Ganz blödes Gefühl bezügl. Rauslassen

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wonnie4u

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Hallo zusammen!

Frieda ist ja nun kastriert, bald auch grundimmunisiert (die zweite Impfung fehlt noch). Sie ist ca. 10 Monate alt (geschätzter Geburtsmonat ist der April 2010). Frieda ist echt unser Sonnenscheinchen. Nicht, dass Willi oder Lilly scheu wären - die lassen sich auch gerne kraulen und streicheln und rumtragen. Aber Frieda geht von sich aus sooooo arg auf uns zu. Sobald einer auf dem Sofa sitzt, springt sie rauf und kuschelt sich auf die Beine. Sie kommt, wenn man sie ruft - auch wenn sie im hintersten Winkel der Wohnung pennt. Willi reagiert auf sowas gar nicht (wenn er pennt, pennt er ;) ) und Lilly, die Diva, schmust nur dann, wenn SIE will. Außerdem ist sie eh viel draußen unterwegs.
Willi ist ja Nachtfreigänger und wirklich oft stunden- oder tagelang verschwunden. Aber bei ihm denk ich mir: Das ist ein Kater, da muss man eben mit sowas rechnen. Er würde mir außerdem das Haus zerlegen, müsste er drinnen bleiben. Willi ist praktisch nur "erträglich", wenn er draußen seinen Spaß hat. ;) Sonst wird er drinnen sehr ungestüm. Lilly macht auf mich einen total "zuverlässigen" Eindruck, wenn man das so nennen kann. Sie ist immer irgendwie auf der Hut, passt gut auf. KLar, wenn sie einen Hasen jagt, hört und sieht sie wahrscheinlich auch nix anderes, aber sowas kommt tagsüber selten vor. *g* Sie kommt auch recht zuverlässig, wenn man sie ruft und hält sich eher in der Nähe auf (bis jetzt wenigstens). Und sie ließe sich auch niemals von einem Fremden einfach so anfassen.
Bei Frieda habe ich da ganz arge Bedenken und ein total beschissenes Gefühl: Wenn die zwei anderen vor dem Staubsager oder dem Föhn abhauen, kommt sie noch und spielt mit dem Kabel. Sie hat einfach NULL Angst und liebt jeden Menschen und auch jedes Tier.
Aber ich merke, dass es natürlich auch sie jetzt rauszieht, und es wäre ja auch an der Zeit. Trotzdem: Ich habe grade bei Frieda Sonnenscheinchen so ganz viel Angst, dass sie mir ins nächstbeste Auto rennt oder sich mitnehmen lässt.
Natürlich bin ich auch bei Lilly und Willi jedesmal in Sorge, wenn sie nicht wie gewohnt auf der Matte stehen. Oder ich will auch nicht, dass einer von beiden irgendwie unter die Räder gerät.
Bei Frieda hab ich nicht nur Angst, sondern fast schon eine Art "Gewissheit", dass ihr was passiert. Ich weiß, das mag bescheuert klingen, aber ich habe echt Panik vor ihrem offiziellen Freigangsbeginn und überhaupt. :(

Bei den beiden anderen bin ich "normal" ängstlich. Keine Ahnung, warum. Sie kam ja auch als einzige ganz klein zu uns und ist eben von ihrer Art her so sehr lieb, schmusig, anhänglich... Ohne, dass man sie erst fangen muss. ;) Sie kommt und kuschelt sich hin und miaut auch immer, wenn man sie anspricht. Ich denke halt auch, dass sie draußen auf Menschen so arglos reagiert. Noch dazu ist sie klein und zierlich, und ich habe keine Ahnung, ob sowas nicht auch von Nachteil sein kann im wilden Tierreich... Flink und geschickt ist sie, wird ja praktisch täglich von mir und den Kids trainiert (apportiert Mäuse und spielt mit diesem Schmetterlingsspielzeug wie eine Irre).

Was sagt ihr? Soll ich einfach den Moment des Freiganges noch etwas rauszögern? Kann man überhaupt in der nächsten Zeit damit rechnen, dass sie vielleicht etwas ruhiger und vorsichtiger wird? Oder muss man sich damit abfinden, dass ihr Naturell einfach so ist und bleibt? Kann ich etwas tun, um ihr ein wenig Achtung und Respekt vor dem Freigang zu bescheren??
Hatte jemand von euch auch schon mal so eine schlechte "Ahnung" und sie hat sich dann bewahrheitet? Oder: Wenn ihr eure Freigänger miteinander vergleicht - würdet ihr eure zutraulichen, scheinbar mutigeren Tiere eher gefährdet betrachten als die scheuen, vorsichtigen? Falls ihr schon mal ein Tier verloren habt draußen: War das ein eher vorsichtiges oder zutraulicheres Tier?
Oder soll ich Frieda gar einfach drinnen lassen und eine Wohnungskatze halten? Aktuell macht ihr das nicht direkt was aus (also noch keine Zerstörungswut oder Protestpinkeln), aber natürlich schaut sie viel raus und schnuppert immer ganz begeistert, wenn einer der beiden anderen wieder reinkommt.

