Fundkatze und artgerechte Haltung

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1. Oktober 2012
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Liebe Forengemeinde,

vor 4 Wochen habe ich ein kleines Kätzchen gefunden, welches auf traurige Weise entsorgt wurde.
Abends wollte ich den wöchentlichen Papiermüll in den örtlichen Container bringen und weil er sehr voll war, musste ich etwas hin und her schieben um Platz zu schaffen.
Dabei fiel mir ein Karton auf, der recht schwer zur Seite zu schieben war.
Ich nahm ihn heran und öffnete ihn vorsichtig, weil er zugeklebt war und lediglich ein paar kleine eingerissene Stellen hatte und vom Regen etwas durchweicht war.
Zum Vorschein kam eine kleine Katze, die ich an mich nahm und sie zu Hause erst einmal trockenföhnte und sie in einer Fliessdecke vor eine Rotlicht-Leuchte legte.
Am nächsten Tag suchte ich mir einen Tierarzt und ließ das Tierchen entwurmen und anschließend Impfen sowie gesundheitlich durchchecken.
Das Kätzen war gesund und munter.
Obwohl eine Katze für mich und meine Freundin eher schlecht in das gemeinschaftliche Budget passt (beide Studenten) und ich gar nicht so der Katzenmensch bin, haben wir sie doch beide sehr ins Herz geschlossen und beschlossen sie zu behalten und nicht ins Tierheim zu geben.

Darauf hin wurden alle unpassenden und giftigen Pflanzen rausgeworfen und gegen neue katzenkompatible Pflanzen ersetzt.
Alles gefährliche wurde weggeschlossen, Fenster gesichert, es wurden Kratzbretter angeschafft und Klettermöglichkeiten geschaffen.
Es wurde ein eigenes Zimmer nur für die Katze abgestellt in der sie neben Pflanzen zahlreiche Schlaf und Kuschelplätze sowie einen großen Deckenspanner findet.
Am Fenster ist ein Schlafplatz, von dem aus sie alles sehen kann.

Auch in Punkto Hygiene und Futter bekommt die Katze nur das Beste.
Beim Futter kommen nur die Sorten in Frage, die einen hohen Fleischanteil haben.
Hierzu hatte ich im Forum schon zahlreiche Empfehlungen gefunden.
Ehrlich gesagt ist es anfangs nicht leicht gewesen, für das Tier hochwertiges Futter zu kaufen, wenn ich selbst teilweise nur 3-4 Euro am Tag für Essen und trinken habe... aber mittlerweile macht es mir Spaß und ich hab kein schlechtes Gewissen, dass die Katze schlechte Nahrung bekommt.
Wenn ich die ganzen Umbaumaßnahmen und Anschaffungen hochrechne, dann mussten wir echt an unsere Grenzen gehen und uns für das Tier zerreißen, aber das Kätzchen ist wirklich sehr dankbar, gibt viel Liebe zurück und ist zum Dank wirklich pflegeleicht, jault nicht vor verschlossenen Türen und integriert sich wirklich super in unseren Alltag.

Da wir unterschiedliche Tagesabläufe haben, sehen wir uns oft nur beim Vorbeigehen von der Uni zur Uni und zu Arbeit...
Was für uns nicht optimal ist, kommt der Katze nun zu Gute. Sie hat quasi immer jemanden um sich, durch die verschiedenen Tagesamläufe.
Am Tag muss sie maximal 2 Stunden allein sein.

Fest bleibt immer: Morgens um 6 Uhr bekommt die Katze Futter, danach wird gespielt, dafür stehe ich schon mal eine halbe Stunde früher auf.
Abends gibt es dann nach dem Abendessen wieder eine große Spiel und Kuschel-Einheit und dann wird auf der Couch gekuschelt, wobei jeden 2. Tage die Katze gekämmt wird.
Zwischendurch gibt es jeweils vom anwesenden Dosenöffner Zwischenmahlzeiten.
Beim Spielzeugbau...versuche ich immer wieder etwas kreatives zum Nachdenken für die Katze zu bauen.

Jetzt ist das Kätzchen schon 5 Wochen bei uns und alles dreht sich um die kleine Katze.
Wir sind trotz einiger Einschnitte in unserer HAushaltskasse sehr zufrieden und glücklich mit unserem neuen Bewohner...

