Fütterungsempfehlung bei CNI der Vet-Uni Gießen und Bern

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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16. November 2014
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Hallo,
Ich bin neu hier und wollte mal Eure Meinung hören zu nachfolgendem Thema.
Kurz zur Vorgeschichte: ich habe eine 12 jährigem Kater, bei dem Anfang des Jahres CNI festgestellt wurde, bestätigt durch mehrere Blut- und Urinuntersuchungen sowie Ultraschall. Er ist in Stadium 2 und es geht ihm soweit gut. Nach der Diagnose habe ich zunächst einmal Trockenfutter komplett verbannt (auch für die anderen Katzen), zuerst gabs hauptsächlich
Nierendiät für ihn, zwischen überwiegend Nassfutter mit moderatem Phosphatgehalt und Renalzin, da er die Diät nicht mehr mochte. Außerdem gibts SUC 1x wöchentlich.

Ich habe das Glück, daß meine sehr gute Freundin Tierärztin ist und sie behandelt auch meinem Kater. Letztes WE war sie auf einer Fortbildung für Tierärzte an der Uni Gießen, da ging es den ganzen Tag nur um Nierenerkrankungen. Die Hauptvorträge wurden gehalten von den Oberärzten mit Spezialgebiet Nephrologie der Universitäten Gießen und Bern, sowie dem Institutsleiter (Professor) der Kleintierklinik Uni Gießen.

Zum Thema Ernährung bei CNI gab es von allen drei Experten nur eine klare Ansage: Sobald Stadium 2 diagnostiziert ist, soll die Katze eine Nierendiät bekommen (welche war egal). Es wurde im Rahmen einer Diskussion zu dem Thema ausdrücklich betont, das zwar Nassfutter als Nierendiät vorzuziehen sei, sollte die Katze die Diät jedoch nur als Trofu fressen, so sei das immer noch wesentlich besser, als der Katze anderes Nassfutter mit Phosphorbinder zu geben. Dies solle man nur tun, wenn gar keine Diät angenommen wird, weder feucht noch trocken. Auch wurde betont, daß die Einhaltung der Diät der wichtigste Bestandteil der Therapie darstelle.

Soweit so gut oder schlecht. Das hat mich jetzt doch ein wenig aus der Bahn geworfen.
Das ist die Aussage/ Lehrmeinung der Uni Gießen/ Bern, getroffen von drei Tierärzten die hochspezialisiert sind und sich ausschließlich oder überwiegend seit vielen Jahren mit Nierenerkrankungen beschäftigen.

Was meint Ihr? Ich bin zumindest verunsichert, ob ich es richtig mache.
 
A

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Hallo

Also meine Lillie ist wohl Stadium 3 und mittlerweile zeitweise dehydiert.

Wenn ich ihr nun Trockenfutter geben würde, auch wenn es Nierendiät ist, würde sie ja noch mehr dehydrieren :confused:

Dann bleib ich lieber bei Nassfutter mit Phosphatbinder :oha:

Sie müßte ja NOCH mehr trinken und sie trinkt eh schon viel.....
 
Wie genau wurde diese "Empfehlung" denn begründet?

Auf welche Studien berufen sich diese Ernährungswissenschaftler und wie sind diese Studien zustande gekommen?

Und wie erklären es sich diese Experten, dass es durchaus viele CNI-Katzen gibt, die z.B. mit normalem Futter plus Binder jahrelang gut leben?

Wer hat denn eigentlich diese Fortbildung finanziert, weiß Deine Freundin das?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

das habe ich meine Freundin auch gefragt und so eine Diskussion gab es bei der Fortbildung wohl auch. Die Antwort war, man soll den Katzen diverse Möglichkeiten zum Trinken anbieten, damit sie eben viel trinken und nicht noch mehr dehydrieren. Aber dennoch sei DiätTrofu mit viel Trinken besser als herkömmliches Nassfutter mit Phosphatbinder hinsichtlich Lebensqualität und Überlebenszeiten. Mich hat das auch irgendwie umgehauen.
 
Frag doch Deine Freundin mal, ob es unabhängige Studien zu dem Thema gibt. Und zwar Studien, die nicht an jungen, gesunden Katzen durchgeführt wurden.

Was sagen denn die Experten z.B. zur Gefahr des Muskelabbaus durch Nierendiät? Irgendwer hat hier mal ausgerechnet, dass Katze pro Tag fünf Beutel Renal fressen müsste, um ihren Proteinbedarf zu decken. Und welche Katze schafft das schon?
 
