!
 
  • #12
Luke ist zu Hause und wohlauf. Er trägt einen Trichter und hat noch einen intravenösen Zugang. Sieht ziemlich mitgenommen aus der Arme. Aber als er mich gesehen hat, fing er zu schnurren an, das hat gut getan.

Danke für den guten Zuspruch hier, das hat mir viel gebracht!

Hier nun der 'Überltäter'. Dass so ein kleines Stück Gelenk knapp 1000€ kosten kann, hätte ich nie gedacht ;)

Morgen früh muss ich ihn wieder hergeben, er bekommt nochmal Flüssigkeit bei meiner TÄ über den Zugang. Dafür muss er leider da bleiben. =/

 
  • #13
Ich habe alles still mitgelesen und freue mich, daß Du Luke wieder bei Dir hast! Wie geht es ihm denn heute?
Ich drücke weiterhin ganz fest die Daumen!
Liebe Grüße,
Kirlee
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Guten Morgen!
Wie geht es dem kleinen Mann?
 
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  • #15
Huhu =)

Es geht ihm heute wesentlich besser als gestern, natürlich.

Gestern war er über den Tag nochmal bei meiner TÄ, für eine Infusion wegen der, zum Glück einmaligen, Nierengeschichte.

Die genaue Krankheitsbezeichnung lautet übrigens Legg-Calve-Perthes, nicht HD.

Luke stört der Trichter, zweimal pro Tag begebe ich mich in 'seine Zone' und dann ist 'Trichter-freie-Zeit' für 30 Minuten. In der Zeit frisst er ordentlich und putzt sich ein Wenig.
Ansonsten will er permanent geschmust werden und rollt sich wie verrückt hin- und her und zwinkert wild durch die Gegend. Hier ein Foto, er sieht aus, wie ein geschorener Pudel.



(Der Teppich gehört für gewöhnlich nicht zu unserer Einrichtung, damit das mal klar gestellt ist^^)

Ich bin froh, wenn das alles vorbei ist.
 
  • #16
Ach der arme kleine Schatz! Mein Mitleid ist immer grenzenlos. Ich denk immer, man kann einem Tier doch nicht erklären, dass es nur zu seinem Wohl ist, was man da mit ihm macht.

Erstaunlicherweise stecken die Tiere solche Dinge immer recht gut weg.
Auf jeden Fall ist es sehr gut, wenn er frisst. Das ist die halbe Miete.

Knuddel den kleinen Mann von mir, aber ganz vorsichtig!

Übrigens: So einen ähnlichen Teppich haben wir auch.;)
 
  • #17
ja, der teppich sieht echt verschärft aus :D, naja, wichtig ist nur, dass katermann nicht ausrutscht...

sag mal, das ding was neben dem kater steht (haubenklo?, transportbox?) da würd ich den deckel abmachen, damit er nicht mal übermütig versucht draufzuklettern und abstürzt...
 
  • #18
Ja, das ist seine heiß-geliebte Transportbox, in der er schläft. Werden wir wohl morgen spätestens entfernen müssen, ja. Er wird ja wieder fitter und will sicher nicht so lange in seinem 'Käfig' bleiben. Da darf er nach 7 Tagen auch schon wieder raus. =)
 
  • #19
Du hast ihn momentan aber nicht in dieser Box eingesperrt?
Ich meine jetzt länger als bei der Autofahrt zum TA?

Edit: und ist nur eine Seite entfernt worden oder beide?
 
  • #20
Natürlich ist er nicht eingesperrt.

Nur die rechte Seite wurde gemacht. Die andere Seite muss wahrscheinlich auch gemacht werden, wollten die aber nicht gleichzeitig machen.

Edit wegen komischem Deutsch ;)
 
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