Leider wohnen wir mitten in einer stark befahrenen Gegend, was es uns aber anderseits ermöglicht eine 82 qm Wohnung mit Balkon zu haben, da diese Lage auch mit einem niedrigen Mietpreis verbunden war.
Während die Katze also leider nicht raus kann, verfügt sie über eine recht große und gut geschnittene Wohnung und hat ein eigenes HOchheitsgebiet in Form eines eingerichteten Katzenzimmers.
In so fern war die Wohnungshaltung von Anfang an klar.

Neulich musste ich mich von einer fernen Bekannten aus der Nachbarschaft aber arg beschimpfen lassen, was für Unmenschen wir doch sind.
Die Katze würde allein gehalten werden und das würde ihr gar nicht gut tun, die Katze wäre laut ihrer Aussage besser gestorben, als unter "solchen Bedingungen" zu leben. (Diskussion um 1 Katze oder mehrerer in Sachen Haltungsbedingungen)

Ich habe nun viel gelesen und kenne sowohl die einen als auch die anderen Meinungen zu 1 oder 2 Katzen-Prinzipien.
Die besagte Bekannte, geht keiner beruflichen Beschäftigung nach und ihr Mann ist Frührentner, hat etliche Katzen in Ihrem Haushalt, die zwar sicher toll mit einander spielen können, aber meiner Ansicht nach auf viel zu kleinem Raum leben.
Es fällt mir schwer, von dieser selbsternannten Katzenfreundin Ratschläge anzunehmen zu mal die Aussagen einfach zu übertrieben sind.
Ich meine solche Zustände? Die Katze hat mehr Raum und genießt mehr Zuwendung als so manche Kinder heutzutage. Ich sehe da nicht unbedingt einen Mangel.
Natürlich wird eine MehrkatzenHaltung artgerechter sein. Aber man muss die Verhältnismäßigkeit doch auch mal beachten.

Trotzdem wollte ich mich nach Drittmeinungen umhören.

Eine zweite Katze anzuschaffen kommt für uns aber eher nicht in Frage.
Es ist auf jeden Fall eine Kostenfrage.
Es müssen 2 Katzen regelmäßig zum Tierarzt, es müssen 2 Katzen kastriert werden, es müssen 2 Katzen hochwertig ernährt werden und es müssen 2 Katzen hygienisch "verwaltet" werden.
Ich muss mathematisch nicht unbedingt hochbegabt sein, damit ich sehe, dass es auf jeden Fall teurer ist als 2 Katzen.

Zum anderen muss man es auch mal so sehen: Ich wäre da vielleicht viel offener für, wenn ich mir das alles so ausgesucht hatte.
Ich hab mir nicht geplantermaßen eine Katze angeschafft, sondern es hat sich so ergeben.
Ein Tier war in einer Notlage und ich habe persönliche Abstriche in Kauf genommen, um sie zu retten und ihr ein möglichst schönes Leben zu bieten.
Die Katze wird geliebt und gibt auch viel Liebe zurück.
Sie ist ganz normal, schmust gern und hat auch mal ihre 5 min. in denen es wild werden kann.
Es gibt kein Anzeichen dafür, dass es ihr nicht gefällt wie sie lebt und hätten wir sie ins Heim gegeben, welches Schicksal hätte sie gehabt?

Gern würde ich hören, was andere dazu sagen. :)
 
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Hallo,

ersteinmal schön das ihr euch dem Kätzchen angenommen habt und es so gut versorgt. :)

Leider sollte man Kitten wirklich nicht alleine halten, auch in einem TH wird ein Kätzchen nie in die Einzelhaltung vermittelt. Gründe hierfür findest du unter:
https://www.katzen-forum.net/threads/warum-2-kitten-unbedingt-noetig-sind.41071/

So schwer es auch ist, ihr tut dem Kitten damit nichts Gutes, es braucht einen Spielgefährten den könnt ihr nicht ersetzen.

Ihr werdet hier noch viele Antworten bekommen, aber alle werden in eine Richtung gehen:
- Entweder ihr holt euch noch ein 2. Kitten,
- oder ihr gebt das Kätzchen ab, in ein Zuhause wo ihr ein Partner geboten werden kann. Ihr könnt euch dann eine erwachsene Einzelkatze aus dem Tierheim holen.