Wie genau wurde diese "Empfehlung" denn begründet?

Auf welche Studien berufen sich diese Ernährungswissenschaftler und wie sind diese Studien zustande gekommen?

Und wie erklären es sich diese Experten, dass es durchaus viele CNI-Katzen gibt, die z.B. mit normalem Futter plus Binder jahrelang gut leben?

Wer hat denn eigentlich diese Fortbildung finanziert, weiß Deine Freundin das?

Da muß ich nochmal genauer nachfragen, es ging auf jeden Fall in erster Linie ums Phosphat.
Ich glaube nicht, daß bestritten wurde, daß es viele Katzen mit CNI gibt, die auch anders gut zurecht kommen, aber es eben darum ging den bestmöglichen Behandlungweg aufzuzeigen.

Also meinst Du, auch ausgewiesene Nephrologen haben keine Ahnung was die Ernährung ihrer Patienten anbetrifft?
 
Frag doch Deine Freundin mal, ob es unabhängige Studien zu dem Thema gibt. Und zwar Studien, die nicht an jungen, gesunden Katzen durchgeführt wurden.

Was sagen denn die Experten z.B. zur Gefahr des Muskelabbaus durch Nierendiät? Irgendwer hat hier mal ausgerechnet, dass Katze pro Tag fünf Beutel Renal fressen müsste, um ihren Proteinbedarf zu decken. Und welche Katze schafft das schon?

Ups, ich bin zu langsam. Ich frag nochmal nach.
 
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Was sagen denn die Experten z.B. zur Gefahr des Muskelabbaus durch Nierendiät? Irgendwer hat hier mal ausgerechnet, dass Katze pro Tag fünf Beutel Renal fressen müsste, um ihren Proteinbedarf zu decken. Und welche Katze schafft das schon?

Ich kann das überhaupt nicht bestätigen.
So pauschal kann man das auch nicht sagen - das kommt immer auf das Körpergewicht des Tieres an. Meine Katze hat mit 2 Beutel Renal am Tag zugenommen. Die Werte haben sich damit auch deutlich verbessert.
 
Ich kann das überhaupt nicht bestätigen.
So pauschal kann man das auch nicht sagen - das kommt immer auf das Körpergewicht des Tieres an. Meine Katze hat mit 2 Beutel Renal am Tag zugenommen. Die Werte haben sich damit auch deutlich verbessert.

Nein pauschal kann man das sicherlich nicht sagen. Ich habe ja auch nicht geschrieben, dass Muskelabbau unweigerlich droht, dass aber die Gefahr besteht - wie man ja auch auf den Seiten von Helen nachlesen kann.

In diesem Forum und auch in anderen Foren hatten wir ja auch schon Fälle, wo Katzen unter Nierendiät Muskelmasse abgebaut hatten. Ich denke, man muss da einfach sehr individuell schauen, womit die Werte stabil bleiben und was der Katze gut tut. Und das kann von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein.

@Doc: Daher interessiert mich ja die Frage, wie diese Erkenntnisse genau zustande kommen. Viele Studien, die mir bislang dazu in die Finger gekommen sind, zum Beispiel zum Thema Phosphatbinder, waren Studien mit einer Handvoll junger und gesunder Katzen.
 
  • #10
Die Antwort war, man soll den Katzen diverse Möglichkeiten zum Trinken anbieten, damit sie eben viel trinken und nicht noch mehr dehydrieren.

Und diese Aussage finde ich wirklich einen Witz und sie zeigt mir, dass diese Experten nicht so viel von Katzen verstehen. Das sind keine Hunde, die ständig über dem Trinknapf hängen, in aller Regel trinken Katzen, die nur Trockenfutter bekommen einfach zu wenig.

Ich habe das selbst erlebt, dass einer meiner Kater nur noch Trofu fressen wollte (aufgrund von Zahnproblemen), aber nichts trank und 18 Stunden keinen Urin absetzte. Und das soll trotzdem für die Nieren besser sein als Nassfutter ohne Binder? Glaub ich nie im Leben.

Nierentrofus sind ja auch natriumreduziert. Normale Trofus enthalten deutlich mehr Natrium, was Katzen dann wiederum zum Trinken animiert.
 
  • #11
Und diese Aussage finde ich wirklich einen Witz und sie zeigt mir, dass diese Experten nicht so viel von Katzen verstehen. Das sind keine Hunde, die ständig über dem Trinknapf hängen, in aller Regel trinken Katzen, die nur Trockenfutter bekommen einfach zu wenig.