Aber ich weiß, mein Denken ist irgendwie auch egoistisch... :(

Naja, nun hab ich viel getippt. Vielleicht kann ja der eine oder andere was dazu berichten.
 
A

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Ich kann dich sehr, sehr gut verstehen.

Mir geht es jedes Mal so, wenn die Zeit des Freigangs näher rückt.
Wenn bei Frieda die zweite Impfung noch fehlt, sind es ja ohnehin noch ein paar Wochen bis es soweit ist.
Dann wäre sie schon 11 Monate alt, der Frühling ist da. Dann würde ich sie auch rauslassen.

Ich weiß ja nicht, wie ihr verkehrstechnisch wohnt.
Bei uns ist es so, dass die Katzen, die durch die Terassentür rausgehen erst mal nur bei uns im Garten sind. Der Garten ist fest umzäunt und hat nur 4 "Schlupflöcher".
Die müssen sie erst mal finden.

Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass die Neu-Freigänger erst mal im heimischen Garten bleiben und es dauert zwischen 2 und 3 Wochen bis sie sich weiter weg wagen.

Wenn es soweit ist, dann gehe ich täglich mit dem neuen Freigänger spazieren.
D.h. ich locke ihn in die ungefährliche Richtung, bei uns nach hinten zum Wald und in die Wiesen. Bisher war es immer so, dass die Katzen mit mir mitgelaufen sind, mal nach rechts schnuppern, mal nach links, aber wenn ich umdrehe, sind sie meist schon vor mir wieder im Garten.
Das mache ich mehrere Wochen so, in der Zeit verlassen sie den Garten eigentlich nie allein. Sie warten immer schon auf mein Rufen, dann gehts auf zum Spaziergang.
Lustig ist es, wenn die älteren Katzen uns dann auch noch begleiten.
Auf die Nachbarn wirkt das natürlich sehr sonderbar, ist mir aber egal.

Auf diese Weise gewinnt die Katze Sicherheit und ich gewöhne mich auch langsam an das Gefühl, sie gehen zu lassen.

Bei uns gibt es keine direkte Möglichkeit auf die Straße vor dem Haus zu gelangen, die zwar Sackgasse ist, aber trotzdem befahren.

Dazu müssen die Katzen durch mehrere Gärten laufen, vorbei an den jeweiligen Häusern.

Auch meine älteren Katzen machen das nur sehr selten, da sie "ihr" Revier einfach nach hinten raus haben. Da ist es ja auch viel schöner.

Vielleicht gibt es bei euch ja auch die Möglichkeit, die Kleine erst mal auf ihren Ausflügen zu begleiten und sie in eine sichere Richtung zu lenken.

Irgendwann gehe ich dann nicht mehr mit, meist wenn ich bemerke, die Katze verläßt selbständig und sicher den Garten. Das dauert aber in der Regel ziemlich lange. Mit Maja bin ich einige Monate spazieren gegangen.

Und meist sind auch die zutraulichsten Katzen draußen sehr vorsichtig und huschen in der ersten Zeit bei jedem ungewohnten Geräusch wieder ins Haus.

Das wäre auch noch ein wichtiger Punkt, dass deine Kleine in der ersten Zeit stets ins Haus kann, wenn sie möchte.
So lernt sie, dass das ihr sicherer Zufluchtsort ist.
 
Nach der Spaziergangsphase könntest du ihr ja in ihren ersten Freigangswochen auch hinterherschleichen und dir angucken, wie sie draußen so reagiert.

Sollte sie sich dann wirklich als dauerhaft gefährlich mutig und zutraulich erweisen, kann man ja immer noch entscheiden ob sie z.B. nur beaufsichtigten Freilauf bekommen sollte.

;)
 
Das blöde ist: Ist sie mir mal entwischt, war sie wie ein Pfitscherpfeil - die ist gerast wie eine Irre, und besonders von mir davon. Sobald ich länger im Haus war, wollte sie aber rein und war doch recht kleinlaut. ;)

Ich denke, beim "Spazierengehen" wird sie erstmal denken, ich will sie wieder einfangen oder locken. Aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Zaun haben wir keinen, und wir wohnen recht ruhig am Ende einer Sackgasse am Rande eines Wohngebietes, hinterm Haus sind Felder und danach der Wald. Aber es gibt Straßen (Luftlinie vielleicht 500 m) mit echt viel Verkehr (da unten ist das große Baur-Kaufhaus, falls das einem was sagt - "Nordbayerns größtes Kaufhaus" ;) ). Willi geht NIE Richtung Wald sondern immer rechts in die Siedlung weg, aber wer weiß - Kater haben ja einen recht großen Radius, da sind 500 m nix...
 
Also ich mache die ersten Spaziergänge immer zur Fütterungszeit. Wenn sie richtig Hunger haben.