Ich weiß, es ist nicht schön das zu hören.

Ich bin auch Studentin und ich weiß wie es mit dem Geld aussieht, aber für mich wäre auch klar, entweder 2 Kitten, oder kein Kitten. Zum Wohle des Tieres.

Alles Gute.
 
Natürlich lieber in Einzelhaltung als tot. Danke fürs "noch-mal-Hinsehen" und den Einsatz, den ihr gezeigt habt!

Aber du sprichst von "artgerecht", und da ist es leider zu wahr um schön zu sein:

Artgerechte Haltung von Katzenkindern heißt: Niemals allein! Mit den Konsequenzen, die dir genannt wurden: Entweder zwei Kitten oder das eine zu einem anderen vermitteln.

Wie gesagt, zu wahr um schön zu sein...
 
Wir (mein Freund & ich) sind auch Studenten & wissen genau, wie so ein Studentenbudget aussieht. :aetschbaetsch2:

Ich will dir da nichts vormachen, zwei Katzen sind einfach teurer als nur eine, das stimmt.
Wir hatten letzten Monat das Pech, dass beide krank waren & wir mehrere 100€ beim TA lassen mussten, für Untersuchungen, Tests, Medis.
Beim Futter kann man zwar größere Dosen nehmen, die billiger sind, aber man braucht halt einfach trotzdem mehr. Ebenso Katzenstreu.
Wir legen zwar immer brav etwas für die beiden weg, aber wer kann denn schon vorhersehen, dass in einem Monat beide Katzen krank werden, die Toilette den Geist aufgibt & die Waschmaschine ihren Dienst versagt?
Da fühlt man sich im Moment einfach aufgeschmissen.
Ich verstehe da deine finanziellen Bedenken vollkommen.

ABER: Ich war lange Zeit der Meinung, eine Katze genügt. Wir dachten, unser Sammy hat doch eh uns, er braucht keine zweite Katze & Katzen sind eh Einzelgänger.
Nur leider begannen nach relativ kurzer Zeit einige Probleme (rückblickend betrachtet selbst schuld): Wir konnten wochenlang keine Nacht mehr durchschlafen, weil Sammy ständig an der Tür kratzte & miaute (SZ geht nicht, wegen meiner Allergie). Dann musste immer einer raus zum Beruhigen, ignorieren war einfach unmöglich. Er wollte IMMER, echt PAUSENLOS unsere Aufmerksamkeit. Wir konnten gar nichts mehr in Ruhe machen, weil er ständig mit uns spielen oder kuscheln wollte.
Dann hab ich hier ein bisschen anonym rumgelesen & plötzlich wurde mir klar: ihm ist schlicht & einfach langweilig. Er brauchte einen Kumpel. Mein Freund war überhaupt nicht begeistert, denn wenn schon eine Katze so ein Theater machen würde, wie wäre es denn dann bitte mit einer zweiten?? TERROR pur??

Was soll ich sagen, wir holten Luna zu uns & seit sie da ist, sind die Probleme verschwunden. :verschmitzt:
Es gibt kein nächtliches Miauen mehr, kein Kratzen an der Türe, kein ständiges Miauen ohne Grund, kein "ich will immer eure volle Aufmerksamkeit" mehr.
Er hat mit Luna eine echte kleine Raufboldin zur Freundin bekommen & somit spielen die beiden auch mit uns etwas sanfter; ich glaube, dass das daran liegt, dass er sich mit ihr halt richtig austoben kann.
Wenn wir nun die beiden miteinander kuscheln sehen, oder sehen, wie sie sich gegenseitig putzen oder miteinander spielen oder auch manchmal raufen & streiten, dann fragen wir uns echt, wie wir jemals auf die Idee gekommen sind, eine Katze alleine wäre glücklich.

Finanziell ist wirklich bei uns etwas aufzupassen, da bin ich ganz ehrlich. Andererseits denke ich mir, dass solche Monate, wo echt beide krank sind, doch eher die Ausnahme sind. Kastration & Impfen muss natürlich doppelt gemacht werden, aber auf diese Kosten kann man sich vorbereiten, man kann die wirklich schon im Voraus planen & kann erfragen, wie viel das kosten wird & darauf ansparen.