Ich habe das selbst erlebt, dass einer meiner Kater nur noch Trofu fressen wollte (aufgrund von Zahnproblemen), aber nichts trank und 18 Stunden keinen Urin absetzte. Und das soll trotzdem für die Nieren besser sein als Nassfutter ohne Binder? Glaub ich nie im Leben.

Nierentrofus sind ja auch natriumreduziert. Normale Trofus enthalten deutlich mehr Natrium, was Katzen dann wiederum zum Trinken animiert.

So jetzt konnte ich nochmal nachfragen, aber ich befürchte, Maiglöckchen, einen Großteil Deiner Fragen kann ich trotzdem nicht beantworten.

Bei den Tierärzten läuft das wohl so: es gibt für die verschiedenen Spezialgebiete Arbeitsgruppen, in denen die jeweiligen Spezialisten entsprechende Leitlinien zu Diagnostik und Therapie erarbeiten und natürlich gemäß der aktuellen Forschung immer wieder aktualisieren.

Die praktischen Tierärzte besuchen dann Fortbildungen bei diesen Spezialisten, um sich auf den neusten Stand zu bringen hinsichtlich Diagnostik und Therapie. Diese Fortbildungen sind wohl nicht billig und die Teilnehmer gehen grundsätzlich davon aus, daß das was sie dort erfahren der aktuelle Stand der Wissenschaft ist, so daß nach Beweisstudien gar nicht gefragt wird. Warum soll man sonst einen Haufen Geld ausgeben für Weiterbildung, wenn man den Ausbilder anzweifelt. In der sog Diskussion werden Fragen zu den Vorträgen gestellt, aber Studien wurden wohl nicht vorgestellt und auch nicht erfragt.

Die Phosphatreduktion als wichtigster Faktor in der Therapie ist ja unbestritten. Dort wurde die Meinung vertreten, daß die Reduktion mit Phosphorbinder nicht so effektiv ist wie eine Diät zu verabreichen, es aber wichtig ist so effektiv wie möglich zu reduzieren. Und somit die reine Trofudiät das kleinere Übel.

Das Katzen keine Hunde sind war auch Thema ( ist wohl einer der Lieblingssätze auf Tierarztfortbildungen: die Katze ist kein kleiner Hund). Es wurde auch auf Trinkbrunnen etc. eingegangen und auch subkutane Infusionen.

Die Proteinreduktion wurde angesprochen, aber nicht problematisiert. Diese sei vor allem im Fortgeschrittenen Stadium wichtig, zur Linderung der urämischen Symptome.
Mein Kater hat die Beutel nur einige Monate gefressen, im Schnitt 3 pro Tag, manchmal auch 4. Muskeln hat er in der Zeit nicht abgebaut, aber gefressen hat er es irgendwann nicht mehr.

Ich find die Aussage ja auch schwer zu verdauen und hab auch bisher hier noch nichts geändert. Aber ich tu mir auch schwer einfach zu sagen, die haben doch eh keine Ahnung.
 
  • #12
Danke fürs Nachfragen, auch wenn es uns nicht wirklich weiterbringt.

Ich finde es sehr schwierig, ein Urteil über diese "Empfehlung" abzugeben, ohne zu wissen, auf welchen Forschungen und Studien diese basiert. Oft werden diese Forschungen ja von den Futterherstellern finanziert und da ist halt die Frage, wie unabhängig diese Studien wirklich sind. Dass man Forschungsergebnisse auch in eine beliebige Richtung drücken kann, weiß ja jeder, der mal eine Universität besucht hat. Viele Fortbildungen werden ja auch von RC und Co angeboten.

Mir stößt da vor allem die Sache mit dem Trockenfutter auf. Selbst wenn man zehn Wasserschalen und Trinkbrunnen in der Wohnung aufstellt, gibt es einfach Katzen, die trotzdem nicht genug trinken. Soll ich eine Katze in Stadium 1 oder 2 mit moderaten Nierenwerten etwa schon mit sc-Infusionen "quälen", um Flüssigkeitsverlust durch Nierentrofu auszugleichen? So lange mir niemand eine unabhängige Studie präsentiert, nach der Trofu-Katzen mit Nierendiät deutlich länger leben als Katzen, die Nassfutter mit Binder bekommen, begegne ich dieser Aussage mit großer Skepsis.