Dann mache ich die Terassentür auf, ziehe ein Paar Gartenschuhe an, ohne die Katze groß zu beachten.
Das ist lustig, weil sie dann, nach ein paar Tagen immer sofort angerast kommen, wenn ich die Gartenschuhe anziehe. Aufbruchsignal!

Dann gehe ich ein paar Schritte in den Garten, rufe oder pfeife.
Meist kommen sie dann neugierig hinterher und ich gehe Richtung Zaun am Ende des Gartens. Dann gehe ich durch das Gartentor auf den Feldweg hinter unserem Garten, lasse die Katze aber nicht durchs Tor.
Sie soll ja lernen, wo ihr Schlupfloch ist.

Meist streicht sie dann am Zaun entlang, um zu mir zu kommen und entdeckt plötzlich den Ausgang.

Vielleicht kannst du deine Katze ja auch in die richtige Richtung locken mit einem Leckerlie oder einem Lieblingsspielzeug.
So dass sie lernt, wo ihr sicheres Revier ist.

Da die Katzen ja Hunger haben, funktioniert es auch meist, wenn ich dann umdrehe und den Futterruf erklingen lasse.
Dann kommen sie angeflitzt.
Und dürfen wieder nur durchs Schlupfloch in den Garten.

Bisher hat das immer funktioniert und ich habe die Spaziergänge langsam ausgedehnt. Ich hoffe, bei Nera klappt das auch in knapp 2 Monaten.
 
Die Frage ist: WAS ist das SICHERE Revier? Im Wald gibt's Jäger. :(

Am liebsten wären mir der Garten und eine Wiese gegenüber, aber da weiß man nie, ob das mal noch ein Bauplatz wird. Oder eben die Felder, solange man sie einsehen kann (schlecht bei Mais oder auch Getreide).

Oder halt die vielen Feld-Zwischenräume (die sind relativ breit und immer schön Wiese). ;)

Was mache ich, wenn Frieda dem Willi nachjagt und abhaut?
 
Bei uns grenzt der Wald direkt an den Garten. Hier leben in jedem Haushalt Katzen, meist sogar mehrere, alle Freigänger.

In den letzten 20 Jahren ist hier keine Katze verschwunden und auch nicht mehr geschossen worden.
Bei meiner Mutter ist auch Wald vor der Tür, sie lebt im selben Ort, aber auf der anderen Seite. Dort wird leider noch geschossen, da verschwinden auch mal Katzen.

Vielleicht solltest du einfach mal deine Nachbarn fragen, wie das bei euch so aussieht. Ob der Wald noch "gefährlich" ist oder nicht.

Treibjagd ist sehr weit oben im Wald, so weit laufen meine Katzen nicht.
Das ist auch ein Grund, weshalb ich sie erst 3-4 Wochen nach der Kastra rauslasse.
Ich hoffe einfach, dass sie es sich dann gar nicht erst angewöhnen, weit zu laufen.

Felder, die abgeerntet werden, haben wir hier zum Glück nicht, dafür eine Pferdekoppel und eine Obstwiese.
Also alles relativ sicher.

Solange sie nicht in Richtung Straße laufen. Unwahrscheinlich, aber leider nicht ausgeschlossen.

Wenn du die ersten Male mit Frieda rausgehst, dann würde ich darauf achten, dass der Willi nicht in der Nähe ist. Sonst könnte es schon passieren, dass sie ihm nachläuft.

Als ich vor 2 Jahren mit Maja spazierenging, war alles prima. Es sei denn, Molly hat sie "verführt". Aber dann auch nur in Richtung Wiesen und Wald, zur Straße hat keine meiner Katzen einen Hang.
 
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Hallo,

also mein Kater ist auch mein Herzallerliebchen. Ich liebe ihn über alles. Er hängt an mir wie eine Klette, nimmt Anteil an der Familie - so, wie Du Dein Schätzchen beschreibst. Er ist zu allen lieb und zutraulich, nur nicht zu anderen Katzen - da kämpft er frontal (was sind Tierarztkosten???). Er ist meine einzige Katze (aus vorher genanntem Grund) und schon zehn Jahre alt. Und ich stehe immer Ängste aus, wenn er nicht rechtzeitig nach Hause kommt. Ich sehe ihn manchmal in der Nachbarschaft herumscharwänzeln, wie er sich von diesem und jenem streicheln und hochheben lässt. Er ist einfach viel zu faul, sich zu wehren. Alles, was stressig ist, lässt er einfach an sich abprallen (bewundernswert). Trotzdem lasse ich ihn raus. Ein Restrisiko ist immer dabei. Aber das wissen wir Katzenmenschen ja. Sicher Dich ab, damit Du Dich gut dabei fühlst, und dann lass sie raus. Die Angst nimmt ab. Wenn man eine Katze so lieb hat wie Du Deine, ist diese Angst gegeben. Aber sie wird weniger.

Lieben Gruß,

Paolone
 

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