Ich verstehe dein Argument mit dem Geld, aber es wäre trotzdem sehr schön, wenn du dich (wie ich :aetschbaetsch2: ) doch noch umentscheiden könntest.

Liebe Grüße
 
Erst mal ganz lieben Dank das du dich gekümmert hast und nicht einfach weggesehen hast.

Aber deine Nachbarin hat Recht. Ein kleines Kitten sollte absolut nicht alleine aufwachsen müssen.

Vielleicht wäre ja eine Tierversicherung für euch eine Option?
Da gibt es schon Tarife unter 15 Euro im Monat und die TÄ Kosten wären damit gut abgedeckt.

Gebt euch einen Ruck und holt noch einen Zwerg dazu. Ihr werdet die doppelte Freude haben zwei glücklichen Kitten beim Spielen und Kuscheln zusehen zu können ;)
 
Hey :)

mein Freund und ich haben vor kurzem fast die selbe Geschichte erlebt wie ihr.
Auch wir haben eine kleine Fellnase gefunden, einen kleinen Kater - zum Zeitpunkt des Fundes etwa 3 Monate alt.


Wir haben ihn dann genau wie ihr erst einmal durchchecken lassen und uns dann auch entschieden ihn zu behalten.
Eine zweite Katze kam auch für uns nicht in Frage, da wir auch Studenten sind und uns dachten, eine zweite Katzen könnten wir uns niemals leisten.

Fridolin wirkte auch die ersten Wochen echt glücklich bei uns. Er war nur am schnurren, sehr menschenbezogen, hat mit uns gespielt und gekuschelt.
Nach ca. 5 Wochen wurde ihm dann aber wohl langweilig.
Er hat angefangen unsere Füße anzugreifen und wurde ziemlich "grob" beim Spielen - im Grunde genommen wollte er eigentlich nur so mit uns spielen wie mit einer anderen Katze.

Vor drei Wochen ist dann die kleine Mila eingezogen. Und was soll ich sagen: Wir haben wieder einen ausgeglichenen Kater und noch dazu eine kleine süße Maus. Die beiden spielen zusammen, schlafen aneinander gekuschelt und putzen sich gegenseitig sehr ausgiebig :pink-heart:

Und auch finanziell lässt es sich echt machen. ;)
Wir füttern Lux aus dem Aldi - das ist jetzt vll kein mega hochwertiges Futter - aber gute Mittelklasse, die man bedenkenlos füttern kann.
Beim Streu nehmen wir CBÖP (das haben auch unsere Eltern immer für die Katzen benutzt) - ist zwar auf den ersten Blick etwas teurer, aber es ist so ergibig, dass es eigentlich wesentlich preiswerter ist als die eigentlichen Billigmarken.
Dann legen wir jeder noch 15 euro im Monat zurück falls was sein sollte..
Wir geben so 50-60 euro im Monat aus.. das wären bei zwei Personen 30 euro für jeden. Dann geht man halt einmal weniger ins Kino und hat dafür zwei glückliche Katzen :p

Und selbst wenn mal was sein sollte ist es irgendwie machbar.
Wir hatten gleich am Anfang das Pech, dass die beiden krank geworden sind und haben gleich 140 euro beim Tierarzt gelassen - und trotzdem sind wir gut über den Monat gekommen. Und wir haben studententypisch echt nicht viel.
Wenn man ein bisschen darauf achtet was man so kauft ist eine zweite Katze auch nicht soo viel teurer als eine.

Ich würde es immer wieder so machen. Niemals ein Kitten alleine. Spätestens wenn du zwei zusammen siehst wirst du auch so denken! :aetschbaetsch2:

lg :)
 
Schön, dass du nicht weggesehen hast und ihr euch im die Katze kümmert!

Auch wenn die Haltungsbedingungen bei den Katzen deiner Nachbarin vielleicht nicht ganz optimal sind, in diesem Punkt hat sie Recht: Bitte keine Katze, und vor allem kein Kitten, alleine in der Wohnung halten! Nicht selten führt eine solche Haltung zur Verhaltensstörungen.

Ihr sagt ja selbst, dass ihr die Kleine ins Herz geschlossen habt, also wollt ihr ihr doch sicher ein glückliches Leben ermöglichen? Das geht nur, wenn sie mit Artgenossen leben kann. Menschen können keine kätzische Gesellschaft ersetzen.
 
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