Dass Phosphatreduktion eine Hauptsäule bei der Therapie von CNI ist, ist ja unstrittig. Dass es aber die einzige Hauptsäule ist, bezweifele ich einfach. Es gibt genug Katzen, die ohne Nierendiät, aber z.B. mit Medikamenten wie ACE-Hemmern seit Jahren gut mit ihrer CNI leben.

Es gibt Katzen, die nierenschonend gebarft werden und seit Jahren gut mit ihrer CNI leben. Nun weiß ich allerdings nicht, ob nierenschonendes Barf (mehr Fett, verändertes Ca-Ph-Verhältnis) für diese Experten schon unter Nierendiät fällt.
 
  • #13
Danke fürs Nachfragen, auch wenn es uns nicht wirklich weiterbringt.

Ich finde es sehr schwierig, ein Urteil über diese "Empfehlung" abzugeben, ohne zu wissen, auf welchen Forschungen und Studien diese basiert. Oft werden diese Forschungen ja von den Futterherstellern finanziert und da ist halt die Frage, wie unabhängig diese Studien wirklich sind. Dass man Forschungsergebnisse auch in eine beliebige Richtung drücken kann, weiß ja jeder, der mal eine Universität besucht hat. Viele Fortbildungen werden ja auch von RC und Co angeboten.

Mir stößt da vor allem die Sache mit dem Trockenfutter auf. Selbst wenn man zehn Wasserschalen und Trinkbrunnen in der Wohnung aufstellt, gibt es einfach Katzen, die trotzdem nicht genug trinken. Und so lange mir niemand eine unabhängige Studie präsentiert, nach der Trofu-Katzen mit Nierendiät deutlich länger leben als Katzen, die Nassfutter mit Binder bekommen, begegne ich dieser Aussage mit großer Skepsis.

Dass Phosphatreduktion eine Hauptsäule bei der Therapie von CNI ist, ist ja unstrittig. Dass es aber die einzige Hauptsäule ist, bezweifele ich einfach. Es gibt genug Katzen, die ohne Nierendiät, aber z.B. mit Medikamenten wie ACE-Hemmern seit Jahren gut mit ihrer CNI leben.

Es gibt Katzen, die nierenschonend gebarft werden und seit Jahren gut mit ihrer CNI leben. Nun weiß ich allerdings nicht, ob nierenschonendes Barf (mehr Fett, verändertes Ca-Ph-Verhältnis) für diese Experten schon unter Nierendiät fällt.

Je mehr ich drüber nachdenke, umso mehr sehe ich das wie Du. Wahrscheinlich geht es bei solchen Empfehlungen in erster Linie darum, den Tierärzten eine Behandlungsplan an die Hand zu geben, der auch in der Umsetzung nicht zu kompliziert ist, v.a. für die Besitzer die nicht ganz so engagiert sind.

Wahrscheinlich müßte man bei den er krankten Katzen ohnehin noch viel mehr differenzieren. Manche haben schon früh eine Proteinurie oder Bluthochdruck und profitieren dann auch entsprechend vom ACE- Hemmer, ggf auch ohne starke Phospatreduktion. Andere haben auch im fortgeschrittenem Stadium keine Proteinurie, dafür aber z.B kaum noch Konzentrationsfähigkeit und dehydrieren entsprechend schnell.

Ach, und was mir meine Freundin noch erzählt hat: in einem Vortrag kam ein Bild von Helens Homepage. Ein Hinweis darauf daß es inzwischen sehr gute Möglichkeiten für die Besitzer gibt sich zu informieren und die Tierärzte es nicht so weit kommen lassen sollen, daß ihre Patientenbesitzer mehr wissen als sie...
 
  • #14
Ein Hinweis darauf daß es inzwischen sehr gute Möglichkeiten für die Besitzer gibt sich zu informieren und die Tierärzte es nicht so weit kommen lassen sollen, daß ihre Patientenbesitzer mehr wissen als sie...

Den Hinweis finde ich gut und hoffe, dass sich viele Tierärzte das hinter die Löffel schreiben. Allerdings befürchte ich, dass die TÄ, die es nötig hätten, solche Fortbildungen gar nicht erst besuchen. Wir hatten hier schon so oft Fälle, wo voreilig eine CNI diagnostiziert und der Halter mit ein paar Renaltütchen abgespeist wurde und nachher war es gar keine CNI.

Das Renaltütchen kann sogar lebensgefährlich werden, wenn der Grund für die erhöhten Nierenwerte in einer Pankreatitis zu suchen ist.

Mir sind auch immer wieder Tierärzte begegnet, die einem sagen, dass Phosphatreduktion nicht nötig ist, weil Phosphat im BB noch in der Referenz ist. Gleichzeitig drücken sie einem mit dem Hinweis auf die Proteinreduktion das Renal-Tütchen in die Hand. Auch da fehlen ja ganz offensichtlich grundlegende Informationen über CNI.

Ich sehe das ganz ähnlich wie Du: Es gibt nicht den allein selig machenden Weg, eine CNI zu therapieren. Sondern jeder Halter muss individuell schauen, womit die eigene Katze die beste Lebensqualität hat.

Vieles ist sicherlich Resultat der Bequemlichkeit vieler Katzenhalter. Diät-Trofu ist nun mal bequem und günstig.

Es gibt ja auch durchaus die Möglichkeit von selbstgemachten Nierendiäten. Die Ernährungsberatung der Uni München erstellt zum Beispiel Pläne für solche "Rationen" (doofes Wort). Die arbeiten zum Beispiel mit Apfelpektin im Futter, um den Harnstoff zu senken.

So gibt es also auch bei den Experten gewisse Unterschiede.
 
Zuletzt bearbeitet:
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  • #15
Den Hinweis finde ich gut und hoffe, dass sich viele Tierärzte das hinter die Löffel schreiben. Allerdings befürchte ich, dass die TÄ, die es nötig hätten, solche Fortbildungen gar nicht erst besuchen. Wir hatten hier schon so oft Fälle, wo voreilig eine CNI diagnostiziert und der Halter mit ein paar Renaltütchen abgespeist wurde und nachher war es gar keine CNI.
Das Renaltütchen kann sogar lebensgefährlich werden, wenn der Grund für die erhöhten Nierenwerte in einer Pankreatitis zu suchen ist.



Besonders gefährlich wird es wohl auch, wenn grade jungen Katzen aufgrund eines einmalig erhöhten Krea ohne weiteres lebenslang Diät verschrieben wird. Meine Freundin hatte zwei Fälle wo die Katzen nach einigen Jahren Diät als Neupatienten zu ihr kamen und die Katzen hatten eine Hyperkalzämie entwickelt.

Ich finde es schon bestürzend wenn ich hier immer wieder lese, daß einfach keine Urinuntersuchungen gemacht werden, das hätte ich gar nicht für möglich gehalten. Das sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand, schließlich ist doch der Urin das Produkt der Niere. Wie kann man dann Medikamente gegen Proteinurie verschreiben, wenn man gar nicht weiß ob eine vorliegt oder Blutdrucksenker, wenn ich ihn gar nicht gemessen habe? Da bin ich anscheinend sehr verwöhnt.

Aber es gibt auch offensichtlich extrem viele Katzenhalter, die anscheinend in erster Linie Katzen haben, weil sie vermeintlich wenig Arbeit machen und wenn sie dann krank werden, wird jede Art der Diagnostik als Quälerei für das arme Tier bezeichnet. Aber das ist ein anderes Thema.

Maiglöckchen, vielen Dank für den Austausch, mir geht es jetzt deutlich besser und ich werde für meinen Kater erstmal nichts ändern solange es ihm so gut damit geht und auch die Werte stabil bleiben. Hoffentlich bleibt lange so.:)
 
  • #16
Besonders gefährlich wird es wohl auch, wenn grade jungen Katzen aufgrund eines einmalig erhöhten Krea ohne weiteres lebenslang Diät verschrieben wird. Meine Freundin hatte zwei Fälle wo die Katzen nach einigen Jahren Diät als Neupatienten zu ihr kamen und die Katzen hatten eine Hyperkalzämie entwickelt.

Ich finde es schon bestürzend wenn ich hier immer wieder lese, daß einfach keine Urinuntersuchungen gemacht werden, das hätte ich gar nicht für möglich gehalten. Das sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand, schließlich ist doch der Urin das Produkt der Niere. Wie kann man dann Medikamente gegen Proteinurie verschreiben, wenn man gar nicht weiß ob eine vorliegt oder Blutdrucksenker, wenn ich ihn gar nicht gemessen habe? Da bin ich anscheinend sehr verwöhnt.

Ja, da bist Du mit Deiner Freundin wirklich verwöhnt. Wir erleben hier sogar oft Tierärzte, die eine Urinuntersuchung ablehnen bzw. mit denen man regelrecht "kämpfen" muss, damit sie eine solche Untersuchung durchführen.

Fälle, wo gesunden, jungen Katzen eine Nierendiät verordnet wurde, hatten wir hier auch schon. Und wir hatten auch Fälle, wo die Nierenwerte wunderbar in der Referenz waren und Tierärzte nur aufgrund eines erhöhten Cystatin C Semintra verordnen wollten, ohne vorher den Urin zu untersuchen.

Ich finde es absolut erschreckend, wie wenig viele Kleintierärzte über die häufigste Alterserkrankung bei Katzen wissen.

Es ist schön, dass es Deinem Kurzen gut geht und ich hoffe, das bleibt auch noch ganz lange so.

Falls Du wieder das Bedürfnis nach Austausch hat, wir haben hier auch einen CNI-Sammelthread:

http://www.katzen-forum.net/nierenerkrankungen/171279-fragen-zu-cni.html
 
  • #17
Das ist die Aussage/ Lehrmeinung der Uni Gießen/ Bern, getroffen von drei Tierärzten die hochspezialisiert sind und sich ausschließlich oder überwiegend seit vielen Jahren mit Nierenerkrankungen beschäftigen.

Was meint Ihr?
Daß TA und Unis manchmal meilenweit an der Realität vorbei forschen und leben und nur auf Zahlen auf Papier schauen.

Daß es in Versuchsreihen, Statistiken und Stoffwechselkäfigen weder auf die Lebensqualität ankommt, noch langfristig drangeblieben wird.

Daß es viele Faktoren gibt, warum TA zu solchen Schlüssen kommen und keineswegs alle etwas mit einem Therapieerfolg zu tun haben.
 
  • #18
Irgendwer hat hier mal ausgerechnet, dass Katze pro Tag fünf Beutel Renal fressen müsste, um ihren Proteinbedarf zu decken. Und welche Katze schafft das schon?

Also mein Dicker würde das schaffen :D.

Meine eigene Beobachtung zum Thema Trockenfutter und trinken/Harnabsatz: Hier gabs wegen Breikot und Spezialfutterbeschaffungsproblemen mal ein paar Tage nur Trockenfutter. Meine Beobachtung dabei war, daß NATÜRLICH mehr getrunken wurde, aber ebenso wurde auch mehr gepinkelt, als mit ausschließlich Nassfutter. Also so ganz pauschalisieren kann man das wohl auch nicht, daß Trockenfutter austrocknet. Kommt wohl aufs Trinkverhalten der Katze an. Und nein, mit dem Dicken ist alles in Butter, der hat keine Nierenprobleme.
 
  • #19
Meine eigene Beobachtung zum Thema Trockenfutter und trinken/Harnabsatz: Hier gabs wegen Breikot und Spezialfutterbeschaffungsproblemen mal ein paar Tage nur Trockenfutter. Meine Beobachtung dabei war, daß NATÜRLICH mehr getrunken wurde, aber ebenso wurde auch mehr gepinkelt, als mit ausschließlich Nassfutter. Also so ganz pauschalisieren kann man das wohl auch nicht, daß Trockenfutter austrocknet. Kommt wohl aufs Trinkverhalten der Katze an. Und nein, mit dem Dicken ist alles in Butter, der hat keine Nierenprobleme.

Nein, pauschalisieren kann man das nicht. Aber genauso wenig kann man pauschalisieren, dass Nierentrofu immer besser ist als Nassfutter mit Binder.

Ich habe da nämlich eine komplett andere Erfahrung gemacht. Mein Dicker trank mit Renal-Nierentrofu nichts und setzte 18 Stunden lang kein Urin ab. Ich vermute, es lag am erniedrigten Natriumgehalt, bei normalem Trofu trank er nämlich, wenn auch bei weitem nicht genug.

In den ersten Jahren gab es hier noch Trofu zum Nassfutter. Nachdem Trofu hier komplett gestrichen wurde, fiel mir auf, dass alle Katzen deutlich mehr pinkelten.

Meine Erfahrung ist also eine ganz andere.

Mal ganz abgesehen davon, dass mir bei Diättrofu auch der massiv hohe Getreideanteil Sorgen machen würde. CNI-Katzen neigen ja bekannterweise dazu, eine Pankreatitis zu bekommen und wer weiß schon, ob das nicht durch den hohen Getreideanteil noch begünstigt wird?
 
  • #20
Ist schon richtig, mir ging es eher um die pauschale Behauptung, alle Katzen würden bei reiner Trockenfutterfütterung (was ein Wort...) viel zu wenig Wasser aufnehmen.
 

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